Organisation und Amtsleitung.

Neu geschrieben von Siegfried und Simone Warth
Deutsches Telefon-Museum, Birkenfeld und Morbach - im Juli 2006
(Unter Zuhilfenahme von Aufzeichnungen der ehem. OPD - Trier)

Das Fernsprechamt Trier war an seinem Gründungstage, dem, 1. Januar 1876 ein selbständiges Verkehrsamt. Es führte zunächst die Bezeichnung Telegraphenamt und stand unter der Leitung eines Beamten der höheren Laufbahn, eines Telegraphendirektors. Diesem wurde später noch ein weiterer Beamter des höheren Dienstes zugeteilt, der mit der Führung der Hauptkassengeschäfte beauftragt und ständiger Vertreter des Amtsvorstehers war. Um 1900 stand das Amt unter der Leitung des Telegraphendirektors Hadank, der in Trier gestorben ist. Ihm folgte Telegraphendirektor Fehlauer, der 1908 nach Hamburg versetzt wurde und dort gestorben ist. Dessen Nachfolger war Telegraphendirektor Weigel, der noch vor Beginn des ersten Weltkrieges zum Telegraphenamt Leipzig versetzt worden ist. Sein Nachfolger war Telegraphendirektor Krüger, der das Telegraphenamt während des ersten Weltkrieges leitete und nach dem Kriege Selbstmord begangen haben soll. Der Nachfolger Krügers war Telegraphendirektor Hulzsch. Dieser wurde Anfang 1923 anläßlich der Ruhrbesetzung aus Trier ausgewiesen und übernahm die Leitung des Telegraphenamtes Stettin. Nach seiner Ausweisung sollte der Obertelegraphensekretär Müller, ein Angehöriger der gehobenen mittleren Laufbahn, der in Separatistenkreisen eine große Roll spielte, die Leitung des Telegraphenamtes Trier übernehmen. Dieses Vorhaben scheiterte aber an dem Einspruch mehrerer Beamten des Telegraphenamtes Trier, was wiederum deren Ausweisung im März 1923 zur Folge hatte. In der schweren Zeit des Ruhrkampfes, während der nahezu alle Beamten des höheren Dienstes, die Spitzen der Gewerkschaften usw. ausgewiesen waren, wurde das Telegraphenamt von Obertelegrapheninspektor Moog und später von Postamtmann Kanter geführt. Ende 1924 übernahm Telegraphendirektor Rudolf aus Emden kommend, die Leitung des Amtes. Vor seiner Versetzung nach Emden war Rudolf längere Zeit als Telegrapheningenieur in Konstantinopel tätig. Ende 1932 wurde er als Postrat zum Telegraphenamt Koblenz versetzt. Er verzog als Ruhestandsbeamter nach Bingen am Rhein. Mit seiner Versetzung nach Koblenz verlor das Telegraphenamt Trier trotz seiner im Laufe der Zeit zugenommenen Bedeutung als Fernmeldemittelpunkt des Bezirks seine über ein halbes Jahrhundert alte Selbständigkeit. Es wurde als neue Abteilung dem Postamt Trier angegliedert.

Der erste Abteilungsleiter des nunmehr dem Postamt zugeteilten Telegraphenamt Trier war Postamtmann Gietzen aus Koblenz. Im Jahre 1935 in den Ruhestand getreten, begab er sich nach seiner Heimatstadt Koblenz zurück, wo er verstorben ist. Ihm folgte auf kurze zeit Postamtmann Müller, der von Postamtmann Günther abgelöst wurde. 1941 übernahm Postamtmann Müssle aus Karlsruhe die Leitung der Abteilung. Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges 1945 kam er zu der durch die Besatzungsmacht neu geründeten Oberpostdirektion Tübingen, wurde BAB(F) (Bundesaufsichtsbeamter für Fernmeldetechnik) und lebte auch dort nach Erreichen der Altersgrenze im Ruhestand. Postamtmann Müssle ist im Jahre 1953 oder 1954 in Karlsruhe gestorben. Sein Nachfolger wurde einige Zeit nach Kriegsschluss vorübergehend der Technische Obertelegrapheninspektor (TOTI) Köhnen. Im November 1945 übernahm Postamtmann Jacoby die Leitung des Fernsprechamtes Trier. Als Amtsvorsteher des Fernsprechamtes Saarbrücken von 1942 bis 1944 hatte er, als langjähriger Angehöriger des Oberpostdirektionsbezirkes Trier, nach Loslösung des Saarlandes, seine Rückversetzung nach Trier auf eigenen Wunsch erfüllt bekommen. (Anhang Anl. 10 .)

Laut Verfügung der nach Kriegsende 1945 wieder eingerichteten Oberpostdirektion Trier erhielt das Fernamt seine frühere Selbständigkeit zurück und führte von da an die Bezeichnung “Fernsprechamt Trier”.

Am 1. Mai 1952 wurde das Fernsprechamt Trier auf Grund einer Verfügung des Ministeriums für das Post- und Fernmeldewesen in ein “Fernmeldeamt” umgewandelt. Mit dieser Maßnahme sollte das gesamte bei den Überweisungsfernämtern des Oberpostdirektionsbezirkes Trier beschäftigte technische Personal und das Fernsprechvermittlungspersonal dem neuen Fernmeldeamt Trier unterstellt werden. Es handelte sich um die Überweisungsfernämter: Idar - Oberstein, Bernkastel - Kues, Bitburg, Gerolstein, Prüm, Wittlich, Saarburg und Hermeskeil, die unter einem Stellenvorsteher zu Fernmeldedienststellen des Fernmeldeamtes Trier gemacht wurden. Als erstes wurden die bisher selbständigen Fernsprechanmeldestellen und Fernsprechrechnungsstellen, die bisher den jeweiligen Postämtern unterstanden, in Prüm, Bernkastel, Bitburg und Idar - Oberstein aufgehoben und nach Trier verlegt und mit den dort bisher örtlich ausgerichteten gleichnamigen Dienststellen zusammengelegt. Diese Zentralisierung, als erste Rationalisierungsmaßnahme, erbrachte im großen und ganzen eine Personal-einsparung.

Mit der Einrichtung des Fernmeldeamtes hatte sich der Personalbestand und Geschäftsumfang des bisherigen Fernsprechamtes etwa verdoppelt. Das vergrößerte Fernmeldeamt Trier wurde daher nach den geltenden Personalbemessungsrichtlinien höher eingestuft, mit einem Postrat an der Spitze. Postamtmann Jacoby leitete den Aufbau des Fernmeldeamtes ein und stand ihm vom 1. bis zum 31. Mai 1952 vor. Am 1. Juni 1952 trat Postamtmann Jacoby in den Ruhestand. Ein tragischer Verkehrsunfall bereitete seinem Leben am 20. Juni 1953 ein rasches unerwartetes Ende. Sein Nachfolger wurde Postrat Dipl. Ing. Hübschmann aus Nürnberg. Ihm standen neben einer Reihe von Dienststellen in der Hauptsache zwei Abteilungsleiter (Postamtmänner) zur Seite, je einer für Betrieb und Technik. Die Stelle des Abteilungsleiters für Betrieb übernahm im Juli 1952 Postamtmann Klein, der zugleich ständiger Vertreter des Amtsvorstehers war. Die Stelle des Abteilungsleiters für Technik konnte aus Personal-mangel nicht sogleich besetzt werden. Es bedurfte erst der Herbeiholung eines erfahrenen Beamten aus einem anderen Oberpostdirektionsbezirk, der durch eine Ausschreibung im Amtsblatt in der Person des Obertelegraphen-inspektor Schmidt aus Göttingen, vormals Reichspostdirektion Gumbinnen, gefunden wurde. Mit dieser Besetzung der Amtsleitung konnte der geplante Aufbau des Fernmeldeamtes zu Ende geführt werden.

Der Zentralisierung des Fernsprechanmelde- und Fernsprechrechnungsdienstes folgte, nachdem die personellen Voraussetzungen gegeben waren, die Eingliederung der einzelnen Überweisungsfernämter des Bezirks mit ihrem Personal, die aus dem Bestand der Postämter losgelöst und dem Fernmeldeamt zugeteilt worden waren. So entstanden im einzelnen die Fernmeldedienststellen Bitburg, Bernkastel - Kues, Prüm - Gerostein, Wittlich und Idar - Oberstein als letzte, aber größte Fernmeldedienststelle mit je einem technischen Beamten des gehobenen Dienstes an der Spitze. (erster Gliederungsplan des Fernmeldeamt: Anhang Anl. 13. .) Die kleinen Überweisungsfernämter Saarburg und Hermeskeil erhielten einen Stellenleiter (erweiterte Aufsicht), der nur bedingte Selbständigkeiten besaß und einem Beamten des gehobenen Dienstes in Trier zum unmittelbaren Vorgesetzten hatte, während die Fernmeldedienststellenleiter unmittelbar dem Amtsvorsteher unterstellt wurden. Die so getroffene Gliederung des Fernmeldeamtes ermöglichte es, etwa innerhalb Jahresfrist, den Ablauf des gesamten Nachrichtenwesens im Oberpostdirektionsbezirk Trier nach einheitlichen Normen auszurichten und vor allem den Ämterpflege- und Entstörungsdienst rationeller und den inzwischen gestiegenen Anforderungen des Fernsprech-wesens entsprechend dienlicher zu gestalten. Der grundsätzliche Abschluss dieser Entwicklung wurde etwa im Januar 1955 erreicht. Die Fernmeldedienststellen waren aufgebaut und ihre Organisation im Verband mit dem Fernmeldeamt gefestigt. Die akute Personalnot im gehobenen technischen Dienst stellte die Amtsleitung vor eine schwerwiegende Entscheidung. Die immer mehr um sich greifende Automatisierung des Fernmeldewesens durch Einführung des Selbstwählferndienstes (SWFD) machte den verstärkten Einsatz von gehobenen technischen Beamten in der Planungs- und Baustelle für Ämtertechnik dringend erforderlich. Um technisches Personal zu gewinnen entschloss sich deshalb die Amtsführung, im Hinblick auf die sich abzeichnende Aufhebung einiger Überweisungsfernämter, die Leiter der Fernmeldedienststellen, außer dem Fernmeldedienststellenleiter Idar - Oberstein, in die technischen Stellen beim Fernmeldeamt in Trier zu versetzen. Weibliche Stelleleiter bildeten der Not gehorchend so gut wie möglich Ersatz für sie. Mit dieser Maßnahme traten bei den Fernmeldedienststellen, besonders hinsichtlich des Einsatzes und der Beaufsichtigung der männlichen technischen Kräfte anfänglich sehr erhebliche Schwierigkeiten auf. Durch eine Reihe Einzelentscheidungen an Ort und Stelle, durch häufiges Aufsuchen der Stellenleiter und persönliche Anweisungen aller dort vorhandenen Personengruppen wurden auch diese Schwierigkeiten überwunden. Am 31. Mai 1955 trat Postamtmann Klein nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand, den er in Trier verbrachte. (Anl. 1 A) Sein mittelbarer Nachfolger wurde der bisher bei der Oberpostdirektion Trier beschäftigte Technischer Obertelegrapheninspektor Mäs. Mäs übernahm im Juni 1955 die Stelle des Abteilungsleiters Technik, während der bisherige Inhaber dieser Abteilung, der inzwischen zum Postamtmann beförderte Abteilungsleiter Schmidt, die Abteilung Betrieb übernahm. Mit diesem Stellungswechsel wurde Postamtmann Schmidt zugleich zum ständigen Vertreter des Amtsvorstehers bestimmt. Der Abteilungsleiterwechsel brachte mit Rücksicht auf die vielseitigen und umfangreichen Arbeiten, die von der Abteilung Technik für die Vorbereitung und Einführung des Selbstwahlferndienstes zu leisten waren, eine andere Gliederung des Amtes mit sich. (Anl. 31. .) Der Rest des Jahres 1955 stand im Zeichen des weitern Ausbaues des Selbstwählferndienstes und des damit verbundenen Abbaues der handbedienten Fernämter. Dabei stellten die Organisation des Entstörungsdienstes und die Herbeischaffung geeigneten Ämterpflege- und Entstörungspersonals eine der vordringlichsten Aufgaben der Amtsführung dar.

 

1956 - 1957 - 1958

Das Jahr 1956 hat die Hoffnungen auf eine klare Linie für den Entstörungs- und Ämterpflegedienst nicht erfüllt. Seit 1957 jedoch wird von der Oberpostdirektion ausreichendes Personal für diese Dienste zur Verfügung gestellt. Von Ende 1956 bis zum Jahre 1958 konnten vier Fortbildungslehrgänge für Entstörer abgehalten werden. Die Neuregelung dieser Laufbahn auf Grund einer generellen Verfügung des Bundespostministerium macht ferner einen Grundlagenlehrgang erforderlich, der ebenfalls in seinem ersten und zweiten Teil durchgeführt werden konnte. Ende 1958 waren wir so weit, dass wir im Ämterpflegedienst die notwendig gewordene Trennung zwischen Entstörung und Überholung vornehmen konnten. Diese Maßnahme dient einem zweifachen Zweck: Es werden Beamtendienstposten eingespart, also Rationalisierung. Ferner wird durch die Aufteilung der Arbeiten in erhöhtem Maße eine einwandfreie Pflege und Entstörung der Vermittlungsstellen gewährleistet.
Der Selbstwählferndienst dehnt sich immer mehr aus. Besonders im Jahre 1958 ging es mit Riesenschritten vorwärts. Die Fernämter Saarburg und Idar - Oberstein wurden aufgelöst. Weitgehend der größte Teil der Bundesrepublik ist jetzt schon vom Hauptamt Trier aus zu erreichen. Die Vermittlungsstellen unseres Bezirks werden laufend gegen neue Systeme ausgewechselt. In Manderscheid / Eifel entsteht das neueste, der letzte Schrei sozusagen: System 1955. Ebenso werden die Verstärkerämter ausgebaut.
Die Errungenschaften der Technik ermöglichen auch im Betriebs- und Verwaltungsdienst Rationalisierungsmaßnahmen. Das Lochkartenverfahren wurde mit Erfolg im Fernmelderechnungsdienst eingeführt, und das gesamte Bestellwesen auf Lochkartensystem umgestellt. Die Neuerung machte in der Fernmelderechnungsstelle im Oktober 1958 bereits 3, im November 2 weitere Dienstposten entbehrlich.
Die Endtelegraphenstellen des Bezirks werden nach und nach den Postämtern unterstellt, weil sie nicht mehr ausgelastet sind und immer wieder Schwierigkeiten in der Vertreterfrage auftreten. In 8 - wöchigen Lehrgängen werden geeignete Kräfte - auch männliche - des Postdienstes auf den Telegraphendienst umgeschult. Diese werden neben anderen Tätigkeiten den Dienst bei den Endtelegraphenstellen mit versehen. Bisher wurden Prüm, Bernkastel und Baumholder an die Postämter abgegeben.
Die neu anfallenden Arbeiten, vor allem in der technischen Planung und praktischen Bauausführung machten eine völlige Umorganisation der Abteilung II erforderlich. Bisher bestanden die Dienststellen II D, II F und II T. Dienststelle II D, der in erster Linie die neuen Arbeiten zugefallen sind, wurde aufgeteilt und folgende neue Stellen entstanden: II B, II C, II R und II Z.
Rundfunkprüf- und -messbeamte sowie Trägerfrequenz - Prüf - und -messbeamte wurden neu eingesetzt, ferner Aufsichten für den Entstörer- und Ämterpflegedienst.
Die Abteilung I erhielt im Januar als weitere Dienststelle den Nebenstellenwerbebeamten, der unter der Flagge I W segelt. 
Dem Fernmeldeamt ging 1956 eine Ortschaft verloren, und zwar Reichweiler bei Idar - Oberstein an die Oberpostdirektion Neustadt. Dafür kam 1958 Losheim an der belgischen Grenze hinzu. Das machte die Erweiterung der Vermittlungsstellewählbetrieb Hallschlag notwendig.
Die Auflösung der Fernämter (es bestanden nur noch zwei Überführung: Gerolstein und Wittlich), die Einführung des Lochkartenverfahrens in verschiedenen Dienstzweigen usw. bedeutet auf der einen Seite einen Gewinn, schafft aber andererseits neue Schwierigkeiten für die Unterbringung des weiblichen Personals. Die Betriebs- und Verwaltungsstellen werden dezimiert, die technischen Stellen dagegen wachsen ständig an. Bei letzteren aber werden Techniker benötigt, die jedoch noch sehr rar sind. Zwei Probleme, die nicht nur dem Fernmeldeamt Trier, sondern der gesamten Bundespost Kopfschmerzen bereiten! Wir nehmen im Augenblick, da wir keinerlei Auswahl haben, an Fachkräften, was sich gerade bietet. Auch das wird sich später einmal unangenehm bemerkbar machen.
Die Umorganisation und Neuschaffung so vieler Dienststellen machte einen neuen Gliederungsplan notwendig. Nach dem Stand vom 30.4.1958 wurde dieser aufgestellt und dem Bundespostministerium zur Genehmigung vorgelegt (s. Anl. 89). Ob er von der Oberpostdirektion an das Bundespostministerium weitergeleitet wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls lohnte es sich kaum noch näher darauf einzugehen, da inzwischen ein neues Problem akut geworden war: die Vereinigung von Fernmeldeamt und Fernmeldebauamt. Bereits Mitte des Jahres 1958 wurde mit den umfangreichen Vorarbeiten hierfür begonnen. Auf Grund der ersten Berechnung, die eine Punktzahl von 991, also ein Amt mit einem Oberpostrat an der Spitze, zum Ergebnis hatte (s. Anl. 90), ordnete das Bundespostministerium die Vereinigung endgültig an. Gleichzeitig erging der Auftrag, eine erneute Punktberechnung durchzuführen und eine genaue Gliederung auszuarbeiten. Der augenblickliche Stand der Dinge lässt bereits erkennen, dass das vereinigte Amt nicht lange Oberpostratsamt bleiben wird, da mit einem weiteren Ausbau der technischen Dienststellen zu rechnen ist. Unser Amtsvorsteher, Herr Postrat Hübschmann hat sich daher, um dem Geschick, das ihn in ein oder zwei Jahren doch ereilen würde, vorzugreifen, um die Amtsvorsteherstelle in Bad Kreuznach beworben und hat diese Stelle zum 1. Januar 1959 angetreten. Nur sehr ungern sahen wir ihn scheiden, da er sich in den Jahren seiner Tätigkeit beim Fernmeldeamt Trier mit seiner ganzen Kraft und seiner ganzen Persönlichkeit eingesetzt und viel Wertvolles geleistet hat. Er war dabei, als das “Fernmeldeamt” aus der Taufe gehoben wurde und hat ihm die ersten Gehversuche beigebracht. Nun steht es auf eigenen Füßen. Besonders erwähnenswert ist die väterliche und menschlich verständnisvolle Art, mit der er das ihm anvertraute Personal führte. 
An seiner Stelle wird Her Oberpostrat Böhm, bisheriger Leiter der Abteilung II bei der Oberpostdirektion Trier, die Leitung dieses Amtes übernehmen. Zur Zeit herrscht Vakanz, da Herr Böhm erkrankt ist und seine bereits verfügte Abordnung bis zu seiner Genesung zurückgezogen wurde. Herr Postamtmann Schmidt, Abteilungsleiter I, führt die Dienstgeschäfte für den erkrankten Amtsvorsteher.
Im Februar 1959 wurde Herr Oberpostrat Böhm als Amtsvorsteher zum Fernmeldeamt Trier abgeordnet mit dem Auftrag die Neugliederung des Fernmeldeamt durchzuführen.
Am 15.5.1959 genehmigte das Bundespostministerium mit Verfügung II J 3 4250-0 F die Bildung des Fernmeldeamtes mit Linientechnik. Das Fernmeldebauamt Trier wurde zum 1.6.1959 aufgelöst und die Dienststellen des ehemaligen Fernmeldebauamtes entsprechend den Organisationsrichtlinien für Fernmeldeämter mit Linientechnik dem Fernmeldeamt Trier unterstellt.
Durch die Vereinigung der beiden Ämter beginnt am 1.6.1959 ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Fernmeldeamtes Trier.