1830 Der Geheime Postrat Carl Philip Heinrich Pistor (1778 - 1847) unterbreitet dem preußischen Kabinett den Vorschlag zum Bau einer preußischen Telegraphenlinie unter Verwendung sechsflügliger optischer Telegraphen nach dem Vorbild von Carles William Pasley.
21. Juli 1832 König Friedrich Wilhelm III. verfügt über Karbinettorder die Einrichtung einer optischen Telegraphenlinie ausgehend von Berlin bis in die Rheinprovinzen. Die Bauleitung wurde dem Major des Generalstabes Franz O´Etzel (1783 - 1850) übertragen.
Nov. 1832 Der Betrieb zwischen Berlin und der Station Pabsdorf auf dem Telegraphenberg in Magdeburg (19. Station) wird für Staats- und Militärmeldungen aufgenommen.
1833 Die restlichen 41 Stationen über Köln - Deutz bis nach Koblenz folgen 1833.
01. Febr. 1833 Coblenzer Anzeiger, Nummer 10
>>Berlin, 25. Jan. Binnen 8 Tagen wird die Telegraphenlinie zwischen hier und Magdeburg vollendet sein. Auf der übrigen Linie bis Cöln sind erst die Punkte be-stimmt, allein man hofft bei anhaltendem Fleiße mit dem Sommer fertig zu wer-den, um so mehr, als durch Westfalen schon während der französischen Herr-schaft eine Telegraphenlinie gieng, deren Punkte man jetzt zu benutzen gedenkt. <<
26. Febr. 1833 Coblenzer Anzeiger, Nummer 17
>>Coblenz, 25. Febr. In dem gestrigen Frankfurter Journal lesen wir einen aus Coblenz vom 22. Febr. Datirten Artikel, den wir seiner Bedeutsamkeit wegen unse-ren Lesern hier mitteilen: "Daß die neue Telegraphen - Linie, wie es verlautet, hierher geleitet werden soll, hat wohl vielen Vortheil für unseren Platz, und macht viel Freude, desto mehr aber Aerger in Cöln, wo man fest darauf rechnet, den Schlußpunkt der Linie dort zu sehen. Coblenz gewinnt überhaupt täglich an Leben und Thätigkeit. Es lernt unter den jetzigen Conjunk-turen seine Bedeutung kennen, die ihm seine geographische Lage, an der Mün-dung zweier Flüsse, gewährt, die ihm östlich den Zugang in die Binnenländer Deutschlands, westlich den Moselweg nach Frankreich, nördlich und südlich die große Rheinbahn öffnen. Der Handel nimmt darum höheren Aufschwung und die neu begonnene Rangfahrt mit Rotter-dam und Amsterdam, die Eiljachten auf der Mosel, die Dampf- und Segelschifffahrt auf dem Rheine, sichern ihm alle Vortheile, die es wohl zu benutzen wissen wird, unterstützt von einer Regierung, die alles Große und Gute fördert".
02. Juli 1833 Coblenzer Anzeiger, Nummer 53
>>Coblenz. Der hiesige Telegraph wird auf das Belvedere des ehemaligen kurfürst-lichen Schlosses zu stehen kommen. Man hofft, die ganze Telegraphenlinie in zwei Monaten vollendet zu sehen.<<
05. Sept. 1833 Trier´sche Zeitung, Nummer 142
>>Coblenz, 2. Sept. Der Schlußtelegraph für die Linie zwischen Berlin und hier, auf dem Ehrenbreitstein, ist fertig; an den übrigen Punkten wird rastlos gearbeitet, so daß binnen Kurzem die ganze Strecke geordnet, und somit das erste derartige Institut in Deutschland vollendet seyn wird. Wie verlautet, soll schon im künftigen Jahr die Linie von hier nach Trier und den Grenzfestungen fortgesetzt werden.<<
06. Sept. 1833 Coblenzer Anzeiger, Nummer 72
>>Coblenz, 5. Sept. Der Schlußtelegraph für die Linie zwischen Berlin und hier, auf dem Ehrenbreitstein, ist fertig; an den übrigen Punkten wird rastlos gearbeitet, so daß binnen Kurzem die ganze Strecke geordnet, und somit das erste derartige Institut in Deutschland vollendet seyn wird. Wie verlautet, soll schon im künftigen Jahr die Linie von hier nach Trier und den Grenzfestungen fortgesetzt werden.<<
15. Juni 1834 Trier`sche Zeitung, Nummer 95
>>Wir hören, daß die Telegraphenlinie fortgesetzt werden soll. Auf dem hiesigen Schlosse wird soeben ein Telegraph errrichtet.<< (gemeint ist das Schloss in Koblenz)
01. Juli 1834 Trier`sche Zeitung, Nummer 104
>>Berlin, 25. Juni. - Die Rheinischen Zeitungen meldeten unlängst, daß auf dem Schlosse zu Coblenz ein Telegraph errichtet und daß die zwischen Berlin und dieser Stadt bestehende Telegraphen - Linie nunmehr weiter fortgeführt werden würde. Sicherem Vernehmen nach ist die letztere Nachricht unbegründet.<<
15. Juli 1834 Coblenzer Anzeiger, Nummer 56
>>Berlin, 9. Juli. Die Staatszeitung enthält folgende Bekanntmachung: Auf höheren Befehl macht die unterzeichnete Direction bekannt, daß sämtliche Stellen bei der königl. Telegraphenlinie zwischen Berlin und Coblenz besetzt, auch so viele Expektanten notirt sind, daß sich jetzt noch meldende Individuen in mehreren Jahren auf keine Anstellung rechnen können. Die Gerüchte von einer Erweiterung der Linie sind völlig unbegründet. Fernere Angaben mit Gesuchen um Anstellung können also nicht berücksichtigt werden. O`Etzel, Mayor im Generalstabe.<<
21. Nov. 1834 Die preußische optische Telegraphenlinie Berlin - Koblenz wird auf ihrer gesamten Länge durch den Telegraphendirektor  und Major O`Etzel abgenommen. Bei ihrer Inbetriebnahme verfügte die Linie über zwei Telegraphenexpeditionen, eine in Berlin, die andere in Koblenz (zuerst auf Ehrenbreitstein und ab mitte 1834 im Schloss).
1836 Ab dem Jahre 1836 konnten auch besonders ermächtigte Behörden in Köln Telegramme aufgeben.
1836 Die 62. Station - Alt Gandersheim im Braunschweigischen - folgt erst 1836.
09. Febr. 1849 Kabinettsorder aus dem Kriegsministerium, die optische Staatstelefonie in absehbarer Zeit einer neu zu gründenden Kommission für die Verwaltung der königl. - Preußischen Staatstelegraphen zu unterstellen.
14. März 1849 Gründung der Kommission für die Verwaltung der königl. - preußischen Staats-telegraphen.
15. März 1849 Die optische Staatstelegraphie wird der Kommission der königlich - preußischen Staatstelegraphen unterstellt.
31. Aug. 1849 Der preußische Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten erlässt per Kabinettorder am 24. September 1849 die Freigabe der Telegraphenlinie zum 01. Oktober 1849 mit ihren Zweiglinien
01. Okt. 1849 Mit Wirkung vom 01. Okt. 1849 wird die Telegraphendirection unmittelbar dem Generalpostamt unterstellt, das ab diesem Datum die 1. Abteilung dieses Ministeri-ums bildet. Die Telegraphenlinie ist zudem ab sofort frei.
1850 In diesem Jahr wurden insgesamt 177 optische Telegramme zwischen Köln und Koblenz übermittelt.
20. Okt. 1852 Der Betrieb der preußischen optischen Telegraphenlinie Berlin - Koblenz wird eingestellt.
23. Juli 1853 Durch Verfügung von Wegebaumeister Schoppe werden die verwendeten Fern-rohre, die Gebäude und Grundstücke usw. im Namen der königl. Landbauinspek-tion Köln veräußert, wie bereits auf den stillgelegten Teilabschnitten zuvor.