von 1900 bis 1999

01. Jan. 1900 Das “Goldene Amtsblatt” verkündet am 1. Januar 1900 die Neuregelung der Personalverhältnisse der Reichspost- und Telegraphenbeamten. Ende des Stephanschen Universalbeamten. Die Anwärter der höheren Laufbahn müssen das Zeugnis der Reife von einem Gymnasium, einem Realgymnasium oder einer Oberrealschule besitzen. Sie haben sich einem mehrjährigen akademischen Studium zu unterziehen und werden nach dem Bestehen zweier Prüfungen in einer höheren Dienststelle angestellt.
01. April 1900 Anstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Beförderung von Briefen, Karten, Drucksachen und Warenproben (Privatbeförderungsanstalten) dürfen nicht mehr betrieben werden.
01. April 1900 Die Fernsprechgebührenordnung vom 20. 12. 1899 tritt in Kraft. Neben den Pauschalgebühren gibt es jetzt auch Grund- und Gesprächsgebühren.
21. Mai 1900 Am 21. 5. 1900 wird die erste nichtöffentliche Vermittlungsstelle für Fernsprechwählbetrieb in Berlin in Betrieb genommen. Zu Beginn 400 Anschlüsse, Herbst 1903 = 1000 Anschlüsse.
1900 Zur gleichen Zeit wird das erste große Fernsprechamt nach dem Springzeichen-system in Berlin eröffnet.
Ein Springzeichen - Versuchsamt mit Zentralbatterie wird in Adlershof bei Berlin erprobt.
1900 Der Münzfernsprecher wird in Deutschland eingeführt. Das Geldstück fällt nach dem Einwurf in den Münzkanal gegen eine Glockenschale, deren Klang als Zeichen für die Zahlung über das Mikrophon und die Leitung auf den Fernhörer der Beamtin übertragen wird.
1900 Für die Anschlüsse, für die Grund- und Gesprächgebühren entrichtet werden müssen, wird die Strichzählung eingeführt.
1900 Auf einen Hauptanschluß dürfen nicht mehr als 5 Nebenanschlüsse entfallen (Pauschgebühr!).
1900 Die Herstellung von Fernsprechnebenstellenanlagen durch Private wird durch die Bestimmungen über Fernsprechnebenanschlüsse zugelassen.
1900 Der neue schnurlose Pyramidenklappenschrank OB 00, eingerichtet für 5 oder 10 Leitungen, bringt gegenüber der umständlichen und unsicheren Betriebsweise der ersten Klappenschränke wesentliche Verbesserungen.
1900 Deutschland hat im Jahre 1900 Fernverkehr mit Belgien, Dänemark, Frankreich, Holland, Österreich, Schweiz und Ungarn.
1900 Maßnahmen, um die Fernsprechgeräte gegen Hochspannung zu schützen, finden Anwendung.
1900 Zur Mehrfachausnützung der Fernsprechleitungen (gleichzeitiges Telegraphieren und Fernsprechen) wird die Simultanschaltung in oberirdischen Leitungen eingerichtet.
15. Mai 1900 Die Funktelegraphie wird in Deutschland in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Inbetriebnahme der Funkstellen “Borkum - Leuchtturm” und “Borkum - Riff - Leuchtfeuerschiff). Kurzfristig gelingt die Überbrückung von 93 km durch Funk.
1900 Auf der Weltausstellung Paris erregt das “Tiligraphone” Poulsens (Schall-speicherung) Aufsehen (Grand Prix).
01. Sept. 1900 Das erste deutsche Amerikakabel über Borkum - Horta (Fayal - Azoren) - New York wird in Betrieb genommen.
1900 Gesetz betr. Bestrafung der Entziehung der elektrischen Arbeit.
1900 Aufstieg des ersten Zeppelinluftschiffes am 2. 7. 1900.
1900 Olympische Spiele in Paris.
1900 Boxerkrieg in China. Gemeinsame Aktion der Großmächte.
1900 Deutschland hat 56 Millionen Einwohner (1806 = 29, 1850 = 42,8).
1900 Die örtlichen Privatbeförderungsanstalten müssen ihren Betrieb einstellen.
1900 Erste deutsche Funktelegraphenlinie für den öffentlichen Verkehr.
1901 Von Podbielski, der Nachfolger Stephans, tritt als Staatssekretär des Reichspost-amtes zurück. Dr. Kraetke, der alte Mitarbeiter Stephans, wird mit der Leitung des Reichspostamts beauftragt.
1901 Postwertzeichengeber werden aufgestellt.
1901 Erster Funknotruf! Schiff “Medora” an der Ratel - Bank gestrandet.
31. März 1901 Am 31. März 1901 waren in Württemberg 145 Fernsprechanstalten in Betrieb. In Stuttgart 4801, in Ulm 608 und in Heilbronn 651 Teilnehmer. Insgesamt bestanden 266 Verbindungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 12 665 km, davon 25 Verbindungsleitungen zum Anschluss an die Fernsprechnetze anderer Postverwaltungen (Reichspostgebiet 16, Bayern 8, Schweiz 1). In Stuttgart war direkter Sprechverkehr möglich mit Berlin, baselm Frankfurt (Main), Mannheim, Straßburg, Karlsruhe, München und Nürnberg.
01. Mai 1901 Die Postschließfächer (heute Postfächer) werden endgültig eingeführt.
1901 Der Kristalldetektor wird von Braun erfunden.
1901 Die Gleichberechtigung der Frau wird erörtert. Die höheren Lehranstalten in Baden dürfen auch von Mädchen besucht werden.
1901 Fabrikmäßige Herstellung von Sicherheits - Rasierapparaten, Rasierklingen und ähnlichen Massenartikeln, führen zur Gründung von Postversandgeschäften.
1901 Die Sanduhren, die zur Ermittlung der gebührenpflichtigen Gesprächszeit bis zur Jahrhundertwende benutzt wurden, genügen den Anforderungen nicht mehr, da sie nicht genau genug arbeiten. Die gesprächsuhren der Schwarzwälder Uhrenindustrie verdrängen nach und nach die Sanduhren.
1901 Die Befugnis, Gesprächsbeziehungen zwischen 2 Orten zuzulassen, geht auf die Oberpostdirektionen über. (Erst im Jahre 1921 sind die Betriebsmittel so weit vervollkommet, daß der Sprechverkehr innerhalb Deutschlands vollständig freigegeben werden kann.)
1901 Die Leitung Frankfurt (Main) - Paris wird in Betrieb genommen.
19. Sept. 1901 Am 19. September 1901 werden Bestimmungen über die Benutzung der Fernsprechverbindungsleitungen zur Nachtzeit erlassen.
1901 Die Firma Siemens entwickelt Nebenstellenanlagen ohne eigene Batterie mit Speisung vom öffentlichen Fernsprechamt.
1901 Die Firma Siemens nimmt ein Schutzrecht auf das von ihr entwickelte Vorwählverfahren.
1901 J. J. Carty (USA) schlägt Vierer- und Gemeinschaftsanschlüsse zur besseren Ausnutzung der Teilnehmeranschlußleitungen vor.
1901 Die Simultanschaltung verdrängt das namentlich in Bayern und Württemberg bisher übliche Verfahren nach Rysselberghe.
12. Dez. 1901 Am 12. 12. 1901 gelingt Gugliemo Marconi, italienischer Ingenieur und Physiker (1874 - 1937) die berühmt gewordene drahtlose Funküberbrückung über den Atlantik. Übertragen wurde der Buchstabe “s” (Punkt, Punkt, Punkt). Poldhu (England) - Glace Bay (St. Johns - Neufundland). 3400 km.
1902 Neuschöpfung von Wortverbindungen mit “Funk” durch Slaby (Funkstelle, Funktelegramm, Funker, “funken” usw.).
01. Apr. 1902 Postwertzeichenabkommen mit Württemberg. Ab 1. 4. 1902 neue Postwertzeichen mit der Inschrift “Deutsches Reich” (bisher: “Reichspost”). Vom gleichen tage ab führt Württemberg dieselben Marken.
1902 K. E. Krarup - Kopenhagen entwickelt gemäß den Vorschlägen von Strecker und Breisig das nach ihm benannt Krarupkabel, bei dem zur Künstlichen Erhöhung der Induktivität die Adern mit dünnen Eisendrähten umwickelt werden.
1902 Die ersten beiden Pupinkabel (14 paarig) werden zwischen Berlin und Potsdam verlegt.
1902 Die ersten beiden reinen »Zentral - Batterie« - Ämter (ZB)Mannheim und Ludwigshafen werden in Auftrag gegeben.

Das Zentral - Batterieamt mit Glühlampen in München bewährt sich.

Der Sprechverkehr Deutschland - Luxemburg wird eröffnet.

Das Fernsprechwähl
1902 25 Jahre (1877 - 1902) nach Einführung der allgemeinen Nachrichtenübermittlung durch den Fernsprecher bestehen in Deutschland:

 11 271  Telegraphenanstalten für Fernsprechbetrieb,
    2 952  Ortnetze
291 835  Sprechstellen für Teilnehmer und
  5 857  Fernleitungsverbindungen, einschließlich der Verbindungsleitungen der                                                 .             Bezirksfernsprechnetze.
17. Dez. 1902 Am 17. 12. 1902 wird das erste Funktelegramm mit zusammenhängendem Text über den Atlantischen Ozean getastet. Im gleichen Monat gelingt es auch, ein Begrüßungstelegramm des Generalgouverneurs von Kanada an den König von England funktelegraphisch zu übermitteln.
1903 Die Wähler - Versuchsanlage Berlin wird im Herbst 1903 gegen eine vollkommenere Anlage nach dem 10 000 - System für eine Belegung mit 1000 Anschlüssen ausgetauscht. Eine Verbindung mit dem allgemeinen Fernsprechnetz Berlin ist nicht möglich.
1903 In den ersten Zentralbatteriennetzen, die 1903 in Berlin - Charlottenburg, Kiel und Königsberg (Pr) in Betrieb kommen, wird bei den Sprechstellen für den Anruf noch der Kurbelinduktor beibehalten.
1903 Valdemar Poulsen vollendet den ersten, für Übertragung von Ferngesprächen geeigneten Lichtbogensender (Erzeugung ungedämpfter Schwingungen. 200 Watt, Reichweite: 200 m).
1903 Wehnelt entdeckt im Jahre 1903 die Elektronenaussendung glühender Metalloxyde. Unabhängig von Wehnelt arbeitet Richardson, der zu gleichen Ergebnissen gelangt.
1903 Die Internationale Vorkonferenz für Funktelegraphie wird auf Anregung Deutschlands in Berlin eröffnet. Auf Einladung der Reichsregierung erscheinen USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Österreich - Ungarn und Spanien.
1903 Die Beschaffung von Fernmeldebauzeug und Fernmeldebaugerät wird 8 sogenannten »Beschaffungsoberpostdirektionen« übertragen.
1903 Die ersten See - Fernsprechkabel nach dem Krarup - System werden in der Nord- und Ostsee ausgelegt. Bemerkenswert ist das 75,5 km lange Kabel zwischen Duhnen und Helgoland (2 Doppeladern: 1 Fernsprech - Doppelader, 1 Telegraphen - Doppelader).
1903 Einführung der neuen Rechtschreibung.
1903 Welttelegraphenkonferenz in London. Einführung des Klopferapparats.
1903 Pressetelegramme zu ermäßigter Gebühr werden nach Übersee zugelassen (im inneren Verkehr erst 1916 zulässig).
1903 Erste Funkbordzeitung erscheint an Bord des Dampfers “Minneapolis” auf der Überfahrt von Europa nach Amerika.
1903 Kraftwagen werden versuchweise in Berlin für den Paketzustell- und Güterpostdienst eingestellt.
1903 Der anonyme Diplomatenroman “Briefe, die ihn nicht erreichten” wird stark beachtet. Verfasserin: Elisabeth Heyking (1861 - 1925).
1903 Erster Motorflug der “Fliegenden Brüder” Wright. Viertakt - Benzinmotor, 17. 12. 1903 - 250 m - 12 Sekunde.
1904 Die Wähler - Versuchsanlage Berlin erhält selbstätige Gesprächszähler. Es werden Vorrichtungen geschaffen, die eine Einbeziehung der Versuchsanlage in das allgemeine Fernspechnetz ermöglichen.
1904 Der erste brauchbare Glühkathoden - Gleichrichter wird durch Fleming gebaut (Wechselstromgleichrichter). In Europa und in Amerika versucht man, unter Beachtung des sogenannten »Edison - Effektes« der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts, die Dreielektroden - Verstärkerröhre zu bauen.
1904 Mannheim und Ludwigshafen werden als reine Zentralbatterie - Ämter in Betrieb genommen.
1904 Streckenfernsprecher mit Parallelschaltung, Zentralbatterie und Wechselstromanruf werden gebaut.
1904 Auf der Versuchsstrecke für elektrische Schnellbahnen Berlin - Marienfelde - Zossen werden 210,2 km/Std. Erreicht.
1904 Einführung der Postausweiskarte (Lichtbild, Personenbeschreibung, eigenhändige Unterschrift).
1904 Russisch - Japanischer Krieg. Einsatz der Funktelegraphie.
1904 Hereroaufstand in Deutsch - Südwest - Afrika. Funktelegraphie und optischer Telegraph finden Verwendung. Blinkreichweite bis 140 km, bei Nacht (Kalklichtlampe) etwa 32 km. Der Abstand der einzelnen Heliographen - Stationen beträgt meist 70 km.
1904 Weltausstellung, “Internationaler Elektrikerkongress” (Versuch der Festlegung der elektrischen Einheiten) und Olympische Spiele in St. Louis (USA).
1. Juni 1905 Am 01. 06. 1905 werden Kraftwagen für den Postreisedienst zwischen Bad Tölz - Lenggries (10 km) eingesetzt, ebenso zwischen Bad Tölz - Bichl (14,6 km) sowie zwischen Sonthofen - Hindelang (7,6 km).
1905 Mitteilungen auf der linken Hälfte der Vorderseite der Postkarte werden zugelassen.
1905 Der Funkhörempfang beginnt sich durchzusetzen. Das Ohr tritt an die Stelle des Auges.
1905 Der Ferndrucker (ein verbesserter Impuls - Börsendrucker) wird eingeführt (1941 zurückgezogen).
1905 Zur Sicherung der Güte des Fernsprechbetriebes wird für die im reinen Fernsprechvermittlungsdienst verwendeten weiblichen Beamten bei den Vermittlungsstellen Berlins mit schwierigen Arbeitsverhältnissen das wöchentliche Dienstleistungsmaß allgemein auf 42 Stunden festgesetzt. Diese Vergünstigung wir 1906 auf alle deutschen Vermittlungsstellen mit schwierigem Dienst ausgedehnt. Vom Jahre 1905 an werden weibliche Kräfte auch zum nachtdienst herangezogen. Bis dahin wurde der Fernsprechnachtdienst von Beamten des einfachen Dienstes wahrgenommen.
1905 Die tischförmigen Fernsprechumschalter werden nicht mehr beschafft. Sie haben sich nicht bewährt, da sie das Eindringen von Staub und Fremdkörpern begünstigten.
1905 Ein deutsches Fernsprechortsnetz mit einer einzigen Vermittlungsstelle soll für den Wählbetrieb eingerichtet werden. Die Wahl fällt auf Hildesheim, dessen Amtseinrichtungen erneuerungsbedürftig sind.
4. März 1906 Robert von Lieben und Lee de Forest stellen, unabhängig voneinander arbeitend, zur gleichen Zeit die Verstärkerwirkung der Glühkathodenröhre fest. Auszug aus der Patenschrift von Lieben - 4. März. 1906 »... Kathodenstrahl ... durch die zu verstärkenden Stromwellen derart beeinflußt, dass sie in ihrem Stromkreise Wellen gleicher Frequenz, aber höherer Amplitude hervorrufen...<<.
08. Juni 1906 Fernsehübertragung von Schrift und Zeichnung mit der braunschen Rähre werden möglich.
16. Juli 1906 Eröffnung der ersten Kraftpostlinie der Kaiserlichen Reichspost zwischen Friedberg und Ranstadt (Wetterau).
3. Nov. 1906 Erste Weltfunkkonferenz in Berlin. 30 Länder sind vertreten. Der erste Weltfunkvertrag wird am 3. 11. 1906 unterzeichnet. Bis zum Jahre 1906 gibt es kein einheitliches, international festgesetztes Notzeichen. In der deutschen Marine wird ein Suchzeichen gebracht, das eine gewisse Ähnlickeit mit den ohne Unterbrechung getasteten Buchstaben "SO" hat. Deutschland schlägt als Seenotzeichen 3 Punkte, 3 Striche, 3 Punkte wor. Es ist eigentlich nicht zutreffend, wenn diese Tastfolge als "SOS" bezeichnet wird. Die üblichen Buchstabenabstände (3 Punkte, Pause, 3 Striche, Pause, 3 Punkte, Pause), also die Pausen, dürfen keinesfalls eingehalten werden. Es handelt sich bei dem Notruf, den auch die Luftfahrt übernimmt, um eine neue Zeitgruppe.
1906 Vielfach - Hochfrequenzfernsprechen längs Leitungen (Versuche).
1906 Schnellzüge in USA werden zum Teil mit Funkgeräten ausgerüstete.
1906 Weltpostkongress in Rom. Kriegsgefangenen - Sendungen. Antwort - Scheine.
1906 Postkarten mit Mitteilungen auf der Vorderseite der Postkarte erhalten keinen Ankunftsstempel mehr (1907 erhalten alle Postkarten keinen Ankunftsstempel mehr).
1906 Der neue Fernhörer wiegt nur 350 g (1881 = 950 g, 1886 = 650 g, 1900 = 450 g).
11. Dez. 1906 In Gegenwart der Presse gelingt Fessenden - USA eine mustergültige Funktelephonie - Übertragung von 18 km am 11. Dezember 1906
20. Dez. 1906 Durch Funktelephonie werden am 20. Dezember 1906 von der deutschen Firma Telefunken 40 km überbrückt.
1906 Frankfurt (Main) zählt 10 000 Fernsprechteilnehmer. Alle Leitungen sind als Doppelleitungen geführt.
1906 Erstmalig wird ein mit Pupinspule ausgerüstetes Fernsprechseekabel mit Papierisolation und Bleimantel im Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn ausgelegt. Die Länge des Kabels beträgt 14 km.
1906 Die bayerische Verwaltung entwickelt auf Veranlassung von Dr. Steidle zur Verbesserung des Fernsprechverkehrs auf dem flachen Lande unter der Bezeichnung »Gruppenumschalter (Steidle - Gruppenumschalter)« ein Fernschaltsystem, mit dem sich das Bedürfnis nach Ausdehnung der Betriebszeit in kleinen Ortsnetzen befriedigen läßt (Schrittschaltwerk, Steuerung durch Stromimpulse).
1906 Siemens baut den sogenannten »Kugelwähler«, bei dem das Einstellglied in einem Kugelgelenk lagert und die Schaltarme sich in zwei Kreisbahnen vor dem kugelförmigen Kontaktfeld bewegen.
1906 Die Telegraphenbaubezirke werden vermehrt. Die leitenden Beamten erhalten die Amtsbezeichnung »Telegraphenbauführer«.
01. Mai 1907 Beginn des deutschen Seefunks (Küstenfunkstelle Norddeich): zunächst Funkverkehr mit Schiffen der Reichsmarine, vom 01. 06. an Einschaltung in den allgemeinen öffentlichen Funkverkehr.
1907 Ein Mangel an Zahlungsmitteln veranlasst die Reichsregierung, an den Reichstag heranzutreten. Es gelingt endlich, den Reichstag zur Annahme der Postschreckvorlage zu bewegen.
1907 Internationale Antwortscheine im Werte der Gebühr eines einfachen Briefes im Weltpostverkehr werden auf Grund der Abmachungen des Weltpostkongresses in Rom (1906) ausgegeben.
1907 Einrichtung eines Telegraphenschulamtes in Berlin.
1907 Deutsches Reichsbeamtengesetz.
1907 Für den Oberpostdirektionsbezirk Berlin wird ein Telegraphenschulamt eingerichtet, das u. a. männliche und weibliche Anwärter praktisch und theoretisch im Fernsprechdienst ausbildet. Fernmeldeschulen werden später auch von anderen Oberpostdirektionen eingerichtet.
1907 Alle großen Fernämter werden mit Rohrpostanlagen ausgestattet. Das alte Verfahren, die bei den Meldeämtern ausgefertigten Gesprächsblätter durch Boten zu den Fernplätzen zu befördern, ist bei der zunehmenden räumlichen Ausdehnung der Fernämter unhaltbar.
1907 Poulsen überbrückt funktelephonisch 270 km. Die Antennenleistung beträgt 900 Watt (Wellenlänge etwa 1200 m) Im gleichen Jahr gelingen de Forest funktelephonische Übetragungen von Schallplattenmusik mit Hilfe der neuen Verstärkerröhre.
1907 Auf Betreiben der Post wird unter Heranziehung mehrerer in der Fernsprech-technik besonders erfahrener Firmen die »Gesellschaft für automatische Telephonie« gegründet.
1907 Es wird versucht, den für die Postverwaltung unwirtschaftlichen Fernsprech-pauschgebühren - Tarif zu beseitigen. Die Versuche bleiben ergebnislos. Der Rei-chstag lehnt den Einzelgesprächstarif ab.
7. März 1908 Am 7. März 1908 wird das Gesetz betr. die Änderung des Gesetzes über das Telegraphenwesen des Deutschen Reiches (1892) erlassen (Funkanlagen jeder Art sind genehmigungspflichtig).
10. Juli 1908 Das Wählfernsprechamt Hildesheim (Ortsbatteriesystem, 900 Teilnehmer, Aufnahme-fähigkeit 1200 Anschlüsse) wird am 10. Juli 1908 als 1. öffentliches Wählamt Europas in Betrieb genommen. Das Amtszeichen fordert den Teilnehmer auf, mit der Nummernwahl zu beginnen. Der Fernverkehr hat den Ortsgesprächen gegenüber den Vorrang. Ortsgespräche können zugunsten von Fernverbindungen getrennt werden. Das Wählamt Hildesheim besitzt keine Vorwahlstufe. Jede Verbindung, die den gewählten Teilnehmeranschluß freigefunden hat, wir gezählt und ist mithin für die gebührenberechnung maßgebend. Nachts wird Hildesheim auf die 32 km entfernt liegende Fernvermittlung Hannover gestützt.
1908 Um bei den Teilnehmern mit Nebenanschlüssen die Mitwirkung einer Bedienungsperson möglichst entbehrlich zu machen, werden sowohl für die Ortsbatterie- als auch für die Zentralbatterie - Netze Reihenanlagen eingerichtet, bei denen die abgehenden Amtsverbindungen und die Verbindung zwischen den Nebenstellen an jedem Sprechapparat hergestellt werden können.
1908 Die gleichzeitige Ausnutzung einer Leitung mit 6 Sprechwegen wird vorgeführt (Trägerfrequenzversuche von Ruhmer - Berlin).
1908 Die Funktelephonie - Übertragungsveruche aus der Metropolitan - Opera New York sind erfolgreich.
1908 Fernleitungen werden seit dem Jahre 1908 allgemein aus hartgezogenem Kupferdraht gebaut, wenn Drähte von mehr als 3 mm Stärke Verwendung finden sollen.
1908 Bei einigen großen Fernämtern werden elektrisch gesteuerte Zeitstempel einge-führt, die an ein besonderes Leitungsnetz angeschlossen werden, das sie in 10- oder 5 Sekunden - Abständen elektormagnetisch weiterschaltet.
1908 Der Rückstellklappenschrank für 60 und mehr Leitungen »stellt« beim Einstecken des Abfragestöpsels in die Abfrageklinke die Anrufklappe selbsttätig in die Ruhelage »zurück«.
1908 Die Bespulung von Fernsprech - Viererkreisen nach A. Ebeling wird vorgenommen.
1908 Die Welttelegraphenkonferenz wird in Lissabon eröffnet. (Gründung einer besonderen Funkabteilung im Berner Büro). Mit Ausnahme Großbritanniens, wo das Telegrafenwesen von Privatgesellschaften betrieben wurde, gründeten alle Staaten Europas den Welttelgrafenverein. In diesem Rahmen fanden verschiedene Konferenzen statt, die die Aufgabe hatten, die Vertragsbestimmungen zu überprüfen und diese der fortschreitenden Entwicklung der Technik und des Verkehrs anzupassen.
01. Okt. 1908 Postaufträge mit Postprotest. Erhebung des Wechselprotestes durch den Postbe-amten. Die Post erhält damit den Auftrag, einen Wechsel zur Zahlung vorzulegen und - falls nicht gezahlt wird - Protest zu erheben (Bestimmung des Wechselge-setzes).
1908 Zeppelin - Unglück bei Echterdingen. Zeppelin - Volksspende. Zeppelins Schall-plattenansprache an alle Deutschen.
01. Jan. 1909 Am 01. 01. 1909 wird in Deutschland der Postscheckdienst eröffnet. 13 Postscheckämter: Berlin, Danzig, Breslau, Leipzig, Hamburg, Hanberg, Ludwigshafen (Rhein), Stuttgart.
1909 Gewöhnliche und eingeschriebene Briefe und Karten werden nicht mehr mit dem Ankunftsstempel bedruckt. Für Einschreibsendungen wird ab 1. 1. 1910 diese Bestimmung aufgehoben.
09. Juli 1909 Die Eisenbahnfähre Saßnitz - Telleborg wird 9. 7. 1909 in Gegenwart der Herrscher beider Länder feierlich eröffnet und allgemein als Wunder bestaunt (Fährstrecke 107 km. Hochseefährschiffbetrieb).
08. Sept. 1909 Aufstellung des ersten "Einschreibebriefautomaten" beim Postamt Berlin C 2. Diese Automaten, die eine Selbstabfertigung durch die Postkunden ermöglichte, sollten den Schalterdienst entlasten und die Abfertigung der Postbenutzer beschleunigen. Die Benutzung der Automaten blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Von einer allgemeinen Einführung wurde daher abgesehen.
1909 Die erste kleine Wähl - Landzentrale in Dallmin (Westprignitz), Oberpostdirektion Potsdam (Heimatort des Staatssekretärs des Reichspostamts, von Podbielski), wir gebaut. Das Wählamt hat 17. Anschlüsse. Erstmalig bedient man sich des Siemens - Verwählers.
01. Dez. 1909 Am 1. Dezember 1909 wird in München das erste vollstelbsttätige Großstadt - Wählamt Europas in Betrieb genommen. Der Erstausbau umfaßt 2500 Anschlußorgane. Bemerkenswert sind die Schrittschalt - Vorwähler und die Schrittschalt - Hebdrehwähler mit Auslösemagneten. Nur bei zustande gekommenen Gesprächen findet die Gebührenberechnung stat. Nach dem Freiprüfen geht sofort der erste Ruf ab. Wird kein Rufstrom getastet, so läßt das Alarmsignal >>Fehlender Ruf<< dies sofort erkennen. Die selbsttätige Überwachung der Rufstromschleifen und der Teilnehmerleitungen erleichtern die Betriebsabwicklung.
1909 Die Akademie der Wissenschaften in Paris schlägt die Schaffung eines drahtlos zu verbreitenden Zeitzeichens vor.
1909 In Orten mit Drehstrom- oder Wechselstromnetzen werden zur Erzeugung des Ladestroms auch Quecksilberdampfgleichrichter und andere Arten Gleichrichter verwendet.
11. Dez. 1909 F. Braun und Marconi erholten den Nobelpreis. Braun hält am 11. 12. 1909 aus Anlass dieser Ehrung einen in der ganzen Welt stark beachteten Vortrag über das Funkwesen.
12. Dez. 1909 Bestimmungen über den Betrieb von Telegraphenanlagen auf fremden Schiffen in deutschen Hoheitsgewässern werden am 12. Dezember 1909 erlassen.
1909 Die Dampfer Republic und Flora stoßen an der Küste von Nordamerika zusammen. Durch Einsatz der Funktelegraphie werden Fahrgäste und Ladung gerettet.
1909 Der Typendrucker des Australiers Murray wird 3 Jahre auf den Telegraphenämtern Berlin, Hamburg und Frankfurt (Main) erprobt. Die großen Erwartungen erfüllen sich nicht. Der Telegraphenapparat wird zurückgezogen.
1909 Gelegentlich einer Flugwoche in Berlin entspricht nur ein Flugzeug rein deutscher Bauart mit deutschem Motor (30 PS) und deutschem Flugzeugführer den Flugbedingungen (Blériot überfliegt in 27 Minuten den Ärmelkanal).
1909 Der Füllfederhalter setzt sich langsam durch.
01. Jan. 1910 Am 1. Januar 1910 sind in allen Ländern der Erde insgesamt 10 Millionen Fernsprecher  an die Vermittlungsstellen angeschlossen (USA 7 084 000, Deutschland 941 000, England 665 000, Kanada 239 00, Frankreich 212 000 (Deutschland 1913 = 1 213 000, 1919 = 1 519 000).
1910 Um die Umstellung großer Netze mit mehreren Vermittlungsstellen zu erleichtern, werden halbselbsttätige Ämter (Zwischenschaltung von Zahlengeberbeamtinnen) gebaut. Läuft auf dem Abfrageplatz in halbselbsttätigen Ämtern ein Anruf ein, der nicht sofort abgenommen werden kann, so zeigt die sogenannte >>Drängelampe<<, daß mindestens ein Teilnehmer auf Antwort wartet (1912 Posen, 1913 Dresden).
1910 Das Zentralbatterie - Wählamt Altenburg (Thüringen) bewährt sich. Ortsbatterie - Wählämter werden nicht mehr gebaut. alle Zentralbatterie - Wählämter werden Gesprächszählern ausgerüstet. Bei den Handämtern werden Ortsgespräche nach dem Einzelgesprächstarif noch auf Zählkarten aufgezeichnet, die mit Feldern entsprechend den anschlußnummern des abfragefeldes versehen sind. Dieses Zählverfahren wird erst später bei Zentralbatterie - Handämtern, nach Außerbetriebsetzung der Zweidrahtämter, durch Betätigung von elektrischen Gesprächszählern ersetzt.                                                                            
     K.W. Wagner stellt Untersuchungen über die Sprachfrequenzen an.                                          
     Köln hat nahezu 300 Fernleitungen, darunter 10 Fernleitungen nach dem Aus-
     land.
1910 Die unterirdisch geführten Fernleitungen machen 24 v. H. des gesamten Fernleitungsnetzes aus (1922 = 25,2, 1924 = 41,2, 1926 = 56,5).
1910 Das neue Fernsprechamt Hamburg wird mit 40 000 Anschlüssen im Jahre 1910 in Betrieb genommen. diese Zentralisierung der Vermittlungseinrichtungen in einem Amt hat sich nicht bewährt. Die Fernsprechtechnik entwickelt sich in der Richtung weitgehender Unterteilung der Vermittlungseinrichtungen. Die Länge der Teilnehmeranschlußleitungen wird durch diese Unterteilung verkürzt.
Juni 1910 Im Juni 1910 wird die Luftschifffahrtsabteilung des Reichspostmuseums Berlin eröffnet. Zur gleichen Zeit wird die Sammlung der Funkgeräte erweitert. Das Reichspostmuseum zeigt gegen 4000 Großschaustücke.
1910 Einführung der Freimarken - Heftchen.
1910 Die Absenderangabe darf auch auf der rechten Hälfte der Vorderseite der Postkarte stehen, wenn die Übersichtlichkeit hierdurch nicht gestört wird.
1910 Erprobung der Maschinestemplung bei einem großen Postamt in Berlin.
1910 Luftfahrzeuge werden mit Funkgerät ausgerüstet. Es gelingt 60 km funktelegraphisch zu überbrücken.
1910 Einfache Fernsehvorführungen (Übertragung einfacher Figuren: finden auf der Weltausstellung Brüssel Beachtung.
09. Feb. 1911 Am 09. 02. 1911 reicht der Telegraphenbeamte Lenk “Vorschläge zur Verbesserung der Verbindung in Deutsch - Ostafrika für postalische, wirtschaftliche, politische und militärische Zwecke mit Hilfe von Flugzeugen” ein (Am 15. 2. 1913 stirbt Lenk als erster Postbeamter den Fliegertod).
07. Juni 1911 In Togo gelingt die Aufnahme von Funkzeichen der Station Nauen: damit wurden 5.200 km überbrückt.
1911 Es gelingt nicht, den Reichstag zur Aufhebung der unwirtschaftlichen Fernsprechpauschgebühr zu bewegen. Die Regierung muß daher nach vielen Vorstößen ihre Vorlage im Jahre 1911 unerledigt zurückziehen. Erst im Jahre 1921 gelingt es, diese unbedingt notwendige Tarifänderung durchzusetzen.
1911 Die von Robert von Lieben gebaute Fernsprechverstärkerröhre wird der Berliner Physikalischen Gesellschaft und der Presse vorgeführt.
1911 Die Frankesche Maschine für Messungen an Fernsprechleitungen wird verbessert, um sie für Messungen am Rheinlandkabel zu verwenden.
01.Okt. 1911 Brieftelegramme werden am 01. 10. 1911 im inneren Verkehr eingeführt (Abends aufgeliefert, nachts befördert, morgens wie Briefe zugestellt).
1911 Staatssekretär Kraetke (1845 - 1934. 1887 - 1890 Gouverneur von deutsch - Neuguinea) Leiter des Reichspostamts 1901 bis 1917, verwendet seine eiserne Bettstelle als Zimmerantenne, um mit Hilfe eines Detektorapparates den Norddeichfunkdienst empfangen zu können. Fernhörer liegt stets auf dem Nachttisch.
1911 Hochfrequenzverstärker durch v. Bronk erfunden.
1911 Funküberlagerungsempfang Armstrong.
1911 Italien besetzt Tripolis. Die ersten Flugzeugbomben werden im italienisch - türkischen Krieg von italienischen Flugzeugen (z. T. Mit Funk ausgerüstet) abgeworfen.
1912 Die Fernleitung Berlin - Mailand wird gebaut, sie führt über Basel - Iselle (1350 km,
4,5 mm).
1912 Die Erfinderrechte Liebens (Verstärkerröhre) gehen auf ein Konsortium über (Siemens & Halske, AEG, Telefunken, Felten und Guilleaume).
1912 Das Telegraphengeheimnis wird ausdrücklich auf das Fernsprechgeheimnis ausgedehnt.
1912 Die Auslegung des Rheinlandkabels wird begonnen. Die Gefahren der Störung und Vernichtung der Fernsprechgestänge durch Unwetter veranlassen die Planung dieses Kabels.
06. Febr. 1912 Eröffnung der ersten regelmäßigen Luftpostverbindung in Deutschland (Berlin - Weimar).
18. Feb. 1912 Erster deutscher Postflug. Ein Gradeeindecker bringt am 18. 02. 1912 einen kleinen Postbeutel von Bork in der Mark nach dem 8 km hiervon entfernten Ort Brück. Am
19. 02. 1912 wird der erste genehmigte Postflug (Flugpost “Am Rhein”) zwischen Mannheim und Heidelberg durchgeführt. 05. 10. 1912 erste bayrische Flugpost. Die zur Deckung der Sonderkosten von den Privatunternehmern herausgegebenen Flugmarken haben keinen amtlichen Charakter.
1912 Ein Postwerbefilm wird bei der Eröffnung des “Ersten deutschen Kinokongresses” in Berlin gezeigt (Vorführdauer: 10 Minuten).
1912 Von den fahrenden Reichsbahnfährschiffen in der Ostsee kann man Funktele-gramme nach dem Festland aufgeben.
1912 Weltfunkkonferenz in London. 43 Länder, 10 Funkgesellschaften sind vertreten.
01. Aug. 1912 Einrichtung eigener Postdienststellen an Bord der Zeppelin - Luftschiffe der deutschen Luftschifffahrts A.G. für die Annahme und Bearbeitung von Briefen und Postkarten.
1912 Der Reisendampfer “Titanic” geht unter. 1563 Tote. Durch Funknotruf werden über 700 Menschen gerettet.
05. Okt. 1912 Die erste bayrische Flugpost startet.
1912 Begründung der modernen Psychotechnik.
17. Dez. 1912 Der erste Postfilm wird auf dem "Ersten Deutschen Kino - Kongreß" in Berlin vorgeführt.
28. Dez. 1912 Eine besondere, sehr billige Blindenschriftgebühr (in der Folge waren Blinden-sendungen bis 7 kg gebührenfrei) wird eingeführt.
21. Juni 1913 Am 21. Juni 1913 gelingt in Gegenwart der Presse ein wechselseitiger, einwandfreier drahtloser Sprechverkehr zwischen Berlin und Nauen mit Hilfe eines Lieben - Röhrensenders nach Meißner (Rückkopplungsschaltung von Alexander Meißner, Deutsches Reichspaten
15.Juli 1913 Rückkopplungs - Patent (Audion) A. Meißner (15. 7. 1913).
1913 Deutsche Hochfrequenzmaschine mit 11 kW erzielt bei Funktelephonieversuchen Reichweiten von 600 km.
1. Nov. 1913 Am 1. November 1913 wird das Rheinlandkabel Berlin - Köln auf der Strecke Berlin - Brandenburg - Magdeburg fertiggestellt. Es ist das erste Fernkabel, das auf dem europäischen Kontinent verlegt wird. Zum Schutz gegen Beschädigung ist es auf der ganzen Strecke in einem Kabelkanal mit vier Öffnunen geführt. Die dickdrähtigen, bespulten Adern dieses Kabels sollen dem damligen Stand der Technik entsprechend als Leitungen ohne Verstärker den fernverkehr zwischen Berlin und dem Rheinland bzw. dem Ruhrgebiet ermöglichen.
1913 An Sprechstellen sind vorhanden in Deutschland 1 420 000, Groß - Britannien und Irland 775 000, Frankreich 328 000, Rußland 246 000, Schweden 234 000, Österreich 160 000.
1913 An Gesprächen werden vermittelt (im Jahr) in Deutschland 2 518 Millionen, Rußland 1 267 Millionen, England 884 Millionen, Frankreich 434 Millionen, Österreich 392 Millionen, Schweden 324 Millionen.
1913 Der Siemens - Schnelltelegraph (Versuchsbetrieb ab 1912) bewährt sich. Übermittlungsgeschwindigkeit etwa 1000 Buchstaben / Min. (1919 = 16 Systeme, 1925 = 188 Systeme, 1938 = 4 Systeme). Durch Springschreiber verdrängt.
1913 Adolf Slaby, der bahnbrechende Funkpionier, stirbt. Im gleichen Jahre stirbt auch der um die Gestaltung der Funkröhre verdiente R. v. Lieben.
1913 Doppelgitterröhre von Langmuir erfunden.
1913 Ford führt das Fließband ein.
1914 Die 1914 in Betrieb genommene oberirdische Pupinleitung Berlin - Mailand (1350 km, 4,5 mm) kann zeitweise nur zwischen Frankfurt (Main) und Mailand betrieben werden (110 km Doppelleitung haben etwa 4000 Aufhängepunkte).
29. Jan. 1914 Die Wählamt Dresden wird am 29. Januar mit zunächst 11 000 Hauptanschlüssen endgültig in Betrieb genommen. Der Ausbau für 17 000 Teilnehmer ist möglich.
26. März 1914 Das Postscheckgesetz wird erlassen, um den Postscheckverkehr, der am 01. 01. 1909 im Deutschen Reich eingeführt wurde, gesetzlich zu regeln.
1914 Das Erdsystem wird nicht mehr benutzt. Das neue Schleifensystem wird erstmalig im Amt Liegnitz angewandt.
1914 Der Klappenschrank 14 für 50 Teilnehmerleitungen wird die gebräuchlichst Vermittlungseinrichtung kleiner Ämter.
1914 Der Klinkenumschalter 14 hat die Form eines Vielfachschrankes und kann bis zu 100 Fernleitungen aufnehmen. Der neue Klinkenumschalter entspricht allen Anforderungen, die im Jahre 1914 an ihn gestellt werden.
1914 Die Telegraphenapparatwerkstatt des Reichspostamts erhält die Bezeichnung »Telegraphenapparatamt«.
1914 Einführung von Postkreditbriefen. Zulässig bis 3000 Mark. Gültigkeitsdauer 4 Monate. Höchstabhebung an einem Tage 1000 Mark.
1914 “Titanic - Konferenz” in London. Internationale Vorschriften zum Schutze des menschlichen Lebens auf See. 18 Staaten unterzeichnen.
28. Mai 1914 Am 28. 5. 1914 erklärt der Altmeister der Luftschiffahrt Graf Zeppelin (1838 - 1917): “Den hohen Wert, welchen weithin mit nutzbringender Last sicher fahrende Luftschiffe gewinnen müßten, ließ mich namentlich der im Jahre 1874 veröffentlichte Vortrag des Generalpostmeisters Stephan "Weltpost und Luftschiffahrt" (Wissenschaftlicher Verein Berlin) erkennen. Das rief den Wunsch der Verwirklichung in mir wach".
17. Juni 1914 Am 17. 6. 1914 wird die USA - Westküste mit der USA - Ostküste durch eine 5 400 km lange Fernsprechleitung verbunden. Amtlich wird die Verbindung New York - San Franzisko am 25. 1. 1915 gelegentlich der Eröffnung der “Panama - Pazific - Ausstellung” der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
28. Juni 1914 Das Attentat von Sarajewo löst den 1. Weltkrieg aus (28. 6. 1914).Das Rheinlandkabel (52 Doppeladern) ist im August 1914 zwischen Berlin und Hannover fertiggestellt. Das Unternehmen kommt im Oktober 1914 zum Stillstand. Nach Kriegsausbruch dürfen nur bestimmte, den Behörden vertrauenswürdig erscheinende Personden Auslandferngespräche führen.
01. Aug. 1914 Die deutsche funkstelle in Apia (Samoa) nimmt den Dienst auf.
1914 Der Lieben - Verstärker wird während des Krieges, zunächst unter Lietung von Beamten des Telegraphenversuchsamtes, als Fernsprechverstärker benutzt.
1914 Zu Beginn des 1. Weltkriegs unterhält die Post in Deutschland ein Netz von 160 Kraftpostlinien (Streckenlänge 3 245 km). Alle anderen Verkehrsträger betreiben zusammen 207 Linien (Streckenlänge 3 557 km).
1914 Der Weltkrieg ermöglicht den Frauen die Besetzung von Dienststellen, die bisher nur dem männlichen Postpersonal vorbehalten waren. Auch nach Kriegsende tritt hierin keine wesentliche Änderung ein.
1914 Die Erdtelegraphie (Erdfunkerei) wird von der Wehrmacht versuchsweise eingesetzt.
1915 Funktelephonieversuche der Wehrmacht verlaufen erfolgreich.
1915 Fernsprech - Abhörstellen werden an den deutschen Fronten eingesetzt. Auch der “Feind hört mit” und arbeitet ebenfalls mit Abhörstellen. Alle Fernsprechleitungen müssen auf den Kriegsschauplätzen als Doppelleitungen verlegt werden. Tarn- und Decknamen sollen den Abhörstellen die Arbeit erschweren. Funktelegphonieversuche der Wehrmacht an der Westfront verlaufen erfolgreich.
1915 Die Zeitschrift »The Transmitter - Baltimore« schlägt vor, Fernsprecher in Form einer Rose zu bauen. Bei Freunden berühmter Heerführer solle der Fernsprecher die Figur des Generals zu Pferde erhalten. Die Worte wären in das Ohr des Pferdes zu sprechen. Ein Bücherfreund soll einen Fernsprecher in Buchform erhalten. >>So ergeben sich auch für den Fernsprecher unzählige, recht reizende (!!) ornamentale Gedanken.<<
1915 Die Firma Siemens führt die sogenannten »Doppel - Silberkontakte« ein. Diese Kontaktform soll die Zahl der Kontaktstörungen auf 1/40 der vorher aufgetretenen Fälle senken.
1915 Fernsprechapparate für die Orstbatterie - Netze werden seit 1915 nicht mehr beschafft.
1915 Siebketten (Filter) werden von K. W. Wagner und unabhängig von ihm von G. A. Campbell gebaut.
1916 Die Umstellung auf Wählbetrieb wird durch den Weltkrieg aufs schwerste gehemmt. Nur Halle (Saale), Vermittlungsstellen in München, Leipzig, Dresden - Strießen und einige kleine Landzentralen werden noch fertiggestellt.
1916 Es gelingt über Fernsprech - Freileitungen einen regelmäßigen Fernsprechdienst vom Hauptquartier an der Westfront bis nach Konstantinopel (Istanbul) mit guter Verständigung durchzuführen.
1916 Der gesamte Flugmelde- und Warndienst im Rhein - Main - Gebiet wird vom Fernsprechamt Frankfurt (Main) durchgeführt.
1. Aug. 1916 Die Pressetelegramme zu ermäßigter Gebühr, die nach Übersee bereits 1903 zulässig waren, werden am 1. 8. 1916 auch im inneren Verkehr eingeführt.
1916 Warenumsatzstempelmarken werden durch die Postanstalten verkauft.
1917 Auf Anordnung des Chefs der Feldtelegraphie, führt, gemeinsam mit Dr. Meißner (Audion), der spätere Staatssekretär Dr. Bredow an der Westfront mit Röhrensender Funktelephonieversuche durch. Diese regelmäßigen Rundfunkversuche können als Beginn des Rundfunk - Zeitalters bezeichnet werden.
1917 In Schiffahrts- und Fischereikreisen wird die »Anweisung zum Schutze der Unterwasser - Telegraphen - und Fernsprechkabel gegen Gefährdung durch Schifffahrt und Fischerei<< verteilt.
1917 Der Zweidrahtverstärker wird eingeführt.
1917 Die USA treten in den Krieg ein. Rußlands Oktoberrevolution 1917 bringt die Bolschewiki (Lenin) an die Macht.
1917 Dr. Kraetke, Staatssekretär des Reichspostamtes, tritt in den Ruhestand. Nachfolger: Rüdlin.
1917 Bau des Heimatfunknetzes in Deutschland für den Luftschutz bei feindlichen Fliegerangriffen. Feste Fundstellen: Berlin - Spandau, Insterburg, Preußisch - Holland, Hammerstein, Stargard, Neu - Strelitz, Altengrabow, Liegnitz, Breslau, Kattowitz, Zeithain,
1917 Die deutsche Heeresverwaltung richtet in Rußland zwischen Dünaburg und der Halbinsel Krim ein Netz von Luftpostverbindungen ein.
01. April 1918 Überweisungen im Inlandspostscheckverkehr und die gelben Postscheckbriefe werden gebührenfrei.
01. April 1918 Die Versorgungsrenten aus der Kriegsopferversorgung werden von der Post ausgezahlt.
1918 Zwischen Berlin, Hannover und Köln entsteht eine von der Inspektion der Fliegertruppen betriebene Luftpost.
1918 Ferdinand Braun (geb. 1850), der zusammen mit Marconi den Nobelpreis erhielt, stirbt.
1918 Das Leistungszählverfahren wird versuchsweise eingeführt. Die Sollleistung des Fernsprechpersonals darf nur in der kurzen Hauptverkehrszeit bis zu 10 v. H. Überschritten werden.
1918 Drahtloses Fernsprechen im Verkehr mit fahrenden Eisenbahnzügen wird auf der Militärbahnstrecke Berlin - Zossen erprobt.
1918 Den Pressegesprächen wird ohne Erhebung einer Sondergebühr der Vorrang vor den Privatgesprächen eingeräumt.
11. Nov. 1918 Am 11. 11. 1918 wird das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Während des 1. Weltkrieges werden auf deutscher Seite 121 000 Brieftauben eingesetzt, die besonders während des Trommelfeuers gute Dienste leisten. Die gegnerischen Truppen haben über 300 000 Brieftauben besessen.
24. Jan 1919 Bildung der Reichsfunkbetriebsverwaltung, der Funkbetrieb, vorher in der Hand privater Unternehmen (zum Beispiel Telefunken), ist jetzt Hoheitssache des Reiches.
19. Febr. 1919 Rüdlin, Staatssekretär des Reichspostamtes 1917 - 1919, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Giesberts (1919 - 1922). Das Reichspostamt erhält die Bezeichnung “Reichspostministerium”. Johann Giiesberts wird somit der erste deutsche Reichspostminister.
1919 Einsetzung eines Beamtenbeirates (Personalvertretung) im Reichspostministerium.
1919 Gedenkmarken (Weimarer Nationalversammlung) erscheinen. Bis zur Beendigung des 1. Weltkrieges lehnt die Post die Herausgabe derartiger Sonderpostwert-zeichen ab. Gleiches gilt von den “Wohlfahrtsmarken”. Zur Unterstützung Kriegs-beschädigter werden Zuschläge bei bestimmten Postwertzeichen erhoben.
1919 Die Schreibmaschine setzt sich durch. Auch Ortstelegramme werden teilweise mit Schreibmaschine geschrieben.
06. Feb. 1919 Eröffnung der ersten regelmäßigen staatlichen Luftpostverbindungen in Deutschland am 6. 2. 1919 (Berlin - Weimar - Nationalversammlung). Erstmalig erscheinen 2 Flugpostmarken. Zuschlaggebühren können aber auch durch Postwertzeichen des allgemeinen Verkehr entrichtet werden.
19. Feb. 1919 Das Reichspostamt wird am 19. Februar 1919 zum »Reichspostministerium« umgebildet.
1919 Im Hinblick auf die allgemeine Umstellung zum Wählbetrieb werden die neu beschafften Apparate so gebaut, daß sie sowohl in Netzen mit Handbedienung als auch in Wählnetzen verwendet werden können.
11. Aug. 1919 Verfassung von Weimar (11. 8. 1919). Erweiterung der Zuständigkeit des Reichs. Post- und Telegraphenwesen ausschließlich Sache des Reichs. Unter anderem wurde die Vereinigung der noch bestehenden drei deutschen Post- und Telegrafenverwaltungen zu einer einheitlichen Reichsverwaltung (vorgesehen zum 01. April 1920) beschlossen. Damit war die bisherige Vertragsfreiheit Bayerns und Württembergs gegenüber ihren ausländischen Nachbarstaaten beseitigt.
11. Aug. 1919 Auf Grund der Reichsverfassung vom 11. August 1919 wird zur beratenden Mitwirkung in Verkehrs- und Tariffragen ein Verkehrsbeirat gebildet.
1919 Das erste Fernsprechseekabel der Nachkriegszeit wird zwischen Zarrenzin bei Stralsund und Kämpinge bei Trelleborg ausgelegt und über Land bis Malmö fortge-setzt. Das Kabel ist 120,5 km lang und enthält 2 Doppeladern. Durch Viererausnut-zung werden 3 Stromkreise gebildet. In Stralsund und Malmö werden die entspe-chenden Verstärkereinrichtungen aufgestellt. Der Schwedenverkehr, der ebenso wie der Norwegenverkehr bisher über Dänemark (1903) abgewickelt wurde, geht nur noch über das neue Kabel.
1919 Bis zum Jahre 1919 war das Krarup - Fernsprechkabel Duhnen - Helgoland (75,5 km) das längste Fernsprechseekabel. 
1919 Zwischen Hannover und Berlin wird Versuchbetrieb durchgeführt zur Dreifach-ausnutzung von Fernsprechfreileitungen durch Trägerfrequenzgeräte.
16. Nov. 1919 Der Gedanke eines drahtlosen Rundfunks wird am 16. 11. 1919 von dem späteren Staatssekretär Bredow gelegentlich einer öffentlichen Vorführung des telepho-nischen Rundfunks vor Pressevertretern in der Urania Berlin eingehend erörtert. Eine Zeitung schreibt u. a. “... zukünftiger politischer Redner, der seine Rede an einer Stelle spricht, während sie gleichzeitig in tausend verschiedenen Sälen in ganz Deutschland von einer Million Menschen gehört wird ...”.
1919 Dreifachausnutzung von Fernsprech - Freileitungen durch Trägerfrequenzgeräte (Hannover - Berlin).
1919 Hochfrequenztelegraphieversuche (Hughes - Apparat) zwischen Berlin und Magdeburg.
1919 In etwa 80 Postämtern werden Funkempfänger aufgestellt und durch Postbeamte bedient. Die telegraphischen Funkberichte werden der Presse durch Fernsprecher zugestellt.
21.Dez. 1919 Am 21. 12. 1919 wird als besondere neue Sendungsart nach ausländischem Vorbild das “Päckchen” eingeführt.
1920 Drahtlose Gegensprechversuche werden zwischen der Küstenfunkstelle Warnemünde und einem dänischen Fährschiff angestellt. Sie ergeben wertvolle Erkenntnisse für einen regelmäßigen Funksprechdienst.
06. Febr. 1920 Als besondere neue Sendungsart wird das Päckchen eingeführt.
1920 Der Bau des Rheinlandkabels wird fortgesetzt. Während auf der Strecke Berlin - Hannover 52 Adernpaare untergebracht waren, ermöglicht es der technische Fortschritt, in demselben Kabelquerschnitt 71 Adernpaare mit 1,5 - (Kern), 2 - und 3 - mm Leitern zu vereinigen.
01. Apr. 1920 Auf Grund von Staatsverträgen wird der durch die Reichsverfassung angeordnete Übergang der Post- und Fernmeldeverwaltungen Bayerns und Württembergs auf das Reich am 01. April 1920 vollzogen.
11. Aug. 1920 Ene erste internationale deutsche Luftpostverbindung zwischen Berlin und Warnemünde und Malmö wird eingerichtet.
1920 Um die Einheitlichkeit im Fernmeldebaudienst zu schaffen, werden entsprechend den »Richtlinien für eine Neugestaltung des Telegraphenbaudienstes« die Tele-graphenbauämter (Fernmeldebauämter) eingerichtet. Württemberg hatte bereits im Jahre 1903 vier Telegraphenbauämter.
1920 Durch die Abtrennung Ostpreußens vom Reich durch den »Korridor« mußte eine unabhängige und leistungsfähige Nachrichtenverbindung geschaffen werden. Es wird daher zwischen Leba (Pommern) und Tenkitten (Ostpreußen) ein Seekabel mit 6 Doppeladern (9 Stromkreisen) und 3 Telegraphie - Einzeladern über eine Länge von 170 km, ausgelegt.
1920 Der Fernsprechteilnehmer erhält mit der Fernsprechrechnung die Urschriften der Ferngesprächsblätter. Die Ausfertigung besonderer »Abschnitte der Ferngesprächs-blätter« verlangsamte den Betrieb.
1920 Weltpostkongress in Madrid. Deutschland ist vertreten. Abkommen betr. Postüberweisungsdienst.
29. Sept. 1920 Einweihung der Großfunkstelle Nauen bei Berlin, gleichzeitig erfolgt die Übergabe an dieser Station von Telefunken an die "Drahtlose Übersee - Verkehrs AG" (Transradio).
1920 Vorbesprechung des Weltnachrichtenvereins in Washington (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan).
22. Dez. 1920 Am 22. Dezember 1920 nimmt die Hauptfunkstelle Königswusterhausen (Lichtbo-gensender) die erste vielbeachtete Übertragung eines Instrumentalkonzerts vor. Sprache und Schallplattenmusik werden versuchweise, jedoch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, übertragen.
1920 Die künstlerisch hochwertige Übertragung des Weihnachts - Instrumentalkonzerts über den Postsender Königs - Wusterhausen auf den Wellen 3 500 und 3 700 m findet in Fachkreisen starke Beachtung (Reichweiten bis zu 2 000 km werden erzielt [Lichtbogensender]
1920 Post- und Fernmeldetechnische Sonderdienststellen werden in dem, dem Reichs-postministerium unmittelbar unterstelltenTelegraphentechnischen Reichsamt (später Reichspostzentralamt) vereinigt.
1920 Der erste Funkwirtschaftsdienst der Welt, von der Außenhandelsstelle des Auswärtigen Amtes Berlin zusammengestellt, über die Sender der Deutschen Reichspost ausgestrahlt, bewährt sich.
1920 Einrichtung von Telegraphenbauämtern (Fernmeldbauämtern).
1920 Versuche mit Hochfrequenztelegraphie (Siemens - Schnelltelegraph) zwischen Berlin und Frankfurt (Main), (6 Frequenzen).
1920 Ausbau des Funkwetterdienstes (Sturmwarndienst, Abtreiben von Feuerschiffen usw.). Welle 3 1000 m.
1920 Postwertzeichen für Sammler werden hergestellt. Neue Posteinnahmequelle. Beförderungsleitungen sind nicht zu verrichten. Einrichtung einer Versandstelle für Sammlermarken.
1920 Betriebsrätegesetz.
1921 Telegraphenapparatamt, Telegraphenversuchsamt, Fernsprechlinienbüro, Starkstrombüro und andere fernmeldetechnischen Sonderdienststellen werden 1921 in dem Reichspostministerium unmittelbar unterstellten Telegraphen-technischen Reichsamt (Reichspostzentralamt), (Fernmeldetechnisches Zentralamt) vereinigt.
1921 Aufstellung von Briefstempelmaschinen mit Zählwerken.
1921 Der Rundfunk setzt sich in USA durch.
1921 Die Fernsprechluftkabel, die sich bereits in anderen Ländern bewährt hatten, werden auch in Deutschland eingeführt (1923 = 90 km, 1924 = 400 km, 1925 = 1900 km, 1926 = 4200 km).
07. Apr. 1921 Die Deutsche Fernkabel Gesellschaft (DFKG), Berlin, wird am 7. April zum Ausbau des Deutschen Fernkabelnetzes unter Beteiligung der Deutschen Reichspost mit 1/3 des Stammkapitals und der Firmen Siemens & Halske, Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft und Felten & Guillaume gegründet.
08. Juni 1921 Erstmalige Funkübertragung einer Oper ("Madame Butterfly") aus der Staatsoper Berlin.
17. Juni 1921 Staatssekretär Bredow appeliert an alle, anstelle des Wortes "Radio" das Wort "Rundfunk" zu verwenden.
25. Aug. 1921 Die Fernsprechordnung vom 25. August 1921 (Fernsprechgebührengesetz vom 11. Juli 1921) bringt mit der allgemeinen Einführung des Einzelgesprächstarifs auch den Wegfall der Pauschgebühr und der Sondergebühr für Nachtgespräche. Der Pauschgebührentarif wird aufgegeben. Der Zonentarif wird ausgebaut.
1921 Das Wählsystem wird in größerem Umfang für Nebenstellenanlagen nutzbar gemacht.
1921 Seit 1921 können auf dem Lande nach dem Vorbild der früheren bayerischen Verwaltung allgemein sogenannte »Gemeindliche öffentliche Sprechstellen«, auch ohne Nachweis eines Verkehrsbedürfnisses, eingerichtet werden.
1921 Die sogenannten »Ausnahmequerverbindungen« (Fernleitungen zur unmittelbaren Verbindung von Nebenstellenanlagen in verschiedenen Orten) werden zugelassen.
1921 Die Nachtabonnementgespräche werden »Monatsgespräche« genannt. Gegen die tagesgebühr wird bei Nach die doppelte Gesprächszeit gewährt. Das Gespräch muß allnächtlich zur gleichen Zeit geführt werden.
1921 Die »Öffentliche Sprechstelle bei Privaten« wird eingeführt (1922 = 1275, 1926 = 2205 Sprechstellen).
1921 Bei der Verlängerung des Rheinlandkabels von Dortmund nach Düsseldorf und Köln wird erstmalig der inzwischen weiterentwickelte Fernsprechverstärker berücksichtigt (145 Adernpaare, z. T. für Verstärker 1,4 - und 0,9 - mm - Leiter, 2 - und 3 - mm - Leiter nur zur Fortsetzung der von Berlin bis Dortmund geführten starken Leitungen; 1921 = 469 km Fernkabellinie, 1926 = 2039 km Fernkabellinie).
1921 Die Fernbesprechung eines Rundfunksenders wird erstmalig von gewöhnlichen Fernsprechanschlüssen vorgenommen.
1921 Kurzwellenversuche amerikanischer Funkamateure führen im Dezember 1921 zur funküberbrückung des Ozeans. Englische und holländische Amateure beteiligen sich an diesen Arbeiten, die auf Wellen stattfinden, die man - weil man sie für den praktischen Funkdienst für völlig unbrauchbar hält - den Bastlern zur Verfügung gestellt hat.
1921 Unabhängig von der Erfindergemeinschaft (Triergon) Vogt, Masolle und Engl erfindet Lee de Forest den Phonofilm, einen sprechenden Film. Der erste tönende Filmstreifen konnte im Laboratorium bereits 1919 gezeigt werden.
1922 Bei jeder Oberpostdirektion wird ein sogenannter Fernleitungskommissar bestellt, dessen Aufgabe es ist, die Verhältnisse im Fernbetrieb des Bezirks laufend zu prüfen und alle Möglichkeiten für die Verbesserung des Betriebes zu fördern.
1922 Fernsprechversuchsstellen in Berlin, Hamburg, Frankfurt (Main), München, Stuttgart, Leipzig und Breslau verfolgen die Forschungen auf dem Gebiete der Arbeits- und Betriebswissenshaft. Durch Einführung zweckmäßiger Arbeitsweisen, Vereinfachung der Dienstgeschäfte und Bereitstellung geeigneter Behelfe und Arbeitsgeräte wird auf möglichste Verminderung der Personalausgaben hinge-wirkt.
1922 Alexander Graham Bell stirbt im Jahre 1922. Er hat über 500 Patentprozesse geführt.
1922 Auf der Erde werden 1922 etwa 22 Millionen Fernsprecher betrieben.
1922 Erst im Jahre 1922 kann in Deutschland die Weiterentwicklung der Wählämter planmäßig wieder aufgenommen werden. Das »Wählsystem 22« (1922) wird eingeführt.
1922 Die Inflation ruft Telegrammhochfluten hervor! Einführung des Blitztelegramms zu 100 facher Gebühr.
1922 Neue Laufbahnrichtlinien der Deutschen Reichspost. Neureglung der Beamtenverhältnisse der Reichspost- und Telegraphenverwaltung.
1922 Postfilme werden auf Ausstellungen vorgeführt.
1922 Gründung der “Gesellschaft zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern”. Vereinszweck: Ermittlung, Sichtung, Verarbeitung der postgeschichtlichen Quellen in Schriftwerken und Archiven. Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden zunächst in der Zeitschrift “Bayerland” veröffentlicht. 1925 eigene Zeitschrift “Archiv für Postgeschichte in Bayern”.
1922 Briefabfertigungsdienst Abc - Verteilung. Vorschlag Elert - Berlin.
1922 Anweisung zur Ausführung von Leistungszählungen bei den Postämtern.
1922 Gründung der Rundfunkgesellschaft “Deutsche Stunde für drahtlose Belehrung und Unterhaltung”. Lautsprecherdarbietungen sollen in Sälen und öffentlichen Lokalen stattfinden. Betriebskosten durch Abgaben der Lokalbesitzer oder durch Eintritts-gelder. Gesellschaft kann wegen der Inflation ihre Pläne nicht verwirklichen.
1922 Die Rundfunkansprache an die Telegraphisten gelegentlich der Eröffnung des »Internationaler Telegraphisten - Wettstreit« (erstmalig in Deutschland)durch den Staatssekretär Dr. Bredow am 18. August 1922 findet in der ganzen Welt starke Beachtung. Rußland, Spanien, Italien, Jugoslawien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei usw. beteiligen sich an diesen »Olympischen Spielen«.
1922 Dr. Stingl wird Reichspostminister (1922 - 1923, 1925 - 1927). Reichspostminister Giesberts (1919 - 1922) tritt zurück.
1922 Der drahtlose funktelephonische Wirtschaftsrundspruchdienst tritt an die Öffentlichkeit. Am 1. Oktober 1922 wird er versuchweise eingeführt. (10 kW, Welle 4025 m, 1922 = 1100 Teilnehmer, 1924 = 1800 Teilnehmer.)
13. Mai 1923 Regelmäßige "Rundfunk - Sonntagskonzerte" über den ersten deutschen Rundfunksender Königs Wusterhausen beginnen.
1923 Höhepunkt der Inflation!
1923 Einführung einer Wirtschaftsstatistik bei der Deutschen Reichspost.
1923 Erlass von Richtlinien für die Neureglung des Ausbildungs- und Unterrichtswesens.
1923 Die Geldentwertung stört die gesunde Entwicklung des Fernsprechwesens. Schlüsselzahlen für Fernsprechgebühren: 1. September = 750 000, 16. September = 5.000.000, 1. Oktober = 40.000.000, 12. Oktober = 100.000.000, 20. Oktober = 500.000.000, 1. November = 15 Milliarden, 5. November =75 Milliarden, 15. November = 300 Milliarden, 16. November = 600 Milliarden, 21. November = 1 Billion. Am 21. November 1923 wird der Währungsverfall durch Einführung der Rentenmark (später Reichsmark) überwunden (Ende der Reichsmark: Juni 1948).
1923 Erster Ferienkursus der Verwaltungsakademie Berlin. Aus dem Ferienkursus entwickeln sich die “Post- und Telegraphenwissenschaftlichen Halbwochen).
1923 Im Inflationsjahr 1923 werden über 100 neue Briefmarken in Deutschland heraus-gebracht.
11. Juli 1923 Am 11. Juli 1923 werden zwischen der Deutschen Reichspost und der Deutschen Reichsbahn Vereinbarungen getroffen über die Verteilung der Kosten für Veränderungen an den Telegraphen- und Fernsprechanlagen der Deutschen Reichspost aus Anlaß der Elektrifizierung der Reichsbahn (Ergänzung: 3. September 1926).
1923 Blitzgespräche werden zur hundertfachen Gebühr eingeführt (1924: dreißigfache, 1927: zehnfache Gebühr).
16. Mai 1923 Im Mai 1923 wird in der Netzgruppe Weilheim mit 5 Ortsnetzen der Selbstwählferndienst in Betrieb genommen. Die Gebührenerfassung erfolgt selbsttätig durch Zonenzähler. (erste vollautomatische Netzgruppen - Fernwählvermittlung der Welt).
24. Okt. 1923 Der regelmäßige Unterhaltungs - Rundfunk wird in Berlin aufgenommen (am 01. 12. 1923: 467 Teilnehmer und 1926 schon über 1 Million Teilnehmer).
29. Okt. 1923 Die Rundfunk - Eröffnungsansprache des Staatssekretärs Dr - Bredow wird am 15. 10. 1923 auf Welle 2700 m über den Sender Königs - Wusterhausen übertragen. Der Rundfunk in Deutschland wird am 29. Oktober 1923 in Berlin eröffnet (Verfügung vom 24. Oktober 1923 »Einführung eines Unterhaltungsrundfunks in Deutschland«)
09. Nov. 1923 Der deutsche Rundfunk übermittelt erstmals politische Nachrichten.
09. Nov. 1923 Der Verband der Deutschen Postingenieure wird in Berlin gegründet.
15. Nov. 1923 Am 15. November 1923 wird die Deutsche Reichspost anläßlich der bevorstehenden Einführung der Rentenmark aus dem allgemeinen Reichshaushalt losgelöst. (Gesetzlich festgelegt durch das Reichspostfinanzgesetz von 1924.)
1923 Am Tage des Hitlerputsches in München (9. November 1923) gibt der Rundfunk-sender die ersten Pressenachrichten.
1923 Einführung des Notrufs bei dem englischen Rundfunk (Krankheitsfälle, Vermissten-anzeigen, Unfälle, Zeugenaufrufe usw.).
1924 Die ersten Funkgespräche werden zwischen einem in der Luft befindlichen Flug-zeug und einem Rundfunksender geführt und für die Rundfunkteilnehmer ausge-strahlt. Schallplattenmusik und Gesang im Flugzeug werden vom Rundfunksender übernommen (Ballsendung).
1924 Bei dem Telegraphentechnischen Reichsamt wird eine Zentralstelle eingerichtet, die die Ergebnisse des Fernverkehrs zahlenmäßig zusammenfaßt und auswertet. Allgemeine Richtlinien für die Betriebsabwicklung und Einheitssätze für die Ausnutzung der Fernleitungen werden aufgestellt.
1924 Dr. Martin Hebel vom Telegraphentechnischen Reichsamt, Abt. München, entwickelt im Auftrag des Leiters dieser Abteilung, Dr. W. Schreiber, die Wechsel-stromfernwahl, die daraufhin in Bayern eingeführt wird, Sie ermöglicht es, über im Zuge der Leitungen befindliche Ringübertrager (z. B. wegen Bahnstrombeein-flussung) hinwegzuwählen. Durch ein auf Wechselstrom ansprechendes Relais werden lokale Gleichstromvorgänge ausgelöst, die die Wählerentstellung bewir-ken.
1924 Der Siemens - Viereckwähler wird gebaut.
1924 Herabsetzung der Rundfunkgebühr von jährlich 60 RM auf 24 RM herabgesetzt, gleichzeitig wird die Entrichtung der Gebühr in monatsbeträgen zugelassen (zahlbar in Monatsraten von 2 RM). Die Ansicht “Die Modetorheit “Rundfunk” wird bald vorübergehen!” erweist sich als falsch. 1. Januar. 1924 = 1500 Teilnehmer, 1. April 1924 = 10 000 Teilnehmer, 1. Juli 1924 = 99 000 Teilnehmer,  1. Januar 1925 = 549 000, 1. Januar 1926 = 1 022 000 Teilnehmer, 1. Oktober 1927 = 1 758 000 Teilnehmer.
1924 Blinde werden auf Antrag von der Rundfunkgebühr befreit.
1924 Die Ende 1923 eingeführte Deutsche Rentenmark trägt zur Wirtschaftsberuhigung bei (Deflation).
1924 Weltpostkongress in Stockholm.
1924 Der nur eine beratende Tätigkeit ausübende Verkehrsbeirat wird durch das Reichs-postfinanzgesetz vom 18. März 1924 aufgehoben. Selbständigkeit der Post in finanzwirtschaftlicher Hinsicht. Seit dem 1. April 1924 wird die Deutsche Reichspost vom Reichpostminister unter Mitwirkung des Verwaltungsrats verwaltet. Auf Grund des Reichspostfinanzgesetzes wir die Fernsprechordnung 1924 erlassen.
 18. März 1924 Erlaß des Reichspostfinanzgesetzes. Selbstständigkeit der Post in finanzwirtschaft-licher Hinsicht. Die Benennung “Deutsche Reichspost” wird eingeführt, bisher “Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung”.
30. März 1924 Inbetriebnahme der Rundfunksender Frankfurt am Main und München. Diese Sender strahlten Unterhaltungsprogramme aus.
20. Juli 1924 Königs Wusterhausen, erster deutscher Rundfunksender, sendet regelmäßig ein eigenes Rundfunkprogramm.
02. Aug. 1924 Erstmals wird ein Konzert der Berliner Philharmoniker über rundfunk übertragen.
1924 Der Rechnungshof geht dazu über, mehr und mehr Prüfungen am Sitz der zu prüfenden Behörden auszuführen (Rede - Gegenrede).
1924 Das erste Heft der “Verkehrs- und Betriebswissenschaft in Post und Telegraphie”, Zeitschrift für den Post- und Telegraphenbetrieb, für die Fortbildung der Beamten und für Verkehrsgeschichte erscheint.
1924 Die deutsche Einheitskurzschrift findet bei der Post Verwendung.
1924 Wechselstrom - Telegraphie in Deutschland. Frankfurt (Main) - Berlin (Sechsersatz). Juli 1928 = 12 fach WT, 1938 = 18 fach WT.
1924 Die Deutsche Reichs - Postreklame wird gegründet.
1924 Rundfunkspielereien. Auf Welle 2800 m wird ein Vortrag gehalten. Zur gleichen Zeit läuft in Berlin, Wien, Kopenhagen, Gotenburg und Oslo ein Film, der den Funkvortrag erläutert. - Rundfunk - Konzertveranstaltungen, bei denen jedes Instru-ment an einem anderen Ort steht. - Rundfunktagungen in den Sälen verschiedener Orte. Durch Einsatz von Fernmeldeeinrichtungen ist sogar eine wechselseitige Diskussion möglich.
1924 Im Jahre 1924 sind 67 bespulte oberirdische Leitungen mit 23 200 km Länge vorhanden, darunter die Leitungen Berlin - Aachen (689 km), Dresden - Köln (603 km), Berlin - Mannheim (596 km), Chemnitz - Köln (545 km), Berlin - Darmstadt (540 km).
1924 Der Apparatwecker wiegt nur noch 0,270 kg (41 g Kupferdraht), (1905 = 0,715 kg [245 g Kupferdraht], 1922 = 0,500 kg [73 g Kupferdraht]).
1924 Kurzwellenversuche Berlin - Buenos Aires.
1924 Drahtlose Zugtelephonie Berlin - Hamburg (öffentliche Versuche).
1924 Der drahtlose Sprechverkehr mit Schiffen in See (Gegensprechschaltung an Bord der Schiffe) wird aufgenommen.
1924 Erste Überquerung des Atlantischen Ozeans vom europäischen Festland aus durch ein Zeppelinluftschiff (Friedrichshafen - Lakehurst [USA]  8 000 km)die zuverlässig arbeitende Bordfunkanlage ermöglicht die Fahrtsicherheit.
1924 Die Versuche, den drahtlosen Weitverkehr auf Kurzwelle abzuwickeln (zunächst von Funkamateuren erprobt) verlaufen erfolgreich.
1924 Mehrere Presserundfunkdienste werden in Deutschland für die verschiedenen Parteien eingerichtet (Sopa - Dienst usw.). Zwei 10 - kW - Sender werden ständig für diesen Pressedienst eingesetzt.
1924 Olympische Spiele in Paris.
04. Dez. 1924 Erste Große Deutsche Funkausstellung in Berlin findet statt.
1925 Das letzte große Fernsprechhandamt wir in Berlin - Westend in Betrieb genom-men.
1925 Die »Union Internationale de Radiophonie« wird in Genf gegründet. Das erste Pro-gramm aus USA wird Ende Januar 1925 von Stuttgart durch Ballempfang übertra-gen. Weihnachten 1929 übernimmt auch ein amerikanischer Sender (Schenectady) das erste deutsche Programm vom Kurzwellensender Königswusterhausen - Zeesen.
31. Jan. 1925 Erste Rundfunkübertragung (Kurzwelle) aus den USA über "Fernempfangsanlage des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart": Der amerikanische Turnerbund grüßt Deutschland.
20. Juli 1925 Die Reichs - Rundfunk - Gesellschaft wird in Berlin gegründet. Sie ist die Dachorganisation der gesamten Rundfunkgesellschaft.
1925 Der für Hochseefischereifahrzeuge bestimmte »Hochseerundfunk« - Hamburg beginnt am 21. Mai 1925 seine Tätigkeit (Wetternachrichten, Marktberichte, private Anweisungen). Der 10 - kW - Sender in Norddeich bedient 136 Schiffe (1939 - 335 Schiffe).
1925 Die Zugtelephonie A. G. für die Fernsprechversorgung der D - Zug - Fahrgäste Berlin - Hamburg wird gegründet.
1925 Erst im Jahre 1925 werden Sprechbeziehungen mit Polen aufgenommen. Der Sprechverkehr Deutschland - England wird am 15 März 1925 über Holland eröffnet. Vor dem 1. Weltkrieg war eine ausreichende Verständigung zwischen Deutschland und England mit den damals Verfügbaren einer genügend großen Zahl von Leitungen kann auch im Jahre 1925 der Englandverkehr für deutsche Teilnehmer nur in den Nachtstunden zugelassen werden.
1925 Pariser Fernmeldekonferenz (65 Vereinsmitglieder (einschl. Deutschland), 28 Kabelgesellschaften, 14 nicht dem Fernmeldeverein angehörende Länder).
1925 Postwurfsendungen (Massendrucksachen ohne bestimmte Anschrift zur Verteilung an gewisse Empfängergattungen) werden versuchsweise eingeführt (1. 4. 1925).
1925 Wirtschaftserlass des Reichspostministers (Richtlinien für die Wirtschaftspolitik der Deutschen Reichspost) (25. 7. 1925).
1925 Die Deutsche Reichspost gibt Bildpostkarten heraus.
1925 Mit Aufhebung der letzten posteigenen Postfuhrhalterei endet die Zeit der Postil-lione. Der letzte Posttierarzt scheidet aus. Die Postställe bestanden zum Teil über 250 Jahre. Aus Anlass der Auflösung der Postställe finden festliche Umzüge der geschmückten Postwagen statt.
1925 Die von der deutschen Reichspost stark beschickte Verkehrsausstellung München regt dazu an, sich mit dem Gedanken des selbsttätigen Fernverkehrs allgemein zu beschäftigen. Auch Fernsehbilder (unbewegliche Figuren) werden auf der Verkehrsausstellung vorgeführt.
1925 Der Klopferbetrieb wird zum Teil auf Summer umgestellt. Der Einheitstelegraph “Springschreiber” macht auch bald den Summer entbehrlich. 1930 = 442 Summer, 1935 = 173, 1938 = 117.
1925 Gründung des Weltrundfunkvereins.
1925 Welttelegraphenkonferenz in Paris.
1925 Einrichtung des “Hochseerundfunks”. Wetternachrichten, Marktberichte, Sonder-nachrichten. 10 kW Norddeich. 136 beteiligte Schiffe.
1925 Bau eines Rundfunk - Roboters, einer durch Rundfunk betriebenen menschen-ähnlichen Gestalt, die sich bewegen, gleichförmige Arbeit verrichten und sprechen kann.
1925 Eigenschwingung des Quarzkristalls wird für die Wellenkontrolle benutzt.
1925 Außenminister Dr. Stresemann, Reichstagspräsident Löbe, Luftfahrtsachverstän-diger Dr. Eckener und Staatssekretär Dr. Bredow halten Weihnachtsansprachen über amerikanische Rundfunksender.
24. Dez. 1925 Über eine Million Rundfunkteilnehmer werden in Deutschland (01. 12. 1923. 467 Teilnehmer) gezählt.
04. Jan. 1926 Zulassung des Zugfunks zum öffentlichen Verkehr auf der verhältnismäßig kurzen Strecke Berlin - Hamburg. Die Unwirtschaftlichkeit veranlasst später die Aufgabe des Zugfunks.
1926 Nach Schaffung des Einheitsschrankes für den Fernverkehr (1924) beschließt man im Jahre 1926, die Selbstanschlußtechnik auch für den Fernverkehr nutzbar zu machen.
1926 Die »Echosperre« wird eingeführt. durch Unvollkommenheiten der Ausgleichsschal-tungen an den Enden der Vierdrahtleitungen ergeben sich Rückflußströme und damit »Echoerscheinungen«, die bei längeren Leitungen (lange Laufzeiten der Echoströme) die Fernsprechteilnehmer stören. Die Echosperre unterdrückt diese Echoerscheinungen.
15. März 1926 Fernsprechverkehr Berlin - London (15. 3. 1926).
13. Mai 1926 Zwischen Berlin und Rio de Janeiro wir die Funkverbindung aufgenommen. (aus anderen Aufzeichnungen: 01. Sept. 1926)
18. Mai 1926 Am 18. Mai 1926 erscheint im Amtsblatt des Reichspostministeriums der in der Öffentlichkeit stark erörterte »Höflichkeitserlass« (Verkehr mit dem Publikum. Ver-fügung Nr. 233 / 1926). Den ersten Höflichkeitserlass gab Stephan am 2. Dezember 1875 heraus.
1926 In Berlin werden 1926 im Zusammenhang mit der Einführung des selbsttätigen Fernsprechbetriebes die bisher zum Teil selbsttätigen Fernsprechämter und Fernsprechbetriebsstellen zu acht Bezirksfernsprechämtern zusammengefaßt.
05. Juni 1926 Auf der Leitung zwischen Berlin und Chemnitz beginnen die Springschreiber-versuche. Der Springschreiber ist in etwa ein Vorläufer des Telexgerätes und war vereinzelt noch im 2. weltkrieg bei Telegrafenämtern zu finden.
1926 Die Buchführung über Fernmeldebauzeug, Fernmeldebaugerät, Altstoffe und eine Reihe anderer Gruppen nachzuweisender Gegenstände wird karteimäßig eingerichtet. Das »Aktenheften« war schon vorher aufgegeben worden.
01. Nov. 1926 Am 1. November 1926 wird die 24 - Stunden - Zählung im Fernmeldedienst eingeführt. Mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans 1927 im inneren und äußeren Dienstverkehr bei der Post und Bahn allgemein: 24 - Stunden - Zählung eingeführt.
1926 Gründung der Versorgungsanstalt der Deutschen Reichspost.
1926 Der “Sachweiser zur Allgemeinen Dienstanweisung der Deutschen Reichspost und zu den einschlägigen Amtsblattverfügungen des Reichspostministeriums” er-scheint. Etwa 20 000 Stichwörter.
1926 Die Post übernimmt die Prüfung und Berichtigung von Anschriften.
1926 Technische Lehrgänge für Facharbeiter und Werkmeister durch Rundfunk. Deutsche Welle 1250 m. Für Drucksachen und zeichnerische Unterlagen ist ein Monatsbeitrag von 0,50 RM zu entrichten. Dauer 18 Monate.
1926 Rundfunktanzstunden. Die Rundfunkteilnehmer tragen zum Teil während des Tanzes Kopfhörer. Der Detektorapparat ist noch verhältnismäßig stark verbreitet.
1926 Im Jahre 1926 wird der Zugfunk zum öffentlichen Verkehr zugelassen (Raumwellentelephonie). Auf der Strecke Berlin - Hamburg werden 10 Züge mit Zugfunk ausgerüstet. Da die Fahrzeit nur etwa 3 Stunden beträgt, entfallen auf 1 Zug und 1 Betriebsstunde durchschnittlich nur 2 Nachrichten. Ergebnis 1926 : = 12 356 Gespräche vom Zuge, 1 255 Gespräche zum Zuge.
15. Nov. 1926 Das Schmuckblatt - Telegramm wird in Deutschland eingeführt.
01. April 1927 Einrichtung von "Poststellen": Neue Gattung von Nebenpostanstalten in Verbindung mit der Neuordnung der Landesversorgung. Das bedeutet, daß die stationären Poststellen Annahmebefugnisse für nachzuweisende Sendungen und für Geldsendungen bekommen. Bis dahin erfolgte die Annahme durch die Landzusteller.
1927 Nach Auslegung des 3. englisch - holländischen Seekabels wird der ununterbroch-ene Fernverkehr zwischen Deutschland und England auf 12 Leitungen (auch am Tage) zugelassen. Die Leitungen enden in England sämtlich in London, in Deutschland enden 4 Leitungen in Berlin, 4 Leitungen in Hamburg, je 1 Leitung in Bremen, Düsseldorf, Frankfurt (Main) und Köln.
1927 Erstes Versuchsgespräch Frankfurt (Main) - New York. Am 3. Februar teilt eine Beamtin des Fernsprechamts London ihrer Kollegin in Frankfurt (Main) mit, daß sie soeben eine Verbindung mit New York habe und ob Frankfurt (Main) einmal mit dem diensttuenden Beamten in New York sprechen wolle. Das Angebot wird dankend angenommen. Ausgezeichnete Sprechverständigung wird festgestellt.
1927 Von der Mehrfachausnutzung der Fernsprechleitungen wird in steigendem Maße Gebrauch gemacht. 1927  werden von den oberirdischen Fernleitungen 44 600 km zur Mitbenutzung für Telegraphenzwecke und 186 700 km zur Bildung von 3 986 Doppelsprechschaltungen eingerichtet. Etwa 30 v. H. des gesamten oberirdischen Fernleitungsnetzes werden in dieser, die Wirtschaftlichkeit wesentlich verbessernden Weise ausgenutzt.
1927 Das Telegraphentechnische Reichsamt (Apparatamt, Versuchsamt, Funkbetriebs-amt usw.)beschäftigt 1 327 Kräfte (764 männliche Beamte, 98 weibliche Beamte, 67 männliche Angestellte, 7 weibliche Angestellte, 284 männliche Arbeiter, 107 weibliche Arbeiter).
1927 Das Wählsystem 27 (1927) ersetzt das Wählsystem 22 (1922). 28 v. H. der deutschen Teilnehmer sind an Selbstanschlußämter angeschlossen.
1927 Fernsprecher aus Preßstoff werden eingeführt.
1927 Der im Jahre 1924 gebaute Siemens - Viereckwähler wird in einer verkleinerten Ausführung herausgebracht.
1927 Der »Internationale beratende Ausschuss für den Fernsprechweitverkehr« tagt in Como.
1927 Eine unmittelbare Leitung über das deutsche Fernkabelnetz wird für den Fernsprechverkehr zwischen Großbritannien und Schweden geschaltet.
1927 Vor der Versammlung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker führt Staats-sekretär Dr. Feyerabend, Berlin, aus Anlaß des »50 jährigen Jubiläums des Fern-sprechers in Deutschland« Nachbildungen des Fernsprechers von Philipp Reis der Öffentlichkeit vor. Zur gleichen Zeit erscheint die Denkschrift »50 Jahre Fern-sprecher in Deutschland 1877 - 1927«.
1927 Nach dem Vorbild im zwischenstaatlichen Fernsprechverkehr wird die Gebühr für Einzelgespräche für die Zeit von 19 bis 8 Uhr allgemein um ein Drittel ermäßigt.
01. Mai 1927 Alle Fernsprechgebühren werden monatlich in Rechnung gestellt. Die laufenden Gebühren im voraus, die einmaligen Gebühren nachträglich für den abgelaufenen Monat. Auf Grund der neuen Fernsprechordnung vom 1. Mai 1927 werden die Vorschriften über den Fernsprechrechnungsdienst (Gebührenüberwachungsstelle) neu gefaßt.
25. Nov. 1927 Der Weltfunkvertrag wird am 25. November 1927  in Washington(USA) unterzeich-net. 76 Regierungen, 65 Gesellschaften. Über 2000 Änderungsvorschläge. Das Gesetz über den Weltfunkvertrag wird in Deutschland am 2. Mai 1929 veröffentlicht.
1927 Der Einheitsverstärker tritt an die Stelle der verschiedenartigen Fernsprechverstär-ker.
1927 Weltpostkonferenz in Den Haag. Luftpostfragen werden besprochen.
1927 Der ehemalige Postflieger Lindbergh, 25 Jahre alt, fliegt in 26 Stunden in West - Ostrichtung über den Ozean und wird bei der Landung begeistert empfangen.
1927 Nach 4 jährigen Versuchen wird im Jahre 1927 der Funksprechdienst London - New York eröffnet. In der Ost - Westrichtung wird die Kurzwelle benutzt. zur gleichen Zeit wird auf der 15 - m - Welle der Funksprechdienst Deutschland  - Buenos Aires (Argentinien) aufgenommen (11 890 km, 20kW)..
01. Dez. 1927 Der erste planmäßige Bildtelegraphendienst “Siemens - Karolus - Telefunken” wird am 1. 12. 1927 zwischen Belin und Wien eröffnet.
1927 Erster Flug San Franzisko - Hawai.
1927 Reichspostminister Dr. Stingl (1922 - 1923, 1925 - 1927) tritt als Reichspostminister zurück. Dr. Schätzel wird Reichspostminister (bis 1932).
1927 Neues Reichsbesoldungsgesetz (16.12. 1927).
1927 Erster “abendfüllender Tonfilm” in USA. Die Postwerbefilme werden noch nicht als Tonfilm gedreht.
14. Jan. 1928 Bekanntmachung des Gesetzes über Fernmeldeanlagen (14. Januar 1928). Durch dieses Gesetz werden Telegraphen-Fernsprech- und Funkanlagen unter dem Begriff “Fernmeldeanlagen” zusammengefasst.
1928 Es wird angestrebt, für die öffentlichen Sprechstellen auf Straßen und Plätzen möglichst einheitliche Fernsprechhäuschen aufzustellen (Drahtglas). Ein einheit-liches Bezeichnungsschild wird eingeführt (Handapparat in stilisierter Form mit der Umschrift »Öffentlicher Fernsprecher«).
1928 Die Wechselstromfernwahl wird innerhalb des bayerischen Verwaltungsgebietes weiter ausgedehnt.
1928 Magnetbänder, bei denen feinstverteiltes Eisenpulver die Töne als Magnetisie-rungen von wechselnder Stärke festhält, werden erprobt. Die Tonaufzeichnungs-technik Edisons (Schallwalze als Tonträger 1877) wird nach neuen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Die Magnetbänder und das Magnetophon kommen dem Ideal der Tonspeicherung nahe und dienen der Ansage von Nachrichten, Archivzwecken, dem Fernsprechkundendienst usw.
1928 In Bayern werden Rundfunkprogramme über das Fernsprechnetz niederfrequent verbreitet. Die im Jahre 1926 unternommenen Versuche, Rundfunkdarbietungen auf hochfrequentem Wege über das Überlandnetz eines Elektrizitätswerkes (Rositz bei Altenburg [Thüringen]) zu verbreiten, befriedigen wenig. Die Deutsche Reichspost macht in Gegenwart ausländischer Fernmeldetechniker Weitverkehrs-versuche. Auf Grund dieser Versuche werden leichtere Bespulungen eingeführt.
1928 Der Fernsprechtischapparat für Ortsnetze mit Wählbetrieb wiegt nur noch 2,1 kg (1907 = 5,8 kg, 1912 = 4 kg, 1915 = 3,5 kg, 1924 = 2,5 kg). Der Wandapparat für Netze mit Wählbetrieb wiegt 2,2 kg (1909 = 3,9 kg, 1919 = 2,9 kg).
1928 Die Buchungsmaschinen werden auch im Fernsprechrechnungsdienst stärker verwendet.
1928 Die Bezirksfernsprechnetze werden auf Schnellverkehr umgestellt.
10. Febr. 1928 Das Funkfernsprechen Deutschland - New York (6 400 km) wird eröffnet. Der Verkehr läuft von Deutschland über Drahtleitungen nach London. (Der unmittelbare Funksprechverkehr Deutschland - New York wird erst 1939 nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und England eröffnet.) Im Durchschnitt werden täglich etwa 45 Gespräche von je 6 Minuten Dauer im Fernsprechverkehr Europa - Nordamerika abgewickelt. Von den Gesprächen aus Amerika kommen 95 v. H. aus den Vereinigten Staaten, 4 v. H. aus Kanada und 1 v. H. aus Kuba und Mexiko. In umgekehrter Richtung werden geführt 53 v. H. aus England, 34 v. H. aus Frankreich, 7,5 v. H. aus Deutschland und 5,5 v. H. aus den übrigen Ländern. Der Sprechverkehr gibt einen Maßstab für die wirtschaftlichen Beziehungen der Länder ab.
13. Mai 1928 Der erste inländische Bildtelegrafendienst wird zwischen Berlin und Köln aufgenommen. Die bildtelegrafie funktionierte nur auf elektrischem Wege: das Bild wurde auf Hell- und Dunkelpunkte abgetastet, in elektrische Impulse umgesetzt und auf der Empfängerseite wieder zu einem Bild belichtet (Funktionsweise ähnlich wie das Faxgerät heute).
06. Juli 1928 Das Einheitsformblatt für Ankunfts- und Durchgangstelegramme wird eingeführt.
1928 Der Selbstwählfernverkehr wird vom Bereich einer Netzgruppe (25 km) auf etwa 100 km mit Umstellung auf das sogenannte offene Kennziffersystem erweitert.
1928 Die Tonfrequenzfernwahl, die sogenannte »Beamtinnenfernwahl«, bewährt sich über große Entfernungen. Berlin - Mannheim werden überbrückt.
1928 Der Rundfunk hat in Deutschland in den 5 Jahren seines Bestehens nahezu die gleiche Verbreitung gefunden wie der Fernsprecher im Laufe von 50 Jahren.
1928 Neubearbeitung der “Geschichte der Preußischen Post”. Nach amtlichen Quellen bis 1858 bearbeitet von H. Stephan, fortgeführt bis 1868 von K. Sautter, Staats-sekretär im Reichspostministerium, erscheint.
1928 Beginn der Einrichtung von Landkraftposten von Leitpostämtern aus.
1928 Weltpostkonferenz in Paris.
10. Sept. 1928 Die Welttelegraphenkonferenz findet in Brüssel statt. Im Rahmen des Welttelegra-phenvereins, der Richtlinien für die Tarife zwischen zwei Staaten, für Gebühren-anteile, für das Telegraphengeheimnis etc. geregelt hatte, fanden verschiedene Konferenzen statt, die die Aufgaben hatten, die Vertragsbestimmungungen zu überprüfen und der fortschreitenden Technik anzupassen.
1928 Die Adressiermaschine hilft oft verlangte Anschriften als Kurzadressen rasch auf die ankommenden Telegramme zu setzen.
1928 Die Deutsche Reichspost ist auf der “Pressa Köln” (Internationale Presseaus-stellung) durch Modelle und Ausstellungsgegenstände gut vertreten. Der Spring-schreiber wird auf der Ausstellung erstmalig in Deutschland für den allgemeinen öffentlichen Verkehr eingesetzt. Gleiches gilt für die erste Sonderbildstelle, die eine Übertragung von Bildern 18 mal 27 cm ermöglicht.
1928 Das Funkfernsprechen Deutschland - New York (6 440 km) wird über London eröffnet.
1928 Erste Ostwest - Ozeanüberquerung durch Flugzeug (Köhl, Fitzmaurice, Hünefeld) 6 750 km, 35,5 Stunden.
1928 Postbeförderung nach Nordamerika durch das Luftschiff “Graf Zeppelin”.
1928 Olympische Spiele in Amsterdam.
01. Okt. 1928 Der Bildrundfunkdienst wird probeweise aufgenommen. Der Rundfunksender "Funkstudio AG" war auf einer bestimmten Frequenz zu erreichen. Zu einer fest-gelegten Zeit konnte der Hörer ein Standbild (Städtebilder, Verlobungsanzeigen, etc.) erhalten, wenn er über einen "Fultographen" (Gerät mit einer Trommel, auf die Papier gespannt war. Das "gefunkte" Bild wurde Zeile für Zeile auf diesem Papier "aufgebaut") verfügte. Während dieser Zeit war das Radio auf dieser Frequenz "stumm".
1928 Der Briand - Kellogg - Pakt ächtet den Krieg und verzichtet auf den Krieg als Mittel der Politik. 54 Staaten unterzeichnen.
1928 Der Rheingoldzug, der eine Sonderstellung unter den D - Zügen einnimmt und zwischen Hoek van Holland und Basel verkehrt, wird in Betrieb genommen.
01. Nov. 1928 Das Luftschiff "Graf Zeppelin" trifft in Deutschland mit zahlreichen Postsendungen aus Amerika ein.
10. Nov. 1928 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Argentinien wird aufgenommen.
20. Nov. 1928 Bildfunkverfahren werden am Sender Königs Wusterhausen in Probebetrieb ge-nommen. Das Bildfunkverfahren bedeutet die Übertragung eines Bildes auf dem Funkweg, dadurch wird zum Beispiel möglich, dass aktuelle Bilder aus dem Aus-land schon am nächsten Tag hier in der Zeitung erscheinen.
10. Dez. 1928 Erster direkter Überseefunksprechverkehr zwischen Berlin und Buenos Aires findet statt.
22. Jan. 1929 Die unmittelbare Kabelverbindung Berlin - New York wird in Betrieb genommen. Sie stellt eine Alternative zum störungsanfälligeren Funkverkehr dar.
08. März 1929 Über den Rundfunksender Berlin - Witzleben führt die Deutsche Reichspost erste Fernsehversuchsübertragungen durch.
15. März 1929 Der Bildtelegrafendienst zwischen Berlin und Frankfurt am Main wird auf-genommen.
05. April 1929 Der Weltpostkongress findet in London statt. Luftpostbestimmungen.
21. Mai 1929 Die erste Nachtluftpostlinie der Deutschen Reichspost steht zur Verfügung: Berlin - Hannover - Köln - London (als Kernstück eines europäischen Nachtluftpostnetzes).
26. Aug. 1929 Deutscher Wetrundfunk - Kurzwellensender Königs Wusterhausen wird eröffnet (erster Rundfunksender Deutschlands).
1929 Bei der Ferntagung des Verband Deutscher Elektrotechniker in Aachen unter Beteiligung der Elektrotechnischen Verbände in Den Haag, in Wien und in Budapest sind erstmalig 4 Länder bei einer gemeinsamen Tagung über die Landesgrenzen durch die Fernmeldetechnik verbunden. Zu derselben Stunde, in der der Verband der Deutschen Elektrotechniker in Aachen zusammentritt, versammeln sich das Koninklijk Institut van Ingenieurs in Den Haag, der Elektro-technische Verein in Österreich in Wien und der Magyar Elektrotechniken Egyesület (Ungarn) in Budapest. Die Redner sprechen in Aachen, in Den Haag, in Wien und in Budapest. Auch Beifall und Zwischenrufe werden einwandfrei über-tragen. Berlin (Deutschlandsender) - Aachen (Sender Langenberg) 850 km. Berlin - Wien 840 km. Berlin - Budapest 900 km. Berlin - Den Haag 900 km.
1929 Die ersten Trägerfrequenz - Systeme für Kabelleitungen werden bei dem neuen Seekabel Schweden - Deutschland eingesetzt (Zweiband - Betrieb).
1929 Das »Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens« (Staatssekretär Dr. Feyerabend, Staatssekretär Dr. Bredow, Professor Dr. Breisig, Dr. Kruckow, Dr. Heidecker u. a.) erscheint (1733 Seiten, 2769 Bilder).
1929 Die fernsprechtechnischen Einrichtungen werden vereinheitlicht. Die Ersatzteile für die Wählämter werden genormt. Unter Verwendung kleinerer Hebdrehwähler und von Flachrelais wird das Wählsystem 29 (1929) für Selbstanschlußämter geschaffen (Ersatz für das Wählsystem 22 [1922] und das Wählsystem 27 [1927] ).
1929 Das Funksprechen Deutschland - Niederl. - Indien (10 950 km) wird eröffnet. Die Gespräche von und nach Niederländisch - Indien laufen auf dem Drahtwege zwischen Deutschland und Amsterdam und werden von dort über die Funkstelle Kootwijk ausgestrahlt.
1929 Die planmäßige sprechtechnische Ausbildung des im Fernsprechvermittlungsdienst beschäftigten Personals wird durchgeführt. Wo ortsansässige Berufssprechlehrer fehlen, übernehmen Lehrbeamtinnen benachbarter Ämter die Ausbildung.
1929 Im amtlichen Fernsprechbuch werden den Teilnehmern besondere Hinweise auf ihre Anschlüsse in reichlicherem Maße als bisher gestattet.
1929 Die Unterlagerungstelegraphie ermöglicht im Jahre 1929 die Umstellung des bisher mit Fernsprecher betriebenen Flugsicherungsnetzes auf Fernschreiberbetrieb unter gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten.
1929 In Bayern werden die Arbeiten zur Durchführung des vollselbsttätigen Fernverkehrs mit Zeitzonenzählern fortgesetzt. In mehreren Städten wird die Wechselstromfernwahl eingeführt.
1929 Ein neuer Münzfernsprecher für Wählbetrieb mit mehreren Münzöffnungen (für 5, 10, 50 Rpf und 1 - RM - Stücke) wird außer für den Ortsverkehr versuchsweise auch für den Schnellverkehr, für Einzelgespräche im Fernverkehr und für die Aufgabe von Telegrammen durch Fernsprecher zugelassen.
1929 Über die Hälfte der Hauptanschlüsse - 50,3 v. H. - stehen mit selbsttätig betriebenen Fernsprechvermittlungsstellen in Verbindung (1928 = 40,2 v. H.).
1929 Die auf der Funkausstellung gezeigte erste Gegensehsprecheinrichtung der Deutschen Reichspost wird später im deutschen Museum aufgestellt.
1929 Die Bildtelegraphie verbreitet sich. Bildberichterstatter können, zunächst versuchsweise mit eigenen tragbaren Bildtelegraphengeräten, Bilder an private Bildstellen absenden. Die Einheitsbildgröße 18 X 27 cm wird später auf 13 X 18 cm umgestellt. Die Fultograph - Bildfunksendungen im Rundfunk (begonnen am 20. 11. 1928) werden am 20. 12. 1929 eingestellt.
1929 Einsatz der Unterlagerungs - Telegraphie.
1929 Die sprechtechnische Ausbildung des im Fernsprechvermittlungsdienst beschäftigten Personals wird planmäßig durchgeführt.
1929 Das deutsche Luftpostnetz hat mit 20 fremden Staaten Verbindung. Einrichtung von Reichspostflügen, die nur der Postbeförderung dienen (1932 Köln - Brüssel - Paris).
1929 Katapultflug vom Dampfer “Bremen” zur schnelleren Postbeförderung. Rundfunk-übertragung der “Jungfernfahrt” des Dampfers “Bremen” 55 000 t, 286 m lang, 31 m breit). “Blaues Band”.
1929 Grundsteinlegung für das Erste, nur für Rundfunkzwecke errichtete Funkhaus (Berlin). Hammerschläge Dr. Bredows: “Dem Gedächtnis von Heinrich Hertz, Adolf Slaby, Ferdinand Braun!”
1929 Die “Germania” auf den alten deutschen Postwertzeichen, die Schauspielerin Anna von Strantz - Führing stirbt. Ihr Bildnis war von allen Frauen der Welt am meisten verbreitet. Bis kurz vor ihrem Tode sprach Frau von Strantz - Führing Märchen im Rundfunk.
1929 Gegenseh - Fernsprecheinrichtungen finden auf der großen Funkausstellung in Berlin starke Beachtung.
1929 Umkehrfarbfilm auf dem Markt. Von 183 deutschen Filmen des Jahres 1929 sind 8 Tonfilme.
1929 Durch die am 01. August 1930 in Kraft getretene Verordnung zur Änderung der Fernsprechordnung vom 10. Juli 1930 wird die Ferngesprächsgebühr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Reich ermäßigt.
1929 Der Fernsprechverkehr zwischen Königsberg (Preußen) und Moskau wird am 10. August 1930 aufgenommen, nachdem der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Moskau bereits am 5. April 1930 zugelassen worden war.
1929 Zur wirtschaftlichen Ausnutzung der nach den östlichen Nachbarländern noch vorhandenen Freileitungen wird in größerem Umfange von dem Verfahren des Trägerfrequenzfernsprechens Gebrauch gemacht. Neben dem gewöhnlichen (niederfreqeunten) Gespräch können gleichzeitig bis zu 3 weitere Gespräche unter Benutzung von Trägerfrequenzströmen abgewickelt werden.
27. Dez. 1929 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Indonesien wird aufgenommen.
1930 Die Funksprechverbindung Deutschland - Rio de Janeiro (10 000 km) wird eröffnet. Zu derselben Zeit tritt London mit Sydney (17 000 km) und Paris mit Indochina (10 000 km) in Funksprechverbindung.
20. März 1930 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Brasilien wird aufgenommen.
19. Mai 1930 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Australien wird aufgenommen.
01. Juni 1930 Der Postkreditbrief erhält die Bezeichnung “Postreisescheck”. Höchstbetrag 2 500 RM. Gültigkeit 3 Monate.
16. Juni 1930 Der Bildfunkdienst zwischen Deutschland und Argentinien wird eingerichtet. Mit dem Bildfunkdienst können Standbilder und Handschriften in schwarz / weiß übertragen werden.
26. Okt. 1930 Die Funkverbindung zwischen Berlin und Teheran wird aufgenommen.
1930 Die Deutsche Reichspost beschäftigt rund 332 000 Arbeitskräfte. Besoldung, Entloh-nung, einschließlich Ruhegehälter, Wartegelder usw. über 1 Milliarde Reichsmark jährlich.
1930 Anlässlich der Weltkraftkonferenz Berlin 1930 wird eine Lautsprecherverbindung zwischen dem Festsaal in Berlin und dem Festsaal in San Franzisko hergestellt (Drahtweg Berlin - London 1000 km, Funkweg London - New York 5 600 km, Drahtweg New York - San Franzisko 5 400 km).
16. Nov. 1930 Am 16. November 1930 wird mit guter Verständigung eine Gesprächsverbindung zwischen Bangkok - Washington über 15 550 km hergestellt, die sich aus den Funkstrecken Bangkok - Berlin (rund 8 600 km) und London - New York (rund 5 600 km) sowie den Fernkabelstrecken Berlin- London (rund 1 000 km) und New York - Washington (rund 350 km) London - New York (rund 5 600 km) zusammensetzt. Funksprechverbindung Buenos Aires - Berlin - Java (23 000 km).
1930 Anläßlich eines Festes der Weltkraftkonferenz Berlin 1930 wird eine Lautsprecherverbindung zwischen dem Festsaal in Berlin und einer Versammlung von amerikanischen Starkstromfachleuten in San Franzisko hergestellt (Drahtweg Berlin - London [Rund 1 000 km], Funkweg London - New York [rund 5 600 km], Drahtweg New York - San Franzisko [5 400 km] = 12 000 km). Die Versuche zur Verbindung von mehr als 2 Teilnehmern zum Gegensprechverkehr (Sammel-ferngespräche, Beratungsferngespräche, Ferntagungen usw.) waren bereits im Jahre 1929 erfolgeich abgeschlossen worden. Zur gleichen Zeit wurde von der Deutschen Reichspost ein Teilnehmerlautsprecher für Beratungsferngespräche entwickelt.
1930 Für Wähler mit Einzelantrieb wird der Siemens - Motordrehwähler entwickelt. Ein eigener kleiner Motor für jeden Wähler ermöglicht nicht nur hohe Schrittgeschwin-digkeiten (bis etwa 200 Schritte je Sekunde), sondern auch ein erschütterungs-freies Arbeiten der Wähler.
1930 Funkgespräche zwischen fahrenden Eisenbahnzügen und Schiffen auf hoher See werden in größerem Umfang durchgeführt. Über Berlin kommt u. a. eine Funksprechverbindung von etwa 23 000 km zwischen Argentinien und Java zustande (11 900 km, 11 000 km).
1930 Planung der Einrichtung eines Rundfunkmuseums bei der Reichsrundfunkgesell-schaft Berlin. Bei dem Reichspostmuseum Berlin besteht seit 1888 eine Funkabtei-lung.
1930 “Iposta Berlin”. Internationale Briefmarkenausstellung. Für die Iposta erscheint ein sogenannter “Markenblock”.
1930 Wie schwierig es ist, Schallplattensendungen von Originaldarbietungen zu unterscheiden, zeigt das Ergebnis eines Preisratens der Rundfunk A. G. Stuttgart. Unter den 16 274 eingesandten Lösungen sind nur 52 richtig.
1930 Thomas Alva Edison, der um das Fernsprechwesen hochverdiente »Zauberer vom Menlopark«, stirbt im Alter von 84 Jahren. Edison besaß 2000 Patente; er gab die Anregung zur Erfindung der Verstärkerröhre. Seine Lautsprecherversuche, seine Arbeiten zur Schaffung der Glühlampe und das des Films sind unvergessen.
1930 Die Versuchsfunkverbindung Deutschland - Bangkok (8 700 km) wird in eine Dauerverbindung umgewandelt. Die Funksprechverbindung Deutschland - Maracay (Venezuela) (8 400 km) wird eröffnet. Zwischen Rio de Janeiro und Bangkok (18 700 km) und Rio de Janeiro und Batavia (21 000 km) kommen über Berlin einwandfreie Funkgespräche zustande.
16. Nov. 1930 Der Bildtelegraphendienst zwischen Deutschland und den USA wird aufgenom-men.
21. Nov. 1930 Der erste deutsche Großrundfunksender wird in Mühlacker (Württ.) in betrieb genommen.
15. Dez. 1930 Am 15. Dezember 1930 werden die Starkstromvorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker als gültige Regeln der Wissenschaft und Technik für das Post- und Fernmeldewesen der Deutschen Reichspost anerkannt.
15. Dez. 1930 Der Großrundfunksender Heilsberg (Ostpr.) wird in Betrieb genommen.
15. April 1931 Zugtelegramme werden erstmals durch Bahnreisende über den Zugschaffner aufgegeben (bis Ende September 1979).
15. Mai 1931 Am 15. Mai 1931 werden zur Förderung des Sprechverkehrs der Eisenbahnreisenden versuchsweise 3 neue Gesprächsarten, nämlich: Reisegespräche, Auftragsgespräche und Zettelgespräche, eingeführt.
15. Juni 1931 Das Reichspostzentralamt Berlin sendet zum erstemal Tonfilmprogramme auf Kurzwellen (Fernsehversuche).
01. Juli 1931 Die Funkverbindung zwischen Berlin und Vatikanstadt und zwischen Berlin und Caracas wird aufgenommen.
07. Aug. 1931 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Italien wird aufgenommen. Die Bildtelegrafie funktionierte nur elektrische und übermittelte nur Bilder. Diese wurden auf Hell- und Dunkelpunkte abgetastet, in elektrische Impulse umgewandelt und auf der Empfängerseite wieder als Bild belichtet.
23. Aug. 1931 Die Funkverbindung zwischen Berlin und Beirut wird aufgenommen.
01. Okt. 1931 Am 1. Oktober 1931 wird in den Ortsnetzen Berlin, Hamburg, Köln und Wiesbaden versuchweise der Fernsprechauftragsdienst (Kundendienst) aufgenommen.
1931 Zur Aufklärung der Teilnehmer über die zweckmäßigste Gestaltung ihrer Fernsprecheinrichtungen werden 2 Hefte mit Abbildungen der gebräuchlichsten Apparatarten für Hauptanschlüsse und Fernsprechnebenstellenanlagen herausge-geben. Die Hefte werden kostenlos verteilt.
1931 Die Anfänge des Fernsehrundfunks wie auch des Fernsehsprechdienstes beginnen mit der Indienstnahme des ersten Ultrakurzwellen - (UKW) Fernsehsenders Deutschlands in Berlin.
1931 Ein kleines Wählamt, System 31, (1931) wird eingeführt. Die Ausführung des Systems 31 a dient für den Ausbau bis 200 Anrufeinheiten.
1931 Der Rundfunk verkündet Notverordnungen.
1931 Eröffnung des Funktelegrammdienstes für Fluggäste.
1931 Der Rundfunkröhrenempfänger setzt sich durch. Gute und preiswerte Netzem-pfänger stehen zur Verfügung. Die Zahl der Detektorbesitzer geht von15 v. H. (1931) auf 7 v. H. (1933) zurück.
11. Jan. 1932 Der Fernsprechverkehr Deutschland - Bulgarien wird aufgenommen.
22. Jan. 1932 Der Fernsprechverkehr zwischen Deutschland und Griechenland wird aufgenommen.
04. Febr. 1932 Die Fernsprechleitung zwischen Berlin und Bukarest wird in Betrieb genommen.
21. April 1932 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Türkei wird aufgenommen.
25. April 1932 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Südafrika wird aufgenommen.
22. Juli 1932 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Ägypten wird aufgenommen.
1932 Die Versuchsabteilung der englischen Postverwaltung stellt Versuche mit den alten Geräten von Reis an. Das gesprochene Wort wird »sogar ziemlich gut übertragen«. »Die Behauptung Edisons und Bells, daß das Reis - Telephon die Sprache überhaupt nicht wiedergibt, trifft nicht zu.«
1932 Die Funksprechverbindungen zwischen Deutschland und Kairo (2 980 km) und Deutschland - Helsingfors (1 130 km) werden eröffnet.
1932 Erfolgreiche Versuche zur Erprobung einer Einrichtung zur Geheimhaltung von Funkgesprächen werden durchgeführt.
1932 Die Deutsche Reichspost beginnt mit Drahtfunkversuchen, um den Rundfunk auch den Teilnehmern in guter Form zugänglich zu machen, die in sogenannten »elektrisch verseuchten« Gebieten wohnen. Die Drahtfunksendestelle ist mit der Hörstelle durch eine ununterbrochene Drahtleitung verbunden.
1932 Der Rundfunk - Entstörungsdienst geht wieder, wie bis zum Jahre 1930, auf die Dienststellen der Deutschen Reichspost über und wird zum teil von den Fernsprech - Entstörern wahrgenommen.
13. Sept. 1932 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Venezuela wird aufgenommen.
21. Sept. 1932 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Neuseeland wird aufgenommen.
1932 Die dem Verkehr auf weite Entfernungen dienenden Fernleitungen werden zur Verbesserung der Sprechverständigung als Vierdrahtleitungen hergestellt (Vier-drahtverstärker waren bereits 1925 eingesetzt worden). Im Jahre 1932 waren 218 Vierdrahtleitungen zwischen Deutschland und dem Ausland (1931 = 205) in Betrieb. Im gleichen Jahr wird das Vierdraht - Zweibandfernsprechen amtlich in Deutschland eingeführt.
1932 Die dem deutschen Übersee - Telegraphen - und Fernsprechdienst dienenden Funkanlagen der Transradio A. G. gehen auf die Deutsche Reichspost über.
15. Okt. 1932 Am 15. Oktober wird der Funksprechdienst zwischen Reisenden der D - und FD - Züge der Strecke Berlin - Hamburg einerseits und den deutschen und dänischen Fährschiffen der Linie Warnemünde - Gedser andererseits aufgenommen. Seefunkgespräch zwischen deutschen Schiffen und fahrenden Zügen der Strecke Berlin - Hamburg werden zur gleichen Zeit allgemein zugelassen.
20. Okt. 1932 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Vatikanstadt wir aufgenommen.
1932 Regierungskonferenz des Internationalen Fernmeldevereins in Madrid 80 Regierungen, 85 Gesellschaften vertreten. 3 500 Abänderungsvorschläge.
1932 Funksprechdienst mit 10 großen Überseefahrgastschiffen in See.
1932 Bildfunk Deutschland - New York 6 400 km.
1932 Die verbesserte Braunsche Fernsehröhre wird auf der Funkausstellung Berlin gezeigt.
1932 Entwicklung von verbesserten Funkblindlandeanlagen für Flugzeuge, Zielflugfunk-geräten, Funkfeuern usw., Verbesserung des Funkpeildienstes.
1932 Stärkere Politisierung des Rundfunks. Auf 100 Hörerzugänge kommen 74 Abmel-dungen.
09. Dez. 1932 Der Welttelegrafenverein - der einheitliche Tarife zwischen zwei Staaten regelte, Gebühren, Zulassungen, etc. regelte und diese Vertragsbestimmungen auch in seinen Konferenzen überprüfte - und der Weltfunkverein - der die Bestimmungen für das weitreichende Nachrichtenmittel "Funktelegrafie" international regelte - schließen sich zum Weltnachrichtenverein zusammen, um mögliche Kosten einzelner Mitglieder zu senken und die Organisation zu verbessern.
1933 Die Versuche mit Trägerfrequenzbetrieb auf Fernkabelleitungen werden fortge-setzt (unbespulte Kabelleitungen usw.).
1933 Leicht bedienbare 10 - Watt - Telephonie - Funksender für kleine Fischerei-fahrzeuge werden gebaut.
1933 Die Funksprechverbindung zwischen Deutschland und Manila (Philippinen) [9 650 km] wird eröffnet.
1933 Der neue Münzfernsprecher 33 für Orts- und Fernverkehr wird eingeführt.
1933 Für die »Übertragung auf alle Sender« werden Rundfunkleitungen mit besonderen Verstärkern in einer Gesamtlänge von rund 7 500 km bereitgestellt. Dazu kommen noch rund 6 500 km Ersatzleitungen, die für den Fall von Störungen bereit gehalten werden müssen. Die Zahl der dazugehörigen Niederfrequenzverstärker beträgt etwa 200 mit einer Gesamtröhrenzahl von etwa 600.
1933 Es werden vereinfachte Selbstanschlußeinrichtungen bei kleinen Fernsprech-vermittlungsstellen - bis zu 300 Anrufeinheiten - entwickelt.
1933 Das Wählverfahren im Fernverkehr findet erweiterte Anwendung.
15. Jan. 1933 Einführung von Postgut zu ermäßigter Gebühr (15. 1. 1933). (Verbilligte Art von Kleingütern)
01. Febr. 1933 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Thailand wird aufgenommen.
1933 Der Siemens - Hellschreiber (Schreibmaschinen - Telegraph) wird für den Funkdienst benutzt.
01. März 1933 Der Bildtelegrafendienst zwischen Berlin und Kopenhagen wird aufgenommen.
01. März 1933 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und den Philippinen wird aufge-nommen.
05. März 1933 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Frankreich wird aufge-nommen.
08. Mai 1933 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Indien wird aufgenommen.
15. Juli 1933 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Algerien und Tunis wird aufgenommen.
16. Okt. 1933 Aufnahme des Postbetriebes des Fernschreib - Wählverkehrs (vergleichbar mit unserem heutigen Telex) zwischen Berlin und Hamburg.
1933 Schwimmende Flugzeugstützpunkte verbessern südatlantische Postbeförderung.
1933 Die Trägerfrequenztelephonie setzt sich durch.
1933 Verordnung des Reichspräsidenten. Das Post-, Telegraphen- und Fernsprechge-heimnis wird eingeschränkt.
1933 Rundfunkdichte auf 100 Einwohner: Dänemark 15, USA 13,7, Großbritannien 12,2, Schweden 10,3, Kanada 8,2, Österreich 7,4, Niederlande 7,2, Hawai 7,1, Deutsch-land 6,9. Der neue Rundfunkvolksempfänger zu 75 RM soll auch den minderbemit-telten Volkskreisen Lautsprecherempfang ermöglichen.
21. Sept. 1933 Der Rundfunksender Kassel wird in Betrieb genommen.
23. Sept. 1933 Beginn der Bauarbeiten für die Reichsautobahnen (23. 9. 1933 Frankfurt (Main) - Darmstadt, 19. 5. 1935 eröffnet). - das Verhältnis “Schiene - Straße” erfährt wiederum eine Änderung.
03. Okt. 1933 Der Fernsprechdienst mit Costa Rica, Guatemala, Nicaragua und Panama nebst der Kanalzone wird aufgenommen.
1933 Erster Schnelltriebwagen “Der fliegende Hamburger” in Betrieb genommen. Höchstgeschwindigkeit 160 km. Reisegeschwindigkeit 125 km.
1934 Für Teilnehmer, die ihren Apparat gegen unbefugte Benutzung sichern wollen, wird ein neuer Tischapparat mit Münzeinwurf eingeführt. Durch einen Schaltschlüssel kann der Inhaber den Apparat für die Benutzung als gewöhnlichen Sprechapparat oder als Münzfernsprecher schalten. In diesem Falle können Ortsgespräche nur gegen Einwurf von 10 Rpf geführt werden, während der Anruf des Fern- und Schnellamtes - u. U. auch des Kundendienstes - technisch verhindert wird. Der Münzbehälter ist von dem Teilnehmer zu leeren.
1934 Auf der Strecke Berlin - Tempelhof - Witzleben wird das erste Styroflex - Fernseh-kabel ausgelegt.
1934 Das Wählamtsystem 31 (1931) wird durch das System 34 (1934) verbessert. Für Ämter bis zu 30 Anrufeinheiten wird das System 34 a (1934) zur Verfügung gestellt.
1934 Als Zusatzeinrichtung für Haupt- und Nebenstellen wird ein Lauthörgerät zugelas-sen, das aus einem Tischmikrophon und einem Lautsprecher mit Verstärker besteht. Durch eine sprachgesteuerte Rückkopplungssperre wird verhindert, dass Mikrophon und Lautsprecher gleichzeitig eingeschaltet sind und sich gegenseitig stören.
1934 Als »R - Gespräche« werden Ferngespräche zugelassen, bei deren Anmeldung beantragt werden kann, dass mit Einverständnis der verlangten Sprechstelle dieser die Gebühren angerechnet werden.
01. Febr. 1934 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Paraquay wird aufgenommen.
1934 Das Holzschutzverfahren für Fernmeldestangen wird verbessert (Gebrauchsdauer; Teerölstangen 33,4 Jahre, kyanisierte Stangen 26,8 Jahre).
1934 Eine zerlegbare, leicht bewegliche Fernsprechzelle, die bei Tagungen und Sonderveranstaltungen im Freien aufgestellt werden kann, wird eingeführt.
1934 Koaxialleitungen (Coaxialleitungen) werden erstmalig für den Breiband - Weitverkehr erprobt.
1934 Das »Handbuch für den Seefunk - Sprechdienst«, das für den Seefunksprechdienst bei Küstenfunkstellen und bei den deutschen Seefunkstellen maßgeblich ist, wird herausgegeben.
1934 Der hochfrequente Drahtfunk über Fernsprechanschlußleitungen wird weiterent-wickelt.
1934 Weltpostkongress in Kairo. Anhang zum Postnachweisungsabkommen über den Reisescheckdienst.
03. Febr. 1934 Der planmäßige Luftpostdienst nach Südamerika wird aufgenommen.
27. Febr. 1934 Auf Grund des Gesetzes zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung (27. 2. 1934) wird der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost aufgelöst und durch einen “beratenden” Beirat ersetzt.
1934 Die Oberpostdirektionen Darmstadt, Halle (Saale), Konstanz, Liegnitz und Minden (Westfalen) werden aufgehoben.
1934 Die Fahrzeuge, Briefkasten usw. der Deutschen Reichspost werden rot gestrichen (Parteifarbe der NSDAP. Einheit von Partei und Staat).
1934 Die Postanstalten verkaufen Werbeabgabemarken (Abgabe für die Genehmigung zur Wirtschaftswerbung).
1934 Der Postdienst nach Südamerika wird durch den Flugdienst weiter verbessert. Zeitgewinn durch das Flugzeug: 28 Tage. Die Postnachtflüge auf dem Kontinent werden durch Verbesserung der Bodenbeleuchtung (Nachtbefeuerung) erleichtert.
1934 Heimfernseher mit Braunscher Röhre. Der weißleuchtende Bildschirm lässt ein Format von 23 X 26 cm zu.
1934 O. von Miller (geb. 1855), Gründer des Deutschen Museums München, Pionier der “Weißen Kohle” (Wasserkraftelektrizität) stirbt.
1934 Nach angelsächsischem Vorbild wird von der Reichsbahn der Behälterdienst eingeführt.
19. Nov. 1934 Der öffentliche Fernschreibdienst zwischen Deutschland und den Niederlanden wird aufgenommen.
1935 “Geschichte der Deutschen Post”, Teil 2: Geschichte der Norddeutschen Bundespost (1868- 1871) von Dr. Karl Sautter, Staatsekretär i. R. Erscheint.
13. März 1935 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Japan wird aufgenommen.
22. März 1935 In Berlin wird am 22. März im Reichspostmuseum der erste ständige deutsche Fernsehdienst, Stephans Lieblingsschöpfung, eröffnet. Der Zutritt ist kostenfrei. Etwa 3000 Besucher täglich. In mehreren öffentlichen Fernseh - Empfangsstellen finden seitdem (bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges) täglich Fernsehdarbie-tungen statt.
09. April 1935 Der erste brauchbare Personenabtaster (er nahm ein Bild auf und konnte es übertragen, ähnlich wie eine Kamera) wird in der Fernsehstelle des Reichspostmuseums in Berlin vorgeführt.
27. April 1935 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Belgien wird aufgenommen.
01. Juni 1935 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Nord- und Südrhodesien wird aufgenommen.
17. Juni 1935 Erster fahrbarer Fernsehsender (Übertragungswagen für Live - Übertragungen in Bild und Ton) auf der VDE - Tagung (VDE: Verband Deutscher Elektrotechniker) in Hamburg im Einsatz.
14. Juli 1935 Das erste öffentliche automatische Fernschreibnetz der Welt wird in Deutschland in Betrieb genommen.
01. Aug. 1935 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Island wird aufgenommen.
16. Sept. 1935 In Berlin werden die Anfragen der Fernsprechkunden nach der Zeit versuchsweise durch eine selbsttätig arbeitende Einrichtung "Uhrzeit - Ansage" beantwortet, die Stunde und Minute fortlaufend ansagt. Die Zahl der Anrufe beträgt anfänglich rund 84 000 täglich, sie geht dann auf 54.000 zurück. An den Werktagen kommen später im Durchschnitt 66 200, an den Sonn- und Festtagen nur 27 800 auf.
13. Okt. 1935 Der fahrbare Fernsehsender der Post beginnt auf dem Großen Feldberg (Taunus) mit Versuchssendungen.
27. Okt. 1935 Am 27. Oktober 1935 wird auf Anregung des Weltrundfunkvereins eine »Weltring-sendung« veranstaltet. alle Erdteile, insgesamt 31 Länder, beteiligen sich. Die Sendung, die 2 Stunden dauert, wickelt sich lückenlos und fehlerfrei ab.
1935 Folgende Funksprechdienste werden eröffnet: Deutschland - Japan (8 900km), England - Ostindien (7 200 km), England - Ostafrika (9 600km), San Franzisko - Philippinen (11 200 km).
1935 Zur Bereinigung der Sprache in den amtlichen Fernsprechbüchern werden die darin enthaltenen entbehrlichen Fremdwörter durch deutsche Ausdrücke ersetzt.
1935 Der »Fernsprechverkehr ohne Wartezeit« nimmt im Jahre 1935 infolge der Schu-lung des Personals und Anpassung der Kräfte an den Verkehrsanfall um rund 7 v. H. zu. Der Schnellverkehr bei den »Vermittlungsstellen mit Schnellverkehrseinrich-tungen« steigt auf 58,5 v. H. des Gesamtverkehrs an. Der »Beschleunigte Fernver-kehr« umfaßt bei den Ämtern, bei denen diese Betriebsart eingeführt ist, 64,5 v. H. des gesamten abgehenden Verkehrs.
1935 In Magdeburg finden größere Versuche mit Gemeinschaftsanschlüssen statt. Teil-nehmern mit geringem Sprechverkehr soll der Vorteil eines Fernsprechanschlus-ses ermöglicht werden.
1935 Auf der Strecke Stettin - Stolp werden erstmalig Einrichtungen für das Trägerfre-quenzfernsprechen auf Fernkabelleitungen in Betrieb genommen, die eine mehr-fache Ausnutzung der leichtbespulten Fernkabelleitungen ermöglichen (Zwei-bandbetrieb).
1935 Fernsehtagung des Vereins Deutscher Elektrotechniker auf dem Motorschiff “Caribia” mit Fernsehübertragungen nach dem Überseedampfer.
1935 Auf der Rundfunkausstellung finden “Fernseh - Sprechstellen” (Gegensehen) der Deutschen Reichspost starke Beachtung.
1935 Großbildempfangsanlage für Fernsehbilder. Glühlampentafeln (2 X 2 m), 100 Reihen von je 100 Glühlämpchen.
1935 Erstmaliger Einsatz von Magnetophon - Bandgeräten. Es werden später etwa 95 v. H. Aller Rundfunkdarbietungen über Magnetophonband ausgestrahlt.
1935 Wehr- und Arbeitsdienstpflicht in Deutschland. Hakenkreuzflagge wird Reichs-flagge.
01. März 1936 Der Fernsehsprechdienst wird probeweise zwischen Berlin und Leipzig aufge-nommem.
1936 Bei den »Olympischen Winterspielen« in Garmisch - Partenkirchen werden in der Zeit vonm 6. bis 16. Februar 1936  25 000 handvermittelte Ferngespräch und 26 000 Ferngespräche über den Wählverkehr abgewickelt .Erstmalig werden hierbei auch fahrbare Verstärker eingesetzt. Die täglichen Veranstaltungen werden durch Rund-funk und Fernkabel nach 18 Ländern mit insgesamt 22 Sendegesellschaften über-tragen. Während der »Olympischen Hauptspiele« werden 369 Übertragungen nach dem europäischen Ausland und 794 Übertragungen nach Übersee in 16 Tagen vor-genommen. Das »Olympia - Fernamt Berlin« hat 72 Meldeplätze und 65 besondere Vierdraht - Auslandsleitungen. Auf den olympischen Kampfstätten, in den Zeltla-gern usw. stehen insgesamt 133 »Öffentliche Sprechstellen« und 502 Münzfernspre-cher zur Verfügung. Bei den Münzfernsprechern erleichtern Anwei-sungen in eng-lischer,französischer u. spanischer Sprache den Fremden die Benutzung.Der »Orts-fernsehsprechdienst« in Berlin findet bei den Olympiagästen starke Beach-tung. Über 150 000 Personen können in 28 Fernsehstuben der deutschen Reichspost die Olympischen Spiele in Berlin optisch und akustisch miterleben. Eintritt kostenfrei.
1936 Ferner wird ein fahrbares Postamt eingeführt, das neben den Einrichtungen für den Postdienst mit mehreren Fernsprechzellen und mit einer Vermittlungseinrich-tung fpr den Orts- und Ferndienst ausgestattet ist.
1936 Die ersten Gemeinschaftsanschlüsse werden im Mai 1936 in Magdeburg endgültig in Betrieb genommen. Als Grundgebühr für eine Gemeinschaftssprechstelle in einem sogenannten »Zehneranschluß« werden monatlich 3 RM festgesetzt.
1936 Die Fernschrankschaltung 1936 (Zusammenschalten von 2 Fernleitungen mit End-verstärkern) verbessert den Fernverkehr (Benutzung der Fernschränke auch für die Herstellung der Fernverbindungen im Durchgangsverkehr).
1936 Der Funksprechdienst des Deutschen Nachrichtenbüros wird durch den Siemens - Hellschreiber - Funk ergänzt.
1936 Das erste Breitbandkabel (Koaxialkabel Coaxialkabel, 200 Fernsprechkanäle, 1 Fernsehkanal) wird auf der Strecke Berlin - Leipzig - München ausgelegt. Im Jahre 1936 wird der  Fernsehsprechdienst  auf diesem Kabel von Berlin - Leipzig eröffnet. (1937 Berlin - Nürnberg, 1938 Berlin - München).
1936 In Vevey (Schweiz) wird versucht, mit Wechselstrom über die c - Ader eine Gesprächszählung während des Gespräches durchzuführen. Für zweiadrigen Verkehr wird später in Jugoslawien über die b - Ader mit Gleichstrom diese Zählung versucht.
1936 Auf den Stecken Berlin - Hannover - Dortmund - Düsseldorf - Köln - Aachen und Berlin - Nürnberg - München werden Einrichtungen für das Trägerfrequenzfern-sprechen auf Fernkabelleitungen in Betrieb genommen (Zweibandfernsprechen).
1936 Die selbsttätige »Zeitansage durch den Fernsprecher« wird in Berlin endgültig eingerichtet. Gleiches gilt für Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hannover, Köln, Leipzig und Wuppertal.
1936 Die Fernsprechwähler werden nochmals verkleinert.
1936 Der Siemens - Hellschreiber findet im In- und Ausland starke Verbreitung.
1936 Der “Plastische Film” wird in Dresden der Öffentlichkeit gezeigt (Polarisations-brille).
03. Nov. 1936 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und El Salvator wird aufgenommen.
01. Jan. 1937 Gründung der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost (1. 1. 1937).
Februar 1937 Im Februar 1937 wird der Funksprechdienst zwischen dem japanischen Schiff »Chichibu Maru« das im Stillen Ozean zwischen Japan und den Vereinigten Staaten verkehrt, und Teilnehmern im deutschen Reich über die Fernsprech-verbindung nach London und die Verbindung London - New York - San Franzisko eingeführt. Im Durchgang durch das Deutsche Reich können auf diesem Wege auch Gespräche mit Teilnehmern in Norwegen, Österreich und der Tschechos-lowakei geführt werden.
01. April 1937 Vom 1. April 1937 an sind alle Überweisungsfernämter ununterbrochen dienstbereit oder an große Überweisungsfernämter mit durchgehendem Dienst angeschlossen.
15. Juli 1937 das Reichspostministerium legt die Fernsehnorm auf 441 Zeilen (zuvor 180 Zeilen) fest. Das bedeutete eine höhere Bildauflösung und somit eine bessere Bildqualität (Zeilenzahl auf dem Bildschirm heute: 625, mit dem hochauflösenden Fernsehen HDTV der Telekom ab den 90er Jahren 1250 Zeilen).
1937 Der Fernsehsprechdienst Berlin - Nürnberg wird im Jahre 1937 aufgenommen.
1937 In  Magdeburg werden 190 Gemeinschaftsanschlüsse mit insgesamt 1 207 Gemein-schaftssprechstellen endgültig eingerichtet.
1937 Der Selbstwählferndienst wird auch in Norddeutschland ausgebaut (benachbarte Ortsnetze).
1937 Das Fernmeldebauzeug wird, soweit angängig, aus Kunstharzpreßstoff statt aus Metall hergestellt. Als Rostschutz werden nur Farben auf Kunstharzgrundlage zugelassen. Der Ölanteil der Farben wird bis zu 77 v. H. herabgesetzt.
1937 Es wird ein Verfahren erprobt, auf einer unbespulten Fernkabelleitung gleichzeitig 12 oder 15 Gespräche mit Hilfe von Trägerfrequenzströmen zu übertragen. Die Fernkabelstrecken Berlin - Hamburg, Berlin - Stettin und Berlin - Cottbus - Görlitz werden mit besonderen Einrichtungen versehen, die es ermöglichen, auf einer Leitung gleichzeitig 2 Gespräche zu führen (Zweibandfernsprechen).
1937 Von den an das öffentliche Netz angeschlossenen Sprechstellen werden in Deutschland 85 v. H. mit Wählern bedient (USA : 42 v. H.).
1937 Neue Vorschriften für das Ausbildungs- und Prüfungswesen der Deutschen Reichs-post.
1937 Die Deutsche Reichspost zeigt auf der Funkausstellung erstmalig Farbfernsehen (2 Grundfarben).
1937 Auf der Pariser Weltausstellung erhält die Deutsche Reichspost einen “Grand Prix” (Ausstellung wertvoller Stücke des Post- und Fernmeldewesens).
1937 Marconi stirbt! Er wurde 63 Jahre alt.
1937 Nur noch zwischen Dietramszell und Holzkirchen (Oberbayern) läuft eine Pferdepersonenpost. Das Reichspostministerium plant die Wiedereinführung der Personenposten mit Pferdebespannung in landschaftlich schönen Gegenden. Gut gefederte Polstersitze, Gummibereifung, Räder mit Kugel- oder Rollenlager-achsen, elektrische Laterne, Schiebedach usw. sollen dafür sorgen, dass die Reisenden sich wohlfühlen.
1937 Der erste Teil des “Schrifttum über das deutsche Postwesen”. Von den Anfängen bis 1800, bearbeitet von Hermann Wolpert, Abteilungsdirektor bei der Reichspostdirektion Stuttgart, erscheint. Erster Versuch, das gesamte Schrifttum über das deutsche Postwesen zu erfassen. Zweiter Teil. Vom Ende des Römischen Reichs Deutscher Nation (1806) bis zur Gründung des Deutschen Reichs. Erscheinungsjahr 1952.
1937 Deutsches Beamtengesetz.
01. Sept. 1937 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Bagdad wird aufgenommen.
05. Sept. 1937 Der Fernsehsprechdienst zwischen Berlin und Nürnberg wird aufgenommen. Der Fernsehsprechdienst ist mit dem Bildtelefon aus den 1990er Jahren vergleichbar: Der Postkunde konnte in einer Kabine über den Telefonhörer sprechen und seinen Gesprächspartner über einen Bildschirm sehen.
1937 Gesetz gegen die Schwarzsender.
06. Okt. 1937 Ein wöchentlicher deutscher Luftpostdienst Berlin - Athen - Bagdad wird einge-richtet.
1937 Zeppelin - Luftschiff verbrennt in Lakehurst (USA). Ende der Zeppelinluftfahrt.
01. Dez. 1937 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und Malaysia wird aufgenommen.
1938 Der Ätherfunkkrieg beginnt! Italien und Großbritannien bringen Sendungen in arabischer Sprache. Andere Staaten folgen mit fremdsprachigen Rundfunk-darbietungen.
1938 Regierungskonferenz des Internationalen Fernmeldevereins in Keiro.
1938 Fernsehsprechdienst Berlin - München.
12. Juli 1938 Der Fernsehdienst zwischen Berlin und München wird aufgenommen. der Fernsehsprechdienst ist vergleichbar mit dem heutigen Bildtelefon: der Postkunde konnte in einer Kabine über einen telefonhörer sprechen und über einen Bildschirm den Gesprächspartner sehen.
10. Aug. 1938 Zum ersten Mal fliegt ein Flugzeug (mit Luftpost) direkt zwischen berlin und New York.
27. Aug. 1938 Die brauchbare Übertragung von Fernsehbildern über eine Gesamtkabelschleife von 1.735 km gelingt. Diese Kabelschleife führt über Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Frankfurt, Berlin. Zusätzlich gibt es eine Kabelstrecke von Berlin nach Hamburg.
11. Nov. 1938 Das Postsparkassenamt Wien wird zu einer höheren Reichsbehörde erklärt und der Postsparkassendienst in Deutschland vorbereitet. Postsparkassenordnung 11. 11. 1938.
1938 Das alte Fernsprechgerät von Philipp - Reis (Urstück vom Jahre 1860) wird der Presse des In- und Auslandes gelegentlich eines Empfanges im Reichspostmuseum in Berlin, ähnlich wie im Jahre 1936, betriebsmäßig vorgeführt. Der Beweis, daß der Fernsprecher von Reis dem Ziel einer brauchbaren Lautübermittlung sehr nahe kam und daher Reis mit Recht als »Erfinder des Fernsprechers« angesprochen werden kann, wird wiederum erbracht.
1938 Es wird versucht, auf der Breitbandleitung neben den Fernsehbildern 30 Ferngespräche gleichzeitig zu übertragen. Das Verfahren, die Fernkabel mit Hilfe von Trägerfrequenzströmen mehr- und vielfach auszunutzen, läßt sich für die gleichzeitige Übertragung von Gesprächen bis zu 200 (300) Stück auf einer Leitung ausbauen. Es trägt wesentlich dazu bei, die Fernkabelanlagen wirtschaftlicher zu gestalten und vor allem auch den Bedarf an devisenzehrenden Rohstoffen (Blei, Kupfer usw.) herabzusetzen. 2.872 km Breitbandkabel sind im Dienst. Das Breitbandkabel München - Wien (Gesamtlänge rund 1 050 km) wird geplant.
1938 Zwischen Berlin und Leipzig wird die gleichzeitige Abwicklung von 12 Gesprächen (Zwölfbandsprechen) auf derselben Leitung erprobt.
1938 In Deutschland sind im Jahre 1938  88,5 v. H. der Fernsprechteilnehmer an Wähl-ämter angeschlossen (Schweiz 86, Holland 81,3, USA 58, Schweden 46,1, Frank-reich 45,6).
1938 Die Fernwahlbeziehungen, in denen die Beamtin des Abgangsfernamtes den fernen Teilnehmer unmittelbar wählt, werden wesentlich vermehrt.
1938 Die Muffen an den Abschlußstellen der Kabel werden aus Stahl (früher aus Blei) hergestellt. »Deutsche Pressefunkdienst« 588, der »Deutsche Sportfunkdienst« 34 Empfangsstellen. Daneben arbeiten: »Transozeanpressefunk«, »Balkanradio«, »Seuchenfunk« usw.
1938 Die Weltnachrichtentagung wird im Jahre 1938 in Kairo abgehalten.
1938 Das Motorwähler - Versuchsamt der Deutschen Reichspost, Eisenberg (Thüringen), wird eingeschaltet.
1938 Der Hughestelegraph, seit 1855 erfolgreich, wird von dem Springschreiber ver-drängt. (1921 = 1761 Hughesapparate, 1927 = 1048, 1934 = 277, 1937 = 82, 1938 = 31). Der Springschreiber (bis 5 Durchdrucke) kann in jeder Minute 428 Zeichen, Buch-staben, Ziffern oder Satzzeichen senden oder empfangen. 1930 = 146 Spring-schreiber, 1933 = 379, 1936 = 655, 1939 = 1078.
1938 An dem Funkstörungs - Meßdienst (Rundfunk - Entstörungsdienst) der Deutschen Reichspost sind 3000 Postbedienstete, über 300 Entstörungs - Kraftwagen mit 2000 Störungssuchgeräten, Meßgeräten usw. Beteiligt.
1938 Der Rundfunk - Kleinempfänger (mit Lautsprecher) für 35 DM findet große Verbrei-tung. Der Volksempfänger, dessen Auflage 2 500 000 Stück beträgt, kostet nur noch 65 RM, bisher 75 RM.
1938 20 000 Fernsehempfänger werden in New York betrieben.
1938 Im Jahre 1938 gibt es in der Welt über 70 000 verschiedene Postwertzeichen.
01. Jan. 1939 Am 01. 01. 1939 wird der Postsparkassendienst in Deutschland aufgenommen. Freizügiges, kein ortsgebundenes Postsparbuch. Bei allen Postämtern, Zweigpost-ämtern usw. sind Ein- und Rückzahlungen zulässig.
1939 Weltpostkongress in Buenos Aires. Deutschland ist vertreten. Vertrag wird nicht unterzeichnet und nicht ratifiziert. Die Präambel (Vorspruch zum Vertragstext) erwähnt die Tschechoslowakei.
01. Febr. 1939 Der Postsparkassendienst wird in Deutschland eingeführt.
14. April 1939 Die Deutsche Fernsehschau in Buenos Aires wir eröffnet. Die Deutsche Fernsehschau wurde von der Deutschen Reichspost ausgestattet und sollte das Medium Fernsehen popularisieren (Deutsche Fernsehschau vergleichbar mit der heutigen Funkausstellung).
28. Juli 1939 Anläßlich der Eröffnung der "Großen Deutschen Rundfunk- und Fernsehrundfunk - ausstellung" kündigt die Post die Freigabe des Fernsehens für die breite Öffentlichkeit an.
14. Aug. 1939 Die Reichspost - Fernsehgesellschaft (RFG) wird in Berlin gegründet. sie sollte das Fernsehen popularisieren, denn zu dieser Zeit gab es in Berlin nur ca. 500 Teilnehmer. Fernsehinteressierte gingen ansonsten zu den öffentlichen und kostenfreien Fernsehstellen der Deutschen Reichspost.
1939 Mit dem Ausbau des öffentlichen Fernschreibdienstes (TW - Telegraphie. Teilneh-mer - Fernschreibnetz Telex) beginnt ein neuer Abschnitt der Telegraphie. Die Teilnehmer (Industrie, Großunternehmen, Behörden) erhalten die Möglichkeit, sich mit den Teilnehmern des Springschreiber - Wählnetzes über ein Teilnehmer - Wählamt selbst zu verbinden (März 1939 = 608 Fernschreibteilnehmer, 1935 = 60).
1939 Die Deutsche Reichspost unterhält unmittelbare Funkspechverbindungen  mit 14 Ländern in Übersee.
1939 Der Funksprechdienst mit Schiffen auf der Elbe (bisher: Landfunkstellen in Hamburg und Lenzen [Elbe]) wird durch die Landfunkstelle Boizenburg (Elbe) verbessert. Insgesamt sind 400 deutsche Schiffe mit Sprechsendegerät ausgerüstet.
1939 Die wettersicheren Fernsprechendverzweiger werden nicht nur aus Eisen, sondern zum Teil auch aus Preßstoff hergestellt.
1939 Die Drahtfunkverordnung vom 19. März 1939 regelt die Einrichtung und Benutzung des hochfrequenten Drahtfunks. Die Einrichtung von Drahtfunkanschlüssen wird in größerem Umfang vorgenommen.
1939 Europäische Staaten versuchen vor Beginn des 2. Weltkrieges (September 1939) ihre Fernmeldeleitungen durch die Schweiz zu legen (Paris - Warschau, Paris - Konstantinopel [Istanbul] usw.).
1939 Es wird damit begonnen, die Restdämpfung der Fernleitungen allgemein auf 0,6 Neper zu senken (bisher 1,0 für Zweidrahtleitungen und 0,8 für Vierdrahtleitungen). Hierdurch wird die Sprechgüte verbessert und die Möglichkeit geschaffen, die Bereiche der Endfernämter, die später die Mittelpunkte der Netzgruppen des Selbstwähldienstes bilden werden, weiter auszudehnen.
1939 Der Anteil der oberirdischen Leitungen am Fernsprechnetz geht ständig zurück.
Übersicht:
                                            oberirdisch       unterirdisch
        Ortsleitungen                      km                    km
              1939 . . . . . . . . . . . . 2 420 000          19 590 000
              1913 . . . . . . . . . . . . 1 215 000            4 752 717
              1889 . . . . . . . . . . . .  
   70 342                       58

        Fernleitungen
              1939 . . . . . . . . . . . . 1 140 000            6 090 000
              1913 . . . . . . . . . . . .    990 864      
        365 477
              1889 . . . . . . . . . . . .   
       711                
1939 In der Stromversorgung der Verstärkerämter wird dazu übergegangen, statt umlau-fender Maschinen in größerem Umfange Trockengleichrichter zu verwenden.
1939 Die Zahl der Anschlüsse in Schrittschaltsystemen beträgt etwa 75 v. H. der Gesamtzahl von Wählanschlüssen der Welt. Man kann hierin eine Anerkennung der Klarheit komplizierter Zusatzeinrichtungen (Register, Markierer) notwendig.
1939 Einheits - Fernsehempfänger 650 RM. Bildleuchtschirm 20 X 23 cm. Gerät 65 cm breit, 40 cm tief, 37 cm hoch, 4 Knöpfe.
1939 Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen. Verbot des Abhörens ausländischer Sender. (1. 1. 1940).
1939 Nach dem Einmarsch Hitlers in Polen erklären England und Frankreich an Deutschland den Krieg. Beginn des 2. Weltkrieges (3. 9.1939).
06. Okt. 1939 Der Bildtelegraphendienst zwischen Deutschland und Ungarn wird aufgenommen.
01. Jan. 1940 Die Stiftung “Posttöchterhort” erhält eine neue Satzung und den Namen “Reichs-postweisenhort” (1. 1. 1940).
20. März 1940 Der Bildtelegrafendienst zwischen Deutschland und Japan wird aufgenommen.
1940 Die Entwicklung des Wählsternschalters zur leitungsmäßigen Zusammenfassung von mehreren Teilnehmeranschlüssen wird abgeschlossen.
1940 Der Fernsehsprechdienst wird 1940 eingestellt.
1940 Für den Funksprechdienst mit Eisbrechern werden Landfunkstellen in Betrieb genommen.
1940 Sprechstellendichte in den einzelnen Ländern der Welt: Sprechstellen auf 100 Einwohner: USA= 16,56, Schweden = 14,26, Kanada = 12,78, Dänemark = 11,95, Schweiz = 11,23, Neuseeland = 10,5, Norwegen = 8,52, Australien = 8,5, Großbritannien = 7,0, Deutschland = 5,28, Niederlande = 5,23, Belgien = 5,11, Finnland = 4,81, Frankreich = 3,86, Österreich = 3,7, Argentinien = 3,0, Japan = 2,0, Chile = 1,7, Ungarn  = 1,7, Italien = 1,58, Tschechoslowakei = 1,4, Spanien = 1,3,Rußland = 0,8. - Gesprächsdichte: Kanada 246,3 Gespräche je Einwohner, USA 231,5, Dänemark 189,5, Schweden 189, Norwegen 96,1, Finnland 80,3, Schweiz 79,8, Holland 53,9, Großbritannien 47,4, Deutschland 45,8.
1940 Der Fernsprechdienst zwischen Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjet - Republiken (UdSSR) wird auf alle europäischen und asiatischen Orte der Sowjetunion ausgedehnt.
1940 Die unmittelbare Funksprechverbindung Deutschland - New York (6 400 km) wird eröffnet. Damit wird die Fernsprechverbindung mit New York wieder hergestellt, die vom Jahre 1928 bis zum Abbruch der Beziehungen zwischen  Deutschland und England (September 1939) über die Funksprechverbindung  London - New York geleitet worden war.
1940 Das Fernsprechwählsystem 40 (1940) soll das System 29 (1929) ersetzen. Das Wähl-system 40 (1940) verzichtet auf das Aufschalten, das Nachrufen und die Fernamts-trennung.
1940 Georg Graf von Arco, Pionier der deutschen Funktechnik, stirbt (71 Jahre alt).
1940 Nipkow, der Vater des Fernsehens, stirbt (81 Jahre alt).
19. Jan. 1941 Am 19. Januar 1941 wird das »Reichsautobahneigene Weitverkehrsnetz«, das sich auf Leitungen der Deutschen Reichspost stützt, in Betrieb genommen.
Januar 1941 Im Januar 1941 wird zur Verbesserung des Funksprechdienstes mit Schiffen auf Elbe eine 4. Funksprechstelle in Havelberg errichtet (Hamburg, Lenzen [Elbe], Boizenburg [Elbe]).
28. Febr. 1941 Am 28. Februar 1941 wird die »Telephon - Automaten - Gesellschaft m. b. H.« in Wien, eine private Gesellschaft, aufgelöst. Die Einrichtung und der Betrieb der öffentlichen Sprechstellen mit Münzfernsprecher gehen auf die Deutsche Reichspost über.
1941 Das magnetische und lichtelektrische Verfahren der Tonaufzeichnung (Tonband, Stahldraht, Filmstreifen) wird weiterentwickelt.
1941 Der Verwaltungsbericht der Deutschen Reichspost für das Jahr 1941 wird nur im Manuskript fertiggestellt, aber nicht mehr veröffentlicht. Gleiches gilt für die folgenden Jahre.
1941 Deutscher Angriff auf Sowjet - Rußland.
1941 Japans Angriff auf Pearl Harbour bringt die USA in den Krieg.
1941 Erlass des Reichserziehungsministeriums von 1. 9. 1941. An Stelle der “Deutschen Schrift” (Fraktur) wird die “Deutsche Normalschrift”, (”Antiqua”) eingeführt.
1941 Der erste abendfüllende Farbfilm wird in Deutschland der Öffentlichkeit gezeigt.
01. Febr. 1942 Die Einzahlungen auf das eigene Postscheckkonto (heute: Postgirokonto) werden gebührenfrei gestellt.
01. Juni 1942 die Renten aus der Gesetzlichen Angestelltenversicherung werden durch die Post ausgezahlt.
1942 Der Dezimeterfunk ermöglicht ein neuartiges Funksprechen. Die Wehrmacht setzt dieses »Hertz´sche Kabel« auf verschiedenen Kriegsschauplätzen ein. Der im Jahre 1937 auf dem Großen Feldberg im Taunus (881 m) erbaute Fernsehturm (53 m, 16 Stockwerke) wird dem Dezimeterfunk zur Verfügung gestellt (1945 durch Bombenangriff zerstört). es werden im wesentlichen 4 Typen benutzt: ein 1 - Kanalsystem (tragbar), ein 2 - Kanalsystem (1 Fernsprech- und 1 Fernschreibkanal), ein 12 Kanalsystem und ein 15 - Kanalsystem.
1942 “Radar” (Radio - Detection and Ranging) wird Beobachtungsgerät in Luft- und Seefahrt.
1942 Prof. Dr. Matschoß, der Vater der “Geschichte der Technik”, stirbt.
1943 Die Neuherausgabe von amtlichen Fernsprechbüchern muss aus kriegsbedingten Gründen unterbleiben. Dies führt in Verbindung mit vielen anderen Erschwer-nissen zu Betriebsstörungen.
1943 Der Drahtfunk wird aus politischen gründen auch in Deutschland weiterentwickelt. In der Schweiz sind von 750 000 Rundfunkhörern 100 000 an den Drahtrundspruch angeschlossen.
19. Okt. 1943 Die Deutsche Reichspost führt nach der Päckchenbeförderung auch bei der Briefbeförderung so. "Postleitgebietszahlen" ein.
1943 Bei der Tonfrequenz - Fernwahl, der sogenannten »Beamtinnenfernwahl«, ist der Großversuch Hamburg - Berlin - München erfolgreich.
1943 Funksprüche und Feldpostbriefe aus Stalingrad geben im Februar 1943 ein Bild der Stalingrad - Katastrophe. Kriegswendepunkt!
1943 Erstes führerloses Flugzeug überquert mit Hilfe von Funksteuerung den Atlantik. Piloten befinden sich zum jederzeitigen Eingreifen an Bord.
1944 Das Fernsprechnetz ist, trotz aller Maßnahmen zur Beschränkung des Fernver-kehrs, stark überlastet. Während bei dem Eisenbahnverkehr durch Zusammen-pressen der Fahrgäste sich Platz gewinnen läßt, ist dies bei dem Fernsprech-fernverkehr nicht möglich. Der Bombenkrieg erschwert die Instandhaltung des Fernsprechnetzes. Dem opferbereiten Einsatz des Personals ist es zu verdanken, daß der Zusammenbruch des wichtigen Fernsprechdienstes vermieden wird.
20. Juli 1944 Attentat auf Hitler (20. 07.1944).
1944 Weibliche Kräfte werden auch in den Bahnpostdienst eingestellt.
1944 Neue Postfilme werden nicht mehr hergestellt. Das Verleihprogramm der Reichspostfilmstelle umfasst 62 aus Postmitteln hergestellte Filme und 136 Filme fremder Herkunft (Reichsbahn, Reichs - Rundfunk - Gesellschaft, Industrie usw.). Truppenbetreuung.
1944 Die amerikanisch - englische Normandie - Invasion gelingt.
1944 Infolge des Luftkrieges ist der Rundfunk zeitweise das einzige Nachrichtenmittel. Bemerkenswert ist, mit welcher Geschwindigkeit sich die Meldungen feindlicher Sender - deren Abhören streng verboten ist - herumsprechen.
1945 Die oberste deutsche Heerführung bedient sich in Berlin, wie dem Buche»Die letzten Tage der Reichskanzlei« (Boldt) zu entnehmen ist, des Fernsprechnetzes des Deutschen Reichspost, um ein Bild der militärischen Lage zu erhalten. Auf das Geratewohl werden geeignete Teilnehmer, deren Anschrift dem Fernsprechbuch entnommen wird, angerufen und befragt, ob der Gegner bereits einmarschiert ist. Diese reichlich primitive Form der Nachrichtenbeschaffung ergibt ein »ziemlich lückenloses Bild, wesentlich klarer als die Meldungen von der Truppe«.
Mai 1945 Nach der Kapitulation (Mai 1945) wird der deutsche Fernmeldedienst auf Anordnung der Besatzungsmächte vollständig eingestellt. Mit Genehmigung der Besatzung darf der Fernsprechdienst in beschränktem Umfang nach und nach wiederaufgenommen werden. In der Hauptsache werden zunächst technische Einrichtungen durch Aufarbeitung der aus Trümmern geborgenen Amtsbauteile und durch Anpassung übernommener Wehrmachtsgeräte gewonnen. Vereinzelt muß wieder auf Handbetrieb zurückgegriffen werden, um überhaupt Anschlußmöglichkeiten für Teilnehmer zu schaffen.
04. Juli 1945 Am 04. 07. 1945 erscheinen amerikanische und englische, am 12. 8. 1945 französische Besatzungstruppen in Berlin. Berlin wird Insel.
Herbst 1945 Im Herbst 1945 entsteht für die britische Besatzungszone die Reichspost - Ober-direktion in Bad Salzuflen, für die französische Besatzungszone das Deutsche Postzentralamt (Baden - Baden, später Rastatt).
1945 In Berlin werden Post- und Fernmeldewesen als besondere Abteilung, mit einem Stadtrat an der Spitze, dem Magistrat angegliedert. Sie untersteht damit der Alliierten Kommandantur Berlin (Viermächteverwaltung).
1945 Mit Genehmigung der Besatzungsmächte darf der Post- und fernmeldedienst in beschränktem Umfang nach und nahc wieder aufgenommen werden.
1945 Berlin ist durch die russischen Demontagen besonders schwer getroffen - z. B. weerden rd. 2/3 der Wählämter demontiert. Für den Ortsfernsprechverkehr können im Mai daher zunächst nur 3 Vermittlungsstellen für den Wähldienst (VStW) mit 16 600 anrufeinheiten in Betrieb gesetzt werden. Die Fernsprechanschlüsse dürfen nur mit Genehmigung der Sektorenkommandanten hergestellt werden. Ihre Höchstzahl ist auf 2 v. H. der Berliner Bevölkerung begrenzt.
19. Aug. 1946 Luftpost darf wieder nach Deutschland gebracht werden. Vorher durfte über den Luftraum keine Post nach oder von Deutschland transportiert werden. Ab 1948 ist auch die Luftpost von Deutschland in Asuland mit allierten Flugzeugen wieder erlaubt.
1946 Auf der Konferenz des CCIF (Comitré consultatif International Téléphonique in Montreux wird festgelegt, Deutschland wieder als Durchgangsland für den inter-nationalen Fernsprechdienst anzuerkennen. Um die Voraussetzungen hierfür zu schaffen, ist die Planung eines neuen deutschen Weitverkehrs - Fernkabelnetzes mit Stromkreisen hoher Übertragungsgeschwindigkeiten nach Empfehlungen des CCIF notwendig. Solche Planungen führt BZRPO (Reichspostoberdirektion der britischen Zone) durch.
1946 Anfang 1946 werden Zentrallager (Fernmeldezentralzeugämter) in Göttingen und Elmshorn eingerichtet, die dem früheren Zentrallager des Reichspostzentralamts Berlin - Tempelhof entsprechen. Ihnen werden außerdem besondere Werkstätten angegliedert.
1946 In mühevoller Arbeit gelingt es, den Fernsprechdienst nach und nach wiederauf-zubauen. Durch die Demontage der Breitbandkabel wird der Ferndienst stark erschwert. In der Zahl der Sprechstellen ist infolge der zahlreichen und erheb-lichen Zerstörungen der technischen Einrichtungen durch Kriegseinwirkungen der Vorkriegsstand noch nicht wieder erreicht. Da die Aufnahmefähigkeit der vorhan-denen Vermittlungsstellen in fast allen Ortsnetzen erschöpft ist, können zahlreiche Anträge auf Einrichtung von Fernsprechanschlüssen nicht berücksichtigt werden.
1946 Im Frühjahr 1946 nimmt das Oberpostdirektorium in München für die amerika-nische Besatzungszone seine Tätigkeit auf.
1946 Das erste »Amtliche Fernsprechbuch« nach dem Kriege ercheint für die Oberpostdirektion Hannover und Braunschweig zusammengefaßt. Es enthält lediglich die Teilnehmer, die die Berechtigung für Ferngespräche haben, und einige besondere Berufsgruppen, wie Ärzte usw.
1946 In Berlin wird im Februar der Telegraphen- und Fernsprech - Weitverkehr nach allen Besatzungszonen Deutschlands mit einem völlig unzureichenden Leitungspark aufgenommen. Da jede Fernleitung von der Alliierten Kommandantur genehmigt werden muß, wobei die Russen, durch deren Besatzungsgebiet die Leitungen verlaufen, den Ausschlag geben, wird der Fernverkehr durch die unzureichende Zahl von Fernleitungen gehemmt. Zur Führung von Ferngesprächen geben die Sektorenkommandanten besondere Genehmigungslisten, unterteilt nach 4 Dringlichkeitsstufen, heraus. Wartezeiten von 6 bis 10 Stunden sind die Regel; in vielen Fällen wird bei Gesprächsanmeldungen nach Orten der näheren Umgebung Berlins empfohlen, lieber persönlich dorthin zu fahren, als auf das Ferngespräch zu warten.
1946 Auf Grund einer Verfügung der USA - Besatzung wird in München das Oberpostdirektorium München (Amerikanische Besatzungszone) errichtet.
01. Okt. 1946 Abschluss eines Abkommens über die Bildung einer “Deutschen Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens in der amerikanischen und britischen Besatzungs-zone” (1. 10. 1946).
1946 Mondfunkecho (etwa 2,6 Sek.) bestätigt die Richtigkeit der von der Wissenschaft bisher errechneten Entfernung Mond - Erde 384 420 km (Lichtgeschwindigkeit:     299 890 km/sek.).
1947 Zu Beginn des Jahres 1947 wird die “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmel-dewesen in der amerikanischen und britischen Zone” gebildet. Oberpostdirek-torium München und Reichspost - Oberdirektion Bad Salzuflen beenden ihre Tätigkeit.
25. April 1947 Zum 50. todestag Heinrich von Stephans (gestorben am 08. 04. 1897) wird die Heinrich - von - Stephan - Stiftung errichtet. Heinrich von Stephan war seit 1870 Generalpostdirektor des Norddeutschen Bundes und gründer der Reichsdruckeri und des Postmuseums.
01. Juli 1947 Am 01. 07. 1947 wird die Freizügigkeit der erfassten Postsparbücher auf die 3 westdeutschen Besatzungszonen ausgedehnt.
1947 Die Deutsche Post (Bundespost) beteiligt sich an der “Internationalen Verkehrs-ausstellung Köln”, die der Öffentlichkeit einen überblick vom Wiederaufbau des Post- und Fernmeldewesens gibt. Auch wertvolle historische Post- und Fernmelde-modelle werden gezeigt.
1947 Planungsarbeiten für Schaffung von Stromkreisen hoher Übertragungsge-schwindigkeit nach den Empfehlungen in Montreux werden zurückgestellt, bis in den vom Fernmeldetechnischen Zentralamt mit der Fernmeldeindustrie geschaf-fenen beratenden Ausschüssen die Frage nach dem zweck-mäßigsten Kabelaufbau und Verstärkersystem entschieden ist. Breitbandkabel-verbindung Hamburg - Hannover wird geschaffen und mit 120 Fernsprechkanälen in Betrieb genommen.
1947 Im Frühjahr 1947 wird nach der Zusammenfassung der amerikanischen und britischen Zone zum »Vereinigten Wirtschaftsgebiet« die Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes gebildet, in deren Rahmen die »Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen« in Frankfurt (Main) die oberste Leitung der Post in diesem Gebiet übernimmt. Der spätere Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, Dr. - Ing. E. h., Dipl. - Ing. Schuberth, wird vom Wirtschaftsrat zum Direktor der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Wirtschaftsgebietes gewählt.
1947 Hamburg zählt Mitte Mai 1947 = 115 490 Anschlüsse (1939 = 151 900), Berlin = 72 500 (350 000), Köln = 17 390 (61 190), München = 29 900 (60 940), Stuttgart = 18 500       (38 200), Essen = 8 070 (24 170), Dortmund = 8 150 (22 750).
1947 Auf 100 Einwohner entfallen: Im Vereinigten Wirtschaftsgebiet 3,9 Sprechstellen, in Deutschland ohne Sowjetzone 3,3, in Österreich 4,4, in Frankreich 5,2, in Belgien 6,3, in Großbritannien 9,3, in Dänemark 14,8, in der Schweiz 16,3, in Schweden 21,2, in den USA 27,0, in den Städten San Franzisko 47,7, Washington 43,5, Stockholm 41,8, Genf 38,1, Bern 37,5, Basel 35,5 Gotenburg (Göteborg) 30,8, Kopenhagen 29,6, Zürich 28,9, Malmö 26,8, Oslo 24,9, London 23,3, Helsinki 22,1, Hamburg 10,18, Düsseldorf 9,37, Bremen 8,8, Frankfurt (Main) 8,4, Karlsruhe (Baden) 8,08, Berlin 3,8.
1947 Die Ortsgespräche überschreiten mit 18 v. H. und die Gespräche von Ort zu Ort mit 46 v. H. den Vorkriegsstand von 1938.
02. Okt. 1947 Der Internationale Fernmeldevertrag (früher: Weltnachrichtenvertrag) wird ohne Anwesenheit von deutschen Vertretern in Atlantic City (USA) am 2. Oktober 1947 unterzeichnet. Die Bundesrepublik Deutschland tritt gemäß Gesetz vom 29. Januar  1949 bei..
1947 Der Weltpostvertrag wird in Paris abgeschlossen. Deutschland ist nicht vertreten. Er tritt am 01. 07. 1948 in Kraft. Durch Beschluss fällt als Publikationssprache in dem offiziellen Organ des Weltpostvereins (”Union Postale”) die deutsche Sprache weg. Französisch, Englisch, Spanisch, Arabisch, Chinesisch und Russisch sind nunmehr Publikationssprachen.
1947 Die »Beratenden technischen Ausschüsse für das Fernmeldewesen« aus Mitarbeitern der Post und der Fernmeldeindustrie für die Weiterentwicklung der postalischen Fernmeldetechnik wird ins Leben gerufen.
1947 Die Dezimeter - Funkverbindungen werden ausgebaut.
1947 Mit folgenden Ländern werden Sprechdienste eröffnet: 01. April 1947 Belgien, Dänemark, Holland, Großbritannien und Nord - Irland, Irland, Tschechoslowakei, Alaska, Hawai - Inseln, Kanada, Kuba, Mexiko, Puerto Rico, USA. 10. April 1947 Norwegen. 01. Mai 1947 Frankreich, Luxemburg, Schweiz, Schweden. 01. Oktober 1947 Jamaika. 09. Oktober 1947 Italien.
1947 Die Deutsche Post (Bundespost) beteiligt sich an der »Internationalen Verkehrs-ausstellung Köln«, die der Öffentlichkeit u. a. einen Überblick vom Wiederaufbau des Fernsprechwesens gibt.
1947 Umgestaltung der Zweizonenverwaltung in eine Dreizonenverwaltung. Die “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes” erhält die Bezeichnung “Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des vereinigten Wirtschaftsgebietes”.
1948 In Berlin wird im Januar der internationale Fernverkehr sowie die Schaltung von Fernleitungen nach Kopenhagen, Malmö, Oslo, Paris und Prag genehmigt. Die Teilnahme bedarf der Genehmigung durch die Sektorenkommandanten.
01. Mai 1948 Wiederaufnahme des Luftpostdienstes nach dem Krieg.
21. Juni 1948 Die Währungsreform wird am 21. 06. 1948 durchgeführt. Rund 70 v. H. der Postspar-konten gehen aus Anlass der Währungsreform unter. Anfang vom Ende der Karten-wirtschaft (Bezugscheine, Zuteilung usw.).
1948 Im Juni setzt zugleich mit der Währungsreform die Blockade West - Berlins durch die Russen ein. der Fernmeldeverkehr kann jedoch trotz Stromsperren durch Einsatz von Notstromanlagen und Ladewagen zum Aufladen der Batterien aufrechterhalten werden. Da befürchtet werden muß, daß die durch die sowjetische Besatzungszone nach Westdeutschland verlaufenden Fernleitungen eines Tages unterbrochen werden, wird in engster Zusammenarbeit mit der Westpost eine UKW - Funkbrücke Berlin  Torfhaus (Harz) errichtet, die zunächst mit 8 Kanälen im Dezember in Betrieb genommen wird. Ferner wird im Dezember ein amerikanischer Presse - Funktelegraphendienst Berlin - New York der Press - Wireless übernommen.
1948 Kabel- und verstärkertechnische Untersuchungen für ein deutsches Weitver-kehrsnetz werden fortgesetzt. Die Breitbandkabelstrecke Frankfurt (Main) Hannover wird nach Ergänzung fehlender Strecken mit 120 Fernsprechkanälen in Betrieb genommen.
1948 Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen bringt die alte Stephan  Verfügung vom 07. Juni 1874 über die Führung von Amtschroniken wieder in Erinnerung. Die Geschichte des Post- und Fernmeldewesens soll gepflegt werden.
1948 Der Selbstwählferndienst kann aus Mangel an besonderen technischen Einrichtungen (Zeitzonenzähler) zunächst nicht weiter ausgedehnt werden. Bei einem neuen vereinfachten Verfahren werden die Gebührenimpulse während des Gespräches in bestimmten Zeitabständen laufend übertragen.
01. Aug. 1948 Die Zuständigkeit der Deutschen Post wird von den Besatzungsmächten dahin erweitert, daß die deutsche Dienststelle den Ausbau des Leitungsnetzes nach allen Ländern, nach denen am 01. August 1948 bereits unmittelbare Leitungen bestehen, selbständig vornehmen kann.
09. Aug. 1948 Das Postscheckamt Berlin West wird eingerichtet (heute Postgiroamt).
1948 Nach Aufhebung der Papierbewirtschaftung (Währungsreform: Juni 1948) können die amtlichen Fernsprechbücher endlich wieder in guter Ausstattung erscheinen.
1948 Die Einschränkung des Fernsprechweitverkehrs (Teilnehmer Gruppe I: Sprechver-kehr auf unbeschränkte Entfernung, Gruppe II: nur bis zu 75 [100] km Umkreis) wird fallengelassen.
1948 Die »Weckaufträge« (Wecken durch Fernsprecher) werden wieder allgemein zu-gelassen.
1948 Folgende Funksprechdienste (z. T. auch über Drahtwege geleitet) werden eröffnet:
          31. Januar 1948 Island,
          15. Mai 1948 Brasilien,
          15. Juni 1948 Argentinien.
01. Nov. 1948 01. November 1948 mit den Ländern des britischen Reiches und den britischen Schiffen America, Maurentania, Queen Elizabeth und Queen Mary.
1948 Die von der American Telephone and Telegraph Company in Frankfurt (Main) betriebene Überseedienststelle für den Funksprechverkehr mit Nordamerika wird von der Deutschen Post übernommen.
30. Nov. 1948 Am 30. November wird die sogenannte Oberpostdirektion Berlin geschaffen, die die postalische Verwaltung des sowjetischen Sektors an sich reißt. Es besteht die Gefahr, dass auch das Berliner Fernmeldewesen in zwei Teile gespalten wird, denn das Haupttelegraphenamt liegt im sowjetischen, das Fernamt im amerika-nischen Sektor.
1948 Seit der Währungsreform gilt für die Fernmeldegebühren bis Ende 1948 als Zah-lungsmittel ausschließlich die DM Ost.
1948 Die Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britschen Besatzungsgebiets erhält die bezeichnung "Hauptverwaltung für das Post- und fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgeietes".
15. Nov. 1948 Der Paketdienst aus dem Vereinigten Wirtschaftsgebiet (Bundesrepublik Deutsch-land) in die USA wird wieder aufgenommen.
 01. Jan. 1949 Im West - Berlin werden ab 1. Januar für laufende Gebühren und Einrichtungs-kosten als Zahlungsmittel DM West gefordert, für Gesprächsgebühren erst ab 20. März.
Januar 1949 Im Januar 1949 wird eine Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braunschweig mit zunächst 2 Linien in Betrieb genommen, über die 16 Gespräche zwischen Berlin und Westdeutschland gleichzeitig abgewickelt werden können. Endstellen in Berlin - Wannsee (Sendestelle) und Berlin - Grunewald (Empfangsstelle). Die Teilstrecke Berlin - Torfhaus wird mit Ultrakurzwellen-, die Teilstrecke Torfhaus - Braunschweig mit Dezimeter - Funk betrieben.
1949 Versuchsweise werden Fernsprechteilnehmern auf Wunsch die neuesten Sporter-gebnisse durch eine Beamtin des Fernsprechamts durchgesagt. Einige Monate später wird die Beamtin durch eine Diktiermaschine ersetzt. Die Sonderdienste innerhalb des Fernsprechauftragdienstes (Fußball - Totoansage, Kino- und Thea-terdienst, Kochrezepte usw.) Werden ausgebaut und auf weitere Orte ausgedehnt.
14. März 1949 Das Gesetz über den Amateurfunk tritt in Kraft.
23. Juni 1949 Postgeschichtliche Tagung in Miltenberg (12. - 13. 6. 1949). Gründung der Gesell-schaft für Deutsche Postgeschichte.
1949 Einrichtung des Posttechnischen Zentralamtes und des Fernmeldetechnischen Zentralamtes in Darmstadt.
09. Aug. 1949 Durch den Erlass des Gesetzes über den Betrieb von Hochfrequenzgeräten vom 09. 08. 1949 fallen dem Funkstörungs - Meßdienst neue Aufgaben zu.
1949 Verwendung von Sachbehältern zur Mechanisierung des Verladegeschäfts bei Bahnpostwagen. Neuartige Paketbehälter werden eingesetzt, sie werden durch Hebezeuge bewegt.
1949 Die für die Post gewinnbringende Zunahme des Briefverkehrs hat oft traurige Ursachen. 52 v. H. der deutschen Schulkinder sind nicht bei beiden Elternteilen. 36,2 v. H. der Durchsagen des Rundfunksuchdienstes für Heimkehrer (Rote Kreuz) sind erfolgreich.
1949 Durch das Gebiet der westlichen Besatzungszone werden am Ende des Rech-nungsjahres 1949 88 Verbindungen zwischen ausländischen Anstalten geführt. Nach dem »Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1938« besaß Gesamt-deutschland nach dem Stande vom 01. Oktober 1938 nur zwischenstaatliche Durchgangsleitungen.
1949 Planungsgrundsätze für ein Trägerfrequenz - Weitverkehrsnetz, das den Forde-rungen des Comité Consultativ International Téléphonique (CCIF) entspricht, wer-den festgelegt. Man entscheidet sich, vorerst für den Ausbau dieses Netzes symme-trische 24 paarige Trägerfrequenz - Fernkabel zu verwenden und ein Weitverkehrs-netz im Bundespostgebiet in Form einer Achterschleife zu schaffen, in deren Kreu-zungspunkt Frankfurt (Main) liegt. Von diesem Kabelnetz sollen verschiedene Ver-bindungen zu den Nachbarstaaten führen, um Anschluss an das internationale Weitverkehrsnetz zu gewinnen. Die Kabeldoppelschleife in Form einer »8« soll teils durch Verwendung und Modernisierung bestehender koaxialer und symme-trischer Trägerfrequenzkabelanlagen, teils durch Neuauslegungen 24 paariger Trägerfrequenz - Fernkabel gebildet werden. Die Nordschleife geht von Frankfurt (Main) über Kassel, Hannover nach Hamburg und findet dort Anschlüsse an das Kabel Frankfurt (Main), Köln, Düsseldorf, Dortmund, Münster (Westf.) Bremen nach Hamburg. eine Querverbindung von Hannover über das Ruhrgebiet in das Rhein-land wird gleichfalls vorgesehen.
Die Südschleife verläuft von Frankfurt (Main) über Mannheim, Karlsruhe (Baden), Stuttgart nach München und soll von dort über Regensburg, Nürnberg, Würzburg nach Frankfurt (Main) - Mannheim - Karlsruhe (Baden) für einen doppelgleisigen Betrieb, der allgemein für das Weit-verkehrsnetz vorgesehen ist, in Auftrag gege-ben.
1949 Dem CCIF - Kongreß in Paris Ende Juli wird durch Vermittlung der französischen Besatzungsmacht der Plan über den vorgesehenen Aufbau des neuen Netzes mitgeteilt.
1949 Die Schweiz, Frankreich und das von ihm vertretene Saargebiet zeigen lebhaftes Interesse an dem Anschluss an das neue deutsche Weitverkehrskabelnetz.
1949 Die Breitbandkabelverbindung Frankfurt (Main) - Hannover - Hamburg wird zwischen Frankfurt (Main) und Hamburg in Betrieb genommen.
1949 Anteil des Fernverkehrs am Gesamtverkehr:
     Deutschland  16 v. H.    (Ausbau des Selbstwählferndienstes:    8 v. H.)
     Holland          22 v. H.    (Ausbau des Selbstwählferndienstes:   85 v. H.)
     Schweiz        41 v. H.    (Ausbau des Selbstwählferndienstes:
   98 v. H.)
1949 Zur Behebung der Anschlußnot in zahlreichen Ortsnetzen des Bundesgebietes wird die Einrichtung von Zweier - Anschlüssen allgemein zugelassen.
1949 Die Festzeitgespräche werden wieder zugelassen.
1949 Der Fernsprechauftragsdienst, der bereits vor dem 2. Weltkriege bestand, wird bei vielen Ämtern des Bundesgebietes wiederaufgenommen. In Bremen, Köln, Stutt-gart und mehreren Orten des Bezirks Neustadt (Weinstraße) wird die Fußballwetten - (Toto-) ansage eingeführt. Auch der Kino- und Theaterdienst findet in Bremen und Düsseldorf Anklang.
1949 Im September 1949 erscheint zum erstenmal das »Amtliche Fernsprechbuch für das Rhein - Ruhr - Lippe - Gebiet« (Niederrheinisch - westfälisches Industriegebiet).
1949 Die Einrichtungskosten im Fernsprechwesen umgerechnet auf einen Hauptan-schluß betragen insgesamt 2 810 DM, hiervon entfallen 1 660 DM auf den Ferndienst (20 DM Meßgeräte, 105 DM Verstärker, 430 DM Fernkabel, 1 000 DM Bezirkskabel, 105 DM Fernamt). 1 150 DM entfallen auf den Ortsdienst (650 DM Anschlußleitung, 40 DM Gebäude, 360 DM Vermittlungsstelle, 100 DM Sprechstelle).
1949 Folgende Sprechdienste werden eröffnet:
  01. Januar 1949 Finnland.
  01. Februar 1949 Japan.
  01. März 1949 Portugal.
  15. März 1949 Jugoslawien.
  01. April 1949 Bolivien, Chile, Kolumbien, Paraguay, Peru, Uruguay.
  15. April 1949 Bahama - Inseln, Barbados, Bermuda - Inseln, Kostarika,     
        Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Haiti, Honduras, Nikaragua,      
 
      Panama, Trinidad.
  05. Mai 1949 Salvador.
  12. Mai 1949 Vatikanstadt.
  05. Juni 1949 Französisch - Nordafrika (Algerien, Marokko, Tanger, Tunis).
  25. Juni 1949 Surinam (Niederl. - Guayanna).
  15. Juli 1949 Belgisch - Kongo.
  01. August 1949 Indonesien.
  05. September 1949 Spanien, Gibraltar, Ceuta, Melilla, Kanarische Inseln, Türkei.
  20. Oktober 1949 Ägypten.
  15. November 1949 Gambia, Goldküste, Iran, Israel, Nigeria, Sierra Leone,        
  
     Spanisch - Marokko.
  23. Dezember 1949 Philippinen.
April 1949 Mitte April nimmt die Ostmagistratspost in Berlin - Lichtenberg (sowjet. Sektor) ein eigenes Fernamt (mit Verstärkeramt) in Betrieb, auf welches sie, entgegen dem diesbezüglichen Befehl der Alliierten Kommandantur, sämtlich 93 nach der sowjetischen Besatzungszone führenden Fernleitungen umschaltet, so daß das im amerikanischen Sektor gelegeneFernamt Berlin nur noch über 56 Fernleitungen nach Westdeutschland und 6 Auslandsleitungen verfügt.
12. Mai 1949 Am 12. Mai ist die Blockade West - Berlins beendet. Der Fernsprechweitverkehr bleibt aber gespalten, nur das Fernsprechortsnetz stellt nach wie vor eine Einheit dar.
01. Okt. 1949 Am 01. Oktober wird als Sonderdienst die Nachrichtenansage in Betrieb genom-men, die über die Rufnummer 23 die neuesten RIAS - Kurznachrichten verbreitet und sich insbesondere auch bei den Fernsprechteilnehmern des sowjetischen Sektors größter Beliebtheit erfreut.
1949 Aus finanziellen Gründen wird ab November für die Einrichtung eines neuen Hauptanschlusses ein Vorschuß von 300 DM erhoben. Bis Jahresende wird die UKW - Funkbrücke auf 31 Kanäle erweitert.
1950 Alle Einschränkungen im Zahlungsverkehr zwischen den Westsektoren von Groß - Berlin und dem Bundesgebiet werden aufgehoben.
01. April 1950 Geburtstag der Deutschen Bundespost im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland 01. 04. 1950. Das “Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen” übernimmt die Leitung des Post- und Fernmeldewesens der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone (ohne Westsektoren der Stadt Berlin).
1950 Gründung der Gesellschaft für deutsche Postgeschichte.
1950 Stundenverbindungen, die seit Kriegsende noch nicht wieder eingeführt waren, werden allgemein zugelassen. Die Sonderdienste innerhalb des Fernsprechauf-tragsdienstes, wie Fußball - Toto - Ansage, Kino- und Theaterdienst, werden auf weitere Orte ausgedehnt.
1950 Einrichtung einer Versuchsstrecke für einen öffentlichen beweglichen Landfunk-dienst (Autostraßenfunk). Der neue Dienst ermöglicht einen Sprechfunkdienst von Kraftfahrzeugen über Feststationen der deutschen Bundespost in das öffentliche Fernsprechnetz.
1950 Die Rhein- und Ruhrverkraftung wird aufgenommen. Sie trägt wesentlich zur Beschleunigung des Nahpaketverkehrs bei.
1950 Der Auslands - Teilnehmer - Fernschreibverkehr wird auf weitere Länder und auf die Teilnehmer des Fernschreibnetzes der Radio Corporation of America in USA ausgedehnt.
07. Juni 1950 Anordnung über die deutschen Flaggen (07. 06. 1950). Die deutsche Bundespost hat die Bundespostflagge (goldfarbenes Posthorn mit goldfarbener Schnur, zwei goldfarbenen Quasten und vier goldfarbenen Strahlenblitzen) zu zeigen.
1950 In 5 Großstädten wird eine 3. Briefzustellung wiederum eingeführt. Langsame Rückkehr zur Friedenswirtschaft auf allen Gebieten.
1950 Auf der großen Funkausstellung in Düsseldorf, der ersten Funkausstellung nach dem 2. Weltkrieg, werden von der Bundespost historische und moderne Funkgeräte vorgeführt und gezeigt.
1950 Die Deutsche Bundespost beteiligt sich erstmalig nach dem 2. Weltkrieg an einer internationalen Ausstellung. “100 Jahre Gedenkausstellung des ‘Spanischen Postwertzeichens’ “ in Madrid.
1950 Der Postverkehr mit Korea wird vorübergehend eingestellt.
13. Nov. 1950 Eröffnung der Postakademie im Schloss Kleinheubach bei Miltenberg durch den Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen. Sie soll eine Stätte geistiger Vertiefung und Verinnerlichung werden und anregend auf die Beamten wirken, die einmal zu einer leitenden Tätigkeit berufen werden (13. 11. 1950).
1950 Auslegung des Trägerfrequenz (Tf) Fernkabels Frankfurt (Main) - Mannheim - Karlsruhe (Baden) wird durchgeführt. Untersuchungen zeigen, daß Kabel auf den Doppeladern mit 60 - Kanalsystemen betrieben und somit mit 1440 Leitungen beschaltet werden kann. Bau der Tf - Fernkabelstrecke Karlsruhe (Baden) - Stuttgart und Mannheim - Saarlandgrenze wird in Auftrag gegeben. Herrichtung des vorhandenen 8 paarigen Tf - Fernkabels München - Stuttgart auf zunächst 2 Doppeladern für die Beschaltung mit 60 - Kanalfernsprecheinrichtungen (V 60) wird eingeleitet. Die Auslegung eines Tf - Fernkabels zwischen Frankfurt (Main) und Düsseldorf über Bonn und Köln wird genehmigt.
1950 Im Ferndienst bestehen folgende Betriebsweisen nebeneinander:

 1. Speicherverkehr. (Die Anmeldung und die Herstellung der Gesprächsverbin-
     dung wird an verschiedenen Plätzen mit einer Wartezeit zwischen diesen
     beiden Tätigkeiten vorgenommen.)
 2. Sofortverkehr. (Anmeldung und Herstellung der Gesprächsverbindung wird am
     gleichen Platz vorgenommen, und zwar wird im Anschluss an die Anmeldung
     die Verbindung hergestellt.)
 3. Schnellverkehr. (Schnellverkehr ist Sofortverkehr mit vereinfachter Betriebs-
     weise und kommt nur in bestimmten abgegrenzten Netzen [Industrie- und Wirt-
     schaftsgebieten] vor.)
 4. Selbstwählferndienst. (die Gesprächsverbindung wird durch den Teilnehmer
     selbst hergestellt.)
1950 Im Bundesgebiet bestehen 371 Ortsfernsprechnetze. 1 459 687 Anrufeinheiten sind vorhanden. Die Besatzung beansprucht 48 088 Anrufeinheiten. 44 204 Anrufeinheiten sind für »Öffentliche Sprechstellen«vergeben.
1950 Ende 1950 überschreitet die Zahl der Inlandsferngespräche ihren mittleren Stand im Halbjahr vor der Währungsreform, nachdem die Schnell- und Ortsgespräche bereits im Sommer 1950 ihren damaligen Stand überschritten hatten.
1950 Vomhundertverteilung der Hauptanschlüsse auf Wirtschaftsabteilungen in den
Jahren 1950, 1930 und 1928
                                                                               1950          1930          1928

     Land- und Forstwirtschaft                                    7,07           6.60           6.94
     Industrie und Handwerk                                    28,79         24.65         24,70
     Handel und Verkehr                                          38.92         40.29         41.85
     Öffentl. Dienst und priv. Dienstleitungen           21.66         19.09         18.86
     Selbständige Berufslose                              
       1,27           5.46           5.18
     Beamte und Angestellte                          
           2.29           3.91           2.47
1950 Der vereinfachte Selbstwähldienst wird weiter ausgebaut, weil diese Betriebsweise in den Verkehrsbeziehungen Wuppertal - Solingen, Wuppertal - Remscheid, Düs-seldorf - Köln, Düsseldorf - Duisburg, Bonn - Köln und Opladen - Köln sich gut bewährt hat. Neben einer beachtlichen Verkehrssteigerung bringt diese Verkehrsart eine geringere Belegungsdauer der Leitungen und für den Teilnehmer wegen der damit verbundenen andersartigen Erfassung der Gesprächsdauer eine ‘Verbil-ligung der Ferngespräche.
1950 Ultrakurzwellen - Richtfunkverbindungen im 4- bis 7 - m - Band überbrücken durch stark bündelnde Antennen (Sendeleistung 1, 5 kW) ohne Relaisstellen Entfernungen von 200 km und mehr (Belegung jedes Funkweges mit 12, 15 oder 24 Sprechkanälen).
1950 Das dem Fernverkehr dienende Dezimeternetz wird um 2 Linien Frankfurt (Main) - Stuttgart erweitert. Insgesamt sind 1950  10 Linien mit rund 120 Kanälen in Betrieb, darunter 5 Linien nach dem Torfhaus (Harz) und dem Bocksberg, die ihre Fortsetzung in Ultrakurzwellenlinien nach Berlin haben.
1950 Der Rheinfunk (Funksprechverkehr) wird eingeführt und auf die Niederlande ausgedehnt. Gemäß den in Den Haag getroffenen Vereinbarungen werden Landfunkstellen in Mannheim, Rüdesheim, Köln und Wesel dem Betrieb übergeben. Die Landfunkstelle Mannheim wickelt im 1. Monat ihres Bestehens 500 Gespräche ab.
1950 Im Fernsprechrechnungsdienst, wird vom 1. November 1950 an die Abbuchung der Fernsprechgebühren vom Postscheckkonto des Fernsprechteilnehmers auf Antrag des Teilnehmers zugelassen.
1950 Die Münzfernsprecher werden allgemein wieder auf den Einwurf von Hartgeld umgestellt, um die Benutzung der Wertmarken entbehrlich zu machen. Dadurch können der Öffentlichkeit wesentlich mehr Münzfernsprecher zugänglich gemacht werden.
1950 Das Fernsprech - Wählsystem 50 (1950) wird geschaffen. Orts- und Ferndienst werden gemeinsam betrachtet, um eine schaltungstechnische und damit auch pflegetechnische Vereinfachung zu erzielen. Die Grundlage des neuen Wählsystems soll möglichst breit sein, um die heutigen und zukünftigen Forderungen des Betriebes zu erfüllen.
1950 Im Frühjahr 1950 ist die Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braunschweig auf 3 Linien erweitert, über die jetzt 45 Gespräche zwischen Berlin und Westdeutschland gleichzeitig abgewickelt werden können.
1950 Folgende Funkfernsprechdienste werden eröffnet:

  01. Januar 1950 Neufundland.

  01. März 1950 Hongkong.
1950 Ein Fernsprechnetz auf Ultrakurzwelle wird an der Nordseeküste geplant. Dieses Netz soll Schiffen, Reedern und Lotsen die Möglichkeit geben, im Rahmen des Weltnachrichtenvertrages innerhalb der 3 - Meilen - Zone sowie innerhalb der Häfen, in denen bisher jeglicher Funkverkehr untersagt war, einen Funkverkehr mit dem Land abzuwickeln.
1950 Der öffentliche bewegliche Landfunkdienst (Autostraßenfunk) wird kurz vor der Eröffnung der 1. Funkausstellung nach dem Kriege, im August 1950, für Düsseldorf und Umgebung eröffnet. Er soll einen Sprechfunkverkehr von Kraftfahrzeugen über Feststationen der Deutschen Bundespost in das öffentliche Fernsprechnetz ermöglichen. (Erweiterte Versuchsstrecke: Duisburg - Karlsruhe [Baden].)
1950 In West - Berlin wird im Februar ein Funkamt eingerichtet.
1950 Der Vorschuß für einen Hauptanschluß (s. 1949) wird im Februar auf 150 DM ermäßigt und im Oktober ganz fallengelassen.
1950 Im Februar wird ein Versuchsfunknetz für einen dienstlichen Fahrzeugfunk eingerichtet.
1950 Die Herausgabe des »Amtlichen Fernsprechbuchs 1950«, des ersten nach der Spaltung Berlins, stößt zunächst dadurch auf Schwierigkeiten, daß sich die Ostmagistratspost weigert, Unterlagen für die Teilnehmer im sowjetischen Sektor zur Verfügung zu stellen. Verhandlungen wegen gemeinsamer Herausgabe eines Berliner Fernsprechbuchs waren schon 1949 gescheitert. Es bleibt daher nur übrig, sämtliche Fernsprechnummern der Teilnehmer im sowjetischen Sektor anzurufen.
1951 Trägerfrequenz (Tf) - Kabelanlagen Karlsruhe (Baden) - Stuttgart und Mannheim - Saarlandgrenze werden fertiggestellte. Außerdem wird das Tf - Fernkabel Düsseldorf - Frankfurt (Main) ausgelegt und in Betrieb genommen. Die Südstrecke München - Stuttgart wird auf 2 Doppeladern in Betrieb genommen. Herrichtung der restlichen 6 Doppeladern auf dieser Strecke für Betrieb mit 60 Kanalfernpsprecheinrichtungen wird veranlaßt. Mit Holland wird der Bau einer Tf - Fernkabelanlage zwischen Düsseldorf und Venlo und mit der Schweiz zwischen Karlsruhe (Baden) und Basel vereinbart. Verhandlungen werden mit der belgischen Verwaltung über eine symmetrische Tf - Fernkabelanlage zwischen Aachen und Lüttich geführt.
1951 Die Breitbandkabelverbindung Frankfurt (Main) - Hannover - Hamburg wird auf 300 Kanäle aufgestockt.
1951 Papst Pius XII. erklärt durch Apostol. Breve den Erzengel Gabriel zum himmlischen Patron des Fernmeldewesens und aller, die darin Dienst tun: “... ernennen und bestimmen Wir ... durch dieses Schreiben für immer den heiligen Erzengel Gabriel zum himmlischen Patron des Fernmeldewesens und all derer, die darin tätig sind, mit allen den Ehren und liturgischen Privilegien, die für diese Fälle vorgesehen sind. Diese Bestimmung soll für immer in Geltung bleiben.... Gegeben zu Rom, beim heiligen Petrus, unter dem Fischerring am 12. Januar 1951, im 12. Jahre unseres Pontifikates. Papst Pius XII.”
15. Juni 1951 Vom 15. Juni 1951 an können mit Finnland, den Niederlanden und Luxemburg Sammelferngespräche geführt werden, bei denen auf deutscher Seite bis zu 8 Sprechstellen gleichzeitig teilnehmen können.
1951 Die Luftpostliste wird erstmalig nach dem 2. Weltkrieg neu herausgegeben.
1951 Präsidentenkonferenz in Bad Reichenhall (16. - 18. 3. 1951). Die Präsidenten-konferenz in Bad Reichenhall geht in ihrer Zielsetzung und Aufgabenstellung über den eigentlichen Rahmen einer bloßen Arbeitstagung hinaus. Anwesenheit des Generaldirektors der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung - Grund-legender Vortrag des Bundesministers Dr. Schuberth über das “Postverwaltungs-gesetz unter Berücksichtigung der europäischem und fernmeldetechnischem Gebiet”.
1951 “Geschichte der Deutschen Post”, Teil 3: Geschichte der Deutschen Reichspost (1871) bis 1945 von Dr. Karl Sautter, Staatssekretär i. R. erscheint.
1951 Verbesserung im Fernsprechdienst. Durchschnittlich 62 v. H. des Gesamtverkehrs werden im Sofortverkehr, d. h. ohne Wartezeit abgewickelt.
1951 Erste Sitzung der Funkbetriebskommission. Technische und betriebliche Fragen des Funkwesens werden erörtert. Unterausschüsse: Fernsehausschuss, Ultrakurz-wellenausschuss, Ausschuss für Richtfunkverbindungen.
1951 Auf der Bauausstellung “Constructa Hannover” (Juli - August 1951) und historischen Ausstellungsgegenständen gut vertreten. Starke Beachtung findet die Bundespost auch auf der 1. Nationalen Briefmarkenausstellung Wuppertal (September 1951) und auf der Postwertzeichen - Ausstellung “Wüposta Stuttgart” aus Anlass der Hundertjahrfeier der Übernahme des Postdienstes in Württemberg durch den Württembergischen Staat und der Herausgabe der 1. württemberigschen Briefmarken (Ende Oktober - Anfang November 1951).
1951 In Anwesenheit leitender Beamter der französischen, belgischen, niederländischen und luxemburgischen Postverwaltungen findet Ende September 1951 eine Präsidentenkonferenz zu Aachen statt. (Die Schweiz war Ende Juni 1950 auf der Präsidentenkonferenz zu Konstanz vertreten.)
1951 Anlässlich der Industrie - Ausstellung in Berlin wird ein von der Bundespost im Funkturm Berlin aufgestellter Fernseh-Bild- und Tonsender in Betrieb genommen (Anfang Oktober 1951). Gleichzeitig findet in Berlin die Postwertzeichen - Ausstellung “Briefmarken der Welt” (Senatsverwaltung Berlin und Bundespost) statt.
1951 An 15 Künstler werden Aufträge zur Erlangung von Entwürfen für Schmuckblatt - Telegramme erteilt.
1951 Neureglung der Altpapiererfassung der Bundespost.
1951 Der Schnellpaketdienst wird versuchsweise eingeführt. Das Schnellpaket ist eine Verbindung des dringenden Pakets mit dem Eilpaket. Als Schnellpaketsendungen  können gewöhnliche und unversiegelte Pakete sowie gewöhnliche und unversiegelte Postgüter nach Orten im Bundesgebiet und nach Westberlin versandt werden. Sie werden mit den schnellsten Postgelegenheiten befördert und am Bestimmungsort durch Sonderzustellung ausgehändigt.
1951 Zusammenlegbare Verpackungen, die von Selbstbuchern bei der Versendung ihrer Paketsendungen benutzt worden sind, werden im Bundesgebiet und im Verkehr mit Westberlin unter gewissen Bedingungen gebührenfrei zurückgesandt.
1951 Einrichtung einer “Zentralen Auskunftsstelle für Postwurfsendungen” bei dem Postamt Frankfurt (Main) 1. Auf Antrag übernimmt diese Stelle auch die Verpackung und den Versand der Postwurfsendungen.
1951 Das Bundesgebiet hat 1951 1,5 Millionen belegte Anrufseinheiten bei den Fern-sprechortsämtern und 2,55 Millionen Haupt- und Nebenanschlüsse.
15. April 1951 Am 15. April 1951 wird auf dem Gelände des ehemaligen Thurn und Taxis´schen Palais die Grundsteinlegung für die Fernmeldebauten Frankfurt (Main) vorgenommen. Als akustisches Sinnbild verborgener Arbeit des Fernmeldedienstes klingt bei der Grundsteinlegung über ein Tonband schwebendes Stummen und Tönen, darin eingeblendet das laute Pochen von Herzschlägen; denn die allen Menschen verständliche Sprache ist die Sprache des Herzens. Die Fernmeldetechnik kann, wie jedes Wort, auch das Pochen des Herzens über die Ozeane tragen und jedem Brudermenschen die weiteste Ferne bis auf Hauchesnähe an das Ohr bringen. »Möge das neue Gebäude ausschließlich im Dienste einer menschen- und völkerverbindenden Tätigkeit stehen.« Inschrift des Grundsteins, eines Sandsteinblocks, der aus dem zerstörten Thurn und Taxis´schen Palais entnommen war: »Von Thurn und Taxis stamme ich - 1731. Das neue Hochhaus gründ ich - 1951.«
1951 Auf dem Großen Feldberg im Taunus (881 m) wird der zerstörte Fernsehturm aufgestockt und erstmals unter dem neugeprägten Namen »Fernmeldeturm« dem Betrieb übergeben. Er ist 69 m hoch und hat 2 Kellergeschosse, 1 Erdgeschoß und 19 Obergeschosse. Er dient vorwiegend als Hauptstüzpunkt für den Dezimeter - Funkdienst und stellt den Mittel- und Knotenpunkt des Dezimeternetzes dar. Die 10 Sender (mit 20 Antennen) für den Fernsprechdienst arbeiten nach 6 Richtungen. Insgesamt stehen 80 bis 100 Kanäle für den öffentlichen Dienst zur Verfügung. Es bestehen folgende Dezimeterlinien vom Großen Feldberg nach:
     Torfhaus (Anschluss an UKW - Verbindung nach Berlin)
     Bremen, Bonn (2 X)
     Düsseldorf, Nürnberg
     München (2 X) sowie 2 Versuchsverbindungen nach Darmstadt und Mannheim.  
     Der Fernmeldeturm dient ferner den Versuchen für den »Öffentlichen beweg-
     lichen Landfunkdienst«, d. h. für Gespräche, die von fahrenden Kraftfahrzeugen
     ausgeführt werden.
1951 Der Fernmeldedienst wird durch die starke Wirtschaftstätigkeit, die die Koreakrise hervorgerufen hat sich gegenüber dem Vorkriegsstand von 1936 verdoppelt. Die Zahl der Ortsgespräch ist jedoch gegenüber der Vorkriegszeit nur etwa um die Hälfte gestiegen.
1951 Das Bundesgebiet hat 1951  1,5 Millionen belegte Anrufseinheiten bei den Fernsprechortsämtern und 2,55 Millionen Haupt- und Nebenanschlüsse.
1951 Die Zahl von Kabel- und Fernsprechdraht - Diebstählen steigt sprunghaft an. Es werden Belohnungen für die Ermittlung von Kabeldieben und Fernsprechdraht-dieben ausgesetzt.
15. April 1951 Vom 15. April 1951 an sind im innerdeutschen Fernsprechverkehr wieder Sammel-ferngespräche und Ferntagungsgespräche zugelassen.
1951 Die Empfangs - Endstelle der Funksprechverbindung Berlin - Torfhaus - Braun-schweig in Berlin  Grunewald wird am 1. Juni 1951 durch eine Empfangsstelle in Berlin - Nikolassee ersetzt. Gleichzeitig wird eine neue Funksprechverbindung Berlin - Höhbeck - Hamburg in Betrieb genommen, über die 15 Gespräch gleich-zeitig abgewickelt werden können.
1951 Der bewegliche Landfunkdienst wird auf den Autobahnen und Bundesstraßen 1. Ordnung (Duisburg - Düsseldorf - Frankfurt (Main) - Karlsruhe (Baden) - Freiburg (Breisgau) - Basel eingerichtet.
01. Okt. 1951 Vom 01. Oktober 1951 an können Ferngespräch mit Pakistan außer über London auch über Bern (Funkverbindung Bern - Kurrachee [Karachi]) als 2. Normalweg abgewickelt werden.
1951 Den deutschen Schiffen, die mit einer genehmigten Sprechfunkanlage auf Grenzwelle am Seefunkdienst teilnehmen, kann auf Antrag genehmigt werden, während der Fahrt auf dem Rhein am Rheinfunkdienst teilzunehmen.
1951 In der Bundesrepublik kommen 5 Sprechstellen auf 100 Einwohner (Frankreich 6, Holland 7, England 10, Dänemark 16, Schweden 21, USA 37).
Oktober 1951 Ab Oktober werden auch private Teilnehmer zum Anschluss an den Funkdienst »Fahrzeugfunkdienst Berlin« (s. 1950) zugelassen.
1951 Bis Ende des Jahres (s. auch 1945) ist das Westberliner Fernsprechnetz ausgebaut auf rund 170 000 Anschlußeinheiten und 2 400 Anschlußeinheiten für Münzfernsprecher und belegt mit 124 200 Hauptanschlüssen, 71 600 Nebenanschlüssen und 2 100 öffentlichen Sprechstellen; das ergibt für West - Berlin 9 Sprechstellen auf 100 Einwohner. Im sowjetischen Sektor ist seit der Spaltung Berlins der weitere Ausbau zum Stillstand gekommen, da der Ostmagistratspost keine leistungsfähige Industrie zur Verfügung steht. Im sowjetischen Sektor sind vorhanden: rund 47 000 Anrufeinheiten und 32 500 Hauptanschlüsse.
1951 Anläßlich der Berliner Industrieausstellung werden im Herbst von der Bundespost durch die Außenstelle Berlin des Fernmeldetechnischen Zentralamts Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Nordwestdeutschen Rundfunk Fernsehversuchssen-dungen aufgenommen.
1952 Bau der Trägerfrequenz - Fernkabelanlagen Düsseldorf - Venlo und Basel - Karlsruhe (Baden) . Hierzu werden symmetrische Trägerfrequenz - Fernkabel verwendet. eine gleichartige Anlage wird auch zwischen Luxemburg und Trier erstellt.
1952 Professor Dr. - Ing. Fritz Lubberger, der Pionier der Wähltechnik, stirbt im alter von 77 Jahren. Lubberger, am Oberrhein geboren, studierte in Karlsruhe und München. Im Jahre 1902 kam er in Amerika mit der Wähltechnik in Berührung. Die Wählämter Dayton (Ohio), Grand Rapids (Michigan), Columbia (Ohio) wurden unter maßgebender Mitarbeit Lubbergers gebaut. Nach Deutschland im Jahre 1910 zurückgekehrt, begann er bald seine Lehrtätigkeit, die ihm einen in der ganzen Welt geachteten Namen schuf. Seine zahlreichen Schüler werden die einzigartige Darstellungsweise Lubbergers nicht vergessen.
Januar 1952 Im Januar wird in West - Berlin eine Toto - Ansage in Betrieb genommen.
01. Febr. 1952 Der Fernsprechverkehr mit den Azoren und Madeira wird am 01. Februar 1952 aufgenommen.
01. März 1952 Am 01. März 1952 wird der Fernsprechverkehr mit Helgoland über eine behelfsmäßige Funkverbindung Cuxhaven - Helgoland abgewickelt.
02. April 1952 Ab 02. April 1952 führen die Fernsprechämter und die selbständigen Fernämter die gemeinsame Bezeichnung »Fernmeldeamt«. Bestehen in einer Stadt mehrere solcher Ämter, werden sie durch zusätzliche Zahlen unterschieden. Das Amt mit Ferndienst erhält stets die Nummer 1.
17. April 1952 Die Bundesrepublik Deutschland tritt dem Internationalen Fernmeldeverein (UIT) bei.
27. Mai 1952 Berlin / Ost unterbricht die innerstädtischen Telefonverbindungen (bis 31. 01 . 1971, als zehn Leitungen für den handvermittelten Dienst geschaltet werden).
1952 Das Fernkabel Frankfurt (Main) - Köln - Düsseldorf wird in Betrieb genommen.
02. Juli 1952 Bei dem Fernamt Düsseldorf wird am 02. Juli 1952 eine Sammelgesprächseinrich-tung für 10 Leitungen in Betrieb genommen. Von dem genannten Zeitpunkt an ist neben dem Verzweigungsamt Frankfurt (Main) jetzt auch das Fernamt Düsseldorf Verzweigungsamt für Sammelferngespräche und Ferntagungsgespräche.
1952 Ultrakurzwellen - Richtfunkverbindung (1,5 m - Band) ermöglicht den Anschluss der »Insel« Berlin an das Westdeutsche Fernseh - Übertragungsnetz. Ohne Relaisstellen werden etwa 180 km überbrückt.
1952 Zur Erprobung des Selbstwählferndienstes auf große Entfernungen wird zwischen Düsseldorf und Frankfurt (Main) der Selbstwählferndienst eingerichtet; 20 Vierdraht-leitungen, die mit Tonwahl betrieben werden, stehen dafür zur Verfügung.
1952 Baubeginn für ein dichtes Netz genormter Fernmeldetürme, die sich in nicht all zu ferner Zukunft auf allen beherrschenden Höhen erheben werden und neben dem Fernsehdienst dazu bestimmt sind, die Dezimeterfunktechnik auch für Gespräche auf geringerer Entfernung dienstbar zu machen.
1952 Auf dem Gelände des früheren Thurn- und Taxi´schen Palais und des im Kriege zerstörten Hauptpostgebäudes erheben sich weit über die Dächer der Stadt Frankfurt (Main) die Stahlskelette für die Fernmeldebauten. Es sind dies die größten Gebäude, die jemals für das Fernmeldewesen in Deutschland errichtet wurden.
1952 Das Baugrundstück ist 21 400 qm groß. Der Rohbau läßt erkennen, das dieser Gebäudekomplex neben dem Dom (Turmhöhe 94,75 m) das beherrschende Gebäude im Stadtgebiet sein wird.
1952 Hierzu einige bauliche Daten:

            Gebäude           Höhe in    Grundfläche     Zahl der    Umbauter    Nutzfläche
                                          m              in qm        Geschosse    Raum in         in qm
                                                                                                    cbm
Fernmeldeturm  .  .  .  .   69,00              578             12 + 1          40 153          10 400
Nordbau
  .  .  .  .  .  .  .  .   45,00            2 002               8 + 1          99 824          23 000
Nordostbau  .  .  .  .  .  .   40,00              767               8                34 700     
      7 200
Bürohochhaus
   .  .  .  .   29,50              717               7 + 1          24 928            6 170
Thurn- und Taxisgeb.
  .   10,22              955               2                12 696            2 783
Sonstige Bauten   .  .  .     . / .            4 744               . / .             38 940            7 380
1952 Der Verbrauch an Baustoffen beträgt:

Stahl  .  .  .  .  .  .  .  .  .   10 000   t                   Holz  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    2 500 cbm
Beton .  .  .  .  .  .  .  .  .   30 000 cbm               Glas  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    9 000  qm
Zement  .  .  .  .  .  .  .  .   10 000   t                   Fußbodenflächen  .  .  .  60 000  qm
Kies
.  .  .  .  .  .  .  .  .  .   30 000 cbm
1952 Die größten Betriebsräume erhalten eine Flächenausdehnung von 16 X 90 m. die Arbeitsräume sind so bemesse, daß etwa 3 000 Bedienstete gleichzeitig arbeiten können. Die Geschoßhöhen sind unterschiedlich, je nach dem Verwendungszweck sind sie 3,50 bis 6,00 m hoch.
1952 Weltpostkongress in Brüssel. Es wird u. a. beschlossen, dass nach dem Inkrafttre-ten der auf diesem Kongress geschlossenen Verträge die deutsche Sprache in dem offiziellen Organ des Weltpostvereins, der in Bern erscheinenden Zeitschrift “Union Postale”, als Publikationssprache wieder zugelassen wird.
1952 Konferenz der Regierungen der dem “Internationalen Fernmeldeverein” angehörenden Länder in Buenos Aires (Bundesrepublik Deutschland seit 17. 4. 1952 Mitglied). Nächste Konferenz: Genf 1957.
1952 In Anwesenheit leitender Beamter der dänischen, norwegischen, schwedischen und finnischen Postverwaltungen findet Anfang September 1952 eine Präsiden-tenkonferenz in Flensburg statt.
1952 Das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen veröffentlicht eine Schrift: “Gedanken zum Kraftomnibusverkehr”. Mit einer Gesamtzahl von rund     19 500 Kraftfahrzeugen und Anhängern stellt die Deutsche Bundespost den größten Kraftfahrzeughalter Europas dar.
1952 Aus Anlass des »75 jährigen Jubiläums des Fernsprechers in Deutschland« werden Nachbildungen des Fernsprechers von Philipp Reis der Öffentlichkeit vorgeführt.
1952 Aus Anlass der Feier “75 Jahre Fernsprecher in Deutschland” stiftet der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen Dr. - Ing. E. h., Dipl. - Ing. Schuberth die Heinrich von Stephan- und die Philipp Reis- Plakette, die jährlich am 26. Oktober für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Post- und Fernmeldewesens, ohne Rücksicht auf Zugehörigkeit zur Post, verteilt werden sollen. Am 26. Oktober 1877 erklärte Stephan nach erfolgreichem Abschluss der Fernsprechversuche: “Meine Herren! Diesen Tag müssen wir uns merken!” Am 26. Oktober 1861 führte der Erfinder des Fernsprechers, Philipp Reis, in Frankfurt (Main) sein Gerät der Öffentlichkeit vor. Die “Heinrich von Stephan - Plakette 1952” wird Staatssekretär a. D. Dr. Sautter, die “Philipp Reis - Plakette 1952” Prof. Dr. Ing. Hebel - München verliehen. Zur gleichen Zeit erscheint die Festschrift “75 Jahre Fernsprecher in Deutschland”mit “Zeittafel zur Geschichte des Fernsprechers 1852 bis 1952”.
1952 Briefmarkenausstellung der Deutschen Bundespost in Philadelphia (USA), (National Philatelic Museum Philadelphia). Erste offizielle Veranstaltung der Deutschen Bundesrepublik in USA nach dem 2. Weltkriege. An der “Centilux” 100 Jahre Postwertzeichen in Luxemburg beteiligt sich ebenfalls die Bundespost.
1952 Helgoland wird wiederum der Bundesrepublik unterstellt. Die Insel erhält Funksprechverbindung mit der Küstenfunkstelle Elbe - Weser - Radio.
1952 Olympische Spiele in Helsinki.
1952 Herausgabe eines Geschenkpostsparbuch. Neufassung der Anleitung für Postsparer.
1952 / 53 Wiederbeginn des deutschen Fernseh - Programmdienstes nach dem 2. Weltkrieg.
01. Jan. 1953 Im Fernsprechdienst der Bundespost wird am 1. 1. 1953 die Einzelzifferaussprache eingeführt (zwo - sieben - eins - eins - drei - eins- statt siebenundzwanzig - elf - einsunddreißig).
1953 Verfügung über die Einziehung und Verrechnung der Fernsehrundfunkgebühren.
1953 Neue Bestimmungen über die Erteilung von Genehmigungen für die Errichtung und den Betrieb von Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen.
1953 Neuausgabe des Briefpostbuches.
1953 Neuordnung des Paketdienstes. Änderung des Paketkartenverfahrens.
1953 Deutsche Verkehrsausstellung München. Größte europäische Nachkriegsaus-stellung. Erster Postschnellzug Deutschlands (Diesellokomotive mit 2000  PS. - Bahnpostwagen 26 [27] m).
02. Juni1953 Erstmalige internationale Fernseh - Direkt - Übertragung London - Bundesrepublik - Berlin (Krönungsfeierlichkeiten von Elisabeth II in London 02. 06. 1953. Das in London aufgenom-mene Fernsehbild mußte über eine große Zahl von Relaisstellen geleitet und dabei in eine andere Zeilenzahl umgesetzt werden).
24. Juli 1953 Das Gesetz über die Verwaltung der Deutschen Bundespost, das die rechtliche und finazielle Unabhängigkeit der Deutschen Bundespost bringt, tritt in Kraft.
1953 Das “Handwörterbuch des Postwesens” erscheint (828 Seiten, 170 Abbildungen).
1953 Einrichtung eines Sozialamtes der Deutschen Bundespost.
1954 Umzug des Bundespostministeriums von Frankfurt am Main nach Bonn.
1954 In Berlin (West) führt die Senatsverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen fortan die Bezeichnung "Landespostdirektion".
19. Febr. 1955 Die Umstellung des deutschen Telegrafennetzes auf Wählscheibe beginnt. Zuvor wurden Telegrafenverbindungen von Hand über Stöpsel hergestellt.
1955 Die Bundesrepublik ist wieder vollwertiges Mitglied des Weltpostvereins. Damit entfallen gewisse vorbehalte, die im Zusammenhang mit dem ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 bestanden haben.
03. Sept. 1955 Erste internationale Selbstwählferndienstbeziehung der Bundesrepublik Deutsch-land zur Netzgruppe Basel geht in Betrieb. Das bedeutet, dass Bundesbürger selbst - ohne Vermittlung - in die Schweiz telefonieren können.
1956 Erstmalige Ausgabe von Europa - Marken.
26. Sept. 1956 Zwischen Frankfurt am Main und New York werden zwei Fernsprechkabel in Betrieb genommen.
01. Okt. 1956 Das Fernseh - Übertragungsnetz innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kann "pausenlos" umgeschaltet werden.
1957 Überführung der Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes in die Deutsche Bundespost.
20. Febr. 1958 Der unmittelbare Funksprechverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland (Hamburg) und Indien (Kalkutta) wird eröffnet.
22. April 1958 Eröffnung des automatischen Selbstwählferndienstes zwischen Knotenamtsbereich Düsseldorf und Ortsnetz Brüssel.
01. Juli 1958 Der Selbstwählferndienst zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Luxemburg wird eingeführt.
1958 Eröffnung des Bundespostmuseums in Frankfurt am Main.
1959 Gründung der "Europäischen Konferenz für Post- und Fernmeldewesen" in Montreux (CEPT).
22. Sept. 1959 Das neue Transatlantik - Fernsprechkabel Europa - Nordamerika wird eingerichtet. Es brachte qualitative und quantitative Verbesserungen gegenüber den bisherigen Kabeln.
 
01. Mai 1960 Die durchgehenden Gepäckbeförderung Schiene - Kraftpost wird versuchsweise eingeführt.
1961 Erste Familienzeitschrift für Angehörige der Deutschen Bundespost "Christl von der Post" (später Telepost) erscheint.
01. Sept. 1961 Einführung des Inland - Nachtluftpostnetzes der Deutschen Bundespost.
16. Okt. 1961 Die USA werden an das europäische Telegrafenwählnetz angeschlossen: erster interkontinentaler Wählverkehr im Fernmeldewesen.
03. Nov. 1961 Einführung der neuen Postleitzahlen.
10. Juli 1962 Die ersten kommerziellen Nachrichtensatelliten ("Telestar") werden in den USA gestartet.
01. Sept. 1962 Die Gebühren für Postanweisungen und Zahlkarten werden bar vereinnahmt.
01. März 1963 Die Briefdrucksache wird eingeführt.
1964 Aufnahme des Postsparverkehrs mit dem Ausland, beginnend mit Österreich.
1966 Die letzte handbediente Fernsprech-Ortsvermittlungsstelle der DBP in Uetze wird außer Betrieb genommen.
1967 Gedächnisausstellung zum 450. Todestag von Franz von Thurn und Taxis in Frankfurt am Main.
1968 Die Deutsche Bundespost ist europaweit die größte Benutzerin elektronischer Datenverarbeitungsanlagen für kommerzielle Aufgaben.
1969 Die Postwertzeichen bleiben in Zukunft uneingeschränkt gültig (bis zur Währungs-umstellung).
1970 Eröffung einer Führungsakademie der Deutschen Bundespost.
1972 Bedeutende Leistungen der DBP für die XX. Olympischen Spiele in München und Kiel.
24. Juli 1972 Der Telefonverkehr mit der DDR wird auf Selbstwahl geschaltet - als erstes sind 32 Ortsnetze im Bereich Postdam anzuwählen.
1974 Der europäische Funkrufdienst für den Bereich der DBP wird eröffnet.
1974 Der 100 000. Telexanschluss wird eingerichtet.
1976 Aufnahme des Eurocheque - Dienstes bei der DBP.
1976 Postabkommen mit der DDR.
1976 Das öffentliche Datexnetz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2 400 bit/s wird in Betrieb genommen.
1976 Die Oberpostdirektionen Trier, Tübingen, Braunschweig und Neustadt an der Weinstraße werden aufgehoben.
1977 Alle Fernsprechteilnehmer im Bereich der DBP werden zum interkontinentalen Selbstwählferndienst in 25 Länder Europas und 10 Länder in Übersee zugelassen.
1977 Gründung der Deutschen Telepost Consulting GmbH (DETECON).
1980 Eröffnung des Telebriefdienstes.
1981 Einführung des Teletexdienstes.
1982 Einführung des Kabelfernsehens.
1982 Einführung der Kontenführung im Postgirodienstes über Btx in Berlin.
1983 Der Bildschirmtext Btx wird eingeführt.
1983 Einführung des breitbandigen, integrierten Glasfaser - Fernmelde - Ortsnetzes, BIGFON, als Betriebsversuch.
1983 Einführung der Telefondienstleistung "Service 130".
1983 Einführung des Postkurierdienstes in mehreren Städten.
1984 XIX. Weltpostkongress in Hamburg.
1984 Einführung des Datapostdienstes für jedermann.
1985 Einführung des zellularen Funktelefonnetzes "C".
1985 Einrichtung der Videokonferenz.
1985 Der Fernwirkdienst Temex wird eingerichtet.
1985 Die Telebox, der elektronische Briefkasten wird eingeführt.
1986 Ausbau der Glasfaser - Overlaynetze.
1987 Einführung des Terminalsystem EPOS im Schalterdienst in Hannover.
1988 Mit TAT- 8 wird das erste Glasfaserkabel durch den Atlantik verlegt.
1988 Einrichtung des Funkdienstes Cityruf als Probebetrieb in Frankfurt und Berlin.
1989 Mit dem Poststrukturgesetz werden die Voraussetzungen für eine an den Anforderungen der Zukunft orientierte Organisation geschaffen. Die Post gliedert sich in die drei Unternehmen, Postbank, Briefpost und Fernmeldetechnik.
1989 Eröffnung des ersten ISDN - Teilnetzes.
1989 TV - SAT 2 und Kopernikus nehmen den Betrieb auf.
01. April 1989 Für alle eurpüäischen Länder einschließlich der asiatischen Gebietsteile der Sowjetunion und der Türkei, für die Azoren, Grönland, die Kanarischen Inseln und Madeira wird für Briefe und Postkarten kein Luftpostzuschlag mehr erhoben.