von 1900 bis 1999
01. Jan. 1900 | Das “Goldene Amtsblatt” verkündet am 1. Januar 1900 die Neuregelung der Personalverhältnisse der Reichspost- und Telegraphenbeamten. Ende des Stephanschen Universalbeamten. Die Anwärter der höheren Laufbahn müssen das Zeugnis der Reife von einem Gymnasium, einem Realgymnasium oder einer Oberrealschule besitzen. Sie haben sich einem mehrjährigen akademischen Studium zu unterziehen und werden nach dem Bestehen zweier Prüfungen in einer höheren Dienststelle angestellt. | |
01. April 1900 | Anstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Beförderung von Briefen, Karten, Drucksachen und Warenproben (Privatbeförderungsanstalten) dürfen nicht mehr betrieben werden. | |
01. April 1900 | Die Fernsprechgebührenordnung vom 20. 12. 1899 tritt in Kraft. Neben den Pauschalgebühren gibt es jetzt auch Grund- und Gesprächsgebühren. | |
21. Mai 1900 | Am 21. 5. 1900 wird die erste nichtöffentliche Vermittlungsstelle für Fernsprechwählbetrieb in Berlin in Betrieb genommen. Zu Beginn 400 Anschlüsse, Herbst 1903 = 1000 Anschlüsse. | |
1900 | Zur gleichen Zeit wird das erste große Fernsprechamt nach dem Springzeichen-system in Berlin eröffnet. Ein Springzeichen - Versuchsamt mit Zentralbatterie wird in Adlershof bei Berlin erprobt. |
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1900 | Der Münzfernsprecher wird in Deutschland eingeführt. Das Geldstück fällt nach dem Einwurf in den Münzkanal gegen eine Glockenschale, deren Klang als Zeichen für die Zahlung über das Mikrophon und die Leitung auf den Fernhörer der Beamtin übertragen wird. |
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1900 | Für die Anschlüsse, für die Grund- und Gesprächgebühren entrichtet werden müssen, wird die Strichzählung eingeführt. | |
1900 | Auf einen Hauptanschluß dürfen nicht mehr als 5 Nebenanschlüsse entfallen (Pauschgebühr!). | |
1900 | Die Herstellung von Fernsprechnebenstellenanlagen durch Private wird durch die Bestimmungen über Fernsprechnebenanschlüsse zugelassen. | |
1900 | Der neue schnurlose Pyramidenklappenschrank OB 00, eingerichtet für 5 oder 10 Leitungen, bringt gegenüber der umständlichen und unsicheren Betriebsweise der ersten Klappenschränke wesentliche Verbesserungen. | |
1900 | Deutschland hat im Jahre 1900 Fernverkehr mit Belgien, Dänemark, Frankreich, Holland, Österreich, Schweiz und Ungarn. | |
1900 | Maßnahmen, um die Fernsprechgeräte gegen Hochspannung zu schützen, finden Anwendung. | |
1900 | Zur Mehrfachausnützung der Fernsprechleitungen (gleichzeitiges Telegraphieren und Fernsprechen) wird die Simultanschaltung in oberirdischen Leitungen eingerichtet. | |
15. Mai 1900 | Die Funktelegraphie wird in Deutschland in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Inbetriebnahme der Funkstellen “Borkum - Leuchtturm” und “Borkum - Riff - Leuchtfeuerschiff). Kurzfristig gelingt die Überbrückung von 93 km durch Funk. | |
1900 | Auf der Weltausstellung Paris erregt das “Tiligraphone” Poulsens (Schall-speicherung) Aufsehen (Grand Prix). | |
01. Sept. 1900 | Das erste deutsche Amerikakabel über Borkum - Horta (Fayal - Azoren) - New York wird in Betrieb genommen. | |
1900 | Gesetz betr. Bestrafung der Entziehung der elektrischen Arbeit. | |
1900 | Aufstieg des ersten Zeppelinluftschiffes am 2. 7. 1900. | |
1900 | Olympische Spiele in Paris. | |
1900 | Boxerkrieg in China. Gemeinsame Aktion der Großmächte. | |
1900 | Deutschland hat 56 Millionen Einwohner (1806 = 29, 1850 = 42,8). | |
1900 | Die örtlichen Privatbeförderungsanstalten müssen ihren Betrieb einstellen. | |
1900 | Erste deutsche Funktelegraphenlinie für den öffentlichen Verkehr. | |
1901 | Von Podbielski, der Nachfolger Stephans, tritt als Staatssekretär des Reichspost-amtes zurück. Dr. Kraetke, der alte Mitarbeiter Stephans, wird mit der Leitung des Reichspostamts beauftragt. | |
1901 | Postwertzeichengeber werden aufgestellt. | |
1901 | Erster Funknotruf! Schiff “Medora” an der Ratel - Bank gestrandet. | |
31. März 1901 | Am 31. März 1901 waren in Württemberg 145 Fernsprechanstalten in Betrieb. In Stuttgart 4801, in Ulm 608 und in Heilbronn 651 Teilnehmer. Insgesamt bestanden 266 Verbindungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 12 665 km, davon 25 Verbindungsleitungen zum Anschluss an die Fernsprechnetze anderer Postverwaltungen (Reichspostgebiet 16, Bayern 8, Schweiz 1). In Stuttgart war direkter Sprechverkehr möglich mit Berlin, baselm Frankfurt (Main), Mannheim, Straßburg, Karlsruhe, München und Nürnberg. | |
01. Mai 1901 | Die Postschließfächer (heute Postfächer) werden endgültig eingeführt. | |
1901 | Der Kristalldetektor wird von Braun erfunden. | |
1901 | Die Gleichberechtigung der Frau wird erörtert. Die höheren Lehranstalten in Baden dürfen auch von Mädchen besucht werden. | |
1901 | Fabrikmäßige Herstellung von Sicherheits - Rasierapparaten, Rasierklingen und ähnlichen Massenartikeln, führen zur Gründung von Postversandgeschäften. | |
1901 | Die Sanduhren, die zur Ermittlung der gebührenpflichtigen Gesprächszeit bis zur Jahrhundertwende benutzt wurden, genügen den Anforderungen nicht mehr, da sie nicht genau genug arbeiten. Die gesprächsuhren der Schwarzwälder Uhrenindustrie verdrängen nach und nach die Sanduhren. | |
1901 | Die Befugnis, Gesprächsbeziehungen zwischen 2 Orten zuzulassen, geht auf die Oberpostdirektionen über. (Erst im Jahre 1921 sind die Betriebsmittel so weit vervollkommet, daß der Sprechverkehr innerhalb Deutschlands vollständig freigegeben werden kann.) | |
1901 | Die Leitung Frankfurt (Main) - Paris wird in Betrieb genommen. | |
19. Sept. 1901 | Am 19. September 1901 werden Bestimmungen über die Benutzung der Fernsprechverbindungsleitungen zur Nachtzeit erlassen. | |
1901 | Die Firma Siemens entwickelt Nebenstellenanlagen ohne eigene Batterie mit Speisung vom öffentlichen Fernsprechamt. | |
1901 | Die Firma Siemens nimmt ein Schutzrecht auf das von ihr entwickelte Vorwählverfahren. | |
1901 | J. J. Carty (USA) schlägt Vierer- und Gemeinschaftsanschlüsse zur besseren Ausnutzung der Teilnehmeranschlußleitungen vor. | |
1901 | Die Simultanschaltung verdrängt das namentlich in Bayern und Württemberg bisher übliche Verfahren nach Rysselberghe. | |
12. Dez. 1901 | Am 12. 12. 1901 gelingt Gugliemo Marconi, italienischer Ingenieur und Physiker (1874 - 1937) die berühmt gewordene drahtlose Funküberbrückung über den Atlantik. Übertragen wurde der Buchstabe “s” (Punkt, Punkt, Punkt). Poldhu (England) - Glace Bay (St. Johns - Neufundland). 3400 km. | |
1902 | Neuschöpfung von Wortverbindungen mit “Funk” durch Slaby (Funkstelle, Funktelegramm, Funker, “funken” usw.). | |
01. Apr. 1902 | Postwertzeichenabkommen mit Württemberg. Ab 1. 4. 1902 neue Postwertzeichen mit der Inschrift “Deutsches Reich” (bisher: “Reichspost”). Vom gleichen tage ab führt Württemberg dieselben Marken. | |
1902 | K. E. Krarup - Kopenhagen entwickelt gemäß den Vorschlägen von Strecker und Breisig das nach ihm benannt Krarupkabel, bei dem zur Künstlichen Erhöhung der Induktivität die Adern mit dünnen Eisendrähten umwickelt werden. | |
1902 | Die ersten beiden Pupinkabel (14 paarig) werden zwischen Berlin und Potsdam verlegt. | |
1902 | Die ersten beiden reinen »Zentral - Batterie« - Ämter (ZB)Mannheim und Ludwigshafen werden in Auftrag gegeben. Das Zentral - Batterieamt mit Glühlampen in München bewährt sich. Der Sprechverkehr Deutschland - Luxemburg wird eröffnet. Das Fernsprechwähl |
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1902 | 25 Jahre (1877 - 1902) nach Einführung der allgemeinen Nachrichtenübermittlung durch den Fernsprecher bestehen in Deutschland: 11 271 Telegraphenanstalten für Fernsprechbetrieb, 2 952 Ortnetze 291 835 Sprechstellen für Teilnehmer und 5 857 Fernleitungsverbindungen, einschließlich der Verbindungsleitungen der . Bezirksfernsprechnetze. |
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17. Dez. 1902 | Am 17. 12. 1902 wird das erste Funktelegramm mit zusammenhängendem Text über den Atlantischen Ozean getastet. Im gleichen Monat gelingt es auch, ein Begrüßungstelegramm des Generalgouverneurs von Kanada an den König von England funktelegraphisch zu übermitteln. | |
1903 | Die Wähler - Versuchsanlage Berlin wird im Herbst 1903 gegen eine vollkommenere Anlage nach dem 10 000 - System für eine Belegung mit 1000 Anschlüssen ausgetauscht. Eine Verbindung mit dem allgemeinen Fernsprechnetz Berlin ist nicht möglich. | |
1903 | In den ersten Zentralbatteriennetzen, die 1903 in Berlin - Charlottenburg, Kiel und Königsberg (Pr) in Betrieb kommen, wird bei den Sprechstellen für den Anruf noch der Kurbelinduktor beibehalten. | |
1903 | Valdemar Poulsen vollendet den ersten, für Übertragung von Ferngesprächen geeigneten Lichtbogensender (Erzeugung ungedämpfter Schwingungen. 200 Watt, Reichweite: 200 m). | |
1903 | Wehnelt entdeckt im Jahre 1903 die Elektronenaussendung glühender Metalloxyde. Unabhängig von Wehnelt arbeitet Richardson, der zu gleichen Ergebnissen gelangt. | |
1903 | Die Internationale Vorkonferenz für Funktelegraphie wird auf Anregung Deutschlands in Berlin eröffnet. Auf Einladung der Reichsregierung erscheinen USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Österreich - Ungarn und Spanien. | |
1903 | Die Beschaffung von Fernmeldebauzeug und Fernmeldebaugerät wird 8 sogenannten »Beschaffungsoberpostdirektionen« übertragen. | |
1903 | Die ersten See - Fernsprechkabel nach dem Krarup - System werden in der Nord- und Ostsee ausgelegt. Bemerkenswert ist das 75,5 km lange Kabel zwischen Duhnen und Helgoland (2 Doppeladern: 1 Fernsprech - Doppelader, 1 Telegraphen - Doppelader). | |
1903 | Einführung der neuen Rechtschreibung. | |
1903 | Welttelegraphenkonferenz in London. Einführung des Klopferapparats. | |
1903 | Pressetelegramme zu ermäßigter Gebühr werden nach Übersee zugelassen (im inneren Verkehr erst 1916 zulässig). | |
1903 | Erste Funkbordzeitung erscheint an Bord des Dampfers “Minneapolis” auf der Überfahrt von Europa nach Amerika. | |
1903 | Kraftwagen werden versuchweise in Berlin für den Paketzustell- und Güterpostdienst eingestellt. | |
1903 | Der anonyme Diplomatenroman “Briefe, die ihn nicht erreichten” wird stark beachtet. Verfasserin: Elisabeth Heyking (1861 - 1925). | |
1903 | Erster Motorflug der “Fliegenden Brüder” Wright. Viertakt - Benzinmotor, 17. 12. 1903 - 250 m - 12 Sekunde. | |
1904 | Die Wähler - Versuchsanlage Berlin erhält selbstätige Gesprächszähler. Es werden Vorrichtungen geschaffen, die eine Einbeziehung der Versuchsanlage in das allgemeine Fernspechnetz ermöglichen. | |
1904 | Der erste brauchbare Glühkathoden - Gleichrichter wird durch Fleming gebaut (Wechselstromgleichrichter). In Europa und in Amerika versucht man, unter Beachtung des sogenannten »Edison - Effektes« der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts, die Dreielektroden - Verstärkerröhre zu bauen. | |
1904 | Mannheim und Ludwigshafen werden als reine Zentralbatterie - Ämter in Betrieb genommen. | |
1904 | Streckenfernsprecher mit Parallelschaltung, Zentralbatterie und Wechselstromanruf werden gebaut. | |
1904 | Auf der Versuchsstrecke für elektrische Schnellbahnen Berlin - Marienfelde - Zossen werden 210,2 km/Std. Erreicht. | |
1904 | Einführung der Postausweiskarte (Lichtbild, Personenbeschreibung, eigenhändige Unterschrift). | |
1904 | Russisch - Japanischer Krieg. Einsatz der Funktelegraphie. | |
1904 | Hereroaufstand in Deutsch - Südwest - Afrika. Funktelegraphie und optischer Telegraph finden Verwendung. Blinkreichweite bis 140 km, bei Nacht (Kalklichtlampe) etwa 32 km. Der Abstand der einzelnen Heliographen - Stationen beträgt meist 70 km. | |
1904 | Weltausstellung, “Internationaler Elektrikerkongress” (Versuch der Festlegung der elektrischen Einheiten) und Olympische Spiele in St. Louis (USA). | |
1. Juni 1905 | Am 01. 06. 1905 werden Kraftwagen für den Postreisedienst zwischen Bad Tölz - Lenggries (10 km) eingesetzt, ebenso zwischen Bad Tölz - Bichl (14,6 km) sowie zwischen Sonthofen - Hindelang (7,6 km). | |
1905 | Mitteilungen auf der linken Hälfte der Vorderseite der Postkarte werden zugelassen. | |
1905 | Der Funkhörempfang beginnt sich durchzusetzen. Das Ohr tritt an die Stelle des Auges. | |
1905 | Der Ferndrucker (ein verbesserter Impuls - Börsendrucker) wird eingeführt (1941 zurückgezogen). | |
1905 | Zur Sicherung der Güte des Fernsprechbetriebes wird für die im reinen Fernsprechvermittlungsdienst verwendeten weiblichen Beamten bei den Vermittlungsstellen Berlins mit schwierigen Arbeitsverhältnissen das wöchentliche Dienstleistungsmaß allgemein auf 42 Stunden festgesetzt. Diese Vergünstigung wir 1906 auf alle deutschen Vermittlungsstellen mit schwierigem Dienst ausgedehnt. Vom Jahre 1905 an werden weibliche Kräfte auch zum nachtdienst herangezogen. Bis dahin wurde der Fernsprechnachtdienst von Beamten des einfachen Dienstes wahrgenommen. | |
1905 | Die tischförmigen Fernsprechumschalter werden nicht mehr beschafft. Sie haben sich nicht bewährt, da sie das Eindringen von Staub und Fremdkörpern begünstigten. | |
1905 | Ein deutsches Fernsprechortsnetz mit einer einzigen Vermittlungsstelle soll für den Wählbetrieb eingerichtet werden. Die Wahl fällt auf Hildesheim, dessen Amtseinrichtungen erneuerungsbedürftig sind. | |
4. März 1906 | Robert von Lieben und Lee de Forest stellen, unabhängig voneinander arbeitend, zur gleichen Zeit die Verstärkerwirkung der Glühkathodenröhre fest. Auszug aus der Patenschrift von Lieben - 4. März. 1906 »... Kathodenstrahl ... durch die zu verstärkenden Stromwellen derart beeinflußt, dass sie in ihrem Stromkreise Wellen gleicher Frequenz, aber höherer Amplitude hervorrufen...<<. | |
08. Juni 1906 | Fernsehübertragung von Schrift und Zeichnung mit der braunschen Rähre werden möglich. | |
16. Juli 1906 | Eröffnung der ersten Kraftpostlinie der Kaiserlichen Reichspost zwischen Friedberg und Ranstadt (Wetterau). | |
3. Nov. 1906 | Erste Weltfunkkonferenz in Berlin. 30 Länder sind vertreten. Der erste Weltfunkvertrag wird am 3. 11. 1906 unterzeichnet. Bis zum Jahre 1906 gibt es kein einheitliches, international festgesetztes Notzeichen. In der deutschen Marine wird ein Suchzeichen gebracht, das eine gewisse Ähnlickeit mit den ohne Unterbrechung getasteten Buchstaben "SO" hat. Deutschland schlägt als Seenotzeichen 3 Punkte, 3 Striche, 3 Punkte wor. Es ist eigentlich nicht zutreffend, wenn diese Tastfolge als "SOS" bezeichnet wird. Die üblichen Buchstabenabstände (3 Punkte, Pause, 3 Striche, Pause, 3 Punkte, Pause), also die Pausen, dürfen keinesfalls eingehalten werden. Es handelt sich bei dem Notruf, den auch die Luftfahrt übernimmt, um eine neue Zeitgruppe. | |
1906 | Vielfach - Hochfrequenzfernsprechen längs Leitungen (Versuche). | |
1906 | Schnellzüge in USA werden zum Teil mit Funkgeräten ausgerüstete. | |
1906 | Weltpostkongress in Rom. Kriegsgefangenen - Sendungen. Antwort - Scheine. | |
1906 | Postkarten mit Mitteilungen auf der Vorderseite der Postkarte erhalten keinen Ankunftsstempel mehr (1907 erhalten alle Postkarten keinen Ankunftsstempel mehr). | |
1906 | Der neue Fernhörer wiegt nur 350 g (1881 = 950 g, 1886 = 650 g, 1900 = 450 g). | |
11. Dez. 1906 | In Gegenwart der Presse gelingt Fessenden - USA eine mustergültige Funktelephonie - Übertragung von 18 km am 11. Dezember 1906 | |
20. Dez. 1906 | Durch Funktelephonie werden am 20. Dezember 1906 von der deutschen Firma Telefunken 40 km überbrückt. | |
1906 | Frankfurt (Main) zählt 10 000 Fernsprechteilnehmer. Alle Leitungen sind als Doppelleitungen geführt. | |
1906 | Erstmalig wird ein mit Pupinspule ausgerüstetes Fernsprechseekabel mit Papierisolation und Bleimantel im Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn ausgelegt. Die Länge des Kabels beträgt 14 km. | |
1906 | Die bayerische Verwaltung entwickelt auf Veranlassung von Dr. Steidle zur Verbesserung des Fernsprechverkehrs auf dem flachen Lande unter der Bezeichnung »Gruppenumschalter (Steidle - Gruppenumschalter)« ein Fernschaltsystem, mit dem sich das Bedürfnis nach Ausdehnung der Betriebszeit in kleinen Ortsnetzen befriedigen läßt (Schrittschaltwerk, Steuerung durch Stromimpulse). | |
1906 | Siemens baut den sogenannten »Kugelwähler«, bei dem das Einstellglied in einem Kugelgelenk lagert und die Schaltarme sich in zwei Kreisbahnen vor dem kugelförmigen Kontaktfeld bewegen. | |
1906 | Die Telegraphenbaubezirke werden vermehrt. Die leitenden Beamten erhalten die Amtsbezeichnung »Telegraphenbauführer«. | |
01. Mai 1907 | Beginn des deutschen Seefunks (Küstenfunkstelle Norddeich): zunächst Funkverkehr mit Schiffen der Reichsmarine, vom 01. 06. an Einschaltung in den allgemeinen öffentlichen Funkverkehr. | |
1907 | Ein Mangel an Zahlungsmitteln veranlasst die Reichsregierung, an den Reichstag heranzutreten. Es gelingt endlich, den Reichstag zur Annahme der Postschreckvorlage zu bewegen. | |
1907 | Internationale Antwortscheine im Werte der Gebühr eines einfachen Briefes im Weltpostverkehr werden auf Grund der Abmachungen des Weltpostkongresses in Rom (1906) ausgegeben. | |
1907 | Einrichtung eines Telegraphenschulamtes in Berlin. | |
1907 | Deutsches Reichsbeamtengesetz. | |
1907 | Für den Oberpostdirektionsbezirk Berlin wird ein Telegraphenschulamt eingerichtet, das u. a. männliche und weibliche Anwärter praktisch und theoretisch im Fernsprechdienst ausbildet. Fernmeldeschulen werden später auch von anderen Oberpostdirektionen eingerichtet. | |
1907 | Alle großen Fernämter werden mit Rohrpostanlagen ausgestattet. Das alte Verfahren, die bei den Meldeämtern ausgefertigten Gesprächsblätter durch Boten zu den Fernplätzen zu befördern, ist bei der zunehmenden räumlichen Ausdehnung der Fernämter unhaltbar. | |
1907 | Poulsen überbrückt funktelephonisch 270 km. Die Antennenleistung beträgt 900 Watt (Wellenlänge etwa 1200 m) Im gleichen Jahr gelingen de Forest funktelephonische Übetragungen von Schallplattenmusik mit Hilfe der neuen Verstärkerröhre. | |
1907 | Auf Betreiben der Post wird unter Heranziehung mehrerer in der Fernsprech-technik besonders erfahrener Firmen die »Gesellschaft für automatische Telephonie« gegründet. | |
1907 | Es wird versucht, den für die Postverwaltung unwirtschaftlichen Fernsprech-pauschgebühren - Tarif zu beseitigen. Die Versuche bleiben ergebnislos. Der Rei-chstag lehnt den Einzelgesprächstarif ab. | |
7. März 1908 | Am 7. März 1908 wird das Gesetz betr. die Änderung des Gesetzes über das Telegraphenwesen des Deutschen Reiches (1892) erlassen (Funkanlagen jeder Art sind genehmigungspflichtig). | |
10. Juli 1908 | Das Wählfernsprechamt Hildesheim (Ortsbatteriesystem, 900 Teilnehmer, Aufnahme-fähigkeit 1200 Anschlüsse) wird am 10. Juli 1908 als 1. öffentliches Wählamt Europas in Betrieb genommen. Das Amtszeichen fordert den Teilnehmer auf, mit der Nummernwahl zu beginnen. Der Fernverkehr hat den Ortsgesprächen gegenüber den Vorrang. Ortsgespräche können zugunsten von Fernverbindungen getrennt werden. Das Wählamt Hildesheim besitzt keine Vorwahlstufe. Jede Verbindung, die den gewählten Teilnehmeranschluß freigefunden hat, wir gezählt und ist mithin für die gebührenberechnung maßgebend. Nachts wird Hildesheim auf die 32 km entfernt liegende Fernvermittlung Hannover gestützt. | |
1908 | Um bei den Teilnehmern mit Nebenanschlüssen die Mitwirkung einer Bedienungsperson möglichst entbehrlich zu machen, werden sowohl für die Ortsbatterie- als auch für die Zentralbatterie - Netze Reihenanlagen eingerichtet, bei denen die abgehenden Amtsverbindungen und die Verbindung zwischen den Nebenstellen an jedem Sprechapparat hergestellt werden können. | |
1908 | Die gleichzeitige Ausnutzung einer Leitung mit 6 Sprechwegen wird vorgeführt (Trägerfrequenzversuche von Ruhmer - Berlin). | |
1908 | Die Funktelephonie - Übertragungsveruche aus der Metropolitan - Opera New York sind erfolgreich. | |
1908 | Fernleitungen werden seit dem Jahre 1908 allgemein aus hartgezogenem Kupferdraht gebaut, wenn Drähte von mehr als 3 mm Stärke Verwendung finden sollen. | |
1908 | Bei einigen großen Fernämtern werden elektrisch gesteuerte Zeitstempel einge-führt, die an ein besonderes Leitungsnetz angeschlossen werden, das sie in 10- oder 5 Sekunden - Abständen elektormagnetisch weiterschaltet. | |
1908 | Der Rückstellklappenschrank für 60 und mehr Leitungen »stellt« beim Einstecken des Abfragestöpsels in die Abfrageklinke die Anrufklappe selbsttätig in die Ruhelage »zurück«. | |
1908 | Die Bespulung von Fernsprech - Viererkreisen nach A. Ebeling wird vorgenommen. | |
1908 | Die Welttelegraphenkonferenz wird in Lissabon eröffnet. (Gründung einer besonderen Funkabteilung im Berner Büro). Mit Ausnahme Großbritanniens, wo das Telegrafenwesen von Privatgesellschaften betrieben wurde, gründeten alle Staaten Europas den Welttelgrafenverein. In diesem Rahmen fanden verschiedene Konferenzen statt, die die Aufgabe hatten, die Vertragsbestimmungen zu überprüfen und diese der fortschreitenden Entwicklung der Technik und des Verkehrs anzupassen. | |
01. Okt. 1908 | Postaufträge mit Postprotest. Erhebung des Wechselprotestes durch den Postbe-amten. Die Post erhält damit den Auftrag, einen Wechsel zur Zahlung vorzulegen und - falls nicht gezahlt wird - Protest zu erheben (Bestimmung des Wechselge-setzes). | |
1908 | Zeppelin - Unglück bei Echterdingen. Zeppelin - Volksspende. Zeppelins Schall-plattenansprache an alle Deutschen. | |
01. Jan. 1909 | Am 01. 01. 1909 wird in Deutschland der Postscheckdienst eröffnet. 13 Postscheckämter: Berlin, Danzig, Breslau, Leipzig, Hamburg, Hanberg, Ludwigshafen (Rhein), Stuttgart. | |
1909 | Gewöhnliche und eingeschriebene Briefe und Karten werden nicht mehr mit dem Ankunftsstempel bedruckt. Für Einschreibsendungen wird ab 1. 1. 1910 diese Bestimmung aufgehoben. | |
09. Juli 1909 | Die Eisenbahnfähre Saßnitz - Telleborg wird 9. 7. 1909 in Gegenwart der Herrscher beider Länder feierlich eröffnet und allgemein als Wunder bestaunt (Fährstrecke 107 km. Hochseefährschiffbetrieb). |
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08. Sept. 1909 | Aufstellung des ersten "Einschreibebriefautomaten" beim Postamt Berlin C 2. Diese Automaten, die eine Selbstabfertigung durch die Postkunden ermöglichte, sollten den Schalterdienst entlasten und die Abfertigung der Postbenutzer beschleunigen. Die Benutzung der Automaten blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Von einer allgemeinen Einführung wurde daher abgesehen. | |
1909 | Die erste kleine Wähl - Landzentrale in Dallmin (Westprignitz), Oberpostdirektion Potsdam (Heimatort des Staatssekretärs des Reichspostamts, von Podbielski), wir gebaut. Das Wählamt hat 17. Anschlüsse. Erstmalig bedient man sich des Siemens - Verwählers. | |
01. Dez. 1909 | Am 1. Dezember 1909 wird in München das erste vollstelbsttätige Großstadt - Wählamt Europas in Betrieb genommen. Der Erstausbau umfaßt 2500 Anschlußorgane. Bemerkenswert sind die Schrittschalt - Vorwähler und die Schrittschalt - Hebdrehwähler mit Auslösemagneten. Nur bei zustande gekommenen Gesprächen findet die Gebührenberechnung stat. Nach dem Freiprüfen geht sofort der erste Ruf ab. Wird kein Rufstrom getastet, so läßt das Alarmsignal >>Fehlender Ruf<< dies sofort erkennen. Die selbsttätige Überwachung der Rufstromschleifen und der Teilnehmerleitungen erleichtern die Betriebsabwicklung. | |
1909 | Die Akademie der Wissenschaften in Paris schlägt die Schaffung eines drahtlos zu verbreitenden Zeitzeichens vor. | |
1909 | In Orten mit Drehstrom- oder Wechselstromnetzen werden zur Erzeugung des Ladestroms auch Quecksilberdampfgleichrichter und andere Arten Gleichrichter verwendet. | |
11. Dez. 1909 | F. Braun und Marconi erholten den Nobelpreis. Braun hält am 11. 12. 1909 aus Anlass dieser Ehrung einen in der ganzen Welt stark beachteten Vortrag über das Funkwesen. | |
12. Dez. 1909 | Bestimmungen über den Betrieb von Telegraphenanlagen auf fremden Schiffen in deutschen Hoheitsgewässern werden am 12. Dezember 1909 erlassen. | |
1909 | Die Dampfer Republic und Flora stoßen an der Küste von Nordamerika zusammen. Durch Einsatz der Funktelegraphie werden Fahrgäste und Ladung gerettet. | |
1909 | Der Typendrucker des Australiers Murray wird 3 Jahre auf den Telegraphenämtern Berlin, Hamburg und Frankfurt (Main) erprobt. Die großen Erwartungen erfüllen sich nicht. Der Telegraphenapparat wird zurückgezogen. | |
1909 | Gelegentlich einer Flugwoche in Berlin entspricht nur ein Flugzeug rein deutscher Bauart mit deutschem Motor (30 PS) und deutschem Flugzeugführer den Flugbedingungen (Blériot überfliegt in 27 Minuten den Ärmelkanal). | |
1909 | Der Füllfederhalter setzt sich langsam durch. | |
01. Jan. 1910 | Am 1. Januar 1910 sind in allen Ländern der Erde insgesamt 10 Millionen Fernsprecher an die Vermittlungsstellen angeschlossen (USA 7 084 000, Deutschland 941 000, England 665 000, Kanada 239 00, Frankreich 212 000 (Deutschland 1913 = 1 213 000, 1919 = 1 519 000). | |
1910 | Um die Umstellung großer Netze mit mehreren Vermittlungsstellen zu erleichtern, werden halbselbsttätige Ämter (Zwischenschaltung von Zahlengeberbeamtinnen) gebaut. Läuft auf dem Abfrageplatz in halbselbsttätigen Ämtern ein Anruf ein, der nicht sofort abgenommen werden kann, so zeigt die sogenannte >>Drängelampe<<, daß mindestens ein Teilnehmer auf Antwort wartet (1912 Posen, 1913 Dresden). | |
1910 | Das Zentralbatterie - Wählamt Altenburg (Thüringen) bewährt sich. Ortsbatterie - Wählämter werden nicht mehr gebaut. alle Zentralbatterie - Wählämter werden Gesprächszählern ausgerüstet. Bei den Handämtern werden Ortsgespräche nach dem Einzelgesprächstarif noch auf Zählkarten aufgezeichnet, die mit Feldern entsprechend den
anschlußnummern des abfragefeldes versehen sind. Dieses Zählverfahren wird erst später bei Zentralbatterie - Handämtern, nach Außerbetriebsetzung der Zweidrahtämter, durch Betätigung von elektrischen Gesprächszählern ersetzt. K.W. Wagner stellt Untersuchungen über die Sprachfrequenzen an. Köln hat nahezu 300 Fernleitungen, darunter 10 Fernleitungen nach dem Aus- land. |
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1910 | Die unterirdisch geführten Fernleitungen machen 24 v. H. des gesamten Fernleitungsnetzes aus (1922 = 25,2, 1924 = 41,2, 1926 = 56,5). | |
1910 | Das neue Fernsprechamt Hamburg wird mit 40 000 Anschlüssen im Jahre 1910 in Betrieb genommen. diese Zentralisierung der Vermittlungseinrichtungen in einem Amt hat sich nicht bewährt. Die Fernsprechtechnik entwickelt sich in der Richtung weitgehender Unterteilung der Vermittlungseinrichtungen. Die Länge der Teilnehmeranschlußleitungen wird durch diese Unterteilung verkürzt. | |
Juni 1910 | Im Juni 1910 wird die Luftschifffahrtsabteilung des Reichspostmuseums Berlin eröffnet. Zur gleichen Zeit wird die Sammlung der Funkgeräte erweitert. Das Reichspostmuseum zeigt gegen 4000 Großschaustücke. | |
1910 | Einführung der Freimarken - Heftchen. | |
1910 | Die Absenderangabe darf auch auf der rechten Hälfte der Vorderseite der Postkarte stehen, wenn die Übersichtlichkeit hierdurch nicht gestört wird. | |
1910 | Erprobung der Maschinestemplung bei einem großen Postamt in Berlin. | |
1910 | Luftfahrzeuge werden mit Funkgerät ausgerüstet. Es gelingt 60 km funktelegraphisch zu überbrücken. | |
1910 | Einfache Fernsehvorführungen (Übertragung einfacher Figuren: finden auf der Weltausstellung Brüssel Beachtung. | |
09. Feb. 1911 | Am 09. 02. 1911 reicht der Telegraphenbeamte Lenk “Vorschläge zur Verbesserung der Verbindung in Deutsch - Ostafrika für postalische, wirtschaftliche, politische und militärische Zwecke mit Hilfe von Flugzeugen” ein (Am 15. 2. 1913 stirbt Lenk als erster Postbeamter den Fliegertod). | |
07. Juni 1911 | In Togo gelingt die Aufnahme von Funkzeichen der Station Nauen: damit wurden 5.200 km überbrückt. | |
1911 | Es gelingt nicht, den Reichstag zur Aufhebung der unwirtschaftlichen Fernsprechpauschgebühr zu bewegen. Die Regierung muß daher nach vielen Vorstößen ihre Vorlage im Jahre 1911 unerledigt zurückziehen. Erst im Jahre 1921 gelingt es, diese unbedingt notwendige Tarifänderung durchzusetzen. | |
1911 | Die von Robert von Lieben gebaute Fernsprechverstärkerröhre wird der Berliner Physikalischen Gesellschaft und der Presse vorgeführt. | |
1911 | Die Frankesche Maschine für Messungen an Fernsprechleitungen wird verbessert, um sie für Messungen am Rheinlandkabel zu verwenden. | |
01.Okt. 1911 | Brieftelegramme werden am 01. 10. 1911 im inneren Verkehr eingeführt (Abends aufgeliefert, nachts befördert, morgens wie Briefe zugestellt). | |
1911 | Staatssekretär Kraetke (1845 - 1934. 1887 - 1890 Gouverneur von deutsch - Neuguinea) Leiter des Reichspostamts 1901 bis 1917, verwendet seine eiserne Bettstelle als Zimmerantenne, um mit Hilfe eines Detektorapparates den Norddeichfunkdienst empfangen zu können. Fernhörer liegt stets auf dem Nachttisch. | |
1911 | Hochfrequenzverstärker durch v. Bronk erfunden. | |
1911 | Funküberlagerungsempfang Armstrong. | |
1911 | Italien besetzt Tripolis. Die ersten Flugzeugbomben werden im italienisch - türkischen Krieg von italienischen Flugzeugen (z. T. Mit Funk ausgerüstet) abgeworfen. | |
1912 | Die Fernleitung Berlin - Mailand wird gebaut, sie führt über Basel - Iselle (1350 km, 4,5 mm). |
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1912 | Die Erfinderrechte Liebens (Verstärkerröhre) gehen auf ein Konsortium über (Siemens & Halske, AEG, Telefunken, Felten und Guilleaume). | |
1912 | Das Telegraphengeheimnis wird ausdrücklich auf das Fernsprechgeheimnis ausgedehnt. | |
1912 | Die Auslegung des Rheinlandkabels wird begonnen. Die Gefahren der Störung und Vernichtung der Fernsprechgestänge durch Unwetter veranlassen die Planung dieses Kabels. | |
06. Febr. 1912 | Eröffnung der ersten regelmäßigen Luftpostverbindung in Deutschland (Berlin - Weimar). | |
18. Feb. 1912 | Erster deutscher Postflug. Ein Gradeeindecker bringt am 18. 02. 1912 einen kleinen Postbeutel von Bork in der Mark nach dem 8 km hiervon entfernten Ort Brück. Am 19. 02. 1912 wird der erste genehmigte Postflug (Flugpost “Am Rhein”) zwischen Mannheim und Heidelberg durchgeführt. 05. 10. 1912 erste bayrische Flugpost. Die zur Deckung der Sonderkosten von den Privatunternehmern herausgegebenen Flugmarken haben keinen amtlichen Charakter. |
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1912 | Ein Postwerbefilm wird bei der Eröffnung des “Ersten deutschen Kinokongresses” in Berlin gezeigt (Vorführdauer: 10 Minuten). | |
1912 | Von den fahrenden Reichsbahnfährschiffen in der Ostsee kann man Funktele-gramme nach dem Festland aufgeben. | |
1912 | Weltfunkkonferenz in London. 43 Länder, 10 Funkgesellschaften sind vertreten. | |
01. Aug. 1912 | Einrichtung eigener Postdienststellen an Bord der Zeppelin - Luftschiffe der deutschen Luftschifffahrts A.G. für die Annahme und Bearbeitung von Briefen und Postkarten. | |
1912 | Der Reisendampfer “Titanic” geht unter. 1563 Tote. Durch Funknotruf werden über 700 Menschen gerettet. | |
05. Okt. 1912 | Die erste bayrische Flugpost startet. | |
1912 | Begründung der modernen Psychotechnik. | |
17. Dez. 1912 | Der erste Postfilm wird auf dem "Ersten Deutschen Kino - Kongreß" in Berlin vorgeführt. | |
28. Dez. 1912 | Eine besondere, sehr billige Blindenschriftgebühr (in der Folge waren Blinden-sendungen bis 7 kg gebührenfrei) wird eingeführt. | |
21. Juni 1913 | Am 21. Juni 1913 gelingt in Gegenwart der Presse ein wechselseitiger, einwandfreier drahtloser Sprechverkehr zwischen Berlin und Nauen mit Hilfe eines Lieben - Röhrensenders nach Meißner (Rückkopplungsschaltung von Alexander Meißner, Deutsches Reichspaten | |
15.Juli 1913 | Rückkopplungs - Patent (Audion) A. Meißner (15. 7. 1913). | |
1913 | Deutsche Hochfrequenzmaschine mit 11 kW erzielt bei Funktelephonieversuchen Reichweiten von 600 km. | |
1. Nov. 1913 | Am 1. November 1913 wird das Rheinlandkabel Berlin - Köln auf der Strecke Berlin - Brandenburg - Magdeburg fertiggestellt. Es ist das erste Fernkabel, das auf dem europäischen Kontinent verlegt wird. Zum Schutz gegen Beschädigung ist es auf der ganzen Strecke in einem Kabelkanal mit vier Öffnunen geführt. Die dickdrähtigen, bespulten Adern dieses Kabels sollen dem damligen Stand der Technik entsprechend als Leitungen ohne Verstärker den fernverkehr zwischen Berlin und dem Rheinland bzw. dem Ruhrgebiet ermöglichen. | |
1913 | An Sprechstellen sind vorhanden in Deutschland 1 420 000, Groß - Britannien und Irland 775 000, Frankreich 328 000, Rußland 246 000, Schweden 234 000, Österreich 160 000. | |
1913 | An Gesprächen werden vermittelt (im Jahr) in Deutschland 2 518 Millionen, Rußland 1 267 Millionen, England 884 Millionen, Frankreich 434 Millionen, Österreich 392 Millionen, Schweden 324 Millionen. | |
1913 | Der Siemens - Schnelltelegraph (Versuchsbetrieb ab 1912) bewährt sich. Übermittlungsgeschwindigkeit etwa 1000 Buchstaben / Min. (1919 = 16 Systeme, 1925 = 188 Systeme, 1938 = 4 Systeme). Durch Springschreiber verdrängt. | |
1913 | Adolf Slaby, der bahnbrechende Funkpionier, stirbt. Im gleichen Jahre stirbt auch der um die Gestaltung der Funkröhre verdiente R. v. Lieben. | |
1913 | Doppelgitterröhre von Langmuir erfunden. | |
1913 | Ford führt das Fließband ein. | |
1914 | Die 1914 in Betrieb genommene oberirdische Pupinleitung Berlin - Mailand (1350 km, 4,5 mm) kann zeitweise nur zwischen Frankfurt (Main) und Mailand betrieben werden (110 km Doppelleitung haben etwa 4000 Aufhängepunkte). | |
29. Jan. 1914 | Die Wählamt Dresden wird am 29. Januar mit zunächst 11 000 Hauptanschlüssen endgültig in Betrieb genommen. Der Ausbau für 17 000 Teilnehmer ist möglich. | |
26. März 1914 | Das Postscheckgesetz wird erlassen, um den Postscheckverkehr, der am 01. 01. 1909 im Deutschen Reich eingeführt wurde, gesetzlich zu regeln. | |
1914 | Das Erdsystem wird nicht mehr benutzt. Das neue Schleifensystem wird erstmalig im Amt Liegnitz angewandt. | |
1914 | Der Klappenschrank 14 für 50 Teilnehmerleitungen wird die gebräuchlichst Vermittlungseinrichtung kleiner Ämter. | |
1914 | Der Klinkenumschalter 14 hat die Form eines Vielfachschrankes und kann bis zu 100 Fernleitungen aufnehmen. Der neue Klinkenumschalter entspricht allen Anforderungen, die im Jahre 1914 an ihn gestellt werden. | |
1914 | Die Telegraphenapparatwerkstatt des Reichspostamts erhält die Bezeichnung »Telegraphenapparatamt«. | |
1914 | Einführung von Postkreditbriefen. Zulässig bis 3000 Mark. Gültigkeitsdauer 4 Monate. Höchstabhebung an einem Tage 1000 Mark. | |
1914 | “Titanic - Konferenz” in London. Internationale Vorschriften zum Schutze des menschlichen Lebens auf See. 18 Staaten unterzeichnen. | |
28. Mai 1914 | Am 28. 5. 1914 erklärt der Altmeister der Luftschiffahrt Graf Zeppelin (1838 - 1917): “Den hohen Wert, welchen weithin mit nutzbringender Last sicher fahrende Luftschiffe gewinnen müßten, ließ mich namentlich der im Jahre 1874 veröffentlichte Vortrag des Generalpostmeisters Stephan "Weltpost und Luftschiffahrt" (Wissenschaftlicher Verein Berlin) erkennen. Das rief den Wunsch der Verwirklichung in mir wach". | |
17. Juni 1914 | Am 17. 6. 1914 wird die USA - Westküste mit der USA - Ostküste durch eine 5 400 km lange Fernsprechleitung verbunden. Amtlich wird die Verbindung New York - San Franzisko am 25. 1. 1915 gelegentlich der Eröffnung der “Panama - Pazific - Ausstellung” der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. | |
28. Juni 1914 | Das Attentat von Sarajewo löst den 1. Weltkrieg aus (28. 6. 1914).Das Rheinlandkabel (52 Doppeladern) ist im August 1914 zwischen Berlin und Hannover fertiggestellt. Das Unternehmen kommt im Oktober 1914 zum Stillstand. Nach Kriegsausbruch dürfen nur bestimmte, den Behörden vertrauenswürdig erscheinende Personden Auslandferngespräche führen. | |
01. Aug. 1914 | Die deutsche funkstelle in Apia (Samoa) nimmt den Dienst auf. | |
1914 | Der Lieben - Verstärker wird während des Krieges, zunächst unter Lietung von Beamten des Telegraphenversuchsamtes, als Fernsprechverstärker benutzt. | |
1914 | Zu Beginn des 1. Weltkriegs unterhält die Post in Deutschland ein Netz von 160 Kraftpostlinien (Streckenlänge 3 245 km). Alle anderen Verkehrsträger betreiben zusammen 207 Linien (Streckenlänge 3 557 km). | |
1914 | Der Weltkrieg ermöglicht den Frauen die Besetzung von Dienststellen, die bisher nur dem männlichen Postpersonal vorbehalten waren. Auch nach Kriegsende tritt hierin keine wesentliche Änderung ein. | |
1914 | Die Erdtelegraphie (Erdfunkerei) wird von der Wehrmacht versuchsweise eingesetzt. | |
1915 | Funktelephonieversuche der Wehrmacht verlaufen erfolgreich. | |
1915 | Fernsprech - Abhörstellen werden an den deutschen Fronten eingesetzt. Auch der “Feind hört mit” und arbeitet ebenfalls mit Abhörstellen. Alle Fernsprechleitungen müssen auf den Kriegsschauplätzen als Doppelleitungen verlegt werden. Tarn- und Decknamen sollen den Abhörstellen die Arbeit erschweren. Funktelegphonieversuche der Wehrmacht an der Westfront verlaufen erfolgreich. | |
1915 | Die Zeitschrift »The Transmitter - Baltimore« schlägt vor, Fernsprecher in Form einer Rose zu bauen. Bei Freunden berühmter Heerführer solle der Fernsprecher die Figur des Generals zu Pferde erhalten. Die Worte wären in das Ohr des Pferdes zu sprechen. Ein Bücherfreund soll einen Fernsprecher in Buchform erhalten. >>So ergeben sich auch für den Fernsprecher unzählige, recht reizende (!!) ornamentale Gedanken.<< | |
1915 | Die Firma Siemens führt die sogenannten »Doppel - Silberkontakte« ein. Diese Kontaktform soll die Zahl der Kontaktstörungen auf 1/40 der vorher aufgetretenen Fälle senken. | |
1915 | Fernsprechapparate für die Orstbatterie - Netze werden seit 1915 nicht mehr beschafft. | |
1915 | Siebketten (Filter) werden von K. W. Wagner und unabhängig von ihm von G. A. Campbell gebaut. | |
1916 | Die Umstellung auf Wählbetrieb wird durch den Weltkrieg aufs schwerste gehemmt. Nur Halle (Saale), Vermittlungsstellen in München, Leipzig, Dresden - Strießen und einige kleine Landzentralen werden noch fertiggestellt. | |
1916 | Es gelingt über Fernsprech - Freileitungen einen regelmäßigen Fernsprechdienst vom Hauptquartier an der Westfront bis nach Konstantinopel (Istanbul) mit guter Verständigung durchzuführen. | |
1916 | Der gesamte Flugmelde- und Warndienst im Rhein - Main - Gebiet wird vom Fernsprechamt Frankfurt (Main) durchgeführt. | |
1. Aug. 1916 | Die Pressetelegramme zu ermäßigter Gebühr, die nach Übersee bereits 1903 zulässig waren, werden am 1. 8. 1916 auch im inneren Verkehr eingeführt. | |
1916 | Warenumsatzstempelmarken werden durch die Postanstalten verkauft. | |
1917 | Auf Anordnung des Chefs der Feldtelegraphie, führt, gemeinsam mit Dr. Meißner (Audion), der spätere Staatssekretär Dr. Bredow an der Westfront mit Röhrensender Funktelephonieversuche durch. Diese regelmäßigen Rundfunkversuche können als Beginn des Rundfunk - Zeitalters bezeichnet werden. | |
1917 | In Schiffahrts- und Fischereikreisen wird die »Anweisung zum Schutze der Unterwasser - Telegraphen - und Fernsprechkabel gegen Gefährdung durch Schifffahrt und Fischerei<< verteilt. | |
1917 | Der Zweidrahtverstärker wird eingeführt. | |
1917 | Die USA treten in den Krieg ein. Rußlands Oktoberrevolution 1917 bringt die Bolschewiki (Lenin) an die Macht. | |
1917 | Dr. Kraetke, Staatssekretär des Reichspostamtes, tritt in den Ruhestand. Nachfolger: Rüdlin. | |
1917 | Bau des Heimatfunknetzes in Deutschland für den Luftschutz bei feindlichen Fliegerangriffen. Feste Fundstellen: Berlin - Spandau, Insterburg, Preußisch - Holland, Hammerstein, Stargard, Neu - Strelitz, Altengrabow, Liegnitz, Breslau, Kattowitz, Zeithain, | |
1917 | Die deutsche Heeresverwaltung richtet in Rußland zwischen Dünaburg und der Halbinsel Krim ein Netz von Luftpostverbindungen ein. | |
01. April 1918 | Überweisungen im Inlandspostscheckverkehr und die gelben Postscheckbriefe werden gebührenfrei. | |
01. April 1918 | Die Versorgungsrenten aus der Kriegsopferversorgung werden von der Post ausgezahlt. | |
1918 | Zwischen Berlin, Hannover und Köln entsteht eine von der Inspektion der Fliegertruppen betriebene Luftpost. | |
1918 | Ferdinand Braun (geb. 1850), der zusammen mit Marconi den Nobelpreis erhielt, stirbt. | |
1918 | Das Leistungszählverfahren wird versuchsweise eingeführt. Die Sollleistung des Fernsprechpersonals darf nur in der kurzen Hauptverkehrszeit bis zu 10 v. H. Überschritten werden. | |
1918 | Drahtloses Fernsprechen im Verkehr mit fahrenden Eisenbahnzügen wird auf der Militärbahnstrecke Berlin - Zossen erprobt. | |
1918 | Den Pressegesprächen wird ohne Erhebung einer Sondergebühr der Vorrang vor den Privatgesprächen eingeräumt. | |
11. Nov. 1918 | Am 11. 11. 1918 wird das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Während des 1. Weltkrieges werden auf deutscher Seite 121 000 Brieftauben eingesetzt, die besonders während des Trommelfeuers gute Dienste leisten. Die gegnerischen Truppen haben über 300 000 Brieftauben besessen. | |
24. Jan 1919 | Bildung der Reichsfunkbetriebsverwaltung, der Funkbetrieb, vorher in der Hand privater Unternehmen (zum Beispiel Telefunken), ist jetzt Hoheitssache des Reiches. | |
19. Febr. 1919 | Rüdlin, Staatssekretär des Reichspostamtes 1917 - 1919, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Giesberts (1919 - 1922). Das Reichspostamt erhält die Bezeichnung “Reichspostministerium”. Johann Giiesberts wird somit der erste deutsche Reichspostminister. | |
1919 | Einsetzung eines Beamtenbeirates (Personalvertretung) im Reichspostministerium. | |
1919 | Gedenkmarken (Weimarer Nationalversammlung) erscheinen. Bis zur Beendigung des 1. Weltkrieges lehnt die Post die Herausgabe derartiger Sonderpostwert-zeichen ab. Gleiches gilt von den “Wohlfahrtsmarken”. Zur Unterstützung Kriegs-beschädigter werden Zuschläge bei bestimmten Postwertzeichen erhoben. | |
1919 | Die Schreibmaschine setzt sich durch. Auch Ortstelegramme werden teilweise mit Schreibmaschine geschrieben. | |
06. Feb. 1919 | Eröffnung der ersten regelmäßigen staatlichen Luftpostverbindungen in Deutschland am 6. 2. 1919 (Berlin - Weimar - Nationalversammlung). Erstmalig erscheinen 2 Flugpostmarken. Zuschlaggebühren können aber auch durch Postwertzeichen des allgemeinen Verkehr entrichtet werden. | |
19. Feb. 1919 | Das Reichspostamt wird am 19. Februar 1919 zum »Reichspostministerium« umgebildet. | |
1919 | Im Hinblick auf die allgemeine Umstellung zum Wählbetrieb werden die neu beschafften Apparate so gebaut, daß sie sowohl in Netzen mit Handbedienung als auch in Wählnetzen verwendet werden können. | |
11. Aug. 1919 | Verfassung von Weimar (11. 8. 1919). Erweiterung der Zuständigkeit des Reichs. Post- und Telegraphenwesen ausschließlich Sache des Reichs. Unter anderem wurde die Vereinigung der noch bestehenden drei deutschen Post- und Telegrafenverwaltungen zu einer einheitlichen Reichsverwaltung (vorgesehen zum 01. April 1920) beschlossen. Damit war die bisherige Vertragsfreiheit Bayerns und Württembergs gegenüber ihren ausländischen Nachbarstaaten beseitigt. | |
11. Aug. 1919 | Auf Grund der Reichsverfassung vom 11. August 1919 wird zur beratenden Mitwirkung in Verkehrs- und Tariffragen ein Verkehrsbeirat gebildet. | |
1919 | Das erste Fernsprechseekabel der Nachkriegszeit wird zwischen Zarrenzin bei Stralsund und Kämpinge bei Trelleborg ausgelegt und über Land bis Malmö fortge-setzt. Das Kabel ist 120,5 km lang und enthält 2 Doppeladern. Durch Viererausnut-zung werden 3 Stromkreise gebildet. In Stralsund und Malmö werden die entspe-chenden Verstärkereinrichtungen aufgestellt. Der Schwedenverkehr, der ebenso wie der Norwegenverkehr bisher über Dänemark (1903) abgewickelt wurde, geht nur noch über das neue Kabel. | |
1919 | Bis zum Jahre 1919 war das Krarup - Fernsprechkabel Duhnen - Helgoland (75,5 km) das längste Fernsprechseekabel. | |
1919 | Zwischen Hannover und Berlin wird Versuchbetrieb durchgeführt zur Dreifach-ausnutzung von Fernsprechfreileitungen durch Trägerfrequenzgeräte. | |
16. Nov. 1919 | Der Gedanke eines drahtlosen Rundfunks wird am 16. 11. 1919 von dem späteren Staatssekretär Bredow gelegentlich einer öffentlichen Vorführung des telepho-nischen Rundfunks vor Pressevertretern in der Urania Berlin eingehend erörtert. Eine Zeitung schreibt u. a. “... zukünftiger politischer Redner, der seine Rede an einer Stelle spricht, während sie gleichzeitig in tausend verschiedenen Sälen in ganz Deutschland von einer Million Menschen gehört wird ...”. | |
1919 | Dreifachausnutzung von Fernsprech - Freileitungen durch Trägerfrequenzgeräte (Hannover - Berlin). | |
1919 | Hochfrequenztelegraphieversuche (Hughes - Apparat) zwischen Berlin und Magdeburg. | |
1919 | In etwa 80 Postämtern werden Funkempfänger aufgestellt und durch Postbeamte bedient. Die telegraphischen Funkberichte werden der Presse durch Fernsprecher zugestellt. | |
21.Dez. 1919 | Am 21. 12. 1919 wird als besondere neue Sendungsart nach ausländischem Vorbild das “Päckchen” eingeführt. | |
1920 | Drahtlose Gegensprechversuche werden zwischen der Küstenfunkstelle Warnemünde und einem dänischen Fährschiff angestellt. Sie ergeben wertvolle Erkenntnisse für einen regelmäßigen Funksprechdienst. | |
06. Febr. 1920 | Als besondere neue Sendungsart wird das Päckchen eingeführt. | |
1920 | Der Bau des Rheinlandkabels wird fortgesetzt. Während auf der Strecke Berlin - Hannover 52 Adernpaare untergebracht waren, ermöglicht es der technische Fortschritt, in demselben Kabelquerschnitt 71 Adernpaare mit 1,5 - (Kern), 2 - und 3 - mm Leitern zu vereinigen. | |
01. Apr. 1920 | Auf Grund von Staatsverträgen wird der durch die Reichsverfassung angeordnete Übergang der Post- und Fernmeldeverwaltungen Bayerns und Württembergs auf das Reich am 01. April 1920 vollzogen. | |
11. Aug. 1920 | Ene erste internationale deutsche Luftpostverbindung zwischen Berlin und Warnemünde und Malmö wird eingerichtet. | |
1920 | Um die Einheitlichkeit im Fernmeldebaudienst zu schaffen, werden entsprechend den »Richtlinien für eine Neugestaltung des Telegraphenbaudienstes« die Tele-graphenbauämter (Fernmeldebauämter) eingerichtet. Württemberg hatte bereits im Jahre 1903 vier Telegraphenbauämter. | |
1920 | Durch die Abtrennung Ostpreußens vom Reich durch den »Korridor« mußte eine unabhängige und leistungsfähige Nachrichtenverbindung geschaffen werden. Es wird daher zwischen Leba (Pommern) und Tenkitten (Ostpreußen) ein Seekabel mit 6 Doppeladern (9 Stromkreisen) und 3 Telegraphie - Einzeladern über eine Länge von 170 km, ausgelegt. | |
1920 | Der Fernsprechteilnehmer erhält mit der Fernsprechrechnung die Urschriften der Ferngesprächsblätter. Die Ausfertigung besonderer »Abschnitte der Ferngesprächs-blätter« verlangsamte den Betrieb. | |
1920 | Weltpostkongress in Madrid. Deutschland ist vertreten. Abkommen betr. Postüberweisungsdienst. | |
29. Sept. 1920 | Einweihung der Großfunkstelle Nauen bei Berlin, gleichzeitig erfolgt die Übergabe an dieser Station von Telefunken an die "Drahtlose Übersee - Verkehrs AG" (Transradio). | |
1920 | Vorbesprechung des Weltnachrichtenvereins in Washington (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan). | |
22. Dez. 1920 | Am 22. Dezember 1920 nimmt die Hauptfunkstelle Königswusterhausen (Lichtbo-gensender) die erste vielbeachtete Übertragung eines Instrumentalkonzerts vor. Sprache und Schallplattenmusik werden versuchweise, jedoch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, übertragen. | |
1920 | Die künstlerisch hochwertige Übertragung des Weihnachts - Instrumentalkonzerts über den Postsender Königs - Wusterhausen auf den Wellen 3 500 und 3 700 m findet in Fachkreisen starke Beachtung (Reichweiten bis zu 2 000 km werden erzielt [Lichtbogensender] | |
1920 | Post- und Fernmeldetechnische Sonderdienststellen werden in dem, dem Reichs-postministerium unmittelbar unterstelltenTelegraphentechnischen Reichsamt (später Reichspostzentralamt) vereinigt. | |
1920 | Der erste Funkwirtschaftsdienst der Welt, von der Außenhandelsstelle des Auswärtigen Amtes Berlin zusammengestellt, über die Sender der Deutschen Reichspost ausgestrahlt, bewährt sich. | |
1920 | Einrichtung von Telegraphenbauämtern (Fernmeldbauämtern). | |
1920 | Versuche mit Hochfrequenztelegraphie (Siemens - Schnelltelegraph) zwischen Berlin und Frankfurt (Main), (6 Frequenzen). | |
1920 | Ausbau des Funkwetterdienstes (Sturmwarndienst, Abtreiben von Feuerschiffen usw.). Welle 3 1000 m. | |
1920 | Postwertzeichen für Sammler werden hergestellt. Neue Posteinnahmequelle. Beförderungsleitungen sind nicht zu verrichten. Einrichtung einer Versandstelle für Sammlermarken. | |
1920 | Betriebsrätegesetz. | |
1921 | Telegraphenapparatamt, Telegraphenversuchsamt, Fernsprechlinienbüro, Starkstrombüro und andere fernmeldetechnischen Sonderdienststellen werden 1921 in dem Reichspostministerium unmittelbar unterstellten Telegraphen-technischen Reichsamt (Reichspostzentralamt), (Fernmeldetechnisches Zentralamt) vereinigt. | |
1921 | Aufstellung von Briefstempelmaschinen mit Zählwerken. | |
1921 | Der Rundfunk setzt sich in USA durch. | |
1921 | Die Fernsprechluftkabel, die sich bereits in anderen Ländern bewährt hatten, werden auch in Deutschland eingeführt (1923 = 90 km, 1924 = 400 km, 1925 = 1900 km, 1926 = 4200 km). | |
07. Apr. 1921 | Die Deutsche Fernkabel Gesellschaft (DFKG), Berlin, wird am 7. April zum Ausbau des Deutschen Fernkabelnetzes unter Beteiligung der Deutschen Reichspost mit 1/3 des Stammkapitals und der Firmen Siemens & Halske, Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft und Felten & Guillaume gegründet. | |
08. Juni 1921 | Erstmalige Funkübertragung einer Oper ("Madame Butterfly") aus der Staatsoper Berlin. | |
17. Juni 1921 | Staatssekretär Bredow appeliert an alle, anstelle des Wortes "Radio" das Wort "Rundfunk" zu verwenden. | |
25. Aug. 1921 | Die Fernsprechordnung vom 25. August 1921 (Fernsprechgebührengesetz vom 11. Juli 1921) bringt mit der allgemeinen Einführung des Einzelgesprächstarifs auch den Wegfall der Pauschgebühr und der Sondergebühr für Nachtgespräche. Der Pauschgebührentarif wird aufgegeben. Der Zonentarif wird ausgebaut. | |
1921 | Das Wählsystem wird in größerem Umfang für Nebenstellenanlagen nutzbar gemacht. | |
1921 | Seit 1921 können auf dem Lande nach dem Vorbild der früheren bayerischen Verwaltung allgemein sogenannte »Gemeindliche öffentliche Sprechstellen«, auch ohne Nachweis eines Verkehrsbedürfnisses, eingerichtet werden. | |
1921 | Die sogenannten »Ausnahmequerverbindungen« (Fernleitungen zur unmittelbaren Verbindung von Nebenstellenanlagen in verschiedenen Orten) werden zugelassen. | |
1921 | Die Nachtabonnementgespräche werden »Monatsgespräche« genannt. Gegen die tagesgebühr wird bei Nach die doppelte Gesprächszeit gewährt. Das Gespräch muß allnächtlich zur gleichen Zeit geführt werden. | |
1921 | Die »Öffentliche Sprechstelle bei Privaten« wird eingeführt (1922 = 1275, 1926 = 2205 Sprechstellen). | |
1921 | Bei der Verlängerung des Rheinlandkabels von Dortmund nach Düsseldorf und Köln wird erstmalig der inzwischen weiterentwickelte Fernsprechverstärker berücksichtigt (145 Adernpaare, z. T. für Verstärker 1,4 - und 0,9 - mm - Leiter, 2 - und 3 - mm - Leiter nur zur Fortsetzung der von Berlin bis Dortmund geführten starken Leitungen; 1921 = 469 km Fernkabellinie, 1926 = 2039 km Fernkabellinie). | |
1921 | Die Fernbesprechung eines Rundfunksenders wird erstmalig von gewöhnlichen Fernsprechanschlüssen vorgenommen. | |
1921 | Kurzwellenversuche amerikanischer Funkamateure führen im Dezember 1921 zur funküberbrückung des Ozeans. Englische und holländische Amateure beteiligen sich an diesen Arbeiten, die auf Wellen stattfinden, die man - weil man sie für den praktischen Funkdienst für völlig unbrauchbar hält - den Bastlern zur Verfügung gestellt hat. | |
1921 | Unabhängig von der Erfindergemeinschaft (Triergon) Vogt, Masolle und Engl erfindet Lee de Forest den Phonofilm, einen sprechenden Film. Der erste tönende Filmstreifen konnte im Laboratorium bereits 1919 gezeigt werden. | |
1922 | Bei jeder Oberpostdirektion wird ein sogenannter Fernleitungskommissar bestellt, dessen Aufgabe es ist, die Verhältnisse im Fernbetrieb des Bezirks laufend zu prüfen und alle Möglichkeiten für die Verbesserung des Betriebes zu fördern. | |
1922 | Fernsprechversuchsstellen in Berlin, Hamburg, Frankfurt (Main), München, Stuttgart, Leipzig und Breslau verfolgen die Forschungen auf dem Gebiete der Arbeits- und Betriebswissenshaft. Durch Einführung zweckmäßiger Arbeitsweisen, Vereinfachung der Dienstgeschäfte und Bereitstellung geeigneter Behelfe und Arbeitsgeräte wird auf möglichste Verminderung der Personalausgaben hinge-wirkt. | |
1922 | Alexander Graham Bell stirbt im Jahre 1922. Er hat über 500 Patentprozesse geführt. | |
1922 | Auf der Erde werden 1922 etwa 22 Millionen Fernsprecher betrieben. | |
1922 | Erst im Jahre 1922 kann in Deutschland die Weiterentwicklung der Wählämter planmäßig wieder aufgenommen werden. Das »Wählsystem 22« (1922) wird eingeführt. | |
1922 | Die Inflation ruft Telegrammhochfluten hervor! Einführung des Blitztelegramms zu 100 facher Gebühr. | |
1922 | Neue Laufbahnrichtlinien der Deutschen Reichspost. Neureglung der Beamtenverhältnisse der Reichspost- und Telegraphenverwaltung. | |
1922 | Postfilme werden auf Ausstellungen vorgeführt. | |
1922 | Gründung der “Gesellschaft zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern”. Vereinszweck: Ermittlung, Sichtung, Verarbeitung der postgeschichtlichen Quellen in Schriftwerken und Archiven. Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden zunächst in der Zeitschrift “Bayerland” veröffentlicht. 1925 eigene Zeitschrift “Archiv für Postgeschichte in Bayern”. | |
1922 | Briefabfertigungsdienst Abc - Verteilung. Vorschlag Elert - Berlin. | |
1922 | Anweisung zur Ausführung von Leistungszählungen bei den Postämtern. | |
1922 | Gründung der Rundfunkgesellschaft “Deutsche Stunde für drahtlose Belehrung und Unterhaltung”. Lautsprecherdarbietungen sollen in Sälen und öffentlichen Lokalen stattfinden. Betriebskosten durch Abgaben der Lokalbesitzer oder durch Eintritts-gelder. Gesellschaft kann wegen der Inflation ihre Pläne nicht verwirklichen. | |
1922 | Die Rundfunkansprache an die Telegraphisten gelegentlich der Eröffnung des »Internationaler Telegraphisten - Wettstreit« (erstmalig in Deutschland)durch den Staatssekretär Dr. Bredow am 18. August 1922 findet in der ganzen Welt starke Beachtung. Rußland, Spanien, Italien, Jugoslawien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei usw. beteiligen sich an diesen »Olympischen Spielen«. | |
1922 | Dr. Stingl wird Reichspostminister (1922 - 1923, 1925 - 1927). Reichspostminister Giesberts (1919 - 1922) tritt zurück. | |
1922 | Der drahtlose funktelephonische Wirtschaftsrundspruchdienst tritt an die Öffentlichkeit. Am 1. Oktober 1922 wird er versuchweise eingeführt. (10 kW, Welle 4025 m, 1922 = 1100 Teilnehmer, 1924 = 1800 Teilnehmer.) | |
13. Mai 1923 | Regelmäßige "Rundfunk - Sonntagskonzerte" über den ersten deutschen Rundfunksender Königs Wusterhausen beginnen. | |
1923 | Höhepunkt der Inflation! | |
1923 | Einführung einer Wirtschaftsstatistik bei der Deutschen Reichspost. | |
1923 | Erlass von Richtlinien für die Neureglung des Ausbildungs- und Unterrichtswesens. | |
1923 | Die Geldentwertung stört die gesunde Entwicklung des Fernsprechwesens. Schlüsselzahlen für Fernsprechgebühren: 1. September = 750 000, 16. September = 5.000.000, 1. Oktober = 40.000.000, 12. Oktober = 100.000.000, 20. Oktober = 500.000.000, 1. November = 15 Milliarden, 5. November =75 Milliarden, 15. November = 300 Milliarden, 16. November = 600 Milliarden, 21. November = 1 Billion. Am 21. November 1923 wird der Währungsverfall durch Einführung der Rentenmark (später Reichsmark) überwunden (Ende der Reichsmark: Juni 1948). | |
1923 | Erster Ferienkursus der Verwaltungsakademie Berlin. Aus dem Ferienkursus entwickeln sich die “Post- und Telegraphenwissenschaftlichen Halbwochen). | |
1923 | Im Inflationsjahr 1923 werden über 100 neue Briefmarken in Deutschland heraus-gebracht. | |
11. Juli 1923 | Am 11. Juli 1923 werden zwischen der Deutschen Reichspost und der Deutschen Reichsbahn Vereinbarungen getroffen über die Verteilung der Kosten für Veränderungen an den Telegraphen- und Fernsprechanlagen der Deutschen Reichspost aus Anlaß der Elektrifizierung der Reichsbahn (Ergänzung: 3. September 1926). | |
1923 | Blitzgespräche werden zur hundertfachen Gebühr eingeführt (1924: dreißigfache, 1927: zehnfache Gebühr). | |
16. Mai 1923 | Im Mai 1923 wird in der Netzgruppe Weilheim mit 5 Ortsnetzen der Selbstwählferndienst in Betrieb genommen. Die Gebührenerfassung erfolgt selbsttätig durch Zonenzähler. (erste vollautomatische Netzgruppen - Fernwählvermittlung der Welt). | |
24. Okt. 1923 | Der regelmäßige Unterhaltungs - Rundfunk wird in Berlin aufgenommen (am 01. 12. 1923: 467 Teilnehmer und 1926 schon über 1 Million Teilnehmer). | |
29. Okt. 1923 | Die Rundfunk - Eröffnungsansprache des Staatssekretärs Dr - Bredow wird am 15. 10. 1923 auf Welle 2700 m über den Sender Königs - Wusterhausen übertragen. Der Rundfunk in Deutschland wird am 29. Oktober 1923 in Berlin eröffnet (Verfügung vom 24. Oktober 1923 »Einführung eines Unterhaltungsrundfunks in Deutschland«) | |
09. Nov. 1923 | Der deutsche Rundfunk übermittelt erstmals politische Nachrichten. | |
09. Nov. 1923 | Der Verband der Deutschen Postingenieure wird in Berlin gegründet. | |
15. Nov. 1923 | Am 15. November 1923 wird die Deutsche Reichspost anläßlich der bevorstehenden Einführung der Rentenmark aus dem allgemeinen Reichshaushalt losgelöst. (Gesetzlich festgelegt durch das Reichspostfinanzgesetz von 1924.) | |
1923 | Am Tage des Hitlerputsches in München (9. November 1923) gibt der Rundfunk-sender die ersten Pressenachrichten. | |
1923 | Einführung des Notrufs bei dem englischen Rundfunk (Krankheitsfälle, Vermissten-anzeigen, Unfälle, Zeugenaufrufe usw.). | |
1924 | Die ersten Funkgespräche werden zwischen einem in der Luft befindlichen Flug-zeug und einem Rundfunksender geführt und für die Rundfunkteilnehmer ausge-strahlt. Schallplattenmusik und Gesang im Flugzeug werden vom Rundfunksender übernommen (Ballsendung). | |
1924 | Bei dem Telegraphentechnischen Reichsamt wird eine Zentralstelle eingerichtet, die die Ergebnisse des Fernverkehrs zahlenmäßig zusammenfaßt und auswertet. Allgemeine Richtlinien für die Betriebsabwicklung und Einheitssätze für die Ausnutzung der Fernleitungen werden aufgestellt. | |
1924 | Dr. Martin Hebel vom Telegraphentechnischen Reichsamt, Abt. München, entwickelt im Auftrag des Leiters dieser Abteilung, Dr. W. Schreiber, die Wechsel-stromfernwahl, die daraufhin in Bayern eingeführt wird, Sie ermöglicht es, über im Zuge der Leitungen befindliche Ringübertrager (z. B. wegen Bahnstrombeein-flussung) hinwegzuwählen. Durch ein auf Wechselstrom ansprechendes Relais werden lokale Gleichstromvorgänge ausgelöst, die die Wählerentstellung bewir-ken. | |
1924 | Der Siemens - Viereckwähler wird gebaut. | |
1924 | Herabsetzung der Rundfunkgebühr von jährlich 60 RM auf 24 RM herabgesetzt, gleichzeitig wird die Entrichtung der Gebühr in monatsbeträgen zugelassen (zahlbar in Monatsraten von 2 RM). Die Ansicht “Die Modetorheit “Rundfunk” wird bald vorübergehen!” erweist sich als falsch. 1. Januar. 1924 = 1500 Teilnehmer, 1. April 1924 = 10 000 Teilnehmer, 1. Juli 1924 = 99 000 Teilnehmer, 1. Januar 1925 = 549 000, 1. Januar 1926 = 1 022 000 Teilnehmer, 1. Oktober 1927 = 1 758 000 Teilnehmer. | |
1924 | Blinde werden auf Antrag von der Rundfunkgebühr befreit. | |
1924 | Die Ende 1923 eingeführte Deutsche Rentenmark trägt zur Wirtschaftsberuhigung bei (Deflation). | |
1924 | Weltpostkongress in Stockholm. | |
1924 | Der nur eine beratende Tätigkeit ausübende Verkehrsbeirat wird durch das Reichs-postfinanzgesetz vom 18. März 1924 aufgehoben. Selbständigkeit der Post in finanzwirtschaftlicher Hinsicht. Seit dem 1. April 1924 wird die Deutsche Reichspost vom Reichpostminister unter Mitwirkung des Verwaltungsrats verwaltet. Auf Grund des Reichspostfinanzgesetzes wir die Fernsprechordnung 1924 erlassen. | |
18. März 1924 | Erlaß des Reichspostfinanzgesetzes. Selbstständigkeit der Post in finanzwirtschaft-licher Hinsicht. Die Benennung “Deutsche Reichspost” wird eingeführt, bisher “Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung”. | |
30. März 1924 | Inbetriebnahme der Rundfunksender Frankfurt am Main und München. Diese Sender strahlten Unterhaltungsprogramme aus. | |
20. Juli 1924 | Königs Wusterhausen, erster deutscher Rundfunksender, sendet regelmäßig ein eigenes Rundfunkprogramm. | |
02. Aug. 1924 | Erstmals wird ein Konzert der Berliner Philharmoniker über rundfunk übertragen. | |
1924 | Der Rechnungshof geht dazu über, mehr und mehr Prüfungen am Sitz der zu prüfenden Behörden auszuführen (Rede - Gegenrede). | |
1924 | Das erste Heft der “Verkehrs- und Betriebswissenschaft in Post und Telegraphie”, Zeitschrift für den Post- und Telegraphenbetrieb, für die Fortbildung der Beamten und für Verkehrsgeschichte erscheint. | |
1924 | Die deutsche Einheitskurzschrift findet bei der Post Verwendung. | |
1924 | Wechselstrom - Telegraphie in Deutschland. Frankfurt (Main) - Berlin (Sechsersatz). Juli 1928 = 12 fach WT, 1938 = 18 fach WT. | |
1924 | Die Deutsche Reichs - Postreklame wird gegründet. | |
1924 | Rundfunkspielereien. Auf Welle 2800 m wird ein Vortrag gehalten. Zur gleichen Zeit läuft in Berlin, Wien, Kopenhagen, Gotenburg und Oslo ein Film, der den Funkvortrag erläutert. - Rundfunk - Konzertveranstaltungen, bei denen jedes Instru-ment an einem anderen Ort steht. - Rundfunktagungen in den Sälen verschiedener Orte. Durch Einsatz von Fernmeldeeinrichtungen ist sogar eine wechselseitige Diskussion möglich. | |
1924 | Im Jahre 1924 sind 67 bespulte oberirdische Leitungen mit 23 200 km Länge vorhanden, darunter die Leitungen Berlin - Aachen (689 km), Dresden - Köln (603 km), Berlin - Mannheim (596 km), Chemnitz - Köln (545 km), Berlin - Darmstadt (540 km). | |
1924 | Der Apparatwecker wiegt nur noch 0,270 kg (41 g Kupferdraht), (1905 = 0,715 kg [245 g Kupferdraht], 1922 = 0,500 kg [73 g Kupferdraht]). | |
1924 | Kurzwellenversuche Berlin - Buenos Aires. | |
1924 | Drahtlose Zugtelephonie Berlin - Hamburg (öffentliche Versuche). | |
1924 | Der drahtlose Sprechverkehr mit Schiffen in See (Gegensprechschaltung an Bord der Schiffe) wird aufgenommen. | |
1924 | Erste Überquerung des Atlantischen Ozeans vom europäischen Festland aus durch ein Zeppelinluftschiff (Friedrichshafen - Lakehurst [USA] 8 000 km)die zuverlässig arbeitende Bordfunkanlage ermöglicht die Fahrtsicherheit. | |
1924 | Die Versuche, den drahtlosen Weitverkehr auf Kurzwelle abzuwickeln (zunächst von Funkamateuren erprobt) verlaufen erfolgreich. | |
1924 | Mehrere Presserundfunkdienste werden in Deutschland für die verschiedenen Parteien eingerichtet (Sopa - Dienst usw.). Zwei 10 - kW - Sender werden ständig für diesen Pressedienst eingesetzt. | |
1924 | Olympische Spiele in Paris. | |
04. Dez. 1924 | Erste Große Deutsche Funkausstellung in Berlin findet statt. | |
1925 | Das letzte große Fernsprechhandamt wir in Berlin - Westend in Betrieb genom-men. | |
1925 | Die »Union Internationale de Radiophonie« wird in Genf gegründet. Das erste Pro-gramm aus USA wird Ende Januar 1925 von Stuttgart durch Ballempfang übertra-gen. Weihnachten 1929 übernimmt auch ein amerikanischer Sender (Schenectady) das erste deutsche Programm vom Kurzwellensender Königswusterhausen - Zeesen. | |
31. Jan. 1925 | Erste Rundfunkübertragung (Kurzwelle) aus den USA über "Fernempfangsanlage des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart": Der amerikanische Turnerbund grüßt Deutschland. | |
20. Juli 1925 | Die Reichs - Rundfunk - Gesellschaft wird in Berlin gegründet. Sie ist die Dachorganisation der gesamten Rundfunkgesellschaft. | |
1925 | Der für Hochseefischereifahrzeuge bestimmte »Hochseerundfunk« - Hamburg beginnt am 21. Mai 1925 seine Tätigkeit (Wetternachrichten, Marktberichte, private Anweisungen). Der 10 - kW - Sender in Norddeich bedient 136 Schiffe (1939 - 335 Schiffe). | |
1925 | Die Zugtelephonie A. G. für die Fernsprechversorgung der D - Zug - Fahrgäste Berlin - Hamburg wird gegründet. | |
1925 | Erst im Jahre 1925 werden Sprechbeziehungen mit Polen aufgenommen. Der Sprechverkehr Deutschland - England wird am 15 März 1925 über Holland eröffnet. Vor dem 1. Weltkrieg war eine ausreichende Verständigung zwischen Deutschland und England mit den damals Verfügbaren einer genügend großen Zahl von Leitungen kann auch im Jahre 1925 der Englandverkehr für deutsche Teilnehmer nur in den Nachtstunden zugelassen werden. | |
1925 | Pariser Fernmeldekonferenz (65 Vereinsmitglieder (einschl. Deutschland), 28 Kabelgesellschaften, 14 nicht dem Fernmeldeverein angehörende Länder). | |
1925 | Postwurfsendungen (Massendrucksachen ohne bestimmte Anschrift zur Verteilung an gewisse Empfängergattungen) werden versuchsweise eingeführt (1. 4. 1925). | |
1925 | Wirtschaftserlass des Reichspostministers (Richtlinien für die Wirtschaftspolitik der Deutschen Reichspost) (25. 7. 1925). | |
1925 | Die Deutsche Reichspost gibt Bildpostkarten heraus. | |
1925 | Mit Aufhebung der letzten posteigenen Postfuhrhalterei endet die Zeit der Postil-lione. Der letzte Posttierarzt scheidet aus. Die Postställe bestanden zum Teil über 250 Jahre. Aus Anlass der Auflösung der Postställe finden festliche Umzüge der geschmückten Postwagen statt. | |
1925 | Die von der deutschen Reichspost stark beschickte Verkehrsausstellung München regt dazu an, sich mit dem Gedanken des selbsttätigen Fernverkehrs allgemein zu beschäftigen. Auch Fernsehbilder (unbewegliche Figuren) werden auf der Verkehrsausstellung vorgeführt. | |
1925 | Der Klopferbetrieb wird zum Teil auf Summer umgestellt. Der Einheitstelegraph “Springschreiber” macht auch bald den Summer entbehrlich. 1930 = 442 Summer, 1935 = 173, 1938 = 117. | |
1925 | Gründung des Weltrundfunkvereins. | |
1925 | Welttelegraphenkonferenz in Paris. | |
1925 | Einrichtung des “Hochseerundfunks”. Wetternachrichten, Marktberichte, Sonder-nachrichten. 10 kW Norddeich. 136 beteiligte Schiffe. | |
1925 | Bau eines Rundfunk - Roboters, einer durch Rundfunk betriebenen menschen-ähnlichen Gestalt, die sich bewegen, gleichförmige Arbeit verrichten und sprechen kann. | |
1925 | Eigenschwingung des Quarzkristalls wird für die Wellenkontrolle benutzt. | |
1925 | Außenminister Dr. Stresemann, Reichstagspräsident Löbe, Luftfahrtsachverstän-diger Dr. Eckener und Staatssekretär Dr. Bredow halten Weihnachtsansprachen über amerikanische Rundfunksender. | |
24. Dez. 1925 | Über eine Million Rundfunkteilnehmer werden in Deutschland (01. 12. 1923. 467 Teilnehmer) gezählt. | |
04. Jan. 1926 | Zulassung des Zugfunks zum öffentlichen Verkehr auf der verhältnismäßig kurzen Strecke Berlin - Hamburg. Die Unwirtschaftlichkeit veranlasst später die Aufgabe des Zugfunks. | |
1926 | Nach Schaffung des Einheitsschrankes für den Fernverkehr (1924) beschließt man im Jahre 1926, die Selbstanschlußtechnik auch für den Fernverkehr nutzbar zu machen. | |
1926 | Die »Echosperre« wird eingeführt. durch Unvollkommenheiten der Ausgleichsschal-tungen an den Enden der Vierdrahtleitungen ergeben sich Rückflußströme und damit »Echoerscheinungen«, die bei längeren Leitungen (lange Laufzeiten der Echoströme) die Fernsprechteilnehmer stören. Die Echosperre unterdrückt diese Echoerscheinungen. | |
15. März 1926 | Fernsprechverkehr Berlin - London (15. 3. 1926). | |
13. Mai 1926 | Zwischen Berlin und Rio de Janeiro wir die Funkverbindung aufgenommen. (aus anderen Aufzeichnungen: 01. Sept. 1926) | |
18. Mai 1926 | Am 18. Mai 1926 erscheint im Amtsblatt des Reichspostministeriums der in der Öffentlichkeit stark erörterte »Höflichkeitserlass« (Verkehr mit dem Publikum. Ver-fügung Nr. 233 / 1926). Den ersten Höflichkeitserlass gab Stephan am 2. Dezember 1875 heraus. | |
1926 | In Berlin werden 1926 im Zusammenhang mit der Einführung des selbsttätigen Fernsprechbetriebes die bisher zum Teil selbsttätigen Fernsprechämter und Fernsprechbetriebsstellen zu acht Bezirksfernsprechämtern zusammengefaßt. | |
05. Juni 1926 | Auf der Leitung zwischen Berlin und Chemnitz beginnen die Springschreiber-versuche. Der Springschreiber ist in etwa ein Vorläufer des Telexgerätes und war vereinzelt noch im 2. weltkrieg bei Telegrafenämtern zu finden. | |
1926 | Die Buchführung über Fernmeldebauzeug, Fernmeldebaugerät, Altstoffe und eine Reihe anderer Gruppen nachzuweisender Gegenstände wird karteimäßig eingerichtet. Das »Aktenheften« war schon vorher aufgegeben worden. | |
01. Nov. 1926 | Am 1. November 1926 wird die 24 - Stunden - Zählung im Fernmeldedienst eingeführt. Mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans 1927 im inneren und äußeren Dienstverkehr bei der Post und Bahn allgemein: 24 - Stunden - Zählung eingeführt. | |
1926 | Gründung der Versorgungsanstalt der Deutschen Reichspost. | |
1926 | Der “Sachweiser zur Allgemeinen Dienstanweisung der Deutschen Reichspost und zu den einschlägigen Amtsblattverfügungen des Reichspostministeriums” er-scheint. Etwa 20 000 Stichwörter. | |
1926 | Die Post übernimmt die Prüfung und Berichtigung von Anschriften. | |
1926 | Technische Lehrgänge für Facharbeiter und Werkmeister durch Rundfunk. Deutsche Welle 1250 m. Für Drucksachen und zeichnerische Unterlagen ist ein Monatsbeitrag von 0,50 RM zu entrichten. Dauer 18 Monate. | |
1926 | Rundfunktanzstunden. Die Rundfunkteilnehmer tragen zum Teil während des Tanzes Kopfhörer. Der Detektorapparat ist noch verhältnismäßig stark verbreitet. | |
1926 | Im Jahre 1926 wird der Zugfunk zum öffentlichen Verkehr zugelassen (Raumwellentelephonie). Auf der Strecke Berlin - Hamburg werden 10 Züge mit Zugfunk ausgerüstet. Da die Fahrzeit nur etwa 3 Stunden beträgt, entfallen auf 1 Zug und 1 Betriebsstunde durchschnittlich nur 2 Nachrichten. Ergebnis 1926 : = 12 356 Gespräche vom Zuge, 1 255 Gespräche zum Zuge. | |
15. Nov. 1926 | Das Schmuckblatt - Telegramm wird in Deutschland eingeführt. | |
01. April 1927 | Einrichtung von "Poststellen": Neue Gattung von Nebenpostanstalten in Verbindung mit der Neuordnung der Landesversorgung. Das bedeutet, daß die stationären Poststellen Annahmebefugnisse für nachzuweisende Sendungen und für Geldsendungen bekommen. Bis dahin erfolgte die Annahme durch die Landzusteller. | |
1927 | Nach Auslegung des 3. englisch - holländischen Seekabels wird der ununterbroch-ene Fernverkehr zwischen Deutschland und England auf 12 Leitungen (auch am Tage) zugelassen. Die Leitungen enden in England sämtlich in London, in Deutschland enden 4 Leitungen in Berlin, 4 Leitungen in Hamburg, je 1 Leitung in Bremen, Düsseldorf, Frankfurt (Main) und Köln. | |
1927 | Erstes Versuchsgespräch Frankfurt (Main) - New York. Am 3. Februar teilt eine Beamtin des Fernsprechamts London ihrer Kollegin in Frankfurt (Main) mit, daß sie soeben eine Verbindung mit New York habe und ob Frankfurt (Main) einmal mit dem diensttuenden Beamten in New York sprechen wolle. Das Angebot wird dankend angenommen. Ausgezeichnete Sprechverständigung wird festgestellt. | |
1927 | Von der Mehrfachausnutzung der Fernsprechleitungen wird in steigendem Maße Gebrauch gemacht. 1927 werden von den oberirdischen Fernleitungen 44 600 km zur Mitbenutzung für Telegraphenzwecke und 186 700 km zur Bildung von 3 986 Doppelsprechschaltungen eingerichtet. Etwa 30 v. H. des gesamten oberirdischen Fernleitungsnetzes werden in dieser, die Wirtschaftlichkeit wesentlich verbessernden Weise ausgenutzt. | |
1927 | Das Telegraphentechnische Reichsamt (Apparatamt, Versuchsamt, Funkbetriebs-amt usw.)beschäftigt 1 327 Kräfte (764 männliche Beamte, 98 weibliche Beamte, 67 männliche Angestellte, 7 weibliche Angestellte, 284 männliche Arbeiter, 107 weibliche Arbeiter). | |
1927 | Das Wählsystem 27 (1927) ersetzt das Wählsystem 22 (1922). 28 v. H. der deutschen Teilnehmer sind an Selbstanschlußämter angeschlossen. | |
1927 | Fernsprecher aus Preßstoff werden eingeführt. | |
1927 | Der im Jahre 1924 gebaute Siemens - Viereckwähler wird in einer verkleinerten Ausführung herausgebracht. | |
1927 | Der »Internationale beratende Ausschuss für den Fernsprechweitverkehr« tagt in Como. | |
1927 | Eine unmittelbare Leitung über das deutsche Fernkabelnetz wird für den Fernsprechverkehr zwischen Großbritannien und Schweden geschaltet. | |
1927 | Vor der Versammlung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker führt Staats-sekretär Dr. Feyerabend, Berlin, aus Anlaß des »50 jährigen Jubiläums des Fern-sprechers in Deutschland« Nachbildungen des Fernsprechers von Philipp Reis der Öffentlichkeit vor. Zur gleichen Zeit erscheint die Denkschrift »50 Jahre Fern-sprecher in Deutschland 1877 - 1927«. | |
1927 | Nach dem Vorbild im zwischenstaatlichen Fernsprechverkehr wird die Gebühr für Einzelgespräche für die Zeit von 19 bis 8 Uhr allgemein um ein Drittel ermäßigt. | |
01. Mai 1927 | Alle Fernsprechgebühren werden monatlich in Rechnung gestellt. Die laufenden Gebühren im voraus, die einmaligen Gebühren nachträglich für den abgelaufenen Monat. Auf Grund der neuen Fernsprechordnung vom 1. Mai 1927 werden die Vorschriften über den Fernsprechrechnungsdienst (Gebührenüberwachungsstelle) neu gefaßt. | |
25. Nov. 1927 | Der Weltfunkvertrag wird am 25. November 1927 in Washington(USA) unterzeich-net. 76 Regierungen, 65 Gesellschaften. Über 2000 Änderungsvorschläge. Das Gesetz über den Weltfunkvertrag wird in Deutschland am 2. Mai 1929 veröffentlicht. | |
1927 | Der Einheitsverstärker tritt an die Stelle der verschiedenartigen Fernsprechverstär-ker. | |
1927 | Weltpostkonferenz in Den Haag. Luftpostfragen werden besprochen. | |
1927 | Der ehemalige Postflieger Lindbergh, 25 Jahre alt, fliegt in 26 Stunden in West - Ostrichtung über den Ozean und wird bei der Landung begeistert empfangen. | |
1927 | Nach 4 jährigen Versuchen wird im Jahre 1927 der Funksprechdienst London - New York eröffnet. In der Ost - Westrichtung wird die Kurzwelle benutzt. zur gleichen Zeit wird auf der 15 - m - Welle der Funksprechdienst Deutschland - Buenos Aires (Argentinien) aufgenommen (11 890 km, 20kW).. | |
01. Dez. 1927 | Der erste planmäßige Bildtelegraphendienst “Siemens - Karolus - Telefunken” wird am 1. 12. 1927 zwischen Belin und Wien eröffnet. | |
1927 | Erster Flug San Franzisko - Hawai. | |
1927 | Reichspostminister Dr. Stingl (1922 - 1923, 1925 - 1927) tritt als Reichspostminister zurück. Dr. Schätzel wird Reichspostminister (bis 1932). | |
1927 | Neues Reichsbesoldungsgesetz (16.12. 1927). | |
1927 | Erster “abendfüllender Tonfilm” in USA. Die Postwerbefilme werden noch nicht als Tonfilm gedreht. | |
14. Jan. 1928 | Bekanntmachung des Gesetzes über Fernmeldeanlagen (14. Januar 1928). Durch dieses Gesetz werden Telegraphen-Fernsprech- und Funkanlagen unter dem Begriff “Fernmeldeanlagen” zusammengefasst. | |
1928 | Es wird angestrebt, für die öffentlichen Sprechstellen auf Straßen und Plätzen möglichst einheitliche Fernsprechhäuschen aufzustellen (Drahtglas). Ein einheit-liches Bezeichnungsschild wird eingeführt (Handapparat in stilisierter Form mit der Umschrift »Öffentlicher Fernsprecher«). | |
1928 | Die Wechselstromfernwahl wird innerhalb des bayerischen Verwaltungsgebietes weiter ausgedehnt. | |
1928 | Magnetbänder, bei denen feinstverteiltes Eisenpulver die Töne als Magnetisie-rungen von wechselnder Stärke festhält, werden erprobt. Die Tonaufzeichnungs-technik Edisons (Schallwalze als Tonträger 1877) wird nach neuen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Die Magnetbänder und das Magnetophon kommen dem Ideal der Tonspeicherung nahe und dienen der Ansage von Nachrichten, Archivzwecken, dem Fernsprechkundendienst usw. | |
1928 | In Bayern werden Rundfunkprogramme über das Fernsprechnetz niederfrequent verbreitet. Die im Jahre 1926 unternommenen Versuche, Rundfunkdarbietungen auf hochfrequentem Wege über das Überlandnetz eines Elektrizitätswerkes (Rositz bei Altenburg [Thüringen]) zu verbreiten, befriedigen wenig. Die Deutsche Reichspost macht in Gegenwart ausländischer Fernmeldetechniker Weitverkehrs-versuche. Auf Grund dieser Versuche werden leichtere Bespulungen eingeführt. | |
1928 | Der Fernsprechtischapparat für Ortsnetze mit Wählbetrieb wiegt nur noch 2,1 kg (1907 = 5,8 kg, 1912 = 4 kg, 1915 = 3,5 kg, 1924 = 2,5 kg). Der Wandapparat für Netze mit Wählbetrieb wiegt 2,2 kg (1909 = 3,9 kg, 1919 = 2,9 kg). | |
1928 | Die Buchungsmaschinen werden auch im Fernsprechrechnungsdienst stärker verwendet. | |
1928 | Die Bezirksfernsprechnetze werden auf Schnellverkehr umgestellt. | |
10. Febr. 1928 | Das Funkfernsprechen Deutschland - New York (6 400 km) wird eröffnet. Der Verkehr läuft von Deutschland über Drahtleitungen nach London. (Der unmittelbare Funksprechverkehr Deutschland - New York wird erst 1939 nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und England eröffnet.) Im Durchschnitt werden täglich etwa 45 Gespräche von je 6 Minuten Dauer im Fernsprechverkehr Europa - Nordamerika abgewickelt. Von den Gesprächen aus Amerika kommen 95 v. H. aus den Vereinigten Staaten, 4 v. H. aus Kanada und 1 v. H. aus Kuba und Mexiko. In umgekehrter Richtung werden geführt 53 v. H. aus England, 34 v. H. aus Frankreich, 7,5 v. H. aus Deutschland und 5,5 v. H. aus den übrigen Ländern. Der Sprechverkehr gibt einen Maßstab für die wirtschaftlichen Beziehungen der Länder ab. | |
13. Mai 1928 | Der erste inländische Bildtelegrafendienst wird zwischen Berlin und Köln aufgenommen. Die bildtelegrafie funktionierte nur auf elektrischem Wege: das Bild wurde auf Hell- und Dunkelpunkte abgetastet, in elektrische Impulse umgesetzt und auf der Empfängerseite wieder zu einem Bild belichtet (Funktionsweise ähnlich wie das Faxgerät heute). | |
06. Juli 1928 | Das Einheitsformblatt für Ankunfts- und Durchgangstelegramme wird eingeführt. | |
1928 | Der Selbstwählfernverkehr wird vom Bereich einer Netzgruppe (25 km) auf etwa 100 km mit Umstellung auf das sogenannte offene Kennziffersystem erweitert. | |
1928 | Die Tonfrequenzfernwahl, die sogenannte »Beamtinnenfernwahl«, bewährt sich über große Entfernungen. Berlin - Mannheim werden überbrückt. | |
1928 | Der Rundfunk hat in Deutschland in den 5 Jahren seines Bestehens nahezu die gleiche Verbreitung gefunden wie der Fernsprecher im Laufe von 50 Jahren. | |
1928 | Neubearbeitung der “Geschichte der Preußischen Post”. Nach amtlichen Quellen bis 1858 bearbeitet von H. Stephan, fortgeführt bis 1868 von K. Sautter, Staats-sekretär im Reichspostministerium, erscheint. | |
1928 | Beginn der Einrichtung von Landkraftposten von Leitpostämtern aus. | |
1928 | Weltpostkonferenz in Paris. | |
10. Sept. 1928 | Die Welttelegraphenkonferenz findet in Brüssel statt. Im Rahmen des Welttelegra-phenvereins, der Richtlinien für die Tarife zwischen zwei Staaten, für Gebühren-anteile, für das Telegraphengeheimnis etc. geregelt hatte, fanden verschiedene Konferenzen statt, die die Aufgaben hatten, die Vertragsbestimmungungen zu überprüfen und der fortschreitenden Technik anzupassen. | |
1928 | Die Adressiermaschine hilft oft verlangte Anschriften als Kurzadressen rasch auf die ankommenden Telegramme zu setzen. | |
1928 | Die Deutsche Reichspost ist auf der “Pressa Köln” (Internationale Presseaus-stellung) durch Modelle und Ausstellungsgegenstände gut vertreten. Der Spring-schreiber wird auf der Ausstellung erstmalig in Deutschland für den allgemeinen öffentlichen Verkehr eingesetzt. Gleiches gilt für die erste Sonderbildstelle, die eine Übertragung von Bildern 18 mal 27 cm ermöglicht. | |
1928 | Das Funkfernsprechen Deutschland - New York (6 440 km) wird über London eröffnet. | |
1928 | Erste Ostwest - Ozeanüberquerung durch Flugzeug (Köhl, Fitzmaurice, Hünefeld) 6 750 km, 35,5 Stunden. | |
1928 | Postbeförderung nach Nordamerika durch das Luftschiff “Graf Zeppelin”. | |
1928 | Olympische Spiele in Amsterdam. | |
01. Okt. 1928 | Der Bildrundfunkdienst wird probeweise aufgenommen. Der Rundfunksender "Funkstudio AG" war auf einer bestimmten Frequenz zu erreichen. Zu einer fest-gelegten Zeit konnte der Hörer ein Standbild (Städtebilder, Verlobungsanzeigen, etc.) erhalten, wenn er über einen "Fultographen" (Gerät mit einer Trommel, auf die Papier gespannt war. Das "gefunkte" Bild wurde Zeile für Zeile auf diesem Papier "aufgebaut") verfügte. Während dieser Zeit war das Radio auf dieser Frequenz "stumm". | |
1928 | Der Briand - Kellogg - Pakt ächtet den Krieg und verzichtet auf den Krieg als Mittel der Politik. 54 Staaten unterzeichnen. | |
1928 | Der Rheingoldzug, der eine Sonderstellung unter den D - Zügen einnimmt und zwischen Hoek van Holland und Basel verkehrt, wird in Betrieb genommen. | |
01. Nov. 1928 | Das Luftschiff "Graf Zeppelin" trifft in Deutschland mit zahlreichen Postsendungen aus Amerika ein. | |
10. Nov. 1928 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Argentinien wird aufgenommen. | |
20. Nov. 1928 | Bildfunkverfahren werden am Sender Königs Wusterhausen in Probebetrieb ge-nommen. Das Bildfunkverfahren bedeutet die Übertragung eines Bildes auf dem Funkweg, dadurch wird zum Beispiel möglich, dass aktuelle Bilder aus dem Aus-land schon am nächsten Tag hier in der Zeitung erscheinen. | |
10. Dez. 1928 | Erster direkter Überseefunksprechverkehr zwischen Berlin und Buenos Aires findet statt. | |
22. Jan. 1929 | Die unmittelbare Kabelverbindung Berlin - New York wird in Betrieb genommen. Sie stellt eine Alternative zum störungsanfälligeren Funkverkehr dar. | |
08. März 1929 | Über den Rundfunksender Berlin - Witzleben führt die Deutsche Reichspost erste Fernsehversuchsübertragungen durch. | |
15. März 1929 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Berlin und Frankfurt am Main wird auf-genommen. | |
05. April 1929 | Der Weltpostkongress findet in London statt. Luftpostbestimmungen. | |
21. Mai 1929 | Die erste Nachtluftpostlinie der Deutschen Reichspost steht zur Verfügung: Berlin - Hannover - Köln - London (als Kernstück eines europäischen Nachtluftpostnetzes). | |
26. Aug. 1929 | Deutscher Wetrundfunk - Kurzwellensender Königs Wusterhausen wird eröffnet (erster Rundfunksender Deutschlands). | |
1929 | Bei der Ferntagung des Verband Deutscher Elektrotechniker in Aachen unter Beteiligung der Elektrotechnischen Verbände in Den Haag, in Wien und in Budapest sind erstmalig 4 Länder bei einer gemeinsamen Tagung über die Landesgrenzen durch die Fernmeldetechnik verbunden. Zu derselben Stunde, in der der Verband der Deutschen Elektrotechniker in Aachen zusammentritt, versammeln sich das Koninklijk Institut van Ingenieurs in Den Haag, der Elektro-technische Verein in Österreich in Wien und der Magyar Elektrotechniken Egyesület (Ungarn) in Budapest. Die Redner sprechen in Aachen, in Den Haag, in Wien und in Budapest. Auch Beifall und Zwischenrufe werden einwandfrei über-tragen. Berlin (Deutschlandsender) - Aachen (Sender Langenberg) 850 km. Berlin - Wien 840 km. Berlin - Budapest 900 km. Berlin - Den Haag 900 km. | |
1929 | Die ersten Trägerfrequenz - Systeme für Kabelleitungen werden bei dem neuen Seekabel Schweden - Deutschland eingesetzt (Zweiband - Betrieb). | |
1929 | Das »Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens« (Staatssekretär Dr. Feyerabend, Staatssekretär Dr. Bredow, Professor Dr. Breisig, Dr. Kruckow, Dr. Heidecker u. a.) erscheint (1733 Seiten, 2769 Bilder). | |
1929 | Die fernsprechtechnischen Einrichtungen werden vereinheitlicht. Die Ersatzteile für die Wählämter werden genormt. Unter Verwendung kleinerer Hebdrehwähler und von Flachrelais wird das Wählsystem 29 (1929) für Selbstanschlußämter geschaffen (Ersatz für das Wählsystem 22 [1922] und das Wählsystem 27 [1927] ). | |
1929 | Das Funksprechen Deutschland - Niederl. - Indien (10 950 km) wird eröffnet. Die Gespräche von und nach Niederländisch - Indien laufen auf dem Drahtwege zwischen Deutschland und Amsterdam und werden von dort über die Funkstelle Kootwijk ausgestrahlt. | |
1929 | Die planmäßige sprechtechnische Ausbildung des im Fernsprechvermittlungsdienst beschäftigten Personals wird durchgeführt. Wo ortsansässige Berufssprechlehrer fehlen, übernehmen Lehrbeamtinnen benachbarter Ämter die Ausbildung. | |
1929 | Im amtlichen Fernsprechbuch werden den Teilnehmern besondere Hinweise auf ihre Anschlüsse in reichlicherem Maße als bisher gestattet. | |
1929 | Die Unterlagerungstelegraphie ermöglicht im Jahre 1929 die Umstellung des bisher mit Fernsprecher betriebenen Flugsicherungsnetzes auf Fernschreiberbetrieb unter gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten. | |
1929 | In Bayern werden die Arbeiten zur Durchführung des vollselbsttätigen Fernverkehrs mit Zeitzonenzählern fortgesetzt. In mehreren Städten wird die Wechselstromfernwahl eingeführt. | |
1929 | Ein neuer Münzfernsprecher für Wählbetrieb mit mehreren Münzöffnungen (für 5, 10, 50 Rpf und 1 - RM - Stücke) wird außer für den Ortsverkehr versuchsweise auch für den Schnellverkehr, für Einzelgespräche im Fernverkehr und für die Aufgabe von Telegrammen durch Fernsprecher zugelassen. | |
1929 | Über die Hälfte der Hauptanschlüsse - 50,3 v. H. - stehen mit selbsttätig betriebenen Fernsprechvermittlungsstellen in Verbindung (1928 = 40,2 v. H.). | |
1929 | Die auf der Funkausstellung gezeigte erste Gegensehsprecheinrichtung der Deutschen Reichspost wird später im deutschen Museum aufgestellt. | |
1929 | Die Bildtelegraphie verbreitet sich. Bildberichterstatter können, zunächst versuchsweise mit eigenen tragbaren Bildtelegraphengeräten, Bilder an private Bildstellen absenden. Die Einheitsbildgröße 18 X 27 cm wird später auf 13 X 18 cm umgestellt. Die Fultograph - Bildfunksendungen im Rundfunk (begonnen am 20. 11. 1928) werden am 20. 12. 1929 eingestellt. | |
1929 | Einsatz der Unterlagerungs - Telegraphie. | |
1929 | Die sprechtechnische Ausbildung des im Fernsprechvermittlungsdienst beschäftigten Personals wird planmäßig durchgeführt. | |
1929 | Das deutsche Luftpostnetz hat mit 20 fremden Staaten Verbindung. Einrichtung von Reichspostflügen, die nur der Postbeförderung dienen (1932 Köln - Brüssel - Paris). | |
1929 | Katapultflug vom Dampfer “Bremen” zur schnelleren Postbeförderung. Rundfunk-übertragung der “Jungfernfahrt” des Dampfers “Bremen” 55 000 t, 286 m lang, 31 m breit). “Blaues Band”. | |
1929 | Grundsteinlegung für das Erste, nur für Rundfunkzwecke errichtete Funkhaus (Berlin). Hammerschläge Dr. Bredows: “Dem Gedächtnis von Heinrich Hertz, Adolf Slaby, Ferdinand Braun!” | |
1929 | Die “Germania” auf den alten deutschen Postwertzeichen, die Schauspielerin Anna von Strantz - Führing stirbt. Ihr Bildnis war von allen Frauen der Welt am meisten verbreitet. Bis kurz vor ihrem Tode sprach Frau von Strantz - Führing Märchen im Rundfunk. | |
1929 | Gegenseh - Fernsprecheinrichtungen finden auf der großen Funkausstellung in Berlin starke Beachtung. | |
1929 | Umkehrfarbfilm auf dem Markt. Von 183 deutschen Filmen des Jahres 1929 sind 8 Tonfilme. | |
1929 | Durch die am 01. August 1930 in Kraft getretene Verordnung zur Änderung der Fernsprechordnung vom 10. Juli 1930 wird die Ferngesprächsgebühr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Reich ermäßigt. | |
1929 | Der Fernsprechverkehr zwischen Königsberg (Preußen) und Moskau wird am 10. August 1930 aufgenommen, nachdem der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Moskau bereits am 5. April 1930 zugelassen worden war. | |
1929 | Zur wirtschaftlichen Ausnutzung der nach den östlichen Nachbarländern noch vorhandenen Freileitungen wird in größerem Umfange von dem Verfahren des Trägerfrequenzfernsprechens Gebrauch gemacht. Neben dem gewöhnlichen (niederfreqeunten) Gespräch können gleichzeitig bis zu 3 weitere Gespräche unter Benutzung von Trägerfrequenzströmen abgewickelt werden. | |
27. Dez. 1929 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Indonesien wird aufgenommen. | |
1930 | Die Funksprechverbindung Deutschland - Rio de Janeiro (10 000 km) wird eröffnet. Zu derselben Zeit tritt London mit Sydney (17 000 km) und Paris mit Indochina (10 000 km) in Funksprechverbindung. | |
20. März 1930 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Brasilien wird aufgenommen. | |
19. Mai 1930 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Australien wird aufgenommen. | |
01. Juni 1930 | Der Postkreditbrief erhält die Bezeichnung “Postreisescheck”. Höchstbetrag 2 500 RM. Gültigkeit 3 Monate. | |
16. Juni 1930 | Der Bildfunkdienst zwischen Deutschland und Argentinien wird eingerichtet. Mit dem Bildfunkdienst können Standbilder und Handschriften in schwarz / weiß übertragen werden. | |
26. Okt. 1930 | Die Funkverbindung zwischen Berlin und Teheran wird aufgenommen. | |
1930 | Die Deutsche Reichspost beschäftigt rund 332 000 Arbeitskräfte. Besoldung, Entloh-nung, einschließlich Ruhegehälter, Wartegelder usw. über 1 Milliarde Reichsmark jährlich. | |
1930 | Anlässlich der Weltkraftkonferenz Berlin 1930 wird eine Lautsprecherverbindung zwischen dem Festsaal in Berlin und dem Festsaal in San Franzisko hergestellt (Drahtweg Berlin - London 1000 km, Funkweg London - New York 5 600 km, Drahtweg New York - San Franzisko 5 400 km). | |
16. Nov. 1930 | Am 16. November 1930 wird mit guter Verständigung eine Gesprächsverbindung zwischen Bangkok - Washington über 15 550 km hergestellt, die sich aus den Funkstrecken Bangkok - Berlin (rund 8 600 km) und London - New York (rund 5 600 km) sowie den Fernkabelstrecken Berlin- London (rund 1 000 km) und New York - Washington (rund 350 km) London - New York (rund 5 600 km) zusammensetzt. Funksprechverbindung Buenos Aires - Berlin - Java (23 000 km). | |
1930 | Anläßlich eines Festes der Weltkraftkonferenz Berlin 1930 wird eine Lautsprecherverbindung zwischen dem Festsaal in Berlin und einer Versammlung von amerikanischen Starkstromfachleuten in San Franzisko hergestellt (Drahtweg Berlin - London [Rund 1 000 km], Funkweg London - New York [rund 5 600 km], Drahtweg New York - San Franzisko [5 400 km] = 12 000 km). Die Versuche zur Verbindung von mehr als 2 Teilnehmern zum Gegensprechverkehr (Sammel-ferngespräche, Beratungsferngespräche, Ferntagungen usw.) waren bereits im Jahre 1929 erfolgeich abgeschlossen worden. Zur gleichen Zeit wurde von der Deutschen Reichspost ein Teilnehmerlautsprecher für Beratungsferngespräche entwickelt. | |
1930 | Für Wähler mit Einzelantrieb wird der Siemens - Motordrehwähler entwickelt. Ein eigener kleiner Motor für jeden Wähler ermöglicht nicht nur hohe Schrittgeschwin-digkeiten (bis etwa 200 Schritte je Sekunde), sondern auch ein erschütterungs-freies Arbeiten der Wähler. | |
1930 | Funkgespräche zwischen fahrenden Eisenbahnzügen und Schiffen auf hoher See werden in größerem Umfang durchgeführt. Über Berlin kommt u. a. eine Funksprechverbindung von etwa 23 000 km zwischen Argentinien und Java zustande (11 900 km, 11 000 km). | |
1930 | Planung der Einrichtung eines Rundfunkmuseums bei der Reichsrundfunkgesell-schaft Berlin. Bei dem Reichspostmuseum Berlin besteht seit 1888 eine Funkabtei-lung. | |
1930 | “Iposta Berlin”. Internationale Briefmarkenausstellung. Für die Iposta erscheint ein sogenannter “Markenblock”. | |
1930 | Wie schwierig es ist, Schallplattensendungen von Originaldarbietungen zu unterscheiden, zeigt das Ergebnis eines Preisratens der Rundfunk A. G. Stuttgart. Unter den 16 274 eingesandten Lösungen sind nur 52 richtig. | |
1930 | Thomas Alva Edison, der um das Fernsprechwesen hochverdiente »Zauberer vom Menlopark«, stirbt im Alter von 84 Jahren. Edison besaß 2000 Patente; er gab die Anregung zur Erfindung der Verstärkerröhre. Seine Lautsprecherversuche, seine Arbeiten zur Schaffung der Glühlampe und das des Films sind unvergessen. | |
1930 | Die Versuchsfunkverbindung Deutschland - Bangkok (8 700 km) wird in eine Dauerverbindung umgewandelt. Die Funksprechverbindung Deutschland - Maracay (Venezuela) (8 400 km) wird eröffnet. Zwischen Rio de Janeiro und Bangkok (18 700 km) und Rio de Janeiro und Batavia (21 000 km) kommen über Berlin einwandfreie Funkgespräche zustande. | |
16. Nov. 1930 | Der Bildtelegraphendienst zwischen Deutschland und den USA wird aufgenom-men. | |
21. Nov. 1930 | Der erste deutsche Großrundfunksender wird in Mühlacker (Württ.) in betrieb genommen. | |
15. Dez. 1930 | Am 15. Dezember 1930 werden die Starkstromvorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker als gültige Regeln der Wissenschaft und Technik für das Post- und Fernmeldewesen der Deutschen Reichspost anerkannt. | |
15. Dez. 1930 | Der Großrundfunksender Heilsberg (Ostpr.) wird in Betrieb genommen. | |
15. April 1931 | Zugtelegramme werden erstmals durch Bahnreisende über den Zugschaffner aufgegeben (bis Ende September 1979). | |
15. Mai 1931 | Am 15. Mai 1931 werden zur Förderung des Sprechverkehrs der Eisenbahnreisenden versuchsweise 3 neue Gesprächsarten, nämlich: Reisegespräche, Auftragsgespräche und Zettelgespräche, eingeführt. | |
15. Juni 1931 | Das Reichspostzentralamt Berlin sendet zum erstemal Tonfilmprogramme auf Kurzwellen (Fernsehversuche). | |
01. Juli 1931 | Die Funkverbindung zwischen Berlin und Vatikanstadt und zwischen Berlin und Caracas wird aufgenommen. | |
07. Aug. 1931 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Italien wird aufgenommen. Die Bildtelegrafie funktionierte nur elektrische und übermittelte nur Bilder. Diese wurden auf Hell- und Dunkelpunkte abgetastet, in elektrische Impulse umgewandelt und auf der Empfängerseite wieder als Bild belichtet. | |
23. Aug. 1931 | Die Funkverbindung zwischen Berlin und Beirut wird aufgenommen. | |
01. Okt. 1931 | Am 1. Oktober 1931 wird in den Ortsnetzen Berlin, Hamburg, Köln und Wiesbaden versuchweise der Fernsprechauftragsdienst (Kundendienst) aufgenommen. | |
1931 | Zur Aufklärung der Teilnehmer über die zweckmäßigste Gestaltung ihrer Fernsprecheinrichtungen werden 2 Hefte mit Abbildungen der gebräuchlichsten Apparatarten für Hauptanschlüsse und Fernsprechnebenstellenanlagen herausge-geben. Die Hefte werden kostenlos verteilt. | |
1931 | Die Anfänge des Fernsehrundfunks wie auch des Fernsehsprechdienstes beginnen mit der Indienstnahme des ersten Ultrakurzwellen - (UKW) Fernsehsenders Deutschlands in Berlin. | |
1931 | Ein kleines Wählamt, System 31, (1931) wird eingeführt. Die Ausführung des Systems 31 a dient für den Ausbau bis 200 Anrufeinheiten. | |
1931 | Der Rundfunk verkündet Notverordnungen. | |
1931 | Eröffnung des Funktelegrammdienstes für Fluggäste. | |
1931 | Der Rundfunkröhrenempfänger setzt sich durch. Gute und preiswerte Netzem-pfänger stehen zur Verfügung. Die Zahl der Detektorbesitzer geht von15 v. H. (1931) auf 7 v. H. (1933) zurück. | |
11. Jan. 1932 | Der Fernsprechverkehr Deutschland - Bulgarien wird aufgenommen. | |
22. Jan. 1932 | Der Fernsprechverkehr zwischen Deutschland und Griechenland wird aufgenommen. | |
04. Febr. 1932 | Die Fernsprechleitung zwischen Berlin und Bukarest wird in Betrieb genommen. | |
21. April 1932 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Türkei wird aufgenommen. | |
25. April 1932 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Südafrika wird aufgenommen. | |
22. Juli 1932 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Ägypten wird aufgenommen. | |
1932 | Die Versuchsabteilung der englischen Postverwaltung stellt Versuche mit den alten Geräten von Reis an. Das gesprochene Wort wird »sogar ziemlich gut übertragen«. »Die Behauptung Edisons und Bells, daß das Reis - Telephon die Sprache überhaupt nicht wiedergibt, trifft nicht zu.« | |
1932 | Die Funksprechverbindungen zwischen Deutschland und Kairo (2 980 km) und Deutschland - Helsingfors (1 130 km) werden eröffnet. | |
1932 | Erfolgreiche Versuche zur Erprobung einer Einrichtung zur Geheimhaltung von Funkgesprächen werden durchgeführt. | |
1932 | Die Deutsche Reichspost beginnt mit Drahtfunkversuchen, um den Rundfunk auch den Teilnehmern in guter Form zugänglich zu machen, die in sogenannten »elektrisch verseuchten« Gebieten wohnen. Die Drahtfunksendestelle ist mit der Hörstelle durch eine ununterbrochene Drahtleitung verbunden. | |
1932 | Der Rundfunk - Entstörungsdienst geht wieder, wie bis zum Jahre 1930, auf die Dienststellen der Deutschen Reichspost über und wird zum teil von den Fernsprech - Entstörern wahrgenommen. | |
13. Sept. 1932 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Venezuela wird aufgenommen. | |
21. Sept. 1932 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Neuseeland wird aufgenommen. | |
1932 | Die dem Verkehr auf weite Entfernungen dienenden Fernleitungen werden zur Verbesserung der Sprechverständigung als Vierdrahtleitungen hergestellt (Vier-drahtverstärker waren bereits 1925 eingesetzt worden). Im Jahre 1932 waren 218 Vierdrahtleitungen zwischen Deutschland und dem Ausland (1931 = 205) in Betrieb. Im gleichen Jahr wird das Vierdraht - Zweibandfernsprechen amtlich in Deutschland eingeführt. | |
1932 | Die dem deutschen Übersee - Telegraphen - und Fernsprechdienst dienenden Funkanlagen der Transradio A. G. gehen auf die Deutsche Reichspost über. | |
15. Okt. 1932 | Am 15. Oktober wird der Funksprechdienst zwischen Reisenden der D - und FD - Züge der Strecke Berlin - Hamburg einerseits und den deutschen und dänischen Fährschiffen der Linie Warnemünde - Gedser andererseits aufgenommen. Seefunkgespräch zwischen deutschen Schiffen und fahrenden Zügen der Strecke Berlin - Hamburg werden zur gleichen Zeit allgemein zugelassen. | |
20. Okt. 1932 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Vatikanstadt wir aufgenommen. | |
1932 | Regierungskonferenz des Internationalen Fernmeldevereins in Madrid 80 Regierungen, 85 Gesellschaften vertreten. 3 500 Abänderungsvorschläge. | |
1932 | Funksprechdienst mit 10 großen Überseefahrgastschiffen in See. | |
1932 | Bildfunk Deutschland - New York 6 400 km. | |
1932 | Die verbesserte Braunsche Fernsehröhre wird auf der Funkausstellung Berlin gezeigt. | |
1932 | Entwicklung von verbesserten Funkblindlandeanlagen für Flugzeuge, Zielflugfunk-geräten, Funkfeuern usw., Verbesserung des Funkpeildienstes. | |
1932 | Stärkere Politisierung des Rundfunks. Auf 100 Hörerzugänge kommen 74 Abmel-dungen. | |
09. Dez. 1932 | Der Welttelegrafenverein - der einheitliche Tarife zwischen zwei Staaten regelte, Gebühren, Zulassungen, etc. regelte und diese Vertragsbestimmungen auch in seinen Konferenzen überprüfte - und der Weltfunkverein - der die Bestimmungen für das weitreichende Nachrichtenmittel "Funktelegrafie" international regelte - schließen sich zum Weltnachrichtenverein zusammen, um mögliche Kosten einzelner Mitglieder zu senken und die Organisation zu verbessern. | |
1933 | Die Versuche mit Trägerfrequenzbetrieb auf Fernkabelleitungen werden fortge-setzt (unbespulte Kabelleitungen usw.). | |
1933 | Leicht bedienbare 10 - Watt - Telephonie - Funksender für kleine Fischerei-fahrzeuge werden gebaut. | |
1933 | Die Funksprechverbindung zwischen Deutschland und Manila (Philippinen) [9 650 km] wird eröffnet. | |
1933 | Der neue Münzfernsprecher 33 für Orts- und Fernverkehr wird eingeführt. | |
1933 | Für die »Übertragung auf alle Sender« werden Rundfunkleitungen mit besonderen Verstärkern in einer Gesamtlänge von rund 7 500 km bereitgestellt. Dazu kommen noch rund 6 500 km Ersatzleitungen, die für den Fall von Störungen bereit gehalten werden müssen. Die Zahl der dazugehörigen Niederfrequenzverstärker beträgt etwa 200 mit einer Gesamtröhrenzahl von etwa 600. | |
1933 | Es werden vereinfachte Selbstanschlußeinrichtungen bei kleinen Fernsprech-vermittlungsstellen - bis zu 300 Anrufeinheiten - entwickelt. | |
1933 | Das Wählverfahren im Fernverkehr findet erweiterte Anwendung. | |
15. Jan. 1933 | Einführung von Postgut zu ermäßigter Gebühr (15. 1. 1933). (Verbilligte Art von Kleingütern) | |
01. Febr. 1933 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Thailand wird aufgenommen. | |
1933 | Der Siemens - Hellschreiber (Schreibmaschinen - Telegraph) wird für den Funkdienst benutzt. | |
01. März 1933 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Berlin und Kopenhagen wird aufgenommen. | |
01. März 1933 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und den Philippinen wird aufge-nommen. | |
05. März 1933 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Frankreich wird aufge-nommen. | |
08. Mai 1933 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Indien wird aufgenommen. | |
15. Juli 1933 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Algerien und Tunis wird aufgenommen. | |
16. Okt. 1933 | Aufnahme des Postbetriebes des Fernschreib - Wählverkehrs (vergleichbar mit unserem heutigen Telex) zwischen Berlin und Hamburg. | |
1933 | Schwimmende Flugzeugstützpunkte verbessern südatlantische Postbeförderung. | |
1933 | Die Trägerfrequenztelephonie setzt sich durch. | |
1933 | Verordnung des Reichspräsidenten. Das Post-, Telegraphen- und Fernsprechge-heimnis wird eingeschränkt. | |
1933 | Rundfunkdichte auf 100 Einwohner: Dänemark 15, USA 13,7, Großbritannien 12,2, Schweden 10,3, Kanada 8,2, Österreich 7,4, Niederlande 7,2, Hawai 7,1, Deutsch-land 6,9. Der neue Rundfunkvolksempfänger zu 75 RM soll auch den minderbemit-telten Volkskreisen Lautsprecherempfang ermöglichen. | |
21. Sept. 1933 | Der Rundfunksender Kassel wird in Betrieb genommen. | |
23. Sept. 1933 | Beginn der Bauarbeiten für die Reichsautobahnen (23. 9. 1933 Frankfurt (Main) - Darmstadt, 19. 5. 1935 eröffnet). - das Verhältnis “Schiene - Straße” erfährt wiederum eine Änderung. | |
03. Okt. 1933 | Der Fernsprechdienst mit Costa Rica, Guatemala, Nicaragua und Panama nebst der Kanalzone wird aufgenommen. | |
1933 | Erster Schnelltriebwagen “Der fliegende Hamburger” in Betrieb genommen. Höchstgeschwindigkeit 160 km. Reisegeschwindigkeit 125 km. | |
1934 | Für Teilnehmer, die ihren Apparat gegen unbefugte Benutzung sichern wollen, wird ein neuer Tischapparat mit Münzeinwurf eingeführt. Durch einen Schaltschlüssel kann der Inhaber den Apparat für die Benutzung als gewöhnlichen Sprechapparat oder als Münzfernsprecher schalten. In diesem Falle können Ortsgespräche nur gegen Einwurf von 10 Rpf geführt werden, während der Anruf des Fern- und Schnellamtes - u. U. auch des Kundendienstes - technisch verhindert wird. Der Münzbehälter ist von dem Teilnehmer zu leeren. | |
1934 | Auf der Strecke Berlin - Tempelhof - Witzleben wird das erste Styroflex - Fernseh-kabel ausgelegt. | |
1934 | Das Wählamtsystem 31 (1931) wird durch das System 34 (1934) verbessert. Für Ämter bis zu 30 Anrufeinheiten wird das System 34 a (1934) zur Verfügung gestellt. | |
1934 | Als Zusatzeinrichtung für Haupt- und Nebenstellen wird ein Lauthörgerät zugelas-sen, das aus einem Tischmikrophon und einem Lautsprecher mit Verstärker besteht. Durch eine sprachgesteuerte Rückkopplungssperre wird verhindert, dass Mikrophon und Lautsprecher gleichzeitig eingeschaltet sind und sich gegenseitig stören. | |
1934 | Als »R - Gespräche« werden Ferngespräche zugelassen, bei deren Anmeldung beantragt werden kann, dass mit Einverständnis der verlangten Sprechstelle dieser die Gebühren angerechnet werden. | |
01. Febr. 1934 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Paraquay wird aufgenommen. | |
1934 | Das Holzschutzverfahren für Fernmeldestangen wird verbessert (Gebrauchsdauer; Teerölstangen 33,4 Jahre, kyanisierte Stangen 26,8 Jahre). | |
1934 | Eine zerlegbare, leicht bewegliche Fernsprechzelle, die bei Tagungen und Sonderveranstaltungen im Freien aufgestellt werden kann, wird eingeführt. | |
1934 | Koaxialleitungen (Coaxialleitungen) werden erstmalig für den Breiband - Weitverkehr erprobt. | |
1934 | Das »Handbuch für den Seefunk - Sprechdienst«, das für den Seefunksprechdienst bei Küstenfunkstellen und bei den deutschen Seefunkstellen maßgeblich ist, wird herausgegeben. | |
1934 | Der hochfrequente Drahtfunk über Fernsprechanschlußleitungen wird weiterent-wickelt. | |
1934 | Weltpostkongress in Kairo. Anhang zum Postnachweisungsabkommen über den Reisescheckdienst. | |
03. Febr. 1934 | Der planmäßige Luftpostdienst nach Südamerika wird aufgenommen. | |
27. Febr. 1934 | Auf Grund des Gesetzes zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung (27. 2. 1934) wird der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost aufgelöst und durch einen “beratenden” Beirat ersetzt. | |
1934 | Die Oberpostdirektionen Darmstadt, Halle (Saale), Konstanz, Liegnitz und Minden (Westfalen) werden aufgehoben. | |
1934 | Die Fahrzeuge, Briefkasten usw. der Deutschen Reichspost werden rot gestrichen (Parteifarbe der NSDAP. Einheit von Partei und Staat). | |
1934 | Die Postanstalten verkaufen Werbeabgabemarken (Abgabe für die Genehmigung zur Wirtschaftswerbung). | |
1934 | Der Postdienst nach Südamerika wird durch den Flugdienst weiter verbessert. Zeitgewinn durch das Flugzeug: 28 Tage. Die Postnachtflüge auf dem Kontinent werden durch Verbesserung der Bodenbeleuchtung (Nachtbefeuerung) erleichtert. | |
1934 | Heimfernseher mit Braunscher Röhre. Der weißleuchtende Bildschirm lässt ein Format von 23 X 26 cm zu. | |
1934 | O. von Miller (geb. 1855), Gründer des Deutschen Museums München, Pionier der “Weißen Kohle” (Wasserkraftelektrizität) stirbt. | |
1934 | Nach angelsächsischem Vorbild wird von der Reichsbahn der Behälterdienst eingeführt. | |
19. Nov. 1934 | Der öffentliche Fernschreibdienst zwischen Deutschland und den Niederlanden wird aufgenommen. | |
1935 | “Geschichte der Deutschen Post”, Teil 2: Geschichte der Norddeutschen Bundespost (1868- 1871) von Dr. Karl Sautter, Staatsekretär i. R. Erscheint. | |
13. März 1935 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Japan wird aufgenommen. | |
22. März 1935 | In Berlin wird am 22. März im Reichspostmuseum der erste ständige deutsche Fernsehdienst, Stephans Lieblingsschöpfung, eröffnet. Der Zutritt ist kostenfrei. Etwa 3000 Besucher täglich. In mehreren öffentlichen Fernseh - Empfangsstellen finden seitdem (bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges) täglich Fernsehdarbie-tungen statt. | |
09. April 1935 | Der erste brauchbare Personenabtaster (er nahm ein Bild auf und konnte es übertragen, ähnlich wie eine Kamera) wird in der Fernsehstelle des Reichspostmuseums in Berlin vorgeführt. | |
27. April 1935 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Belgien wird aufgenommen. | |
01. Juni 1935 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Nord- und Südrhodesien wird aufgenommen. | |
17. Juni 1935 | Erster fahrbarer Fernsehsender (Übertragungswagen für Live - Übertragungen in Bild und Ton) auf der VDE - Tagung (VDE: Verband Deutscher Elektrotechniker) in Hamburg im Einsatz. | |
14. Juli 1935 | Das erste öffentliche automatische Fernschreibnetz der Welt wird in Deutschland in Betrieb genommen. | |
01. Aug. 1935 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Island wird aufgenommen. | |
16. Sept. 1935 | In Berlin werden die Anfragen der Fernsprechkunden nach der Zeit versuchsweise durch eine selbsttätig arbeitende Einrichtung "Uhrzeit - Ansage" beantwortet, die Stunde und Minute fortlaufend ansagt. Die Zahl der Anrufe beträgt anfänglich rund 84 000 täglich, sie geht dann auf 54.000 zurück. An den Werktagen kommen später im Durchschnitt 66 200, an den Sonn- und Festtagen nur 27 800 auf. | |
13. Okt. 1935 | Der fahrbare Fernsehsender der Post beginnt auf dem Großen Feldberg (Taunus) mit Versuchssendungen. | |
27. Okt. 1935 | Am 27. Oktober 1935 wird auf Anregung des Weltrundfunkvereins eine »Weltring-sendung« veranstaltet. alle Erdteile, insgesamt 31 Länder, beteiligen sich. Die Sendung, die 2 Stunden dauert, wickelt sich lückenlos und fehlerfrei ab. | |
1935 | Folgende Funksprechdienste werden eröffnet: Deutschland - Japan (8 900km), England - Ostindien (7 200 km), England - Ostafrika (9 600km), San Franzisko - Philippinen (11 200 km). | |
1935 | Zur Bereinigung der Sprache in den amtlichen Fernsprechbüchern werden die darin enthaltenen entbehrlichen Fremdwörter durch deutsche Ausdrücke ersetzt. | |
1935 | Der »Fernsprechverkehr ohne Wartezeit« nimmt im Jahre 1935 infolge der Schu-lung des Personals und Anpassung der Kräfte an den Verkehrsanfall um rund 7 v. H. zu. Der Schnellverkehr bei den »Vermittlungsstellen mit Schnellverkehrseinrich-tungen« steigt auf 58,5 v. H. des Gesamtverkehrs an. Der »Beschleunigte Fernver-kehr« umfaßt bei den Ämtern, bei denen diese Betriebsart eingeführt ist, 64,5 v. H. des gesamten abgehenden Verkehrs. | |
1935 | In Magdeburg finden größere Versuche mit Gemeinschaftsanschlüssen statt. Teil-nehmern mit geringem Sprechverkehr soll der Vorteil eines Fernsprechanschlus-ses ermöglicht werden. | |
1935 | Auf der Strecke Stettin - Stolp werden erstmalig Einrichtungen für das Trägerfre-quenzfernsprechen auf Fernkabelleitungen in Betrieb genommen, die eine mehr-fache Ausnutzung der leichtbespulten Fernkabelleitungen ermöglichen (Zwei-bandbetrieb). | |
1935 | Fernsehtagung des Vereins Deutscher Elektrotechniker auf dem Motorschiff “Caribia” mit Fernsehübertragungen nach dem Überseedampfer. | |
1935 | Auf der Rundfunkausstellung finden “Fernseh - Sprechstellen” (Gegensehen) der Deutschen Reichspost starke Beachtung. | |
1935 | Großbildempfangsanlage für Fernsehbilder. Glühlampentafeln (2 X 2 m), 100 Reihen von je 100 Glühlämpchen. | |
1935 | Erstmaliger Einsatz von Magnetophon - Bandgeräten. Es werden später etwa 95 v. H. Aller Rundfunkdarbietungen über Magnetophonband ausgestrahlt. | |
1935 | Wehr- und Arbeitsdienstpflicht in Deutschland. Hakenkreuzflagge wird Reichs-flagge. | |
01. März 1936 | Der Fernsehsprechdienst wird probeweise zwischen Berlin und Leipzig aufge-nommem. | |
1936 | Bei den »Olympischen Winterspielen« in Garmisch - Partenkirchen werden in der Zeit vonm 6. bis 16. Februar 1936 25 000 handvermittelte Ferngespräch und 26 000 Ferngespräche über den Wählverkehr abgewickelt .Erstmalig werden hierbei auch fahrbare Verstärker eingesetzt. Die täglichen Veranstaltungen werden durch Rund-funk und Fernkabel nach 18 Ländern mit insgesamt 22 Sendegesellschaften über-tragen. Während der »Olympischen Hauptspiele« werden 369 Übertragungen nach dem europäischen Ausland und 794 Übertragungen nach Übersee in 16 Tagen vor-genommen. Das »Olympia - Fernamt Berlin« hat 72 Meldeplätze und 65 besondere Vierdraht - Auslandsleitungen. Auf den olympischen Kampfstätten, in den Zeltla-gern usw. stehen insgesamt 133 »Öffentliche Sprechstellen« und 502 Münzfernspre-cher zur Verfügung. Bei den Münzfernsprechern erleichtern Anwei-sungen in eng-lischer,französischer u. spanischer Sprache den Fremden die Benutzung.Der »Orts-fernsehsprechdienst« in Berlin findet bei den Olympiagästen starke Beach-tung. Über 150 000 Personen können in 28 Fernsehstuben der deutschen Reichspost die Olympischen Spiele in Berlin optisch und akustisch miterleben. Eintritt kostenfrei. | |
1936 | Ferner wird ein fahrbares Postamt eingeführt, das neben den Einrichtungen für den Postdienst mit mehreren Fernsprechzellen und mit einer Vermittlungseinrich-tung fpr den Orts- und Ferndienst ausgestattet ist. | |
1936 | Die ersten Gemeinschaftsanschlüsse werden im Mai 1936 in Magdeburg endgültig in Betrieb genommen. Als Grundgebühr für eine Gemeinschaftssprechstelle in einem sogenannten »Zehneranschluß« werden monatlich 3 RM festgesetzt. | |
1936 | Die Fernschrankschaltung 1936 (Zusammenschalten von 2 Fernleitungen mit End-verstärkern) verbessert den Fernverkehr (Benutzung der Fernschränke auch für die Herstellung der Fernverbindungen im Durchgangsverkehr). | |
1936 | Der Funksprechdienst des Deutschen Nachrichtenbüros wird durch den Siemens - Hellschreiber - Funk ergänzt. | |
1936 | Das erste Breitbandkabel (Koaxialkabel Coaxialkabel, 200 Fernsprechkanäle, 1 Fernsehkanal) wird auf der Strecke Berlin - Leipzig - München ausgelegt. Im Jahre 1936 wird der Fernsehsprechdienst auf diesem Kabel von Berlin - Leipzig eröffnet. (1937 Berlin - Nürnberg, 1938 Berlin - München). | |
1936 | In Vevey (Schweiz) wird versucht, mit Wechselstrom über die c - Ader eine Gesprächszählung während des Gespräches durchzuführen. Für zweiadrigen Verkehr wird später in Jugoslawien über die b - Ader mit Gleichstrom diese Zählung versucht. | |
1936 | Auf den Stecken Berlin - Hannover - Dortmund - Düsseldorf - Köln - Aachen und Berlin - Nürnberg - München werden Einrichtungen für das Trägerfrequenzfern-sprechen auf Fernkabelleitungen in Betrieb genommen (Zweibandfernsprechen). | |
1936 | Die selbsttätige »Zeitansage durch den Fernsprecher« wird in Berlin endgültig eingerichtet. Gleiches gilt für Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hannover, Köln, Leipzig und Wuppertal. | |
1936 | Die Fernsprechwähler werden nochmals verkleinert. | |
1936 | Der Siemens - Hellschreiber findet im In- und Ausland starke Verbreitung. | |
1936 | Der “Plastische Film” wird in Dresden der Öffentlichkeit gezeigt (Polarisations-brille). | |
03. Nov. 1936 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und El Salvator wird aufgenommen. | |
01. Jan. 1937 | Gründung der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost (1. 1. 1937). | |
Februar 1937 | Im Februar 1937 wird der Funksprechdienst zwischen dem japanischen Schiff »Chichibu Maru« das im Stillen Ozean zwischen Japan und den Vereinigten Staaten verkehrt, und Teilnehmern im deutschen Reich über die Fernsprech-verbindung nach London und die Verbindung London - New York - San Franzisko eingeführt. Im Durchgang durch das Deutsche Reich können auf diesem Wege auch Gespräche mit Teilnehmern in Norwegen, Österreich und der Tschechos-lowakei geführt werden. | |
01. April 1937 | Vom 1. April 1937 an sind alle Überweisungsfernämter ununterbrochen dienstbereit oder an große Überweisungsfernämter mit durchgehendem Dienst angeschlossen. | |
15. Juli 1937 | das Reichspostministerium legt die Fernsehnorm auf 441 Zeilen (zuvor 180 Zeilen) fest. Das bedeutete eine höhere Bildauflösung und somit eine bessere Bildqualität (Zeilenzahl auf dem Bildschirm heute: 625, mit dem hochauflösenden Fernsehen HDTV der Telekom ab den 90er Jahren 1250 Zeilen). | |
1937 | Der Fernsehsprechdienst Berlin - Nürnberg wird im Jahre 1937 aufgenommen. | |
1937 | In Magdeburg werden 190 Gemeinschaftsanschlüsse mit insgesamt 1 207 Gemein-schaftssprechstellen endgültig eingerichtet. | |
1937 | Der Selbstwählferndienst wird auch in Norddeutschland ausgebaut (benachbarte Ortsnetze). | |
1937 | Das Fernmeldebauzeug wird, soweit angängig, aus Kunstharzpreßstoff statt aus Metall hergestellt. Als Rostschutz werden nur Farben auf Kunstharzgrundlage zugelassen. Der Ölanteil der Farben wird bis zu 77 v. H. herabgesetzt. | |
1937 | Es wird ein Verfahren erprobt, auf einer unbespulten Fernkabelleitung gleichzeitig 12 oder 15 Gespräche mit Hilfe von Trägerfrequenzströmen zu übertragen. Die Fernkabelstrecken Berlin - Hamburg, Berlin - Stettin und Berlin - Cottbus - Görlitz werden mit besonderen Einrichtungen versehen, die es ermöglichen, auf einer Leitung gleichzeitig 2 Gespräche zu führen (Zweibandfernsprechen). | |
1937 | Von den an das öffentliche Netz angeschlossenen Sprechstellen werden in Deutschland 85 v. H. mit Wählern bedient (USA : 42 v. H.). | |
1937 | Neue Vorschriften für das Ausbildungs- und Prüfungswesen der Deutschen Reichs-post. | |
1937 | Die Deutsche Reichspost zeigt auf der Funkausstellung erstmalig Farbfernsehen (2 Grundfarben). | |
1937 | Auf der Pariser Weltausstellung erhält die Deutsche Reichspost einen “Grand Prix” (Ausstellung wertvoller Stücke des Post- und Fernmeldewesens). | |
1937 | Marconi stirbt! Er wurde 63 Jahre alt. | |
1937 | Nur noch zwischen Dietramszell und Holzkirchen (Oberbayern) läuft eine Pferdepersonenpost. Das Reichspostministerium plant die Wiedereinführung der Personenposten mit Pferdebespannung in landschaftlich schönen Gegenden. Gut gefederte Polstersitze, Gummibereifung, Räder mit Kugel- oder Rollenlager-achsen, elektrische Laterne, Schiebedach usw. sollen dafür sorgen, dass die Reisenden sich wohlfühlen. | |
1937 | Der erste Teil des “Schrifttum über das deutsche Postwesen”. Von den Anfängen bis 1800, bearbeitet von Hermann Wolpert, Abteilungsdirektor bei der Reichspostdirektion Stuttgart, erscheint. Erster Versuch, das gesamte Schrifttum über das deutsche Postwesen zu erfassen. Zweiter Teil. Vom Ende des Römischen Reichs Deutscher Nation (1806) bis zur Gründung des Deutschen Reichs. Erscheinungsjahr 1952. | |
1937 | Deutsches Beamtengesetz. | |
01. Sept. 1937 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Bagdad wird aufgenommen. | |
05. Sept. 1937 | Der Fernsehsprechdienst zwischen Berlin und Nürnberg wird aufgenommen. Der Fernsehsprechdienst ist mit dem Bildtelefon aus den 1990er Jahren vergleichbar: Der Postkunde konnte in einer Kabine über den Telefonhörer sprechen und seinen Gesprächspartner über einen Bildschirm sehen. | |
1937 | Gesetz gegen die Schwarzsender. | |
06. Okt. 1937 | Ein wöchentlicher deutscher Luftpostdienst Berlin - Athen - Bagdad wird einge-richtet. | |
1937 | Zeppelin - Luftschiff verbrennt in Lakehurst (USA). Ende der Zeppelinluftfahrt. | |
01. Dez. 1937 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Malaysia wird aufgenommen. | |
1938 | Der Ätherfunkkrieg beginnt! Italien und Großbritannien bringen Sendungen in arabischer Sprache. Andere Staaten folgen mit fremdsprachigen Rundfunk-darbietungen. | |
1938 | Regierungskonferenz des Internationalen Fernmeldevereins in Keiro. | |
1938 | Fernsehsprechdienst Berlin - München. | |
12. Juli 1938 | Der Fernsehdienst zwischen Berlin und München wird aufgenommen. der Fernsehsprechdienst ist vergleichbar mit dem heutigen Bildtelefon: der Postkunde konnte in einer Kabine über einen telefonhörer sprechen und über einen Bildschirm den Gesprächspartner sehen. | |
10. Aug. 1938 | Zum ersten Mal fliegt ein Flugzeug (mit Luftpost) direkt zwischen berlin und New York. | |
27. Aug. 1938 | Die brauchbare Übertragung von Fernsehbildern über eine Gesamtkabelschleife von 1.735 km gelingt. Diese Kabelschleife führt über Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Frankfurt, Berlin. Zusätzlich gibt es eine Kabelstrecke von Berlin nach Hamburg. | |
11. Nov. 1938 | Das Postsparkassenamt Wien wird zu einer höheren Reichsbehörde erklärt und der Postsparkassendienst in Deutschland vorbereitet. Postsparkassenordnung 11. 11. 1938. | |
1938 | Das alte Fernsprechgerät von Philipp - Reis (Urstück vom Jahre 1860) wird der Presse des In- und Auslandes gelegentlich eines Empfanges im Reichspostmuseum in Berlin, ähnlich wie im Jahre 1936, betriebsmäßig vorgeführt. Der Beweis, daß der Fernsprecher von Reis dem Ziel einer brauchbaren Lautübermittlung sehr nahe kam und daher Reis mit Recht als »Erfinder des Fernsprechers« angesprochen werden kann, wird wiederum erbracht. | |
1938 | Es wird versucht, auf der Breitbandleitung neben den Fernsehbildern 30 Ferngespräche gleichzeitig zu übertragen. Das Verfahren, die Fernkabel mit Hilfe von Trägerfrequenzströmen mehr- und vielfach auszunutzen, läßt sich für die gleichzeitige Übertragung von Gesprächen bis zu 200 (300) Stück auf einer Leitung ausbauen. Es trägt wesentlich dazu bei, die Fernkabelanlagen wirtschaftlicher zu gestalten und vor allem auch den Bedarf an devisenzehrenden Rohstoffen (Blei, Kupfer usw.) herabzusetzen. 2.872 km Breitbandkabel sind im Dienst. Das Breitbandkabel München - Wien (Gesamtlänge rund 1 050 km) wird geplant. | |
1938 | Zwischen Berlin und Leipzig wird die gleichzeitige Abwicklung von 12 Gesprächen (Zwölfbandsprechen) auf derselben Leitung erprobt. | |
1938 | In Deutschland sind im Jahre 1938 88,5 v. H. der Fernsprechteilnehmer an Wähl-ämter angeschlossen (Schweiz 86, Holland 81,3, USA 58, Schweden 46,1, Frank-reich 45,6). | |
1938 | Die Fernwahlbeziehungen, in denen die Beamtin des Abgangsfernamtes den fernen Teilnehmer unmittelbar wählt, werden wesentlich vermehrt. | |
1938 | Die Muffen an den Abschlußstellen der Kabel werden aus Stahl (früher aus Blei) hergestellt. »Deutsche Pressefunkdienst« 588, der »Deutsche Sportfunkdienst« 34 Empfangsstellen. Daneben arbeiten: »Transozeanpressefunk«, »Balkanradio«, »Seuchenfunk« usw. | |
1938 | Die Weltnachrichtentagung wird im Jahre 1938 in Kairo abgehalten. | |
1938 | Das Motorwähler - Versuchsamt der Deutschen Reichspost, Eisenberg (Thüringen), wird eingeschaltet. | |
1938 | Der Hughestelegraph, seit 1855 erfolgreich, wird von dem Springschreiber ver-drängt. (1921 = 1761 Hughesapparate, 1927 = 1048, 1934 = 277, 1937 = 82, 1938 = 31). Der Springschreiber (bis 5 Durchdrucke) kann in jeder Minute 428 Zeichen, Buch-staben, Ziffern oder Satzzeichen senden oder empfangen. 1930 = 146 Spring-schreiber, 1933 = 379, 1936 = 655, 1939 = 1078. | |
1938 | An dem Funkstörungs - Meßdienst (Rundfunk - Entstörungsdienst) der Deutschen Reichspost sind 3000 Postbedienstete, über 300 Entstörungs - Kraftwagen mit 2000 Störungssuchgeräten, Meßgeräten usw. Beteiligt. | |
1938 | Der Rundfunk - Kleinempfänger (mit Lautsprecher) für 35 DM findet große Verbrei-tung. Der Volksempfänger, dessen Auflage 2 500 000 Stück beträgt, kostet nur noch 65 RM, bisher 75 RM. | |
1938 | 20 000 Fernsehempfänger werden in New York betrieben. | |
1938 | Im Jahre 1938 gibt es in der Welt über 70 000 verschiedene Postwertzeichen. | |
01. Jan. 1939 | Am 01. 01. 1939 wird der Postsparkassendienst in Deutschland aufgenommen. Freizügiges, kein ortsgebundenes Postsparbuch. Bei allen Postämtern, Zweigpost-ämtern usw. sind Ein- und Rückzahlungen zulässig. | |
1939 | Weltpostkongress in Buenos Aires. Deutschland ist vertreten. Vertrag wird nicht unterzeichnet und nicht ratifiziert. Die Präambel (Vorspruch zum Vertragstext) erwähnt die Tschechoslowakei. | |
01. Febr. 1939 | Der Postsparkassendienst wird in Deutschland eingeführt. | |
14. April 1939 | Die Deutsche Fernsehschau in Buenos Aires wir eröffnet. Die Deutsche Fernsehschau wurde von der Deutschen Reichspost ausgestattet und sollte das Medium Fernsehen popularisieren (Deutsche Fernsehschau vergleichbar mit der heutigen Funkausstellung). | |
28. Juli 1939 | Anläßlich der Eröffnung der "Großen Deutschen Rundfunk- und Fernsehrundfunk - ausstellung" kündigt die Post die Freigabe des Fernsehens für die breite Öffentlichkeit an. | |
14. Aug. 1939 | Die Reichspost - Fernsehgesellschaft (RFG) wird in Berlin gegründet. sie sollte das Fernsehen popularisieren, denn zu dieser Zeit gab es in Berlin nur ca. 500 Teilnehmer. Fernsehinteressierte gingen ansonsten zu den öffentlichen und kostenfreien Fernsehstellen der Deutschen Reichspost. | |
1939 | Mit dem Ausbau des öffentlichen Fernschreibdienstes (TW - Telegraphie. Teilneh-mer - Fernschreibnetz Telex) beginnt ein neuer Abschnitt der Telegraphie. Die Teilnehmer (Industrie, Großunternehmen, Behörden) erhalten die Möglichkeit, sich mit den Teilnehmern des Springschreiber - Wählnetzes über ein Teilnehmer - Wählamt selbst zu verbinden (März 1939 = 608 Fernschreibteilnehmer, 1935 = 60). | |
1939 | Die Deutsche Reichspost unterhält unmittelbare Funkspechverbindungen mit 14 Ländern in Übersee. | |
1939 | Der Funksprechdienst mit Schiffen auf der Elbe (bisher: Landfunkstellen in Hamburg und Lenzen [Elbe]) wird durch die Landfunkstelle Boizenburg (Elbe) verbessert. Insgesamt sind 400 deutsche Schiffe mit Sprechsendegerät ausgerüstet. | |
1939 | Die wettersicheren Fernsprechendverzweiger werden nicht nur aus Eisen, sondern zum Teil auch aus Preßstoff hergestellt. | |
1939 | Die Drahtfunkverordnung vom 19. März 1939 regelt die Einrichtung und Benutzung des hochfrequenten Drahtfunks. Die Einrichtung von Drahtfunkanschlüssen wird in größerem Umfang vorgenommen. | |
1939 | Europäische Staaten versuchen vor Beginn des 2. Weltkrieges (September 1939) ihre Fernmeldeleitungen durch die Schweiz zu legen (Paris - Warschau, Paris - Konstantinopel [Istanbul] usw.). | |
1939 | Es wird damit begonnen, die Restdämpfung der Fernleitungen allgemein auf 0,6 Neper zu senken (bisher 1,0 für Zweidrahtleitungen und 0,8 für Vierdrahtleitungen). Hierdurch wird die Sprechgüte verbessert und die Möglichkeit geschaffen, die Bereiche der Endfernämter, die später die Mittelpunkte der Netzgruppen des Selbstwähldienstes bilden werden, weiter auszudehnen. | |
1939 | Der Anteil der oberirdischen Leitungen am Fernsprechnetz geht ständig zurück. | |
Übersicht: oberirdisch unterirdisch Ortsleitungen km km 1939 . . . . . . . . . . . . 2 420 000 19 590 000 1913 . . . . . . . . . . . . 1 215 000 4 752 717 1889 . . . . . . . . . . . . 70 342 58 Fernleitungen 1939 . . . . . . . . . . . . 1 140 000 6 090 000 1913 . . . . . . . . . . . . 990 864 365 477 1889 . . . . . . . . . . . . 711 |
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1939 | In der Stromversorgung der Verstärkerämter wird dazu übergegangen, statt umlau-fender Maschinen in größerem Umfange Trockengleichrichter zu verwenden. | |
1939 | Die Zahl der Anschlüsse in Schrittschaltsystemen beträgt etwa 75 v. H. der Gesamtzahl von Wählanschlüssen der Welt. Man kann hierin eine Anerkennung der Klarheit komplizierter Zusatzeinrichtungen (Register, Markierer) notwendig. | |
1939 | Einheits - Fernsehempfänger 650 RM. Bildleuchtschirm 20 X 23 cm. Gerät 65 cm breit, 40 cm tief, 37 cm hoch, 4 Knöpfe. | |
1939 | Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen. Verbot des Abhörens ausländischer Sender. (1. 1. 1940). | |
1939 | Nach dem Einmarsch Hitlers in Polen erklären England und Frankreich an Deutschland den Krieg. Beginn des 2. Weltkrieges (3. 9.1939). | |
06. Okt. 1939 | Der Bildtelegraphendienst zwischen Deutschland und Ungarn wird aufgenommen. | |
01. Jan. 1940 | Die Stiftung “Posttöchterhort” erhält eine neue Satzung und den Namen “Reichs-postweisenhort” (1. 1. 1940). | |
20. März 1940 | Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Japan wird aufgenommen. | |
1940 | Die Entwicklung des Wählsternschalters zur leitungsmäßigen Zusammenfassung von mehreren Teilnehmeranschlüssen wird abgeschlossen. | |
1940 | Der Fernsehsprechdienst wird 1940 eingestellt. | |
1940 | Für den Funksprechdienst mit Eisbrechern werden Landfunkstellen in Betrieb genommen. | |
1940 | Sprechstellendichte in den einzelnen Ländern der Welt: Sprechstellen auf 100 Einwohner: USA= 16,56, Schweden = 14,26, Kanada = 12,78, Dänemark = 11,95, Schweiz = 11,23, Neuseeland = 10,5, Norwegen = 8,52, Australien = 8,5, Großbritannien = 7,0, Deutschland = 5,28, Niederlande = 5,23, Belgien = 5,11, Finnland = 4,81, Frankreich = 3,86, Österreich = 3,7, Argentinien = 3,0, Japan = 2,0, Chile = 1,7, Ungarn = 1,7, Italien = 1,58, Tschechoslowakei = 1,4, Spanien = 1,3,Rußland = 0,8. - Gesprächsdichte: Kanada 246,3 Gespräche je Einwohner, USA 231,5, Dänemark 189,5, Schweden 189, Norwegen 96,1, Finnland 80,3, Schweiz 79,8, Holland 53,9, Großbritannien 47,4, Deutschland 45,8. | |
1940 | Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjet - Republiken (UdSSR) wird auf alle europäischen und asiatischen Orte der Sowjetunion ausgedehnt. | |
1940 | Die unmittelbare Funksprechverbindung Deutschland - New York (6 400 km) wird eröffnet. Damit wird die Fernsprechverbindung mit New York wieder hergestellt, die vom Jahre 1928 bis zum Abbruch der Beziehungen zwischen Deutschland und England (September 1939) über die Funksprechverbindung London - New York geleitet worden war. | |
1940 | Das Fernsprechwählsystem 40 (1940) soll das System 29 (1929) ersetzen. Das Wähl-system 40 (1940) verzichtet auf das Aufschalten, das Nachrufen und die Fernamts-trennung. | |
1940 | Georg Graf von Arco, Pionier der deutschen Funktechnik, stirbt (71 Jahre alt). | |
1940 | Nipkow, der Vater des Fernsehens, stirbt (81 Jahre alt). | |
19. Jan. 1941 | Am 19. Januar 1941 wird das »Reichsautobahneigene Weitverkehrsnetz«, das sich auf Leitungen der Deutschen Reichspost stützt, in Betrieb genommen. | |
Januar 1941 | Im Januar 1941 wird zur Verbesserung des Funksprechdienstes mit Schiffen auf Elbe eine 4. Funksprechstelle in Havelberg errichtet (Hamburg, Lenzen [Elbe], Boizenburg [Elbe]). | |
28. Febr. 1941 | Am 28. Februar 1941 wird die »Telephon - Automaten - Gesellschaft m. b. H.« in Wien, eine private Gesellschaft, aufgelöst. Die Einrichtung und der Betrieb der öffentlichen Sprechstellen mit Münzfernsprecher gehen auf die Deutsche Reichspost über. | |
1941 | Das magnetische und lichtelektrische Verfahren der Tonaufzeichnung (Tonband, Stahldraht, Filmstreifen) wird weiterentwickelt. | |
1941 | Der Verwaltungsbericht der Deutschen Reichspost für das Jahr 1941 wird nur im Manuskript fertiggestellt, aber nicht mehr veröffentlicht. Gleiches gilt für die folgenden Jahre. | |
1941 | Deutscher Angriff auf Sowjet - Rußland. | |
1941 | Japans Angriff auf Pearl Harbour bringt die USA in den Krieg. | |
1941 | Erlass des Reichserziehungsministeriums von 1. 9. 1941. An Stelle der “Deutschen Schrift” (Fraktur) wird die “Deutsche Normalschrift”, (”Antiqua”) eingeführt. | |
1941 | Der erste abendfüllende Farbfilm wird in Deutschland der Öffentlichkeit gezeigt. | |
01. Febr. 1942 | Die Einzahlungen auf das eigene Postscheckkonto (heute: Postgirokonto) werden gebührenfrei gestellt. | |
01. Juni 1942 | die Renten aus der Gesetzlichen Angestelltenversicherung werden durch die Post ausgezahlt. | |
1942 | Der Dezimeterfunk ermöglicht ein neuartiges Funksprechen. Die Wehrmacht setzt dieses »Hertz´sche Kabel« auf verschiedenen Kriegsschauplätzen ein. Der im Jahre 1937 auf dem Großen Feldberg im Taunus (881 m) erbaute Fernsehturm (53 m, 16 Stockwerke) wird dem Dezimeterfunk zur Verfügung gestellt (1945 durch Bombenangriff zerstört). es werden im wesentlichen 4 Typen benutzt: ein 1 - Kanalsystem (tragbar), ein 2 - Kanalsystem (1 Fernsprech- und 1 Fernschreibkanal), ein 12 Kanalsystem und ein 15 - Kanalsystem. | |
1942 | “Radar” (Radio - Detection and Ranging) wird Beobachtungsgerät in Luft- und Seefahrt. | |
1942 | Prof. Dr. Matschoß, der Vater der “Geschichte der Technik”, stirbt. | |
1943 | Die Neuherausgabe von amtlichen Fernsprechbüchern muss aus kriegsbedingten Gründen unterbleiben. Dies führt in Verbindung mit vielen anderen Erschwer-nissen zu Betriebsstörungen. | |
1943 | Der Drahtfunk wird aus politischen gründen auch in Deutschland weiterentwickelt. In der Schweiz sind von 750 000 Rundfunkhörern 100 000 an den Drahtrundspruch angeschlossen. | |
19. Okt. 1943 | Die Deutsche Reichspost führt nach der Päckchenbeförderung auch bei der Briefbeförderung so. "Postleitgebietszahlen" ein. | |
1943 | Bei der Tonfrequenz - Fernwahl, der sogenannten »Beamtinnenfernwahl«, ist der Großversuch Hamburg - Berlin - München erfolgreich. | |
1943 | Funksprüche und Feldpostbriefe aus Stalingrad geben im Februar 1943 ein Bild der Stalingrad - Katastrophe. Kriegswendepunkt! | |
1943 | Erstes führerloses Flugzeug überquert mit Hilfe von Funksteuerung den Atlantik. Piloten befinden sich zum jederzeitigen Eingreifen an Bord. | |
1944 | Das Fernsprechnetz ist, trotz aller Maßnahmen zur Beschränkung des Fernver-kehrs, stark überlastet. Während bei dem Eisenbahnverkehr durch Zusammen-pressen der Fahrgäste sich Platz gewinnen läßt, ist dies bei dem Fernsprech-fernverkehr nicht möglich. Der Bombenkrieg erschwert die Instandhaltung des Fernsprechnetzes. Dem opferbereiten Einsatz des Personals ist es zu verdanken, daß der Zusammenbruch des wichtigen Fernsprechdienstes vermieden wird. | |
20. Juli 1944 | Attentat auf Hitler (20. 07.1944). | |
1944 | Weibliche Kräfte werden auch in den Bahnpostdienst eingestellt. | |
1944 | Neue Postfilme werden nicht mehr hergestellt. Das Verleihprogramm der Reichspostfilmstelle umfasst 62 aus Postmitteln hergestellte Filme und 136 Filme fremder Herkunft (Reichsbahn, Reichs - Rundfunk - Gesellschaft, Industrie usw.). Truppenbetreuung. | |
1944 | Die amerikanisch - englische Normandie - Invasion gelingt. | |
1944 | Infolge des Luftkrieges ist der Rundfunk zeitweise das einzige Nachrichtenmittel. Bemerkenswert ist, mit welcher Geschwindigkeit sich die Meldungen feindlicher Sender - deren Abhören streng verboten ist - herumsprechen. | |
1945 | Die oberste deutsche Heerführung bedient sich in Berlin, wie dem Buche»Die letzten Tage der Reichskanzlei« (Boldt) zu entnehmen ist, des Fernsprechnetzes des Deutschen Reichspost, um ein Bild der militärischen Lage zu erhalten. Auf das Geratewohl werden geeignete Teilnehmer, deren Anschrift dem Fernsprechbuch entnommen wird, angerufen und befragt, ob der Gegner bereits einmarschiert ist. Diese reichlich primitive Form der Nachrichtenbeschaffung ergibt ein »ziemlich lückenloses Bild, wesentlich klarer als die Meldungen von der Truppe«. | |
Mai 1945 | Nach der Kapitulation (Mai 1945) wird der deutsche Fernmeldedienst auf Anordnung der Besatzungsmächte vollständig eingestellt. Mit Genehmigung der Besatzung darf der Fernsprechdienst in beschränktem Umfang nach und nach wiederaufgenommen werden. In der Hauptsache werden zunächst technische Einrichtungen durch Aufarbeitung der aus Trümmern geborgenen Amtsbauteile und durch Anpassung übernommener Wehrmachtsgeräte gewonnen. Vereinzelt muß wieder auf Handbetrieb zurückgegriffen werden, um überhaupt Anschlußmöglichkeiten für Teilnehmer zu schaffen. | |
04. Juli 1945 | Am 04. 07. 1945 erscheinen amerikanische und englische, am 12. 8. 1945 französische Besatzungstruppen in Berlin. Berlin wird Insel. | |
Herbst 1945 | Im Herbst 1945 entsteht für die britische Besatzungszone die Reichspost - Ober-direktion in Bad Salzuflen, für die französische Besatzungszone das Deutsche Postzentralamt (Baden - Baden, später Rastatt). | |
1945 | In Berlin werden Post- und Fernmeldewesen als besondere Abteilung, mit einem Stadtrat an der Spitze, dem Magistrat angegliedert. Sie untersteht damit der Alliierten Kommandantur Berlin (Viermächteverwaltung). | |
1945 | Mit Genehmigung der Besatzungsmächte darf der Post- und fernmeldedienst in beschränktem Umfang nach und nahc wieder aufgenommen werden. | |
1945 | Berlin ist durch die russischen Demontagen besonders schwer getroffen - z. B. weerden rd. 2/3 der Wählämter demontiert. Für den Ortsfernsprechverkehr können im Mai daher zunächst nur 3 Vermittlungsstellen für den Wähldienst (VStW) mit 16 600 anrufeinheiten in Betrieb gesetzt werden. Die Fernsprechanschlüsse dürfen nur mit Genehmigung der Sektorenkommandanten hergestellt werden. Ihre Höchstzahl ist auf 2 v. H. der Berliner Bevölkerung begrenzt. | |
19. Aug. 1946 | Luftpost darf wieder nach Deutschland gebracht werden. Vorher durfte über den Luftraum keine Post nach oder von Deutschland transportiert werden. Ab 1948 ist auch die Luftpost von Deutschland in Asuland mit allierten Flugzeugen wieder erlaubt. | |
1946 | Auf der Konferenz des CCIF (Comitré consultatif International Téléphonique in Montreux wird festgelegt, Deutschland wieder als Durchgangsland für den inter-nationalen Fernsprechdienst anzuerkennen. Um die Voraussetzungen hierfür zu schaffen, ist die Planung eines neuen deutschen Weitverkehrs - Fernkabelnetzes mit Stromkreisen hoher Übertragungsgeschwindigkeiten nach Empfehlungen des CCIF notwendig. Solche Planungen führt BZRPO (Reichspostoberdirektion der britischen Zone) durch. | |
1946 | Anfang 1946 werden Zentrallager (Fernmeldezentralzeugämter) in Göttingen und Elmshorn eingerichtet, die dem früheren Zentrallager des Reichspostzentralamts Berlin - Tempelhof entsprechen. Ihnen werden außerdem besondere Werkstätten angegliedert. | |
1946 | In mühevoller Arbeit gelingt es, den Fernsprechdienst nach und nach wiederauf-zubauen. Durch die Demontage der Breitbandkabel wird der Ferndienst stark erschwert. In der Zahl der Sprechstellen ist infolge der zahlreichen und erheb-lichen Zerstörungen der technischen Einrichtungen durch Kriegseinwirkungen der Vorkriegsstand noch nicht wieder erreicht. Da die Aufnahmefähigkeit der vorhan-denen Vermittlungsstellen in fast allen Ortsnetzen erschöpft ist, können zahlreiche Anträge auf Einrichtung von Fernsprechanschlüssen nicht berücksichtigt werden. | |
1946 | Im Frühjahr 1946 nimmt das Oberpostdirektorium in München für die amerika-nische Besatzungszone seine Tätigkeit auf. | |
1946 | Das erste »Amtliche Fernsprechbuch« nach dem Kriege ercheint für die Oberpostdirektion Hannover und Braunschweig zusammengefaßt. Es enthält lediglich die Teilnehmer, die die Berechtigung für Ferngespräche haben, und einige besondere Berufsgruppen, wie Ärzte usw. | |
1946 | In Berlin wird im Februar der Telegraphen- und Fernsprech - Weitverkehr nach allen Besatzungszonen Deutschlands mit einem völlig unzureichenden Leitungspark aufgenommen. Da jede Fernleitung von der Alliierten Kommandantur genehmigt werden muß, wobei die Russen, durch deren Besatzungsgebiet die Leitungen verlaufen, den Ausschlag geben, wird der Fernverkehr durch die unzureichende Zahl von Fernleitungen gehemmt. Zur Führung von Ferngesprächen geben die Sektorenkommandanten besondere Genehmigungslisten, unterteilt nach 4 Dringlichkeitsstufen, heraus. Wartezeiten von 6 bis 10 Stunden sind die Regel; in vielen Fällen wird bei Gesprächsanmeldungen nach Orten der näheren Umgebung Berlins empfohlen, lieber persönlich dorthin zu fahren, als auf das Ferngespräch zu warten. | |
1946 | Auf Grund einer Verfügung der USA - Besatzung wird in München das Oberpostdirektorium München (Amerikanische Besatzungszone) errichtet. | |
01. Okt. 1946 | Abschluss eines Abkommens über die Bildung einer “Deutschen Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens in der amerikanischen und britischen Besatzungs-zone” (1. 10. 1946). | |
1946 | Mondfunkecho (etwa 2,6 Sek.) bestätigt die Richtigkeit der von der Wissenschaft bisher errechneten Entfernung Mond - Erde 384 420 km (Lichtgeschwindigkeit: 299 890 km/sek.). | |
1947 | Zu Beginn des Jahres 1947 wird die “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmel-dewesen in der amerikanischen und britischen Zone” gebildet. Oberpostdirek-torium München und Reichspost - Oberdirektion Bad Salzuflen beenden ihre Tätigkeit. | |
25. April 1947 | Zum 50. todestag Heinrich von Stephans (gestorben am 08. 04. 1897) wird die Heinrich - von - Stephan - Stiftung errichtet. Heinrich von Stephan war seit 1870 Generalpostdirektor des Norddeutschen Bundes und gründer der Reichsdruckeri und des Postmuseums. | |
01. Juli 1947 | Am 01. 07. 1947 wird die Freizügigkeit der erfassten Postsparbücher auf die 3 westdeutschen Besatzungszonen ausgedehnt. | |
1947 | Die Deutsche Post (Bundespost) beteiligt sich an der “Internationalen Verkehrs-ausstellung Köln”, die der Öffentlichkeit einen überblick vom Wiederaufbau des Post- und Fernmeldewesens gibt. Auch wertvolle historische Post- und Fernmelde-modelle werden gezeigt. | |
1947 | Planungsarbeiten für Schaffung von Stromkreisen hoher Übertragungsge-schwindigkeit nach den Empfehlungen in Montreux werden zurückgestellt, bis in den vom Fernmeldetechnischen Zentralamt mit der Fernmeldeindustrie geschaf-fenen beratenden Ausschüssen die Frage nach dem zweck-mäßigsten Kabelaufbau und Verstärkersystem entschieden ist. Breitbandkabel-verbindung Hamburg - Hannover wird geschaffen und mit 120 Fernsprechkanälen in Betrieb genommen. | |
1947 | Im Frühjahr 1947 wird nach der Zusammenfassung der amerikanischen und britischen Zone zum »Vereinigten Wirtschaftsgebiet« die Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes gebildet, in deren Rahmen die »Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen« in Frankfurt (Main) die oberste Leitung der Post in diesem Gebiet übernimmt. Der spätere Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, Dr. - Ing. E. h., Dipl. - Ing. Schuberth, wird vom Wirtschaftsrat zum Direktor der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Wirtschaftsgebietes gewählt. | |
1947 | Hamburg zählt Mitte Mai 1947 = 115 490 Anschlüsse (1939 = 151 900), Berlin = 72 500 (350 000), Köln = 17 390 (61 190), München = 29 900 (60 940), Stuttgart = 18 500 (38 200), Essen = 8 070 (24 170), Dortmund = 8 150 (22 750). | |
1947 | Auf 100 Einwohner entfallen: Im Vereinigten Wirtschaftsgebiet 3,9 Sprechstellen, in Deutschland ohne Sowjetzone 3,3, in Österreich 4,4, in Frankreich 5,2, in Belgien 6,3, in Großbritannien 9,3, in Dänemark 14,8, in der Schweiz 16,3, in Schweden 21,2, in den USA 27,0, in den Städten San Franzisko 47,7, Washington 43,5, Stockholm 41,8, Genf 38,1, Bern 37,5, Basel 35,5 Gotenburg (Göteborg) 30,8, Kopenhagen 29,6, Zürich 28,9, Malmö 26,8, Oslo 24,9, London 23,3, Helsinki 22,1, Hamburg 10,18, Düsseldorf 9,37, Bremen 8,8, Frankfurt (Main) 8,4, Karlsruhe (Baden) 8,08, Berlin 3,8. | |
1947 | Die Ortsgespräche überschreiten mit 18 v. H. und die Gespräche von Ort zu Ort mit 46 v. H. den Vorkriegsstand von 1938. | |
02. Okt. 1947 | Der Internationale Fernmeldevertrag (früher: Weltnachrichtenvertrag) wird ohne Anwesenheit von deutschen Vertretern in Atlantic City (USA) am 2. Oktober 1947 unterzeichnet. Die Bundesrepublik Deutschland tritt gemäß Gesetz vom 29. Januar 1949 bei.. | |
1947 | Der Weltpostvertrag wird in Paris abgeschlossen. Deutschland ist nicht vertreten. Er tritt am 01. 07. 1948 in Kraft. Durch Beschluss fällt als Publikationssprache in dem offiziellen Organ des Weltpostvereins (”Union Postale”) die deutsche Sprache weg. Französisch, Englisch, Spanisch, Arabisch, Chinesisch und Russisch sind nunmehr Publikationssprachen. | |
1947 | Die »Beratenden technischen Ausschüsse für das Fernmeldewesen« aus Mitarbeitern der Post und der Fernmeldeindustrie für die Weiterentwicklung der postalischen Fernmeldetechnik wird ins Leben gerufen. | |
1947 | Die Dezimeter - Funkverbindungen werden ausgebaut. | |
1947 | Mit folgenden Ländern werden Sprechdienste eröffnet: 01. April 1947 Belgien, Dänemark, Holland, Großbritannien und Nord - Irland, Irland, Tschechoslowakei, Alaska, Hawai - Inseln, Kanada, Kuba, Mexiko, Puerto Rico, USA. 10. April 1947 Norwegen. 01. Mai 1947 Frankreich, Luxemburg, Schweiz, Schweden. 01. Oktober 1947 Jamaika. 09. Oktober 1947 Italien. | |
1947 | Die Deutsche Post (Bundespost) beteiligt sich an der »Internationalen Verkehrs-ausstellung Köln«, die der Öffentlichkeit u. a. einen Überblick vom Wiederaufbau des Fernsprechwesens gibt. | |
1947 | Umgestaltung der Zweizonenverwaltung in eine Dreizonenverwaltung. Die “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes” erhält die Bezeichnung “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des vereinigten Wirtschaftsgebietes”. | |
1948 | In Berlin wird im Januar der internationale Fernverkehr sowie die Schaltung von Fernleitungen nach Kopenhagen, Malmö, Oslo, Paris und Prag genehmigt. Die Teilnahme bedarf der Genehmigung durch die Sektorenkommandanten. | |
01. Mai 1948 | Wiederaufnahme des Luftpostdienstes nach dem Krieg. | |
21. Juni 1948 | Die Währungsreform wird am 21. 06. 1948 durchgeführt. Rund 70 v. H. der Postspar-konten gehen aus Anlass der Währungsreform unter. Anfang vom Ende der Karten-wirtschaft (Bezugscheine, Zuteilung usw.). | |
1948 | Im Juni setzt zugleich mit der Währungsreform die Blockade West - Berlins durch die Russen ein. der Fernmeldeverkehr kann jedoch trotz Stromsperren durch Einsatz von Notstromanlagen und Ladewagen zum Aufladen der Batterien aufrechterhalten werden. Da befürchtet werden muß, daß die durch die sowjetische Besatzungszone nach Westdeutschland verlaufenden Fernleitungen eines Tages unterbrochen werden, wird in engster Zusammenarbeit mit der Westpost eine UKW - Funkbrücke Berlin Torfhaus (Harz) errichtet, die zunächst mit 8 Kanälen im Dezember in Betrieb genommen wird. Ferner wird im Dezember ein amerikanischer Presse - Funktelegraphendienst Berlin - New York der Press - Wireless übernommen. | |
1948 | Kabel- und verstärkertechnische Untersuchungen für ein deutsches Weitver-kehrsnetz werden fortgesetzt. Die Breitbandkabelstrecke Frankfurt (Main) Hannover wird nach Ergänzung fehlender Strecken mit 120 Fernsprechkanälen in Betrieb genommen. | |
1948 | Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen bringt die alte Stephan Verfügung vom 07. Juni 1874 über die Führung von Amtschroniken wieder in Erinnerung. Die Geschichte des Post- und Fernmeldewesens soll gepflegt werden. | |
1948 | Der Selbstwählferndienst kann aus Mangel an besonderen technischen Einrichtungen (Zeitzonenzähler) zunächst nicht weiter ausgedehnt werden. Bei einem neuen vereinfachten Verfahren werden die Gebührenimpulse während des Gespräches in bestimmten Zeitabständen laufend übertragen. | |
01. Aug. 1948 | Die Zuständigkeit der Deutschen Post wird von den Besatzungsmächten dahin erweitert, daß die deutsche Dienststelle den Ausbau des Leitungsnetzes nach allen Ländern, nach denen am 01. August 1948 bereits unmittelbare Leitungen bestehen, selbständig vornehmen kann. | |
09. Aug. 1948 | Das Postscheckamt Berlin West wird eingerichtet (heute Postgiroamt). | |
1948 | Nach Aufhebung der Papierbewirtschaftung (Währungsreform: Juni 1948) können die amtlichen Fernsprechbücher endlich wieder in guter Ausstattung erscheinen. | |
1948 | Die Einschränkung des Fernsprechweitverkehrs (Teilnehmer Gruppe I: Sprechver-kehr auf unbeschränkte Entfernung, Gruppe II: nur bis zu 75 [100] km Umkreis) wird fallengelassen. | |
1948 | Die »Weckaufträge« (Wecken durch Fernsprecher) werden wieder allgemein zu-gelassen. | |
1948 | Folgende Funksprechdienste (z. T. auch über Drahtwege geleitet) werden eröffnet: 31. Januar 1948 Island, 15. Mai 1948 Brasilien, 15. Juni 1948 Argentinien. |
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01. Nov. 1948 | 01. November 1948 mit den Ländern des britischen Reiches und den britischen Schiffen America, Maurentania, Queen Elizabeth und Queen Mary. | |
1948 | Die von der American Telephone and Telegraph Company in Frankfurt (Main) betriebene Überseedienststelle für den Funksprechverkehr mit Nordamerika wird von der Deutschen Post übernommen. | |
30. Nov. 1948 | Am 30. November wird die sogenannte Oberpostdirektion Berlin geschaffen, die die postalische Verwaltung des sowjetischen Sektors an sich reißt. Es besteht die Gefahr, dass auch das Berliner Fernmeldewesen in zwei Teile gespalten wird, denn das Haupttelegraphenamt liegt im sowjetischen, das Fernamt im amerika-nischen Sektor. | |
1948 | Seit der Währungsreform gilt für die Fernmeldegebühren bis Ende 1948 als Zah-lungsmittel ausschließlich die DM Ost. | |
1948 | Die Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britschen Besatzungsgebiets erhält die bezeichnung "Hauptverwaltung für das Post- und fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgeietes". | |
15. Nov. 1948 | Der Paketdienst aus dem Vereinigten Wirtschaftsgebiet (Bundesrepublik Deutsch-land) in die USA wird wieder aufgenommen. | |
01. Jan. 1949 | Im West - Berlin werden ab 1. Januar für laufende Gebühren und Einrichtungs-kosten als Zahlungsmittel DM West gefordert, für Gesprächsgebühren erst ab 20. März. | |
Januar 1949 | Im Januar 1949 wird eine Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braunschweig mit zunächst 2 Linien in Betrieb genommen, über die 16 Gespräche zwischen Berlin und Westdeutschland gleichzeitig abgewickelt werden können. Endstellen in Berlin - Wannsee (Sendestelle) und Berlin - Grunewald (Empfangsstelle). Die Teilstrecke Berlin - Torfhaus wird mit Ultrakurzwellen-, die Teilstrecke Torfhaus - Braunschweig mit Dezimeter - Funk betrieben. | |
1949 | Versuchsweise werden Fernsprechteilnehmern auf Wunsch die neuesten Sporter-gebnisse durch eine Beamtin des Fernsprechamts durchgesagt. Einige Monate später wird die Beamtin durch eine Diktiermaschine ersetzt. Die Sonderdienste innerhalb des Fernsprechauftragdienstes (Fußball - Totoansage, Kino- und Thea-terdienst, Kochrezepte usw.) Werden ausgebaut und auf weitere Orte ausgedehnt. | |
14. März 1949 | Das Gesetz über den Amateurfunk tritt in Kraft. | |
23. Juni 1949 | Postgeschichtliche Tagung in Miltenberg (12. - 13. 6. 1949). Gründung der Gesell-schaft für Deutsche Postgeschichte. | |
1949 | Einrichtung des Posttechnischen Zentralamtes und des Fernmeldetechnischen Zentralamtes in Darmstadt. | |
09. Aug. 1949 | Durch den Erlass des Gesetzes über den Betrieb von Hochfrequenzgeräten vom 09. 08. 1949 fallen dem Funkstörungs - Meßdienst neue Aufgaben zu. | |
1949 | Verwendung von Sachbehältern zur Mechanisierung des Verladegeschäfts bei Bahnpostwagen. Neuartige Paketbehälter werden eingesetzt, sie werden durch Hebezeuge bewegt. | |
1949 | Die für die Post gewinnbringende Zunahme des Briefverkehrs hat oft traurige Ursachen. 52 v. H. der deutschen Schulkinder sind nicht bei beiden Elternteilen. 36,2 v. H. der Durchsagen des Rundfunksuchdienstes für Heimkehrer (Rote Kreuz) sind erfolgreich. | |
1949 | Durch das Gebiet der westlichen Besatzungszone werden am Ende des Rech-nungsjahres 1949 88 Verbindungen zwischen ausländischen Anstalten geführt. Nach dem »Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1938« besaß Gesamt-deutschland nach dem Stande vom 01. Oktober 1938 nur zwischenstaatliche Durchgangsleitungen. | |
1949 | Planungsgrundsätze für ein Trägerfrequenz - Weitverkehrsnetz, das den Forde-rungen des Comité Consultativ International Téléphonique (CCIF) entspricht, wer-den festgelegt. Man entscheidet sich, vorerst für den Ausbau dieses Netzes symme-trische 24 paarige Trägerfrequenz - Fernkabel zu verwenden und ein Weitverkehrs-netz im Bundespostgebiet in Form einer Achterschleife zu schaffen, in deren Kreu-zungspunkt Frankfurt (Main) liegt. Von diesem Kabelnetz sollen verschiedene Ver-bindungen zu den Nachbarstaaten führen, um Anschluss an das internationale Weitverkehrsnetz zu gewinnen. Die Kabeldoppelschleife in Form einer »8« soll teils durch Verwendung und Modernisierung bestehender koaxialer und symme-trischer Trägerfrequenzkabelanlagen, teils durch Neuauslegungen 24 paariger Trägerfrequenz - Fernkabel gebildet werden. Die Nordschleife geht von Frankfurt (Main) über Kassel, Hannover nach Hamburg und findet dort Anschlüsse an das Kabel Frankfurt (Main), Köln, Düsseldorf, Dortmund, Münster (Westf.) Bremen nach Hamburg. eine Querverbindung von Hannover über das Ruhrgebiet in das Rhein-land wird gleichfalls vorgesehen. | |
Die Südschleife verläuft von Frankfurt (Main) über Mannheim, Karlsruhe (Baden), Stuttgart nach München und soll von dort über Regensburg, Nürnberg, Würzburg nach Frankfurt (Main) - Mannheim - Karlsruhe (Baden) für einen doppelgleisigen Betrieb, der allgemein für das Weit-verkehrsnetz vorgesehen ist, in Auftrag gege-ben. | ||
1949 | Dem CCIF - Kongreß in Paris Ende Juli wird durch Vermittlung der französischen Besatzungsmacht der Plan über den vorgesehenen Aufbau des neuen Netzes mitgeteilt. | |
1949 | Die Schweiz, Frankreich und das von ihm vertretene Saargebiet zeigen lebhaftes Interesse an dem Anschluss an das neue deutsche Weitverkehrskabelnetz. | |
1949 | Die Breitbandkabelverbindung Frankfurt (Main) - Hannover - Hamburg wird zwischen Frankfurt (Main) und Hamburg in Betrieb genommen. | |
1949 | Anteil des Fernverkehrs am Gesamtverkehr: Deutschland 16 v. H. (Ausbau des Selbstwählferndienstes: 8 v. H.) Holland 22 v. H. (Ausbau des Selbstwählferndienstes: 85 v. H.) Schweiz 41 v. H. (Ausbau des Selbstwählferndienstes: 98 v. H.) |
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1949 | Zur Behebung der Anschlußnot in zahlreichen Ortsnetzen des Bundesgebietes wird die Einrichtung von Zweier - Anschlüssen allgemein zugelassen. | |
1949 | Die Festzeitgespräche werden wieder zugelassen. | |
1949 | Der Fernsprechauftragsdienst, der bereits vor dem 2. Weltkriege bestand, wird bei vielen Ämtern des Bundesgebietes wiederaufgenommen. In Bremen, Köln, Stutt-gart und mehreren Orten des Bezirks Neustadt (Weinstraße) wird die Fußballwetten - (Toto-) ansage eingeführt. Auch der Kino- und Theaterdienst findet in Bremen und Düsseldorf Anklang. | |
1949 | Im September 1949 erscheint zum erstenmal das »Amtliche Fernsprechbuch für das Rhein - Ruhr - Lippe - Gebiet« (Niederrheinisch - westfälisches Industriegebiet). | |
1949 | Die Einrichtungskosten im Fernsprechwesen umgerechnet auf einen Hauptan-schluß betragen insgesamt 2 810 DM, hiervon entfallen 1 660 DM auf den Ferndienst (20 DM Meßgeräte, 105 DM Verstärker, 430 DM Fernkabel, 1 000 DM Bezirkskabel, 105 DM Fernamt). 1 150 DM entfallen auf den Ortsdienst (650 DM Anschlußleitung, 40 DM Gebäude, 360 DM Vermittlungsstelle, 100 DM Sprechstelle). | |
1949 | Folgende Sprechdienste werden eröffnet: 01. Januar 1949 Finnland. 01. Februar 1949 Japan. 01. März 1949 Portugal. 15. März 1949 Jugoslawien. 01. April 1949 Bolivien, Chile, Kolumbien, Paraguay, Peru, Uruguay. 15. April 1949 Bahama - Inseln, Barbados, Bermuda - Inseln, Kostarika, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Haiti, Honduras, Nikaragua, Panama, Trinidad. 05. Mai 1949 Salvador. 12. Mai 1949 Vatikanstadt. 05. Juni 1949 Französisch - Nordafrika (Algerien, Marokko, Tanger, Tunis). 25. Juni 1949 Surinam (Niederl. - Guayanna). 15. Juli 1949 Belgisch - Kongo. 01. August 1949 Indonesien. 05. September 1949 Spanien, Gibraltar, Ceuta, Melilla, Kanarische Inseln, Türkei. 20. Oktober 1949 Ägypten. 15. November 1949 Gambia, Goldküste, Iran, Israel, Nigeria, Sierra Leone, Spanisch - Marokko. 23. Dezember 1949 Philippinen. |
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April 1949 | Mitte April nimmt die Ostmagistratspost in Berlin - Lichtenberg (sowjet. Sektor) ein eigenes Fernamt (mit Verstärkeramt) in Betrieb, auf welches sie, entgegen dem diesbezüglichen Befehl der Alliierten Kommandantur, sämtlich 93 nach der sowjetischen Besatzungszone führenden Fernleitungen umschaltet, so daß das im amerikanischen Sektor gelegeneFernamt Berlin nur noch über 56 Fernleitungen nach Westdeutschland und 6 Auslandsleitungen verfügt. | |
12. Mai 1949 | Am 12. Mai ist die Blockade West - Berlins beendet. Der Fernsprechweitverkehr bleibt aber gespalten, nur das Fernsprechortsnetz stellt nach wie vor eine Einheit dar. | |
01. Okt. 1949 | Am 01. Oktober wird als Sonderdienst die Nachrichtenansage in Betrieb genom-men, die über die Rufnummer 23 die neuesten RIAS - Kurznachrichten verbreitet und sich insbesondere auch bei den Fernsprechteilnehmern des sowjetischen Sektors größter Beliebtheit erfreut. | |
1949 | Aus finanziellen Gründen wird ab November für die Einrichtung eines neuen Hauptanschlusses ein Vorschuß von 300 DM erhoben. Bis Jahresende wird die UKW - Funkbrücke auf 31 Kanäle erweitert. | |
1950 | Alle Einschränkungen im Zahlungsverkehr zwischen den Westsektoren von Groß - Berlin und dem Bundesgebiet werden aufgehoben. | |
01. April 1950 | Geburtstag der Deutschen Bundespost im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland 01. 04. 1950. Das “Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen” übernimmt die Leitung des Post- und Fernmeldewesens der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone (ohne Westsektoren der Stadt Berlin). | |
1950 | Gründung der Gesellschaft für deutsche Postgeschichte. | |
1950 | Stundenverbindungen, die seit Kriegsende noch nicht wieder eingeführt waren, werden allgemein zugelassen. Die Sonderdienste innerhalb des Fernsprechauf-tragsdienstes, wie Fußball - Toto - Ansage, Kino- und Theaterdienst, werden auf weitere Orte ausgedehnt. | |
1950 | Einrichtung einer Versuchsstrecke für einen öffentlichen beweglichen Landfunk-dienst (Autostraßenfunk). Der neue Dienst ermöglicht einen Sprechfunkdienst von Kraftfahrzeugen über Feststationen der deutschen Bundespost in das öffentliche Fernsprechnetz. | |
1950 | Die Rhein- und Ruhrverkraftung wird aufgenommen. Sie trägt wesentlich zur Beschleunigung des Nahpaketverkehrs bei. | |
1950 | Der Auslands - Teilnehmer - Fernschreibverkehr wird auf weitere Länder und auf die Teilnehmer des Fernschreibnetzes der Radio Corporation of America in USA ausgedehnt. | |
07. Juni 1950 | Anordnung über die deutschen Flaggen (07. 06. 1950). Die deutsche Bundespost hat die Bundespostflagge (goldfarbenes Posthorn mit goldfarbener Schnur, zwei goldfarbenen Quasten und vier goldfarbenen Strahlenblitzen) zu zeigen. | |
1950 | In 5 Großstädten wird eine 3. Briefzustellung wiederum eingeführt. Langsame Rückkehr zur Friedenswirtschaft auf allen Gebieten. | |
1950 | Auf der großen Funkausstellung in Düsseldorf, der ersten Funkausstellung nach dem 2. Weltkrieg, werden von der Bundespost historische und moderne Funkgeräte vorgeführt und gezeigt. | |
1950 | Die Deutsche Bundespost beteiligt sich erstmalig nach dem 2. Weltkrieg an einer internationalen Ausstellung. “100 Jahre Gedenkausstellung des ‘Spanischen Postwertzeichens’ “ in Madrid. | |
1950 | Der Postverkehr mit Korea wird vorübergehend eingestellt. | |
13. Nov. 1950 | Eröffnung der Postakademie im Schloss Kleinheubach bei Miltenberg durch den Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen. Sie soll eine Stätte geistiger Vertiefung und Verinnerlichung werden und anregend auf die Beamten wirken, die einmal zu einer leitenden Tätigkeit berufen werden (13. 11. 1950). | |
1950 | Auslegung des Trägerfrequenz (Tf) Fernkabels Frankfurt (Main) - Mannheim - Karlsruhe (Baden) wird durchgeführt. Untersuchungen zeigen, daß Kabel auf den Doppeladern mit 60 - Kanalsystemen betrieben und somit mit 1440 Leitungen beschaltet werden kann. Bau der Tf - Fernkabelstrecke Karlsruhe (Baden) - Stuttgart und Mannheim - Saarlandgrenze wird in Auftrag gegeben. Herrichtung des vorhandenen 8 paarigen Tf - Fernkabels München - Stuttgart auf zunächst 2 Doppeladern für die Beschaltung mit 60 - Kanalfernsprecheinrichtungen (V 60) wird eingeleitet. Die Auslegung eines Tf - Fernkabels zwischen Frankfurt (Main) und Düsseldorf über Bonn und Köln wird genehmigt. | |
1950 | Im Ferndienst bestehen folgende Betriebsweisen nebeneinander: 1. Speicherverkehr. (Die Anmeldung und die Herstellung der Gesprächsverbin- dung wird an verschiedenen Plätzen mit einer Wartezeit zwischen diesen beiden Tätigkeiten vorgenommen.) 2. Sofortverkehr. (Anmeldung und Herstellung der Gesprächsverbindung wird am gleichen Platz vorgenommen, und zwar wird im Anschluss an die Anmeldung die Verbindung hergestellt.) 3. Schnellverkehr. (Schnellverkehr ist Sofortverkehr mit vereinfachter Betriebs- weise und kommt nur in bestimmten abgegrenzten Netzen [Industrie- und Wirt- schaftsgebieten] vor.) 4. Selbstwählferndienst. (die Gesprächsverbindung wird durch den Teilnehmer selbst hergestellt.) |
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1950 | Im Bundesgebiet bestehen 371 Ortsfernsprechnetze. 1 459 687 Anrufeinheiten sind vorhanden. Die Besatzung beansprucht 48 088 Anrufeinheiten. 44 204 Anrufeinheiten sind für »Öffentliche Sprechstellen«vergeben. | |
1950 | Ende 1950 überschreitet die Zahl der Inlandsferngespräche ihren mittleren Stand im Halbjahr vor der Währungsreform, nachdem die Schnell- und Ortsgespräche bereits im Sommer 1950 ihren damaligen Stand überschritten hatten. | |
1950 | Vomhundertverteilung der Hauptanschlüsse auf Wirtschaftsabteilungen in den Jahren 1950, 1930 und 1928 1950 1930 1928 Land- und Forstwirtschaft 7,07 6.60 6.94 Industrie und Handwerk 28,79 24.65 24,70 Handel und Verkehr 38.92 40.29 41.85 Öffentl. Dienst und priv. Dienstleitungen 21.66 19.09 18.86 Selbständige Berufslose 1,27 5.46 5.18 Beamte und Angestellte 2.29 3.91 2.47 |
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1950 | Der vereinfachte Selbstwähldienst wird weiter ausgebaut, weil diese Betriebsweise in den Verkehrsbeziehungen Wuppertal - Solingen, Wuppertal - Remscheid, Düs-seldorf - Köln, Düsseldorf - Duisburg, Bonn - Köln und Opladen - Köln sich gut bewährt hat. Neben einer beachtlichen Verkehrssteigerung bringt diese Verkehrsart eine geringere Belegungsdauer der Leitungen und für den Teilnehmer wegen der damit verbundenen andersartigen Erfassung der Gesprächsdauer eine ‘Verbil-ligung der Ferngespräche. | |
1950 | Ultrakurzwellen - Richtfunkverbindungen im 4- bis 7 - m - Band überbrücken durch stark bündelnde Antennen (Sendeleistung 1, 5 kW) ohne Relaisstellen Entfernungen von 200 km und mehr (Belegung jedes Funkweges mit 12, 15 oder 24 Sprechkanälen). | |
1950 | Das dem Fernverkehr dienende Dezimeternetz wird um 2 Linien Frankfurt (Main) - Stuttgart erweitert. Insgesamt sind 1950 10 Linien mit rund 120 Kanälen in Betrieb, darunter 5 Linien nach dem Torfhaus (Harz) und dem Bocksberg, die ihre Fortsetzung in Ultrakurzwellenlinien nach Berlin haben. | |
1950 | Der Rheinfunk (Funksprechverkehr) wird eingeführt und auf die Niederlande ausgedehnt. Gemäß den in Den Haag getroffenen Vereinbarungen werden Landfunkstellen in Mannheim, Rüdesheim, Köln und Wesel dem Betrieb übergeben. Die Landfunkstelle Mannheim wickelt im 1. Monat ihres Bestehens 500 Gespräche ab. | |
1950 | Im Fernsprechrechnungsdienst, wird vom 1. November 1950 an die Abbuchung der Fernsprechgebühren vom Postscheckkonto des Fernsprechteilnehmers auf Antrag des Teilnehmers zugelassen. | |
1950 | Die Münzfernsprecher werden allgemein wieder auf den Einwurf von Hartgeld umgestellt, um die Benutzung der Wertmarken entbehrlich zu machen. Dadurch können der Öffentlichkeit wesentlich mehr Münzfernsprecher zugänglich gemacht werden. | |
1950 | Das Fernsprech - Wählsystem 50 (1950) wird geschaffen. Orts- und Ferndienst werden gemeinsam betrachtet, um eine schaltungstechnische und damit auch pflegetechnische Vereinfachung zu erzielen. Die Grundlage des neuen Wählsystems soll möglichst breit sein, um die heutigen und zukünftigen Forderungen des Betriebes zu erfüllen. | |
1950 | Im Frühjahr 1950 ist die Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braunschweig auf 3 Linien erweitert, über die jetzt 45 Gespräche zwischen Berlin und Westdeutschland gleichzeitig abgewickelt werden können. | |
1950 | Folgende Funkfernsprechdienste werden eröffnet: 01. Januar 1950 Neufundland. 01. März 1950 Hongkong. |
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1950 | Ein Fernsprechnetz auf Ultrakurzwelle wird an der Nordseeküste geplant. Dieses Netz soll Schiffen, Reedern und Lotsen die Möglichkeit geben, im Rahmen des Weltnachrichtenvertrages innerhalb der 3 - Meilen - Zone sowie innerhalb der Häfen, in denen bisher jeglicher Funkverkehr untersagt war, einen Funkverkehr mit dem Land abzuwickeln. | |
1950 | Der öffentliche bewegliche Landfunkdienst (Autostraßenfunk) wird kurz vor der Eröffnung der 1. Funkausstellung nach dem Kriege, im August 1950, für Düsseldorf und Umgebung eröffnet. Er soll einen Sprechfunkverkehr von Kraftfahrzeugen über Feststationen der Deutschen Bundespost in das öffentliche Fernsprechnetz ermöglichen. (Erweiterte Versuchsstrecke: Duisburg - Karlsruhe [Baden].) | |
1950 | In West - Berlin wird im Februar ein Funkamt eingerichtet. | |
1950 | Der Vorschuß für einen Hauptanschluß (s. 1949) wird im Februar auf 150 DM ermäßigt und im Oktober ganz fallengelassen. | |
1950 | Im Februar wird ein Versuchsfunknetz für einen dienstlichen Fahrzeugfunk eingerichtet. | |
1950 | Die Herausgabe des »Amtlichen Fernsprechbuchs 1950«, des ersten nach der Spaltung Berlins, stößt zunächst dadurch auf Schwierigkeiten, daß sich die Ostmagistratspost weigert, Unterlagen für die Teilnehmer im sowjetischen Sektor zur Verfügung zu stellen. Verhandlungen wegen gemeinsamer Herausgabe eines Berliner Fernsprechbuchs waren schon 1949 gescheitert. Es bleibt daher nur übrig, sämtliche Fernsprechnummern der Teilnehmer im sowjetischen Sektor anzurufen. | |
1951 | Trägerfrequenz (Tf) - Kabelanlagen Karlsruhe (Baden) - Stuttgart und Mannheim - Saarlandgrenze werden fertiggestellte. Außerdem wird das Tf - Fernkabel Düsseldorf - Frankfurt (Main) ausgelegt und in Betrieb genommen. Die Südstrecke München - Stuttgart wird auf 2 Doppeladern in Betrieb genommen. Herrichtung der restlichen 6 Doppeladern auf dieser Strecke für Betrieb mit 60 Kanalfernpsprecheinrichtungen wird veranlaßt. Mit Holland wird der Bau einer Tf - Fernkabelanlage zwischen Düsseldorf und Venlo und mit der Schweiz zwischen Karlsruhe (Baden) und Basel vereinbart. Verhandlungen werden mit der belgischen Verwaltung über eine symmetrische Tf - Fernkabelanlage zwischen Aachen und Lüttich geführt. | |
1951 | Die Breitbandkabelverbindung Frankfurt (Main) - Hannover - Hamburg wird auf 300 Kanäle aufgestockt. | |
1951 | Papst Pius XII. erklärt durch Apostol. Breve den Erzengel Gabriel zum himmlischen Patron des Fernmeldewesens und aller, die darin Dienst tun: “... ernennen und bestimmen Wir ... durch dieses Schreiben für immer den heiligen Erzengel Gabriel zum himmlischen Patron des Fernmeldewesens und all derer, die darin tätig sind, mit allen den Ehren und liturgischen Privilegien, die für diese Fälle vorgesehen sind. Diese Bestimmung soll für immer in Geltung bleiben.... Gegeben zu Rom, beim heiligen Petrus, unter dem Fischerring am 12. Januar 1951, im 12. Jahre unseres Pontifikates. Papst Pius XII.” | |
15. Juni 1951 | Vom 15. Juni 1951 an können mit Finnland, den Niederlanden und Luxemburg Sammelferngespräche geführt werden, bei denen auf deutscher Seite bis zu 8 Sprechstellen gleichzeitig teilnehmen können. | |
1951 | Die Luftpostliste wird erstmalig nach dem 2. Weltkrieg neu herausgegeben. | |
1951 | Präsidentenkonferenz in Bad Reichenhall (16. - 18. 3. 1951). Die Präsidenten-konferenz in Bad Reichenhall geht in ihrer Zielsetzung und Aufgabenstellung über den eigentlichen Rahmen einer bloßen Arbeitstagung hinaus. Anwesenheit des Generaldirektors der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung - Grund-legender Vortrag des Bundesministers Dr. Schuberth über das “Postverwaltungs-gesetz unter Berücksichtigung der europäischem und fernmeldetechnischem Gebiet”. | |
1951 | “Geschichte der Deutschen Post”, Teil 3: Geschichte der Deutschen Reichspost (1871) bis 1945 von Dr. Karl Sautter, Staatssekretär i. R. erscheint. | |
1951 | Verbesserung im Fernsprechdienst. Durchschnittlich 62 v. H. des Gesamtverkehrs werden im Sofortverkehr, d. h. ohne Wartezeit abgewickelt. | |
1951 | Erste Sitzung der Funkbetriebskommission. Technische und betriebliche Fragen des Funkwesens werden erörtert. Unterausschüsse: Fernsehausschuss, Ultrakurz-wellenausschuss, Ausschuss für Richtfunkverbindungen. | |
1951 | Auf der Bauausstellung “Constructa Hannover” (Juli - August 1951) und historischen Ausstellungsgegenständen gut vertreten. Starke Beachtung findet die Bundespost auch auf der 1. Nationalen Briefmarkenausstellung Wuppertal (September 1951) und auf der Postwertzeichen - Ausstellung “Wüposta Stuttgart” aus Anlass der Hundertjahrfeier der Übernahme des Postdienstes in Württemberg durch den Württembergischen Staat und der Herausgabe der 1. württemberigschen Briefmarken (Ende Oktober - Anfang November 1951). | |
1951 | In Anwesenheit leitender Beamter der französischen, belgischen, niederländischen und luxemburgischen Postverwaltungen findet Ende September 1951 eine Präsidentenkonferenz zu Aachen statt. (Die Schweiz war Ende Juni 1950 auf der Präsidentenkonferenz zu Konstanz vertreten.) | |
1951 | Anlässlich der Industrie - Ausstellung in Berlin wird ein von der Bundespost im Funkturm Berlin aufgestellter Fernseh-Bild- und Tonsender in Betrieb genommen (Anfang Oktober 1951). Gleichzeitig findet in Berlin die Postwertzeichen - Ausstellung “Briefmarken der Welt” (Senatsverwaltung Berlin und Bundespost) statt. | |
1951 | An 15 Künstler werden Aufträge zur Erlangung von Entwürfen für Schmuckblatt - Telegramme erteilt. | |
1951 | Neureglung der Altpapiererfassung der Bundespost. | |
1951 | Der Schnellpaketdienst wird versuchsweise eingeführt. Das Schnellpaket ist eine Verbindung des dringenden Pakets mit dem Eilpaket. Als Schnellpaketsendungen können gewöhnliche und unversiegelte Pakete sowie gewöhnliche und unversiegelte Postgüter nach Orten im Bundesgebiet und nach Westberlin versandt werden. Sie werden mit den schnellsten Postgelegenheiten befördert und am Bestimmungsort durch Sonderzustellung ausgehändigt. | |
1951 | Zusammenlegbare Verpackungen, die von Selbstbuchern bei der Versendung ihrer Paketsendungen benutzt worden sind, werden im Bundesgebiet und im Verkehr mit Westberlin unter gewissen Bedingungen gebührenfrei zurückgesandt. | |
1951 | Einrichtung einer “Zentralen Auskunftsstelle für Postwurfsendungen” bei dem Postamt Frankfurt (Main) 1. Auf Antrag übernimmt diese Stelle auch die Verpackung und den Versand der Postwurfsendungen. | |
1951 | Das Bundesgebiet hat 1951 1,5 Millionen belegte Anrufseinheiten bei den Fern-sprechortsämtern und 2,55 Millionen Haupt- und Nebenanschlüsse. | |
15. April 1951 | Am 15. April 1951 wird auf dem Gelände des ehemaligen Thurn und Taxis´schen Palais die Grundsteinlegung für die Fernmeldebauten Frankfurt (Main) vorgenommen. Als akustisches Sinnbild verborgener Arbeit des Fernmeldedienstes klingt bei der Grundsteinlegung über ein Tonband schwebendes Stummen und Tönen, darin eingeblendet das laute Pochen von Herzschlägen; denn die allen Menschen verständliche Sprache ist die Sprache des Herzens. Die Fernmeldetechnik kann, wie jedes Wort, auch das Pochen des Herzens über die Ozeane tragen und jedem Brudermenschen die weiteste Ferne bis auf Hauchesnähe an das Ohr bringen. »Möge das neue Gebäude ausschließlich im Dienste einer menschen- und völkerverbindenden Tätigkeit stehen.« Inschrift des Grundsteins, eines Sandsteinblocks, der aus dem zerstörten Thurn und Taxis´schen Palais entnommen war: »Von Thurn und Taxis stamme ich - 1731. Das neue Hochhaus gründ ich - 1951.« | |
1951 | Auf dem Großen Feldberg im Taunus (881 m) wird der zerstörte Fernsehturm aufgestockt und erstmals unter dem neugeprägten Namen »Fernmeldeturm« dem Betrieb übergeben. Er ist 69 m hoch und hat 2 Kellergeschosse, 1 Erdgeschoß und 19 Obergeschosse. Er dient vorwiegend als Hauptstüzpunkt für den Dezimeter - Funkdienst und stellt den
Mittel- und Knotenpunkt des Dezimeternetzes dar. Die 10 Sender (mit 20 Antennen) für den Fernsprechdienst arbeiten nach 6 Richtungen. Insgesamt stehen 80 bis 100 Kanäle für den öffentlichen Dienst zur Verfügung. Es bestehen folgende Dezimeterlinien vom Großen Feldberg nach: Torfhaus (Anschluss an UKW - Verbindung nach Berlin) Bremen, Bonn (2 X) Düsseldorf, Nürnberg München (2 X) sowie 2 Versuchsverbindungen nach Darmstadt und Mannheim. Der Fernmeldeturm dient ferner den Versuchen für den »Öffentlichen beweg- lichen Landfunkdienst«, d. h. für Gespräche, die von fahrenden Kraftfahrzeugen ausgeführt werden. |
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1951 | Der Fernmeldedienst wird durch die starke Wirtschaftstätigkeit, die die Koreakrise hervorgerufen hat sich gegenüber dem Vorkriegsstand von 1936 verdoppelt. Die Zahl der Ortsgespräch ist jedoch gegenüber der Vorkriegszeit nur etwa um die Hälfte gestiegen. | |
1951 | Das Bundesgebiet hat 1951 1,5 Millionen belegte Anrufseinheiten bei den Fernsprechortsämtern und 2,55 Millionen Haupt- und Nebenanschlüsse. | |
1951 | Die Zahl von Kabel- und Fernsprechdraht - Diebstählen steigt sprunghaft an. Es werden Belohnungen für die Ermittlung von Kabeldieben und Fernsprechdraht-dieben ausgesetzt. | |
15. April 1951 | Vom 15. April 1951 an sind im innerdeutschen Fernsprechverkehr wieder Sammel-ferngespräche und Ferntagungsgespräche zugelassen. | |
1951 | Die Empfangs - Endstelle der Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braun-schweig in Berlin Grunewald wird am 1. Juni 1951 durch eine Empfangsstelle in Berlin - Nikolassee ersetzt. Gleichzeitig wird eine neue Funksprechverbindung Berlin - Höhbeck - Hamburg in Betrieb genommen, über die 15 Gespräch gleich-zeitig abgewickelt werden können. | |
1951 | Der bewegliche Landfunkdienst wird auf den Autobahnen und Bundesstraßen 1. Ordnung (Duisburg - Düsseldorf - Frankfurt (Main) - Karlsruhe (Baden) - Freiburg (Breisgau) - Basel eingerichtet. | |
01. Okt. 1951 | Vom 01. Oktober 1951 an können Ferngespräch mit Pakistan außer über London auch über Bern (Funkverbindung Bern - Kurrachee [Karachi]) als 2. Normalweg abgewickelt werden. | |
1951 | Den deutschen Schiffen, die mit einer genehmigten Sprechfunkanlage auf Grenzwelle am Seefunkdienst teilnehmen, kann auf Antrag genehmigt werden, während der Fahrt auf dem Rhein am Rheinfunkdienst teilzunehmen. | |
1951 | In der Bundesrepublik kommen 5 Sprechstellen auf 100 Einwohner (Frankreich 6, Holland 7, England 10, Dänemark 16, Schweden 21, USA 37). | |
Oktober 1951 | Ab Oktober werden auch private Teilnehmer zum Anschluss an den Funkdienst »Fahrzeugfunkdienst Berlin« (s. 1950) zugelassen. | |
1951 | Bis Ende des Jahres (s. auch 1945) ist das Westberliner Fernsprechnetz ausgebaut auf rund 170 000 Anschlußeinheiten und 2 400 Anschlußeinheiten für Münzfernsprecher und belegt mit 124 200 Hauptanschlüssen, 71 600 Nebenanschlüssen und 2 100 öffentlichen Sprechstellen; das ergibt für West - Berlin 9 Sprechstellen auf 100 Einwohner. Im sowjetischen Sektor ist seit der Spaltung Berlins der weitere Ausbau zum Stillstand gekommen, da der Ostmagistratspost keine leistungsfähige Industrie zur Verfügung steht. Im sowjetischen Sektor sind vorhanden: rund 47 000 Anrufeinheiten und 32 500 Hauptanschlüsse. | |
1951 | Anläßlich der Berliner Industrieausstellung werden im Herbst von der Bundespost durch die Außenstelle Berlin des Fernmeldetechnischen Zentralamts Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Nordwestdeutschen Rundfunk Fernsehversuchssen-dungen aufgenommen. | |
1952 | Bau der Trägerfrequenz - Fernkabelanlagen Düsseldorf - Venlo und Basel - Karlsruhe (Baden) . Hierzu werden symmetrische Trägerfrequenz - Fernkabel verwendet. eine gleichartige Anlage wird auch zwischen Luxemburg und Trier erstellt. | |
1952 | Professor Dr. - Ing. Fritz Lubberger, der Pionier der Wähltechnik, stirbt im alter von 77 Jahren. Lubberger, am Oberrhein geboren, studierte in Karlsruhe und München. Im Jahre 1902 kam er in Amerika mit der Wähltechnik in Berührung. Die Wählämter Dayton (Ohio), Grand Rapids (Michigan), Columbia (Ohio) wurden unter maßgebender Mitarbeit Lubbergers gebaut. Nach Deutschland im Jahre 1910 zurückgekehrt, begann er bald seine Lehrtätigkeit, die ihm einen in der ganzen Welt geachteten Namen schuf. Seine zahlreichen Schüler werden die einzigartige Darstellungsweise Lubbergers nicht vergessen. | |
Januar 1952 | Im Januar wird in West - Berlin eine Toto - Ansage in Betrieb genommen. | |
01. Febr. 1952 | Der Fernsprechverkehr mit den Azoren und Madeira wird am 01. Februar 1952 aufgenommen. | |
01. März 1952 | Am 01. März 1952 wird der Fernsprechverkehr mit Helgoland über eine behelfsmäßige Funkverbindung Cuxhaven - Helgoland abgewickelt. | |
02. April 1952 | Ab 02. April 1952 führen die Fernsprechämter und die selbständigen Fernämter die gemeinsame Bezeichnung »Fernmeldeamt«. Bestehen in einer Stadt mehrere solcher Ämter, werden sie durch zusätzliche Zahlen unterschieden. Das Amt mit Ferndienst erhält stets die Nummer 1. | |
17. April 1952 | Die Bundesrepublik Deutschland tritt dem Internationalen Fernmeldeverein (UIT) bei. | |
27. Mai 1952 | Berlin / Ost unterbricht die innerstädtischen Telefonverbindungen (bis 31. 01 . 1971, als zehn Leitungen für den handvermittelten Dienst geschaltet werden). | |
1952 | Das Fernkabel Frankfurt (Main) - Köln - Düsseldorf wird in Betrieb genommen. | |
02. Juli 1952 | Bei dem Fernamt Düsseldorf wird am 02. Juli 1952 eine Sammelgesprächseinrich-tung für 10 Leitungen in Betrieb genommen. Von dem genannten Zeitpunkt an ist neben dem Verzweigungsamt Frankfurt (Main) jetzt auch das Fernamt Düsseldorf Verzweigungsamt für Sammelferngespräche und Ferntagungsgespräche. | |
1952 | Ultrakurzwellen - Richtfunkverbindung (1,5 m - Band) ermöglicht den Anschluss der »Insel« Berlin an das Westdeutsche Fernseh - Übertragungsnetz. Ohne Relaisstellen werden etwa 180 km überbrückt. | |
1952 | Zur Erprobung des Selbstwählferndienstes auf große Entfernungen wird zwischen Düsseldorf und Frankfurt (Main) der Selbstwählferndienst eingerichtet; 20 Vierdraht-leitungen, die mit Tonwahl betrieben werden, stehen dafür zur Verfügung. | |
1952 | Baubeginn für ein dichtes Netz genormter Fernmeldetürme, die sich in nicht all zu ferner Zukunft auf allen beherrschenden Höhen erheben werden und neben dem Fernsehdienst dazu bestimmt sind, die Dezimeterfunktechnik auch für Gespräche auf geringerer Entfernung dienstbar zu machen. | |
1952 | Auf dem Gelände des früheren Thurn- und Taxi´schen Palais und des im Kriege zerstörten Hauptpostgebäudes erheben sich weit über die Dächer der Stadt Frankfurt (Main) die Stahlskelette für die Fernmeldebauten. Es sind dies die größten Gebäude, die jemals für das Fernmeldewesen in Deutschland errichtet wurden. | |
1952 | Das Baugrundstück ist 21 400 qm groß. Der Rohbau läßt erkennen, das dieser Gebäudekomplex neben dem Dom (Turmhöhe 94,75 m) das beherrschende Gebäude im Stadtgebiet sein wird. | |
1952 | Hierzu einige bauliche Daten: Gebäude Höhe in Grundfläche Zahl der Umbauter Nutzfläche m in qm Geschosse Raum in in qm cbm Fernmeldeturm . . . . 69,00 578 12 + 1 40 153 10 400 Nordbau . . . . . . . . 45,00 2 002 8 + 1 99 824 23 000 Nordostbau . . . . . . 40,00 767 8 34 700 7 200 Bürohochhaus . . . . 29,50 717 7 + 1 24 928 6 170 Thurn- und Taxisgeb. . 10,22 955 2 12 696 2 783 Sonstige Bauten . . . . / . 4 744 . / . 38 940 7 380 |
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1952 | Der Verbrauch an Baustoffen beträgt: Stahl . . . . . . . . . 10 000 t Holz . . . . . . . . . . 2 500 cbm Beton . . . . . . . . . 30 000 cbm Glas . . . . . . . . . . 9 000 qm Zement . . . . . . . . 10 000 t Fußbodenflächen . . . 60 000 qm Kies . . . . . . . . . . 30 000 cbm |
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1952 | Die größten Betriebsräume erhalten eine Flächenausdehnung von 16 X 90 m. die Arbeitsräume sind so bemesse, daß etwa 3 000 Bedienstete gleichzeitig arbeiten können. Die Geschoßhöhen sind unterschiedlich, je nach dem Verwendungszweck sind sie 3,50 bis 6,00 m hoch. | |
1952 | Weltpostkongress in Brüssel. Es wird u. a. beschlossen, dass nach dem Inkrafttre-ten der auf diesem Kongress geschlossenen Verträge die deutsche Sprache in dem offiziellen Organ des Weltpostvereins, der in Bern erscheinenden Zeitschrift “Union Postale”, als Publikationssprache wieder zugelassen wird. | |
1952 | Konferenz der Regierungen der dem “Internationalen Fernmeldeverein” angehörenden Länder in Buenos Aires (Bundesrepublik Deutschland seit 17. 4. 1952 Mitglied). Nächste Konferenz: Genf 1957. | |
1952 | In Anwesenheit leitender Beamter der dänischen, norwegischen, schwedischen und finnischen Postverwaltungen findet Anfang September 1952 eine Präsiden-tenkonferenz in Flensburg statt. | |
1952 | Das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen veröffentlicht eine Schrift: “Gedanken zum Kraftomnibusverkehr”. Mit einer Gesamtzahl von rund 19 500 Kraftfahrzeugen und Anhängern stellt die Deutsche Bundespost den größten Kraftfahrzeughalter Europas dar. | |
1952 | Aus Anlass des »75 jährigen Jubiläums des Fernsprechers in Deutschland« werden Nachbildungen des Fernsprechers von Philipp Reis der Öffentlichkeit vorgeführt. | |
1952 | Aus Anlass der Feier “75 Jahre Fernsprecher in Deutschland” stiftet der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen Dr. - Ing. E. h., Dipl. - Ing. Schuberth die Heinrich von Stephan- und die Philipp Reis- Plakette, die jährlich am 26. Oktober für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Post- und Fernmeldewesens, ohne Rücksicht auf Zugehörigkeit zur Post, verteilt werden sollen. Am 26. Oktober 1877 erklärte Stephan nach erfolgreichem Abschluss der Fernsprechversuche: “Meine Herren! Diesen Tag müssen wir uns merken!” Am 26. Oktober 1861 führte der Erfinder des Fernsprechers, Philipp Reis, in Frankfurt (Main) sein Gerät der Öffentlichkeit vor. Die “Heinrich von Stephan - Plakette 1952” wird Staatssekretär a. D. Dr. Sautter, die “Philipp Reis - Plakette 1952” Prof. Dr. Ing. Hebel - München verliehen. Zur gleichen Zeit erscheint die Festschrift “75 Jahre Fernsprecher in Deutschland”mit “Zeittafel zur Geschichte des Fernsprechers 1852 bis 1952”. | |
1952 | Briefmarkenausstellung der Deutschen Bundespost in Philadelphia (USA), (National Philatelic Museum Philadelphia). Erste offizielle Veranstaltung der Deutschen Bundesrepublik in USA nach dem 2. Weltkriege. An der “Centilux” 100 Jahre Postwertzeichen in Luxemburg beteiligt sich ebenfalls die Bundespost. | |
1952 | Helgoland wird wiederum der Bundesrepublik unterstellt. Die Insel erhält Funksprechverbindung mit der Küstenfunkstelle Elbe - Weser - Radio. | |
1952 | Olympische Spiele in Helsinki. | |
1952 | Herausgabe eines Geschenkpostsparbuch. Neufassung der Anleitung für Postsparer. | |
1952 / 53 | Wiederbeginn des deutschen Fernseh - Programmdienstes nach dem 2. Weltkrieg. | |
01. Jan. 1953 | Im Fernsprechdienst der Bundespost wird am 1. 1. 1953 die Einzelzifferaussprache eingeführt (zwo - sieben - eins - eins - drei - eins- statt siebenundzwanzig - elf - einsunddreißig). | |
1953 | Verfügung über die Einziehung und Verrechnung der Fernsehrundfunkgebühren. | |
1953 | Neue Bestimmungen über die Erteilung von Genehmigungen für die Errichtung und den Betrieb von Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen. | |
1953 | Neuausgabe des Briefpostbuches. | |
1953 | Neuordnung des Paketdienstes. Änderung des Paketkartenverfahrens. | |
1953 | Deutsche Verkehrsausstellung München. Größte europäische Nachkriegsaus-stellung. Erster Postschnellzug Deutschlands (Diesellokomotive mit 2000 PS. - Bahnpostwagen 26 [27] m). | |
02. Juni1953 | Erstmalige internationale Fernseh - Direkt - Übertragung London - Bundesrepublik - Berlin (Krönungsfeierlichkeiten von Elisabeth II in London 02. 06. 1953. Das in London aufgenom-mene Fernsehbild mußte über eine große Zahl von Relaisstellen geleitet und dabei in eine andere Zeilenzahl umgesetzt werden). | |
24. Juli 1953 | Das Gesetz über die Verwaltung der Deutschen Bundespost, das die rechtliche und finazielle Unabhängigkeit der Deutschen Bundespost bringt, tritt in Kraft. | |
1953 | Das “Handwörterbuch des Postwesens” erscheint (828 Seiten, 170 Abbildungen). | |
1953 | Einrichtung eines Sozialamtes der Deutschen Bundespost. | |
1954 | Umzug des Bundespostministeriums von Frankfurt am Main nach Bonn. | |
1954 | In Berlin (West) führt die Senatsverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen fortan die Bezeichnung "Landespostdirektion". | |
19. Febr. 1955 | Die Umstellung des deutschen Telegrafennetzes auf Wählscheibe beginnt. Zuvor wurden Telegrafenverbindungen von Hand über Stöpsel hergestellt. | |
1955 | Die Bundesrepublik ist wieder vollwertiges Mitglied des Weltpostvereins. Damit entfallen gewisse vorbehalte, die im Zusammenhang mit dem ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 bestanden haben. | |
03. Sept. 1955 | Erste internationale Selbstwählferndienstbeziehung der Bundesrepublik Deutsch-land zur Netzgruppe Basel geht in Betrieb. Das bedeutet, dass Bundesbürger selbst - ohne Vermittlung - in die Schweiz telefonieren können. | |
1956 | Erstmalige Ausgabe von Europa - Marken. | |
26. Sept. 1956 | Zwischen Frankfurt am Main und New York werden zwei Fernsprechkabel in Betrieb genommen. | |
01. Okt. 1956 | Das Fernseh - Übertragungsnetz innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kann "pausenlos" umgeschaltet werden. | |
1957 | Überführung der Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes in die Deutsche Bundespost. | |
20. Febr. 1958 | Der unmittelbare Funksprechverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland (Hamburg) und Indien (Kalkutta) wird eröffnet. | |
22. April 1958 | Eröffnung des automatischen Selbstwählferndienstes zwischen Knotenamtsbereich Düsseldorf und Ortsnetz Brüssel. | |
01. Juli 1958 | Der Selbstwählferndienst zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Luxemburg wird eingeführt. | |
1958 | Eröffnung des Bundespostmuseums in Frankfurt am Main. | |
1959 | Gründung der "Europäischen Konferenz für Post- und Fernmeldewesen" in Montreux (CEPT). | |
22. Sept. 1959 | Das neue Transatlantik - Fernsprechkabel Europa - Nordamerika wird eingerichtet. Es brachte qualitative und quantitative Verbesserungen gegenüber den bisherigen Kabeln. | |
01. Mai 1960 | Die durchgehenden Gepäckbeförderung Schiene - Kraftpost wird versuchsweise eingeführt. | |
1961 | Erste Familienzeitschrift für Angehörige der Deutschen Bundespost "Christl von der Post" (später Telepost) erscheint. | |
01. Sept. 1961 | Einführung des Inland - Nachtluftpostnetzes der Deutschen Bundespost. | |
16. Okt. 1961 | Die USA werden an das europäische Telegrafenwählnetz angeschlossen: erster interkontinentaler Wählverkehr im Fernmeldewesen. | |
03. Nov. 1961 | Einführung der neuen Postleitzahlen. | |
10. Juli 1962 | Die ersten kommerziellen Nachrichtensatelliten ("Telestar") werden in den USA gestartet. | |
01. Sept. 1962 | Die Gebühren für Postanweisungen und Zahlkarten werden bar vereinnahmt. | |
01. März 1963 | Die Briefdrucksache wird eingeführt. | |
1964 | Aufnahme des Postsparverkehrs mit dem Ausland, beginnend mit Österreich. | |
1966 | Die letzte handbediente Fernsprech-Ortsvermittlungsstelle der DBP in Uetze wird außer Betrieb genommen. | |
1967 | Gedächnisausstellung zum 450. Todestag von Franz von Thurn und Taxis in Frankfurt am Main. | |
1968 | Die Deutsche Bundespost ist europaweit die größte Benutzerin elektronischer Datenverarbeitungsanlagen für kommerzielle Aufgaben. | |
1969 | Die Postwertzeichen bleiben in Zukunft uneingeschränkt gültig (bis zur Währungs-umstellung). | |
1970 | Eröffung einer Führungsakademie der Deutschen Bundespost. | |
1972 | Bedeutende Leistungen der DBP für die XX. Olympischen Spiele in München und Kiel. | |
24. Juli 1972 | Der Telefonverkehr mit der DDR wird auf Selbstwahl geschaltet - als erstes sind 32 Ortsnetze im Bereich Postdam anzuwählen. | |
1974 | Der europäische Funkrufdienst für den Bereich der DBP wird eröffnet. | |
1974 | Der 100 000. Telexanschluss wird eingerichtet. | |
1976 | Aufnahme des Eurocheque - Dienstes bei der DBP. | |
1976 | Postabkommen mit der DDR. | |
1976 | Das öffentliche Datexnetz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2 400 bit/s wird in Betrieb genommen. | |
1976 | Die Oberpostdirektionen Trier, Tübingen, Braunschweig und Neustadt an der Weinstraße werden aufgehoben. | |
1977 | Alle Fernsprechteilnehmer im Bereich der DBP werden zum interkontinentalen Selbstwählferndienst in 25 Länder Europas und 10 Länder in Übersee zugelassen. | |
1977 | Gründung der Deutschen Telepost Consulting GmbH (DETECON). | |
1980 | Eröffnung des Telebriefdienstes. | |
1981 | Einführung des Teletexdienstes. | |
1982 | Einführung des Kabelfernsehens. | |
1982 | Einführung der Kontenführung im Postgirodienstes über Btx in Berlin. | |
1983 | Der Bildschirmtext Btx wird eingeführt. | |
1983 | Einführung des breitbandigen, integrierten Glasfaser - Fernmelde - Ortsnetzes, BIGFON, als Betriebsversuch. | |
1983 | Einführung der Telefondienstleistung "Service 130". | |
1983 | Einführung des Postkurierdienstes in mehreren Städten. | |
1984 | XIX. Weltpostkongress in Hamburg. | |
1984 | Einführung des Datapostdienstes für jedermann. | |
1985 | Einführung des zellularen Funktelefonnetzes "C". | |
1985 | Einrichtung der Videokonferenz. | |
1985 | Der Fernwirkdienst Temex wird eingerichtet. | |
1985 | Die Telebox, der elektronische Briefkasten wird eingeführt. | |
1986 | Ausbau der Glasfaser - Overlaynetze. | |
1987 | Einführung des Terminalsystem EPOS im Schalterdienst in Hannover. | |
1988 | Mit TAT- 8 wird das erste Glasfaserkabel durch den Atlantik verlegt. | |
1988 | Einrichtung des Funkdienstes Cityruf als Probebetrieb in Frankfurt und Berlin. | |
1989 | Mit dem Poststrukturgesetz werden die Voraussetzungen für eine an den Anforderungen der Zukunft orientierte Organisation geschaffen. Die Post gliedert sich in die drei Unternehmen, Postbank, Briefpost und Fernmeldetechnik. | |
1989 | Eröffnung des ersten ISDN - Teilnetzes. | |
1989 | TV - SAT 2 und Kopernikus nehmen den Betrieb auf. | |
01. April 1989 | Für alle eurpüäischen Länder einschließlich der asiatischen Gebietsteile der Sowjetunion und der Türkei, für die Azoren, Grönland, die Kanarischen Inseln und Madeira wird für Briefe und Postkarten kein Luftpostzuschlag mehr erhoben. |