Das neu gebaute Haus Emmerich in der Schneewiesenstraße
Die Birkenfelder Post zieht um in das neu erbaute Haus Emmerich, die spätere Löwenburg.
Herr Emmerich vermiethet der Preußischen Postverwaltung in seinem neu erbauten Hause zu Birkenfeld
Herr Emmerich verpflichtet sich, in seinem vorgedachten Hause links beim Eintritt eine
Passagierstube einzurichten und zu unterhalten. Die Einrichtung der Passagierstube muss den bestehenden Vorschriften entsprechen, namentlich muss die Passagierstube anständig möblirt, d. h. mit einem Sopha, einer Klingel, den erforderlichen Tischen und Stühlen versehen sein. Dieselbe muß stets reinlich gehalten, bei Anwesenheit von Postreisenden gut erleuchtet, zur Winterzeit geheizt und bei Ankunft der Posten, sei es bei Tage, oder Nachtzeit, zugänglich sein. Die Passagierstube muss mit einem Klingelzug, mit einem Schreibzeug und einem Schlüssel zur Retraite versehen sein. Die zur Erleuchtung und Heizung der Passagierstube erforderlichen Materialien sind von dem Vermiether zu liefern.
Herr Emmerich verpflichtet sich, für das Tapezieren, resp. Ausweißen der vermietheten Räume auf seine Kosten zu sorgen und auf die Dauer der Contractzeit alle nach Anordnung der Postverwaltung nöthigen Reperaturen zu übernehmen, so daß die Diensträume sich stets in einem durchaus anstän-digen und zweckentsprechenden Zustande befinden. Namentlich verpflichtet er sich, für den sicheren Verschluß der Postdienst-Corale durch Anbringen guter Schlösser an den Thüren und starker Fensterläden, auf seine Kosten zu sorgen.
Für obige Leistungen empfängt der Hr. Emmerich durch Vermittlung des Post-Amts zu Birkenfeld eine Miethe von 114 rT, buchstäblich „Einhundert und vierzehn Thaler” jährlich in monatlichen Raten postnumerando aus der Ober-Post-Kasse zu Trier.
Sollte etwa im Verlaufe der Mieth-Periode mit dem Königl. Post-Amte in Birkenfeld eine Telegraphen-Station vereinigt werden, so steht der Postverwaltung das Recht zu, die gemietheten Räume auch zum Telegraphierdienst zu benutzen, und die sowohl zur Herstellung der Station, als auch zum telegraphischen Betriebe erforderlichen Einrichtungen zu treffen, ohne daß aus Anlaß dieser, für Staatsrechung erfolgender Einrichtungen oder wegen des stattfindenden telegraphischen Betriebes der Vermiether eine Erhöhung der in §. 4 festgesetzten Miethpreises oder eine sonstige Entschädigung zu beanspruchen berechtigt ist.
Die Stempelkosten zu gegenwärtigem Mieth-Contract fallen dem Vermiether zur Last. |
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Trier, den 17. Juli 1863 .
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Das ehemals neu erbaute Haus Emmerich in der Schneewiesenstraße. |
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1868 nach dem Tode des Postmeisters Emmerich wurde Birkenfeld Post-Expedition 1. Klasse unter dem Post-Expeditor Litzenberger als Vorsteher. Doch schon 1871 erhielt die Post-Expedition wieder die Bezeichnung Postverwaltung und Litzenberger wurde Postsekretär. Litzenberger standen bei der Amtsübernahme zwei untergeordnete Beamte zur Seite, von denen einer bereits seit 1866 die dem Postamt zugeteilte Telegraphenstelle verwaltete, ebenso zwei Landbriefträger, ein Ortsbriefträger und ein Paketzusteller. Bereits am 27. Mai 1868 bat Litzenberger in einem Schreiben an die Königlich Preußische Ober-Post Direction in Trier um die Verlegung der Post dahin, wo auch er wohnen würde. Weitere Schreiben folgten. Litzenberger hatte im Vorfeld mehrmalig die Witwe Emmerich um die Möglichkeit ersucht, in ihrem Haus in der Schneewiesenstraße für sich und seine Familie eine Wohnmöglichkeit zu bekommen. Diese lehnte dieses Begehren jedoch stets ab, und deshalb beschwerte sich Litzenberger mit den Worten: „. . . sie besitzt Vermögen, betreibt Schankwirtschaft und hat ihr Haus bis unters Dach voller Chambre-Gardisten angefüllt”. Litzenberger schlägt der Post am 24. September 1871 andere geeignete Häuser vor, unter anderem auch das Warth`sche Haus in der Achtstraße, worauf die Witwe Emmerich der Post eine Absenkung der Miete auf jährlich 50 Taler anbietet, gegebenenfalls auch völlig auf die Miete zu verzichten. |
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